Kann man mit einem Handy für weniger als 100 Euro überhaupt den Alltag bewältigen? MeinMMO-Redakteur Benedikt Schlotmann hat sich das günstige Blackview A60 Pro gekauft und verrät, wofür es sich lohnt und wofür nicht.
Mit dem Blackview A60 Pro taucht regelmäßig ein günstiges Handy von 2019 in den Bestsellern von Amazon auf. Doch reicht im Jahr 2023 die Performance eines Handys überhaupt noch aus, welches nicht einmal 100 Euro kostet?
Denn ich höre solche Kommentare auch im Freundeskreis immer wieder: Für 100 Euro kann man doch keine gute Hardware bekommen, denn irgendwo müsse der Hersteller schließlich sparen. Dann kaufe man sich lieber gleich ein „richtiges“ Handy.
Aus diesem Grund hab ich mir das Modell bestellt und hab es in meinem Alltag genutzt. Und ich bin tatsächlich überrascht gewesen, was so ein günstiges Gerät alles leisten kann.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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CPU (mit GPU) | Mediatek Helio A22 – 4 x 2,0GHz (mit PowerVR GE6320 – 650MHz) |
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RAM | 3 GB RAM |
Speicher | 16 GB |
Display | 6,1 Zoll, 60Hz (IPS) mit 1280 x 640 |
Betriebssystem | Doke OS – Android 9 |
Akkukapazität | 4100 mAh |
Speicher erweiterbar | Ja |
Hauptkamera | 8 MP |
Frontkamera | 5 MP |
Anschlüsse | Micro-USB und 3,5-mm-Klinke |
Gewicht | 171 g |
Maße | 156 x 74 x 9,8 mm |
Lieferumfang und weitere Details
Was ist im Lieferumfang? Im Lieferumfang befindet sich ein Mikro-USB-Kabel, ein Ladeadapter und eine Kurzanleitung. Das Handy steckt bereits in einer stabilen Silikonhülle und eine Displayschutzfolie ist ebenfalls bereits montiert. Das sieht man im hochpreisigen Segment eher selten.
Welche Technik steckt im A60 Pro? Im Inneren des Smartphones arbeitet ein Mediatek Helio A22. Die CPU stammt aus dem Jahr 2018. Kombiniert wird der Chip mit 3 GB RAM und 16 GB internen Speicher. Hinzu kommt ein 6,1-Zoll-Display mit einer schwachen Auflösung von 1280 x 640. Die Hauptkamera setzt auf 8 Megapixel, die Frontkamera auf 5 Megapixel.
Während Fingerabdrucksensor und Face-ID mit dabei sind, unterstützt das Gerät leider kein NFC. Mit dabei ist hingegen eine Benachrichtigungs-LED. Ärgerlich ist vor allem der verbaute Micro-USB-Anschluss zum Aufladen. Der ist einfach nicht mehr zeitgemäß – weder 2019 noch 2023.
Verarbeitung: Das Handy besteht vollständig aus Kunststoff. Dennoch wirkt das Handy gut verarbeitet und liegt auch gut in der Hand, ist mit seinen Maßen von 156 x 74 x 9,8 mm aber auch nicht wirklich klein.
Wie schlägt sich das 100-Euro-Handy im Alltag?
Was funktioniert richtig gut? Die meisten alltäglichen Aufgaben kann das Handy problemlos bewältigen. Hier vermisse ich auch in keiner Weise die Performance meines deutlich leistungsstärkeren Galaxy Note 9. Eine SMS, eine Nachricht über Telegram oder der schnelle Check der DB-App funktioniert auf dem Modell absolut problemlos. Auch für ein schnelles Telefonat oder die morgendliche Zeitung ist es ausreichend.
Das Display ist überraschend gut und hell. Auch bei starkem Sonnenschein ist bei höchster Helligkeitseinstellung noch alles gut zu erkennen. Die Farben des IPS-Displays sind kräftig genug, kommen aber wenig überraschend nicht an ein OLED-Display heran. Das erwarte ich in dieser Preisklasse aber nicht.
Ebenfalls eine große Stärke ist die hervorragende Akkulaufzeit. Im Alltag hält er bei mir locker eineinhalb bis 2 Tage durch. Und ich kann in dem Zeitraum auch mehrfach eine halbe Stunde oder länger zocken. Mein altes Galaxy Note 9 muss am Ende des Tages immer ans Ladekabel. Im Vergleich dazu liegt der Akkuladestand des Blackview A60 Pro bei etwa 60 %, wenn ich schlafen gehe.
Was klappt nicht so gut? Bei anderen Aufgaben sind jedoch schnell die Grenzen des Geräts erreicht. Bei der Kamera hat der Hersteller gespart, die Bilder wirken farblos und bei wenig Licht gibt es ein starkes Rauschen. Ähnliches gilt für Nahaufnahmen. Für einen schnellen Schnappschuss reicht das, für alles andere ist die Kamera zu schwach.
Das Gleiche gilt auch fürs Gaming: Grafisch anspruchsvolle Spiele wie Genshin Impact machen auf dem Gerät einfach keinen Spaß. Das liegt nicht nur an der Performance, sondern auch am Touchscreen, der sehr träge wirkt. Im Rennspiel “Need for Speed: No Limit” rausche ich regelmäßig in die Leitplanke, das Spiel läuft selbst problemlos.
Die verbauten Lautsprecher sind ebenfalls ziemlich dünn, ich würde aber ohnehin In-Ear-Kopfhörer oder ähnliches empfehlen.
Zusätzlich ist ärgerlich, dass das Handy noch auf einen Micro-USB-Anschluss setzt. In Kombination mit dem 5-Watt-Netzteil bedeutet das lange Ladezeiten, wenn der Akku doch mal leer ist. Ein schnelles Aufladen vor dem Einkaufen ist also nicht drin.
Um das Handy von 11 % wieder auf 100 % zu bringen, musste das Gerät knapp 6 Stunden am Ladekabel verbringen.
Blackview A60 Pro: Praktischer Alltagsbegleiter für unter 100 Euro
Lohnt sich 100 Euro für so ein Gerät? Grundsätzlich kommt es darauf an, was ihr mit so einem Handy machen wollt. Das Blackview A60 Pro kann mich bei täglichen Aufgaben wirklich überzeugen. Wer ohnehin nicht spielen möchte und außer Telefonieren und täglichen Nachrichten vielleicht noch seine Bahntickets digital dabei haben möchte, der bekommt ihr ein alltagstaugliches Gerät. Denn für die allermeisten Aufgaben im Alltag braucht es kein Highend-Handy für 1.000 Euro.
Wollt ihr jedoch aktiv spielen, viele Dinge gleichzeitig machen oder eben eine ausführliche E-Mail tippen, dann kommt das Blackview A60 Pro schnell an seine Grenzen. Dafür ist der Touchscreen nicht fix genug und die Performance zu schwach. Ich vermisse im Vergleich zu meinem Galaxy Note 9 etwa die höhere Auflösung.
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Gibt es Alternativen? Ja, mit Ulefone und Xiaomi gibt es noch andere Hersteller, die sehr günstige Handys in diesem Bereich anbieten. Auch Blackview bietet noch weitere günstige Modelle an.
Die verbaute Hardware ähnelt sich jedoch in allen günstigen Geräten stark. So steckt im Ulefone 14 etwa auch der Helio A22, der bereits im Blackview A60 Pro zum Einsatz kommt, bietet euch dafür ein modernes Android und USB-C. Ähnliches gilt auch für das Xiaomi Redmi 9C. Teilweise ist die Kamera etwas besser (mehr Megapixel), dafür der Akku etwas kleiner.
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Ist halt die Frage ob man sich ein 4 Jahre altes Smartphone kaufen sollte, dessen Betriebssystem auch keine Security Updates mehr bekommt?
Hatte die letzten drei Jahre auch ein “günstigeres” Smartphone aus Fernost, für die alltäglichen Aufgaben, Whatsapp, bisl Social Media, im Internet surfen, Musik hören, komplett ausreichend.
Aber nach meinem drei jährigen Exkurs bin ich trotzdem wieder auf “Marke” umgestiegen und Zahl ein paar Euro mehr für hochwertigere Verarbeitung, Qualität und längere Security Updates.
Wenn man bedenkt, dass Google fast jeden Monat kritische Sicherheitslücken schließt würde ichs mir nicht mehr kaufen wenn’s keine Updates gibt. Bleibt auch die Frage ob 16 GB reichen um die Updates aufzuspielen. Mein Kollege musste sich ein neues Handy holen weil sein 16 GB Samsung das Update nicht mehr aufspielen konnte. Er hatte schon alles gelöscht und auf die SD-Karte geschoben aber das Update ist immer abgebrochen mit der Begründung der Speicher sei zu klein.
Ich renne immer noch mit meinem sony Eriksson rum. ist gut 18 Jahre alt. Das Ding sieht aber nach einer guten Alternative aus, solle meins mal den Geist aufgeben 😉
Meins mag alt sein aber dafür zahle ich im Jahr nur 15 Euro 😀
Hat dich bestimmt 20 Minuten gekostet das zu tippen 😂
ihr mit euren alten unkündbaren Verträgen pfff
Eh. Ohje. Sehe schon das Problem. Damals hatten die Handy´s noch kein Internet. Meins schafft gerade mal so 256 Farben und kann noch SMS.
Dafür ist es sehr klein. 4 cm x 9 cm