Ein Tablet ist für viele Aufgaben bequemer als ein Handy. MeinMMO-Redakteur Benedikt Schlotmann hat ausprobiert, wie viel man unter 100 Euro bekommt.
Das Tablet wird oft für Filme, ein paar schnelle Mails oder andere Sachen genutzt, wo das Handy einfach zu klein ist. Oftmals ist es auch bequemer als gleich das schwere Notebook mitzuschleppen.
Viele Personen sind bereit, 1.000 Euro oder mehr in ein Handy zu investieren, beim Tablet spart man dann aber doch lieber, weil die Möglichkeiten im Alltag dann doch eingeschränkt sind.
Ich hab mir aus Interesse ein Tablett für rund 100 Euro bestellt. Offiziell kostet das Modell 119,99 Euro, mit Prime bekommt ihr es für 89,99 Euro. Mit 4 GB Arbeitsspeicher, 128 GB internem Speicher und modernem Android 12 klingt das auf dem Papier erst einmal ganz gut.
Doch wie gut ist so ein Tablet wirklich, wenn man „nur“ 100 Euro dafür gezahlt hat? Und gibt es bessere Alternativen?
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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Blackview Tab 8 WiFi Tablet 10 Zoll 7GB + 64GB ROM(1TB TF), Android 12, 6 Tablet Sonderangebote,... | 2.378 Bewertungen | Zu Amazon |
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CPU (mit GPU) | Rockchip RK3566 Quad-Core 1,8 GHz |
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RAM | 4 GB RAM + 3 GB virtueller Speicher |
Speicher | 128 GB |
Display | 10,1 Zoll, 60Hz (IPS), mit 1280 x 800 |
Betriebssystem | Android 12 |
Akkukapazität | 6580 mAH |
Speicher erweiterbar | Ja |
Hauptkamera | 13 MP |
Frontkamera | 8 MP |
Anschlüsse | USB-C, 3,5-mm-Klinke und Slot für SD-Karte |
Gewicht | 520 Gramm |
Maße | 246,5 x 163 x 9,9 mm |
Lieferumfang und weitere Details
Was ist im Lieferumfang? Im Lieferumfang befindet sich das Tablet, ein Ladekabel und ein Netzteil. Bei mir war außerdem bereits eine dünne Folie auf dem Display angebracht. Mehr ist nicht dabei und mehr braucht es auch nicht.
Eine Schutzhülle für das Tablet kann man sich für rund 15 Euro vom gleichen Hersteller mitbestellen.
Welche Technik steckt im Blackview Tab 8 Wifi? Im Inneren des Tablets steckt ein Rockchip RK3566, ein Mittelklasse-Prozessor aus dem Jahr 2021. Hinzu kommen 4 GB Arbeitsspeicher mit 3 GB virtueller Speichererweiterung. Mit 128 GB fällt der Speicherplatz überraschend umfangreich aus und dank eines Slots für eine Speicherkarte lässt sich dieser obendrein noch erweitern.
Das IPS-Display löst mit nur 800×1280 auf, bietet aber immerhin 10,1 Zoll. Die Hauptkamera setzt auf 13 Megapixel, die Frontkamera auf 8 Megapixel.
Wie schlägt sich das Tablet im Alltag?
Wie gut funktioniert das Tablet? Wenig überraschend ist das Gerät langsam unterwegs. Die meisten Anwendungen brauchen ein paar Augenblicke, bis sie vollständig geladen oder Nachrichten von Messengern nachgeladen sind. Das ist aber mit Blick auf die verbaute Technik wirklich nicht überraschend.
Ich kann über Google Docs problemlos einen längeren Text schreiben und Mails kontrollieren. Auch kleinere Spiele wie etwa Geometry Dash laufen einwandfrei auf dem Gerät. Die Akkulaufzeit ist ebenfalls völlig ausreichend und hält locker 2 bis 3 Tage, je nachdem wie intensiv ich das Modell nutze.
Die Farben des HD-Displays sind schön kräftig und das Tab 8 Wifi ist hell genug, um damit auch bei Sonnenlicht lesen oder arbeiten zu können.
Positiv anzumerken ist ebenfalls, dass ihr ein beinahe pures Android bekommt: Neben den ganzen Google-Apps sind auf meinem Gerät noch “Block Puzzle”, “Toy Crush Fever” und “WPS Office” installiert. Nichts was ich brauche, stören tut mich der Kram aber auch nicht.
Was ist nicht so gelungen? Das Display könnte insgesamt etwas reaktionsfreudiger bei meinen Toucheingaben sein. Das Display ist außerdem sehr empfindlich und nach kurzer Zeit kann man überall die Fettfingerspuren sehen.
Die Kamera ist für einen Schnappschuss brauchbar, für alles andere jedoch nicht. Die Farben wirken insgesamt zu blass und bei wenig Licht rauschen die Bilder sehr stark. Zum Fotografieren sollte man daher doch lieber eine richtige Kamera oder ein gutes Handy dabei haben.
Mit seinen etwas mehr als 500 Gramm ist das Tablet auch nicht unbedingt ein Leichtgewicht.
Welche Probleme gibt es? Am Anfang gab es bei mir ein nerviges Boot-Problem, dass das Tablet nicht sauber startete. Das Tablet hing ewig beim Schriftzug des Herstellers fest, bis dann doch Android startete. Mittlerweile habe ich jedoch festgestellt, dass das Tablet manchmal ein paar Minuten braucht, bis es richtig startet.
Das ist nervig, aber kein Beinbruch. Ob das bei anderen Geräten des gleichen Herstellers genauso ist, kann ich nicht bestätigen. Es ist aber durchaus ein Grund, warum das Gerät bei mir keine Begeisterungsstürme auslöst.
Ohne Probleme wäre das Tablet eine Empfehlung wert
Kann ich das Modell empfehlen? Reicht euch ein eher gemütliches Tempo und könnt ihr euch Zeit beim Boot des Modells oder beim Start der Apps lassen, dann wäre das Tablet grundsätzlich eine Empfehlung wert. Bei dem günstigen Preis muss man zwangsläufig Kompromisse eingehen. Vor allem das gute Display und die ordentliche Akkulaufzeit machen eine gute Figur.
Meine Probleme mit dem sehr langen Bootvorgang konnte ich bei anderen Käufern auf Amazon oder bei anderen Rezensenten übrigens nicht entdecken. Meine Empfehlung bleibt deswegen zumindest eingeschränkt: Bekommt ihr ein Gerät ohne “Probleme”, dann lohnen sich die rund 100 Euro durchaus, wenn ihr keine großen Erwartungen habt.
Es muss daher auch kein teures Samsung-Tablet für 600 Euro sein, wenn ihr onhehin nur Mails checken und Serien schauen wollt.
Gibt es Alternativen? Wer bereit ist, 30 oder 40 Euro mehr auszugeben, der bekommt bereits ein paar gute Alternativen zum Modell von Blackview:
- Das Lenovo Tab M8 bietet gute Akkulaufzeiten und eine ordentliche Verarbeitung, die Performance fällt jedoch ziemlich schwach aus. Und die Kamera ist ebenfalls kein Pluspunkt.
- Mit dem Samsung Galaxy Tab A7 bekommt ihr ebenfalls ein Gerät für rund 100 Euro mit guter Performance und gutem Akku. Dafür ist der Speicher zu klein und das Display nicht wirklich gut.
- Das Amazon Fire HD 8 ist eine dritte Alternative, die jedoch nicht auf Android setzt. Gute Akkulaufzeiten und langer Software-Support sprechen für das Modell, die schwache Performance, der geringe Speicherplatz und der eingeschränkte Umfang des Amazon-OS sprechen eher dagegen.
Günstige Geräte im Test: Ein anderes günstiges Gerät von Blackview konnte ich übrigens für MeinMMO schon einmal testen. Auch beim 100-Euro-Handy habe ich mich gefragt, ob sich so ein Gerät überhaupt lohnt. Den gesamten Test lest ihr direkt auf MeinMMO:
Ich habe ein Handy für 100 Euro getestet – Ist es wirklich so schlimm, wie man es sich vorstellt?
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