Hunderte Spieler haben bei einem Spiel auf Steam Schulden, weil sie für einen Fehler der Entwickler bezahlen sollen

Hunderte Spieler haben bei einem Spiel auf Steam Schulden, weil sie für einen Fehler der Entwickler bezahlen sollen

Ein Entwickler macht einen Fehler und wälzt die Kosten auf die Spieler ab. Die Spielerbasis findet diese Entscheidung alles andere als lustig und strafen das Spiel ab. MeinMMO erklärt, worum es geht.

Gacha-Games wie Genshin Impact setzen auf Premium-Währungen, damit Spieler davon überzeugt werden können, für neue Figuren echtes Geld auszugeben.

Das Spiel Taimanin RPG Extasy hat kurz nach seinem neuen Release der Extasy-Version zu viel kostenlose Premium-Währung verteilt und fordert diese nun von seinen Spielern in Form von Schulden zurück. Doch die Spieler finden diese Aktion alles andere als lustig.

In Deutschland könnt ihr das Spiel auf Steam übrigens aus Jugendschutzgründen nicht spielen, weil Steam die Produktseite gesperrt hat.

Gacha-Game verschenkt zu viel Premium-Währung, Spieler sollen sie zurückzahlen.

Was ist das Problem? Die Kollegen von Kotaku erklären, dass man im Spiel für bestimmte Accountstufen Premium-Währung, sogenannte Kristalle, erhalten hätte.

  • Auf dem Level 1 wären das 1.000 Kristalle gewesen.
  • Auf Level 5 dann noch einmal 2.500 Kristalle.

Doch eine Woche nach dem Release stellten die Entwickler fest, dass diese Menge viel zu großzügig gewesen sei. Man reduzierte die Menge auf ein Zehntel: Nun bekommt man nur noch 100 Kristalle für den Level 1 und 250 für Level 5.

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Gleichzeitig müssen alle Spieler, die bereits von dem Bonus profitiert haben, die zu viel erhaltenen Kristalle zurückzahlen. Teilweise haben Spieler jetzt tausende Kristalle an Schulden angehäuft.

Die Spieler werden erst wieder in der Lage sein, kostenlose Kristalle im Spiel zu verdienen, wenn sie die “Gem Schuld” beglichen haben.

Das finden viele Spieler wenig überraschend alles andere als lustig.

Einige Spieler auf reddit behaupten, dass sie jetzt über ein Jahr spielen müssten, um mit kostenlosen Drops die Spielschulden wieder auszugleichen. Andere sagen: Spieler sollten niemals für die Fehler von Entwicklern gerade stehen müssen.

Entwickler verteidigen ihren Schritt, die Rezensionen fallen

Was sagen die Entwickler? Die verteidigen ihren Schritt, dass die Spieler für ihren Fehler jetzt bezahlen müssen.

Um die Datenintegrität und die Fairness gegenüber unseren Nutzern aufrechtzuerhalten, haben wir beschlossen, die Differenz in Taima Crystals abzuziehen. Wir entschuldigen uns zutiefst für das Misstrauen, das diese Situation verursacht hat. Wir werden noch härter daran arbeiten, das Vertrauen unserer Nutzer wiederzugewinnen. Wir werden uns bemühen, ein Management-Team zu sein, dem ihr vertrauen könnt.

Ob das wirklich hilft, ist eine andere Frage: Denn die Rezensionen auf Steam und Google Play fallen derzeit ins Bodenlose. Und ob Gamer einem Entwickler wirklich noch vertrauen wollen, der seine Fehler auf die Spieler abwälzt, ist noch eine andere Frage.

Denn viele sind sich einig: Entwickler sollen ihre Fehler nicht einfach auf die Spieler abwälzen.

Vertrauensbruch mit Spielern ist selten eine gute Idee: Was passiert, wenn man das Vertrauen der Spieler verliert, musste vor ein paar Monaten Blizzard erleben. Denn die brachen ebenfalls ein Versprechen und das kam in der Community alles andere als gut an:

Blizzard fliegt gerade Overwatch 2 um die Ohren, weil sie einen 7 Jahre alten Grundsatz brechen

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Firefix

Ganz schön frech. Da ist der Entwickler aber sich ziemlich sicher, dass ihre Suchtis sich nicht ein neues Spiel suchen.

Shiadra

Und wie wollen die Entwickler das eintreiben? Denke nicht das Steam das geld rausrückt da ja keine einwilligung vorliegt! Aber das Spiel dürfte tot sein denn wer sagt das die entwickler nicht noch mehr fehler machen die dann wieder geld kosten sollen!

bmg1900

Steht doch im Artikel, die Spieler, die von den “zuvielen” kostenlosen Gems profitiert haben, haben jetzt die Differenz zu den neuen Gems Belohnungen abgezogen bekommen in ihrem ingame Konto.

T4nnenhirsch

“Hunderte Spieler haben bei einem Spiel auf Steam Schulden, weil sie für einen Fehler der Entwickler bezahlen sollen”Diese Ueberschrift sagt etwas ganz Anderes aus als wohl die meisten Leser zunächst vermuten….

Peter Nuhn

Also der Titel sagt halt genau das, was da passiert ist. Glaubst du, die Leute vermuten, dass Spieler irgendwie Geld-Schulden bei dem Spiel haben?

Aya

War aber auch mein erster Gedanke. Beim Wort “schulden” assozieren die meisten halt das es sich hierbei um Geld geht.

Peter Nuhn

Es ist ja trotzdem absurd, dass man sozusagen “Minus-Gems” hat und erstmal welche farmen muss, die man gar nicht erhält, bevor man dann welche sammeln kann. Das ist ja eine “Schuld”, die man erstmal ausgleichen muss.

“Schulden” kann man mit Geld assoziieren ja – aber nicht unbedingt. Man “schuldet” Leuten ja auch einen Gefallen.

Adellantis

Wenn man Leuten aber einen Gefallen schuldet, dann wird es auch so ausgeschrieben. In unserem System spricht man von Schulden, wenn sich jemand was “zuschulden” kommen lassen hat. Beides trifft aber in dem Fall nicht vor, da ist die Kritik also schon berechtigt.

noom

Fragen wir doch mal den alten Konrad Duden dazu:
Schuld
1. Ursache von etwas Unangenehmem, Bösem oder eines Unglücks, das Verantwortlichsein, die Verantwortung dafür
Grammatik
ohne Plural

2. bestimmtes Verhalten, bestimmte Tat, womit jemand gegen Werte, Normen verstößt; begangenes Unrecht, sittliches Versagen, strafbare Verfehlung
Grammatik
ohne Plural

3. Geldbetrag, den jemand einem anderen schuldig ist
Grammatik
meist im Plural

Dazu kommt, dass ihr im Titel nicht nur von Schulden sondern auch von bezahlen sprecht. Schulden abarbeiten ≠ Schulden bezahlen.

Zuletzt bearbeitet vor 11 Monaten von noom
noom

Der heutige “Journalismus” funktioniert so. Die Überschrift ist reisserisch und zu den Tatsachen wird, wenn überhaupt, unterhalb des ersten Werbebanners berichtet. Desshalb meine Empfehlung: Artikel immer erst unterhalb der ersten Werbung lesen.

Peter Nuhn

Das finde ich wirklich eine ganz seltsame unangenehme Sicht: So funktioniert Journalismus überhaupt nicht. Und wenn du es in Anführungszeichen setzt, empfinde ich das echt als eine extrem unangenehme passiv.aggressive Art, miteinander zu sprechen.

Wir machen eine deutsche Seite für Online-Gaming: Wir erreichen immer wieder er dieselben Leser mit unseren Artikeln. Wenn die hier permanent das Gefühl hätten, wir würden sie reinlegen, würde uns das überhaupt nichts bringen.

Hier in dem Titel ist offenbar ein Missverständnis, weil einige Leute mit “Schulden” unbedingt Geld assoziieren und der Autor das nicht auf dem Schirm hatte.

Wenn du der Ansicht bist, wir machen hier “Journalismus” in Anführungszeichen und bedienen uns solcher “reißerischer” Methoden, dann verstehe ich absolut nicht, warum du hier auf der Seite bist und kommentierst.

Leser, die so von unserer Seite denken – dann lies und kommunitär doch bitte dringend woanders. Das empfinde ich wirklich als unangenehm, wenn du so ein Verhältnis zu unser Seite hast.

noom

Journalismus wurde in Anführungs und Schlusszeichen gesetzt weil nicht Ihr explizit gemeint wart sondern sämmtlicher Journalismus der sich durch Klicks und Werbung und nicht über Abos finanziert.
Und da wir uns im Kapitalismus befinden und das System mit den Klicks und den Werbungen nun mal so ist wie es ist war das eine reine Realitätsbeschreibung und kein Vorwurf. “man” macht das so und wer das nicht so macht wird im Markt untergehen.
Übrigens denke ich auch, dass Werbefinanzierte Medien zu grunde gehen werden, die Ihrem Publikum den Abgang empfehlen wenn dies Kritik übt oder Sachverhalte anspricht.

Zuletzt bearbeitet vor 10 Monaten von noom
Peter Nuhn

Übrigens denke ich auch, dass Werbefinanzierte Medien zu grunde gehen werden, die Ihrem Publikum den Abgang empfehlen wenn dies Kritik übt oder Sachverhalte ansprich

Ja, wir gehen seit 10 Jahren zu Grunde.

Was du sagst, ist halt einfach falsch: Der kurzfristige Click ist nicht das Konzept unserer Seite, denn dafür ist die Zielgruppe, die wir ansprechen, zu spitz.

Das ist der Unterschied zwischen einem normalen Restaurant in einer Stadt und einem Restaurant an einem Tourismus.Hotspot.

Am Tourismus-Hotspot, wo Leute nur einmal in ihrem Leben vorbeikommen, kannst du deine Kunden vielleicht abzocken – wenn du ein normales Restaurant in einer Stadt betreibst, bist du aber auf Stammkunden angewiesen und der Ruf ist wichtig.

Daher ist deine Theorie: “Ja, Kapitalismus. Klick über alles. Ist halt so” einfach falsch und zeigt, dass du dich nicht mit der Branche auskennst, über die du sprichst.

Ich finde das wirklich ärgerlich, dass du uns erklärst, wie unser Job funktioniert, und dabei mit solchen Unterstellungen arbeitest.

Und dann empfiehlst du mir noch, wie ich auf deine Kritik zu reagieren habe. 😀

noom

Dein Argument mit den Stammkunden zieht leider nicht. Was ich beschreibe ist die einfachste Methode beim Menschen Aufmerksamkeit auszulösen und ihn auf eine Seite zu ziehen. Es hat auch nichts mit gutem oder schlechtem Journalismus zu tun. Und es hat überhaupt nichts mit abzocken zu tun. Die ganze Springerpresse funktioniert schon mal so. Und Du willst ja kaum behaupten, dass diese keine Stammkundschaft habe oder Leute gar abzocke.
Es geht am Ende um die simple Tatsache Aufmerksamkeit im Titel erzeugen, im obersten Abschnitt den Sachverhalt wage einzugrenzen, dann Werbung und dann wird der Sachverhalt richtig erklärt. that’s it.
Dazu braucht man auch keine journalistische Ausbildung sondern es reicht ein wenig Wissen über Methoden aus der Werbebranche. Übrigens rot weiss schwarz sind auch gerne Farben die für Aufmerksamkeit verwendet werden. 😉

Dass der Sachverhalt im Artikel nicht oder falsch erklärt wird, was dann wirklich mit schlechtem Journalismus zu tun hätte, wurde hier bei Euch explizit von niemandem behauptet. Wäre das der Fall wäre ich schon längst kein Leser mehr.

Bei solchen Diskussionen hier geht es meiner Kenntnis nach meist um die Titel. Ich hatte ja auch schon das Vergnügen einer solchen Diskussion bis zum email Verkehr mit Eurer Redaktion bei einem Titel der in der Semantik nicht den Sachverhalt wiederspiegelte. Er wurde dann geändert 😉

Ja ich empfehle jedem kundennahen Unternehmen den Kunden bei sachlicher Kritik nicht den Abgang zu empfehlen.
Ich denke auch, dass solche Kritik wie hier beim Titel eigentlich ein Zeichen der Wertschätzung sind. Ein: “Also der Titel sagt halt genau das, was da passiert ist. Glaubst du, die Leute vermuten, dass Spieler irgendwie Geld-Schulden bei dem Spiel haben?” ist aber mE leider keine Wertschätzung. Es ist mE ein, “was kann ich dafür wenn Du für die Semantik des Titels zu doof bist”.

Zuletzt bearbeitet vor 10 Monaten von noom
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