Kaum ein anderes Spiel hat es geschafft, schon vor dem Release so eine Begeisterung bei mir auszulösen, und mir endlich mal wieder einen starken “Hype” zu verpassen, wie es “WildStar” in den letzten Monaten getan hat und dabei ist ein Veröffentlichungstermin noch nicht mal in Sicht.
Doch was sorgt dafür, dass ich mir die wenigen, kurzen Videos zum Spiel immer und immer wieder anschauen will? Das will ich Euch hier so ausführlich wie möglich aufzeigen.
Zuvor sei gesagt, dass für die aktuelle Beta noch eine NDA herrscht (Non-Disclosure Agreement oder zu Deutsch: Geheimhaltungsvereinbarung). Folglich sind alle Informationen hier aus den öffentlichen Quellen und können sich bis zum Start des Titels noch ändern – für einen ersten Eindruck ist es aber mehr als genug.
Die Standardkost – Gewöhnliche Story, gewöhnliches Spiel?
Kommen wir zuerst zum groben geschichtlichen Hintergrund: Wie bei vielen MMOs steht im Zentrum der Konflikt zwischen zwei konkurrierenden Fraktionen, denen sich die Spieler anschließen können: der Dominion und den Verbannten. Im Grunde erklärt das schon fast alles, denn die Dominion hat sich das originelle Ziel gesetzt, die ganze Galaxie zu versklaven, wohingegen die Verbannten von eben jenen Welten stammen, welche der Dominion bereits zum Opfer gefallen sind.
Aktuell sind die Verbannten auf die Welt “Nexus” geflohen – nur zu blöd, dass genau diese der sagenumwobene Planet ist, von dem die Dominion der Legende nach ihre ganze Macht erhalten hat. Im Fokus des Spiels steht folglich die Erforschung und der Kampf um die Kontrolle von Nexus.
Insgesamt stehen 8 Völker und 6 verschiedene Klassen zur Auswahl, die jeweils 2 der genretypischen Ausrichtungen haben: Brecher (Tank), Heiler oder Schadensverursacher.
Die Abweichungen – Einzigartigkeit, die sich sehen lassen kann
Bis hierhin unterscheidet sich WildStar nicht von einem 08/15-“Grind-mich-tot”-MMO, aber dann kommen die Unterschiede: Feste Skillbäume gibt es nicht, stattdessen kann man sich genau aussuchen, was man haben möchte. Ein Sanitäter kann sich entweder auf Schaden oder Heilung konzentrieren – oder aber eine abgedrehte Mischung aus beidem machen, die auch weiterhin im Kampf effektiv bleibt.
Das gleiche gilt für alle Klassen, zum ersten Mal scheinen Hybriden wirklich nützlich zu sein und müssen sich nicht vor ihren einseitig begabten Mitspielern verstecken.
Die Klassen selbst überzeugen durch coole Effekte und unzählige Anpassungsmöglichkeiten. Als Techpionier etwa verfügt man über Kampfroboter, die in die Schlacht geschickt werden, oder aber der Charakter schlüpft selbst in so eine Rüstung und wütet wie ein Spacemarine über das Schlachtfeld. Der Arkanschütze ballert mit zwei Pistolen auf seine Feinde – warum benutzt er dabei Magie aus der Leere? Richtig, damit die Munition nicht schwindet!
Jede Klasse ist einzigartig und überzeugt so sehr, dass man kaum eine Auswahl treffen kann, ohne der verschmähten nachzuweinen.
Das Kampfsystem
Das Herzstück [intense_icon type=”heart” size=”1″ color=”#dd3333″ /] jedes MMORPGs ist natürlich das Kampfsystem und hier geht WildStar neue Wege: Fast alle Fähigkeiten sind Bereichszauber, die entweder in gerade Linie, einem Kegel oder einem Kreis ihre Wirkung verursachen und ein Großteil der Fähigkeiten kann während der Bewegung genutzt werden.
Das bedeutet zum einen, dass man fast niemals ruhig stehen bleibt, zum anderen bietet das für das PvP viele neue Aspekte, denn was nützt die beste Ausrüstung, wenn mein Gegenspieler so gut ist, dass er einfach aus meinen Angriffsbereichen tänzelt?
Statuseffekte wirken sich ebenfalls auf eine erfrischende, neue Art und Weise aus: Wenn euer Charakter “blind” ist, dann schlagen nicht 50% eurer Angriffe fehl, stattdessen wird euer Bildschirm schwarz. Wenn ihr von “Verwirrung” betroffen seid, dann haben plötzlich alle Tasten die entgegengesetzte Wirkung – ich sehe mich jetzt schon den einen Schritt über die Klippe hinaus machen.
Das Pfad-System
Zusätzlich zu eurer Klasse, könnt ihr bei der Charaktererstellung auch noch einen von vier verschiedenen “Pfaden” wählen. Zur Auswahl stehen Soldat, Kundschafter, Siedler und Wissenschaftler. Und was unterscheidet das von den Klassen? Während die Klasse primär bestimmt, wie ihr kämpft, so entscheidet der Pfad darüber, was ihr ansonsten noch erlebt – oft durch Missionen, die nur euch zur Verfügung stehen.
Alle Spieler können zwar Dinge über die Hintergrundgeschichte herausfinden, aber nur ein Wissenschaftler kommt an die ganzen Details heran – Ihr wollt wissen, wofür diese Ruinen genutzt wurden? Analysiert sie mit eurer Sonde! Euch interessiert, warum genau diese Pflanzensorte nur an diesem Ort wächst und warum deren Sporen euch fliegen lassen? Scannt die Umgebung und findet es heraus! (Und ich verspreche es Euch jetzt schon – als Rollenspielfanatiker ist das genau euer Pfad!).
Soldaten lieben es, experimentelle Waffensysteme auszutesten, Dörfer vor Angreifern zu beschützen oder extra-schwere Bossgegner zu bezwingen. Wenn Kämpfe das sind, was euch begeistert, dann steht der Soldatenkarriere nichts mehr im Weg!
Die Schlacht liegt euch nicht so sehr? Viel lieber sucht Ihr versteckte Orte oder versucht herauszufinden, wie man auf die Spitze des Berges kommt? Der Kundschafter bekommt Aufgaben, die sich primär mit der Landschaft beschäftigen, wie etwa einen Wettlauf, eine Schnitzeljagd oder den Abstieg in eine versteckte Höhle, die vielleicht noch kein Spieler vor Euch entdeckt hat…
Der Siedler hingegen ist in der Lage, fast überall Gebäude zu errichten. Gebäude? Mitten in der Spielwelt? Richtig gelesen! Er kann von Lagerfeuern bis zu Tavernen eine Menge Bauten aufstellen, die anderen Spielern neue Funktionen bieten, wie etwa ein Stärkungszauber oder eine besondere Quest. Jedes Mal, wenn ein Spieler mit den Gebäuden interagiert, profitiert der Siedler davon – eine typische Win-win-Situation!
Grafik und Design
WildStar ist abgedreht und das in jeder erdenklichen Art und Weise. Ich kenne keine andere Welt, in der Riesenhamster mit Nuklearwaffen feuern, Weltraumzombies nach einer Heilung suchen oder meine süße Aurin mit den Hasenohren und dem Fuchsschweif Gänseblümchen scannt, die sich dann als übergroße Ungetüme herausstellen, welche mich mit Haut und Haar verschlingen wollen.
Das comichafte Aussehen ist perfekt auf die Szenerie abgestimmt, Mimik und Gestik der Charaktere sind bisher großartig und von dem, was wir gesehen haben, ist die Welt in sich so kunterbunt stimmig, ohne auf störende Weise absurd zu wirken.
Der Comiclook hat aber noch einen Vorteil: Das Spiel muss niemals fotorealistisch sein, weswegen man Abstriche bei der Grafik machen kann, ohne es wirklich zu merken (ähnlich wie in “Borderlands”).
Fazit
Der unsagbar lustige Humor, die verrückte Welt, das angekündigte Housing, die Möglichkeit, die monatlichen Gebühren durch Ingame-Währung zu bezahlen, das Kampfsystem, die genialen Pfade und die frische Welt, in der ich Rollenspiel betreiben kann, hat mich schon jetzt in ihren Bann gezogen.
Ich gestehe, ich bin gehyped bis in die Zehenspitzen.
In den letzten Jahren ist es normal geworden, jedes Spiel als “WoW-Killer” zu verschreien, auf das Niveau will ich mich wirklich nicht herab begeben.
Dennoch fange ich schon mal an, ein Grab auszuheben. Ob ich darin ein Spiel, oder die elendigen Verräter der Dominion bette, wird sich noch zeigen.
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