Darum vermisse ich den Grind in World of Warcraft

Darum vermisse ich den Grind in World of Warcraft

In der World of Warcraft gibt es viel zu tun, aber eines fehlt Cortyn: Ein langer Grind, für ein persönliches Ziel.

Obwohl der Patch 8.1 von World of Warcraft noch gar nicht so alt ist, fühlt er sich für mich schon wieder ein bisschen „ausgelutscht“ an. Gründe für tägliches Einloggen gibt es für mich aktuell nur noch wenige und das wird sich wohl auch erst mit dem kommenden Patch 8.1.5 wieder ändern.

Natürlich hat World of Warcraft, gesehen auf den Gesamt-Umfang, mehr Content als jemals zuvor. Immerhin kann man auch in alten Bereichen des Spiels Spaß haben und etwas Transmog-Kleidung oder Pets sammeln.

Doch vermisse ich aktuelle Inhalte in World of Warcraft, für die ich etwas „Grinden“ kann. Ziele, auf die ich alleine hinarbeiten kann, und zwar ohne zeitliche Limitierung oder eine künstliche Grenze, die mich alle paar Stunden ausbremst. Und genau das fehlt.

Ruffraktionen waren interessanter: Am stärksten ersichtlich ist das Fehlen bei den Ruf-Fraktionen. Diese waren früher jede für sich etwas ganz besonderes.

  • Für die Furbolgs vom Teufelswald konnte ich den ganzen Tag Mobs töten, wenn mir danach war. Das Gleiche konnte ich in Skettis tun (Scherbenwelt) oder auch in Pandaria auf der Zeitlosen Insel (der Ruf beim Kaiser).
  • Für andere Fraktionen musste man sogar Entscheidungen treffen: Wer etwa bei den Blutsegelbukanieren ehrfürchtig werden wollte, musste Wachen in Beutebucht töten und es sich mit den Goblins verscherzen.
  • Ruf bei den Shen’dralar gab es nur über besondere Bücher-Quests, die teuer und zeitaufwändig waren.
Selbst in Warlords of Draenor konnte man ein paar Fraktionen einfach “ergrinden”.

Solche Ruf-Fraktionen hatte WoW im Laufe der Erweiterungen viele. Sie alle waren einzigartig, jede hatte ihren besonderen Kniff und waren oft nur für einen kleinen Teil der Spieler interessant, außer man war ein „Completionist“ der alles wollte.

In Battle for Azeroth sind alle Ruffraktionen gleich. Sie alle funktionieren über inhaltlich identische Weltquests, haben ähnliche Belohnungen und vordefinierte Wege. Ich kann mir nicht eine Fraktion herauspicken und für diese irgendwelche Mobs immer wieder töten oder wiederholbare Quests abschließen, um meinem Ziel näherzukommen. Ich bin limitiert durch zufällige Missionen, die alle paar Stunden aufploppen.

Ich bekomme eine tägliche Dosis an maximalen Inhalten vorgesetzt, ohne Möglichkeit, dieses Limit zu sprengen, wenn ich darauf Lust habe.

Ruf bei einer Fraktion aktiv farmen geht nicht – nur tägliche Ziele ermüden.

Künstliche Limits verhindern persönliche Ziele: Gerne würde ich mir die „Abgesandten“-Truhen erfarmen und da viele Stunden hineinstecken, um ein paar Spielzeuge zu ergattern. Gerne hätte ich eine Möglichkeit, meinen persönlichen Zielen in meinem eigenen Tempo nachzueifern und nicht auf tägliche Rotationen angewiesen zu sein. Doch egal, wie gerne ich das will – es geht nicht.

Ich vermisse den Grind. Ich vermisse es, irgendetwas „Entspanntes“ in WoW zu tun, mit dem ich langsam auf ein Ziel hinarbeiten kann. Ich würde gerne mal wieder Hunderte Mobs töten und dabei sehen, wie sich ganz langsam der Rufbalken füllt. Das vermisse ich.

5 kleine Details, die WoW so viel besser machen würden

Deshalb bin ich auch ungemein froh, dass aktuell ein paar andere Spiele auf dem Markt sind, die mir ein wenig über die Dürre-Periode von WoW hinweghelfen. Denn ich bin mir sicher, zum nächsten Patch wird das wieder besser.

Was vermisst ihr gerade in der World of Warcraft? Geht es euch ähnlich wie mir?

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Naricia

Danke,dass du es so treffend formuliert hast! Die selben Sachen habe ich auch… Ich hoffe es wird besser, habe das Ruffarmen geliebt!
Was hilft dir darüber hinweg? Ich suche immer noch.

Cortyn

Andere Spiele… für eine Weile.

Saigun

Daily Caps an denen man nicht vorbei kommt, auch wenn man noch weiter farmen möchte, sind noch schlechter.

Scaver

Sorry, aber wenn ich schon “Grind” lese, wird mir schlecht.
Ist ja schlimmer, als zum PvP gezwungen zu werden als PvE Spieler!

Lygras Hypocrit

Ist immer die Frage wie Grind aussieht, wenn ich Dinge lange wiederholen muss die grundsätzlich Spass machen, also z.B. PvP BG´s oder sagen wir mal Instanzen, OK damit kann ich leben. Wenn Grind aber so aussieht wie “Töte 1 Million Mobs” oder “Erfülle 100 mal die Quest “Bringe mir 10 Rattenärsche”” dann bin ich raus, das ist mir zu langweilig und dafür ist mir dann auch meine Zeit zu schade.

Joachim Werner

Wobei ich mich ein bisschen wundere. Ja früher gab es Fraktionen, die man ergrinden konnte oder sogar musste. (siehe Winterfellfurbolgs in Classic) Gleichzeitig hatte man aber auch hier massive Schranken. Hydraxianische Wasserlords zum Beispiel: Musste man ergrinden. Aber nur durch MC Raidbosse. Ergo auch nur maximal X Punkte pro Woche. Und das durch grind, nicht durch Quests.

Die “Erinnerung” an “früher konnte man wenigstens alles/mehr erzwingen” ist nicht so ganz korrekt, denke ich.

Eine Option: “Mach Quests, die nur täglich auftauchen” vs. “Oder hau 1 mIlliarde Mobs” wäre abersicher eine Option, ja. Wobei ich mir dann halt denke, das es, heutzztage, LEute gäbe, die sich 3 Tage freinehmen, eine Farm.Route optimieren und am 4 Tag, wo “Ottonormalspieler” grademal freundlich geworden ist, wenn überhaupt, rummotzen, das man nichts mehr zu tun hat.

TestP

“Hydraxianische Wasserlords zum Beispiel: Musste man ergrinden. Aber nur durch MC Raidbosse.”

Nein, die Elementare in Silithus gaben auch Ruf bei den Hydraxianern.

MfG

Zord

Wenn ich mich richtig erinnere aber nur bis zu einer bestimmten Rufstufe, dann nicht mehr

Joachim Werner

Nur bis Wohlwollend oder respektvoll, jap.

Gero Lindenberg

AP kannst du immer grinden, da füllt sich ein Balken. Für die Heritage Armor sets darfst du pro Rasse je ein Szenario machen und dann den Char von 20-110 leveln, da füllt sich auch ein Balken. Solo in alte Raids für Transmog, alten Ruf farmen für Spielzeuge und Reittiere… Und generell neue Klassen ausprobieren

Lilith

Ich vermisse das auch. Ich hatte mal mit einer random Gruppe die ganze Nacht in WoD Ruf gegrindet in der Grube. Man erzählte sich nebenbei Storys und lachte zusammen..
#goodoldtimes

Sand

Ich kann Cortyn verstehen. Denkt mal an den Frostsäbler aus Winterspring. Man war das geil den Wochenlang nach Feierabend zu farmen. Man musste ja nicht, war ja absolut optional. Aber wer Ihn hatte war der King!

Alexej Vornoskov

Man vermisst den Grind? Echt jetzt? Grind war das schlimmste an allen MMOs – es hat etwas künstlich in die Länge gezogen, was sowieso kein Spaß gemacht hat. Wieso sollte man freiwillig immer wieder die gleichen Mobs töten? Vorallem heute, so man nur noch 2-3 skills in der Rotation hat. Dass ist echt eintönig und langweilig, da kann man was besseres mit der Zeit anfangen. Bzw. In Fall von WoW eher nicht, da PvP hier zu stark von Ausrüstung abhängt, und somit auch kein Spaß macht, bevor man nicht entsprechend lang gefärmt hat. Was nicht der Sinn der Sache ist. Ich vermisse die Zeiten wo in MMOs noch der Fähigkeiten des Spielers eine wichtigste Rolle gespielt haben, anstatt die Ausrüstung.

Mandrake

Du meinst die Zeiten wie in DAOC oder ULTIMA?

Oh warte…..da gabs ja auch Grind….. .

Grind war schon immer eine “gute” Möglichkeit dem Spieler selbst die Entscheidung zu geben wie schnell er das Ziel erreichen will ohne das man ein Cap vorgesetzt bekommt.

Ich denke das wird in dem Artikel gemeint.

Alexej Vornoskov

Ja unter anderem UO. Grind damals war nämlich ganz was anderes. Da hast du nicht einfach nur so die Mobs getötet, weil man rufzuwachs um 0,1% wollte. Sondern weil man ganz bestimmte Sachen von ihnen haben wollte – sei es gold oder Reagenzien. Und der grind war nicht so gehirnlos wie es heute der Fall ist – Man musste Mobs finden, man müsste sie töten(keine Selbstverständlichkeit) und man müsste aufpassen, nicht von PK erwischt zu werden. Was reine Ressourcengewinnung und Skillsteigerung anging – dafür gab es Macros, die so kompliziert sein könnten, wie es eigener verstand zuließ. Manuell hat keiner ne Erz abgebaut, Tränke gebraut oder Kampffähigkeit erhöht. Und sobald man damit fertig war konnte man so viel Spaß wie nirgends sonst haben. Gegner in seltener Rüstung?
Egal, mit richtiger Taktik wurde er auch nackt besiegt. Das geht heute nicht mehr.

terratex 90

das problem ist eher dass activision im namen steht. wow is durch, das wird nicht mehr besser.

Joker#22737

Totgesagte leben länger ????

Mandrake

Das ist der Grund warum ich nicht einmal angefangen habe die verb. Völker freizuschalten.

Ich will (wenn ich das möchte) einfach nur Mobs hauen dafür, aber Blizzard sagt mir:

“Nö, mach die Weltquests aus Legion…..und wenn die alle sind…..naja warte halt bis morgen”

Darauf hab ich kein Bock…..wenn ich mal nen Tag nur schlachten will dann mach ich das auch aber mit restriktion ist das Banane….dafür zahl ich kein Abo, dass mir Blizzard nen Riegel vorschiebt.

Hab damals das gleiche gemacht in BC, Netherdrachen gefarmt …..das war zwar “anstregngend” war aber schöner, da man sich einteilen konnte wann und wie viel man den Orks da auf die Nase gibt.

Koronus

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was für mich das aktuelle WoW besser macht, was nicht dann mit Classic im Sommer geliefert wird. Allgemein fühlt sich für mich trotz Abo langweilig an da wie du es im Blog vorher erwähnt hast alles ein einziger Catch up ist. Die Community ist toxisch wie nie zuvor. Charaktere lvln fühlt sich langweilig und Bedeutungslos an. Maximallvl hat auch keine Bedeutung da im nächsten Add-on sowieso alles darin wieder entwertet wird. Legion und BfA haben für mich irgendwie meine Liebe fürs neue WoW vernichtet. WoD fand ich super da man dort daran arbeiten konnte seine Garnision zu maximieren und alle Story Anhänger zu finden und zu maximieren.

Damian

Derzeit besteht WoW eigentlich nur noch aus Timesink und Timegate. man loggt sich ein, macht die ständig gleich ablaufenden Weltquests, vielleicht läuft auch einer von den immer gleichen Überfällen der anderen Fraktionen, wo man immer schon genau weiß, wo die Bosse spawnen, und macht diese auch. Einige gehen aber vielleicht auch in die immer gleich ablaufenden Inis oder über LFR-Raid-Abschnitte. Man verbessert sein Gear um einen Punkt (wenn es gut läuft!) und loggt sich wieder aus.
Fühlt sich wie eine monotone, völlig sinnentleerte Arbeit an.

TestP

Hi, das ist das Problem was WoW seit WotLK hat: die Devs brauchen etliche Wochen um neuen Content zu erstellen und der Spieler hat den Content nach spätestens 4 Tagen durch. Dann wird noch bissl Itemlevel per Catchup-Mechanik gepusht und dann der Account bis zum nächsten Content-Patch gekündigt.

Deshalb gibt es auch keinen sinnvollen Grind mehr. Die Spieler wollen es nicht und die Devs offenbar auch nicht.

MfG

Rayxes

Cortyn, einfach auf Erfolge gehen und die Liste einmal von oben nach unten abarbeiten. Grind gibt es in WoW mehr als genug, man muss nur richtig suchen.

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