Blizzard hat zum 10. Geburtstag eines Spiels die ganze Community vergrault

Blizzard hat zum 10. Geburtstag eines Spiels die ganze Community vergrault

So hatte sich Blizzard den Geburtstag seines Spiels wohl nicht vorgestellt. Die Community von Hearthstone tobt, denn man muss nun viel, viel mehr Zeit aufwenden.

Eigentlich sollte es ein Grund zum Feiern sein. Hearthstone erlebt gerade seinen 10. Geburtstag und hat eine durchaus treue Community. Doch die Feierlichkeiten dürften wohl mehr oder weniger ins Wasser gefallen sein, denn mit einem kleinen Patch mitten in der Saison hat Hearthstone drastisch verändert, wie Spieler Erfahrungspunkte sammeln.

Was wurde geändert? Ohne große Erklärung hat Blizzard die wöchentlichen Quests in Hearthstone drastisch verändert. Die Aufgaben sind jetzt deutlich schwerer abzuschließen, wobei sie vor allem mehr Zeit benötigen. Ein paar Beispiele für die Änderungen:

  • Gebt insgesamt 750 Mana aus (vorher 500 Mana, +50 %).
  • Gewinnt 15 Spiele im gewerteten Modus von Hearthstone (vorher 5, +200 %).
  • Spielt 100 Karten mit Kampfschrei aus (vorher 30, +233 %)

Wöchentliche Quests sind die primäre Quelle für Erfahrungspunkte, mit denen man Fortschritt auf dem Belohnungspfad sammelt – quasi dem „Battle Pass“ von Hearthstone.

Was bedeutet diese Änderung? Je nachdem, welche wöchentlichen Quests man erhält, erhöht das die notwendige Spielzeit in Hearthstone um 100 % bis 200 %. Wer bisher seine wöchentlichen Quests in rund 3 Stunden abgearbeitet hatte, der musste nun 6-9 Stunden investieren, um die „Weeklys“ abzuschließen.

Bei einigen Quests, etwa wenn zwingend Siege erforderlich sind, kann das noch viel länger dauern.

Das ist eine ziemlich große Zeitinvestition für ein Kartenspiel, das viele als „Nebenbei-Spiel“ sehen, in dem man vielleicht pro Tag 2-3 Matches absolviert.

So reagiert die Community: „Wütend“ wäre hier wohl eine Untertreibung. Wer in das Subreddit von Hearthstone schaut, der sieht, dass sich knapp 90 % der Themen direkt oder indirekt mit der Änderung an den Quests beschäftigen. Allein an den Titeln der Beiträge lässt sich das schon gut ablesen, aber sehr am besten selbst:

Hearthstone Subreddit Quest Changes
Im Subreddit scheint man sich einig zu sein.

Die Hauptkritik ist, dass Hearthstone diese Änderungen eingeführt hat, um Free2Play-Spieler zu vergraulen. Für Belohnungen wie Gold – was wiederum zu Karten-Packungen führt – muss man nun viel mehr spielen als zuvor.

Ein besonders zynischer Beitrag listet auf, was Blizzard zum 10. Geburtstag von Hearthstone alles gebracht hat – ganze 7 Punkte, die man allgemein als negativ ansieht:

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Viele drohen damit, Hearthstone den Rücken zu kehren, bis diese Änderungen vollkommen rückgängig gemacht sind. Andere sagen, dass es ihnen inzwischen egal sei – allein die Implementierung dieser Idee hätte bereits dafür gesorgt, dass sie das Kartenspiel deinstalliert haben.

Selbstverständlich ist es schwer herauszufinden, ob wirklich alle Spielerinnen und Spieler diese Änderung nicht mögen. Doch wer ein wenig durch das Subreddit von Hearthstone stöbert, wird feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, einen positiven Kommentar zu diesen Anpassungen der Quests zu finden – und selbst dann ist das mit hoher Wahrscheinlichkeit Sarkasmus.

Blizzard rudert zurück, Spieler vermuten “Tür ins Gesicht”-Taktik

Der Aufschrei war tatsächlich so groß, dass Blizzard nach kurzer Zeit bereits ein Statement auf der Hearthstone-Seite veröffentlicht hat. Darin beteuert man, dass man die Quests lohnender gestalten wollte, da man ja auch die erhaltenen XP angehoben habe. Gleichzeitig sei man über das Feedback aber auch dankbar und werde die Quests ändern. Das Ziel sei hier Quest-Aufgaben zu erschaffen, deren “Wert zwischem den alten und dem neuen Design” liegt. Quests werden also auch in Zukunft länger für den Abschluss benötigen als bisher.

Der Haken an der Sache ist, dass genau dieses Verhalten von Blizzard bereits im Vorfeld erahnt wurde. Viele vermuteten, dass Blizzard die “Tür ins Gesicht”-Strategie verwenden würde. Hierbei konfrontiert man jemanden erst mit einer Sache, die er oder sie vollkommen ablehnen wird, um danach etwas versöhnlicher das eigentliche Ziel als Kompromiss anzubieten.

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Exakt das ist nun passiert, weshalb es viele Beiträge im Subreddit gibt, die weiterhin verlangen, dass Blizzard die Änderungen vollkommen rückgängig machen soll und nicht “einen Kompromiss, den sie von Anfang an als Ziel hatten”.

Für viele langjährige Fans scheint der 10. Geburtstag von Hearthstone der Moment zu sein, wo sie einen Schlussstrich unter Blizzards Kartenspiel ziehen. Und dabei reden wir noch nicht einmal von der deutschen Übersetzung, die nur noch Kauderwelsch ist.

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Caeln

Ich kann den Frust bei casual Spieler gut verstehen, würde mich jedoch persönlich über größere wöchentliche Quests freuen, sofern proportionell die gewonnene Erfahrung auch entsprechend höher ist. Mein Questlog ist meistens schon am Montag oder Dienstag komplett leer und wartet sehnlichst auf den darauffolgenden Montag.

MSW112

Nach 3 Jahren Pause bin ich zum 10ten zurückgekehrt, wegen der Promo in WoW und wieder ein wenig hängengeblieben. Zu Whizzbangs hab ich dann sogar 30 Euro ausgegeben.

Der Ranked Grind in Wild war überraschend flott bis Legend, und nu kann ich wieder just4fun meine geliebten Reno Decks spielen … naja, konnte. Durch die 15 Wins Quest wäre ich zu lange damit beschäftigt, also doch wieder hyper aggro. Standard Ranked hab ich schnell aufgegeben, die OTK-Meta nervt, also dann doch lieber das “Original” in Wild.

Ich kann mit der Änderung an sich prima leben, dauert dann eben länger. Nur fühle ich mich für das Mehr nicht ordentlich entlohnt. 200% mehr Aufwand für 20% mehr Ertrag ist Mist. Dazu mal wieder kaputte Uebersetzungen, andere Bugs (DK) usw., erinnerten mich allzudeutlich daran, warum ich afufgehört hatte.

Huehuehue

Nach 3 Jahren Pause bin ich zum 10ten zurückgekehrt, wegen der Promo in WoW und wieder ein wenig hängengeblieben. 

Same^^

Duraya

gerade zum 10. Geburtstag haben sie besonders viel in den Sand gesetzt. Erst gab es gefühlt mehr Hearthstone-Event in WoW als in Hearthstone selbst, dann die ganzen Fehler und jetzt das.
Für mich am Schlimmsten war das Entfernen des Duells. Das war neben der Arena der einzige Modus, in dem die “One-Hit-Combos” nicht so oft kamen und die Schätze haben das Spiel für mich immer interessanter und mitunter lustiger gehalten.
Habe dem Spiel damit jetzt nach fast 10 Jahren den Rücken gekehrt, auch wenn es nur ein Nebenbei-Spiel war bin ich deswegen tatsächlich irgendwie traurig.

Huehuehue

Wobei die Entfernung des Duellmodus ja schon auf BlizzCon angekündigt wurde. Haben offenbar zu wenige gespielt.

Duraya

Macht es für mich nicht besser

TorteTV

Verstehe die Aufregung nicht wirklich. Man hat ganze 7 Tage Zeit um die Weekly Quests zu machen. Bis jetzt war es so, das alle Montags schon fertig waren und ich dann die ganze Woche ein leeres Questlog hatte. Blizzard macht es ja schon wieder rückgängig.

MathError

Ich muss zugeben, ich zocke nur aktiv den BG-Modus. Habe damit aber mittlerweile 30k+ Gold angesammelt über viele viele Monate ^^
Nicht alle Quests sind leider über BG machbar, daher habe ich auch viele ausgelassen.

Mich stört nicht der Aufwand oder die Entlohnung nach Abschluss der Quest, sondern der nutzen des Goldes, ich kaufe keine Kartenpacks, da ich ja nur den BG-Modus spiele.
Es wäre toll könnte man auch als reiner BG-Spieler mehr mit dem Gold anfangen zb. direkt Emotes, Skins und Schlusskampf-Animationen für alle BG-Helden kaufen.

Was mich aber am meisten freuen würde wäre ein separater 4-Helden-Pass für eine Season mit Gold kaufen zu können. Für mich sowie viele andere BG-Spieler ist es halt wichtig, dass man am Anfang zwischen 4 Helden auswählen kann, da das teils schon Spielentscheiden oder zumindest einen sicherer ins Midgame befördert. Weil jetzt muss ich jedesmal Echtgeld ausgeben für den Pass, der ja nicht nur BG-Vorteile bringt bzw. die “random” Sachen gibt die man nicht will.
Vllt so 2k-3k für die Möglichkeit in einer Sason zwischen 4 Helden auswählen zu können, das würde mir und anderen sicher schon ausreichen. 🙂

TorteTV

Ja,ok. Was Battleground betrifft, kann ich nicht mitreden, da ich ausschließlich nur Ranked spiele. Ich wusste auch gar nicht das man im BG Gold verdienen kann. Was macht man denn damit? Als reiner F2P BG Spieler brauchst du ja keine Packs kaufen oder Mini Sets. Aber das finde ich ein guten Punkt für Ingame Gold den Pass kaufen zu können, mach den Vorschlag doch mal auf Reddit, Blizzard scheint dort ja mitzulesen. 🙂

MSW112

Na, das war ja früher mal so. Wurde dann bewusst abgeschafft, um den kosmetischen Pass zu puschen um mehr Kohle zu machen. Der damalige Aufschrei wurde konsequent ignoriert.

MisterX

Es geht schlicht und einfach darum dass der Aufwand für die mickrigen paar Goldstücke um teils fast das DREIFACHE gestiegen ist. Die Leute beschweren sich zurecht.

TorteTV

Welcher Aufwand? Du hättest 15 Spiele gewinnen müssen, statt 5, aber dafür hättest du eh 7 Tage Zeit gehabt und dann auch mehr EP bekommen. Sry, aber ich verstehe es immer noch nicht.

Huehuehue

Diesen (MEHR-)Aufwand 😉

 Je nachdem, welche wöchentlichen Quests man erhält, erhöht das die notwendige Spielzeit in Hearthstone um 100 % bis 200 %. Wer bisher seine wöchentlichen Quests in rund 3 Stunden abgearbeitet hatte, der musste nun 6-9 Stunden investieren, um die „Weeklys“ abzuschließen.

Bei einigen Quests, etwa wenn zwingend Siege erforderlich sind, kann das noch viel länger dauern.

Das ist eine ziemlich große Zeitinvestition für ein Kartenspiel, das viele als „Nebenbei-Spiel“ sehen, in dem man vielleicht pro Tag 2-3 Matches absolviert.

Zuletzt bearbeitet vor 12 Tagen von Huehuehue
TorteTV

Kein Entwickler sieht sein Spiel wohl als “Nebenbei Spiel”. Davon mal ab ist es immer noch völlig engstirnig zu glauben, ich starte pro Tag zwei Matches und ernte 6000 EP für 3 Wöchentliche Quests.

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