Ich hab mein Gaming-Setup mit 260 € beinahe perfektioniert, nur an der nervigen Kamera scheitert es

Ich hab mein Gaming-Setup mit 260 € beinahe perfektioniert, nur an der nervigen Kamera scheitert es

Muss es immer teure Hardware sein oder geht auch ein günstiges Setup für Homeoffice und Gaming? MeinMMO-Redakteur Benedikt Schlotmann hat ein Setup von Streamplify getestet und erklärt, wie gut das System sich eignet und ob es sich um einen Tipp für den eigenen Schreibtisch handeln könnte.

Ob Streaming, Gaming oder Homeoffice: Ein gutes Setup ist mittlerweile Pflicht. Dazu gehören neben einem Mikrofon und guten Kopfhörern mittlerweile auch Kamera und Beleuchtung. Doch wie viel Geld muss man ausgeben, wenn man ein vernünftiges Setup haben möchte?

Caseking bot mir an, ein einsteigerfreundliches Setup von Hersteller Streamplify für unter 260 Euro zu testen. Das Setup besteht aus:

In meinem Test erkläre ich, wie sich die Hardware im Alltag schlägt und ob sich das Upgrade lohnt.

Wer hat da getestet?

Ich habe ein Faible für Gaming-Mäuse und besitze privat mittlerweile über 20 Gaming-Mäuse. Für MeinMMO teste ich seit 2019 Hardware für unsere Leser. Mäuse gehören neben Gaming-Headsets und Tastaturen zu meinem absoluten Favoriten, wenn es um Peripherie für PC und Konsole geht und entsprechend umfangreich kenne ich mich aus.

Das 4-teilige Set von Streamplify hat mir Caseking zur Verfügung gestellt.

fragt meinmmo benedikt

Benedikt Schlotmann
Hardware-Redakteur MeinMMO

Verarbeitung und Aufbau

Verarbeitung: Fast alle Teile des Setups bestehen überwiegend aus Kunststoff. Sowohl der USB-Hub als auch der Korpus vom Mikrofon bestehen aus Kunststoff, wirken aber gut verarbeitet und haben keine scharfen Kanten. Bei der allgemeinen Halterung des Mikrofon-Korpus’ hätte ich mir lieber Metall gewünscht.

Ausnahmen bei der Verarbeitung sind der Mikrofon- und der Teleskoparm für die Beleuchtung, die beide aus Metall bestehen.

Bei Webcams ist viel Kunststoff nicht überraschend, im Mikrofonbereich gibt es jedoch für unter 100 Euro mit Tonor oder Logitech Hersteller, die besser verarbeitete Modelle mit Metall bieten.

Streamplify Hardware
Die Hardware kommt in ziemlich unspektakulären Pappschachteln, die in Plastik verpackt sind.

Montage: Sowohl der USB-Hub als auch die Beleuchtung lassen sich ohne große Probleme anbringen. Der Hub kommt mit jeder Menge Zubehör, wie Kabelbindern und Markierungen für die einzelnen Anschlüsse. Erb ist wuchtig, lässt sich aber auch auf engem Raum gut platzieren. Der Gummifuß verhindert ein Verrutschen.

Die Kamera lässt sich entweder auf dem beiliegenden Dreifußständer montieren oder etwa auf dem Monitor befestigen. Für sehr breite Monitore ist die Halterung leider etwas kurz. Hier fällt etwa die Halterung der Logitech C922 besser und stabiler aus.

Die Montage des Mikrofons gestaltet sich als etwas kompliziert: Die verschiedenen Plastikteile müssen richtig ineinander einrasten, damit das Konstrukt auch stabil zusammenbleibt. Ansonsten ist das Teil eine wackelige Angelegenheit. Die Anleitung erklärt die Schritte nicht wirklich, der QR-Code in der Anleitung verweist auf eine tote Seite (Error 404). Nach dem zweiten Anlauf ist das Mikrofon dann sicher an meiner Tischplatte montiert.

Streamplify Mikrofon Zubehör
Das Mikrofon kommt mit reichlich Zubehör, der Aufbau ist nerviger als gedacht.

Das Setup im Detail

Wie gut schlagen sich die einzelnen Teile des Setups im Praxistest? Ich nehme mir alle 4 Komponenten im Detail vor. Wenn ihr direkt zum bestimmten Gerät springen wollt, klickt auf die entsprechende Sprungmarke:

Mikrofon

Das gefällt mir gut: Das Mikrofon bietet eine wirklich gute Klangqualität. Ich bin klar und deutlich verständlich und der Popschutz verhindert komische Geräusche. Die Mikrofonhalterung ist aus Metall und lässt sich auch an dickeren Tischplatten (3 cm) anbringen.

Auch ohne Software und mit minimal möglichen Einstellungen ist die Klangqualität überraschend gut und fast rauschfrei. Für die meisten Gespräche bekommt ihr ein wirklich gutes Mikrofon, für einen Podcast würde ich mir eine Software mit zusätzlichen Einstellungen wünschen.

Eine 30-sekündige Testaufnahme könnt ihr euch hier anhören:

„Streamplifay Microfon Aufnahme mp3“.

Das gefällt nicht so: Das Gerät kommt völlig ohne Software aus. Das finde ich tatsächlich schade, da sich das Mikrofon daher nur in begrenztem Umfang konfigurieren lässt, nämlich über die eingebauten Tasten. Mehr als An, Aus und Beleuchtung Ein oder Aus ist da nicht drin. Hier lässt Streamplify Potenzial liegen.

Obendrein besteht die Halterung für das Mikrofon auf dem Metallarm aus Plastik. Die ist zwar ziemlich stabil, ich bin aber skeptisch, ob der Kunststoff nicht auf Dauer spröde wird.

Ein weiterer Nachteil: Das Mikrofon bietet am Fuß keine Öffnung oder Halterung für andere Schrauben oder Halterungen an. Ihr könnt das Mikrofon daher nur auf die mitgelieferte Halterung montieren. Überlege ich mir, eine andere Halterung zu kaufen, müsste ich auch gleich ein anderes Mikrofon kaufen. Das lösen Logitech und Roccat besser:

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Webcam

Das gefällt mir gut: Das Kabel der Kamera ist angenehm lang und lässt sich auch bei einem größerem Setup problemlos befestigen. Die Halterung ist für die meisten Monitore breit genug, auf meinem UWQHD-Monitor wird es jedoch schon ziemlich knapp. Der Ersteindruck ist auch in Ordnung.

Das gefällt nicht so: Die Bildqualität ist für einen Call oder ein schnelles Gespräch in Ordnung, wirkt aber insgesamt ziemlich körnig. Für den groben Überblick ist es ausreichend, für Details braucht es definitiv ein besseres Modell. 70 Euro sind mir hierfür zu viel.

Das Bild meiner ähnlich teuren C920 von Logitech bietet ein deutlich schärferes Bild und eine höhere Tiefenschärfe.

Insgesamt finde ich das jedoch nicht überraschend. Webcams für 25 – 30 Euro bieten eine ähnlich durchschnittliche Qualität. 5 verschiedene Webcams hab ich übrigens auch ausführlich für MeinMMO getestet:

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USB-Hub

Das gefällt mir gut: Der USB-Hub hinterlässt bei mir einen positiven Eindruck. Die Kabel verlaufen alle nach hinten und lassen den Schreibtisch schön aufgeräumt. Mit dem beiliegenden Kabelset kann man die Kabel auch bündeln. Durch die Plastikkarten kann man den einzelnen Anschlüssen per Bild auch eine Funktion zuordnen.

Was ich am Ende anschließe, bleibt aber weiterhin mir überlassen. Die Beleuchtung der einzelnen Karten ist kräftig genug und lässt sich bei Bedarf auch ausschalten. Der Hub kommt obendrein mit einem Netzteil, welches ich optional anschließen kann. Der Hub funktioniert auch ohne zusätzlichen Stromanschluss, dann laden einige Geräte aber nicht vernünftig oder funktionieren nicht richtig (etwa externe Festplatten).

6 USB-Anschlüsse setzen auf USB 3.0, der 7. Anschluss bietet zusätzlich eine Schnelladefunktion an ( 2.0 A). Die meisten Geräte wie Maus, Tastatur, Mikrofon oder Webcam benötigen ohnehin kein USB-3.0.

Das gefällt nicht so: Wirklich nervig finde ich, dass beim Aktivieren eines USB-Anschlusses ein weißes Licht aufleuchtet. Insbesondere, wenn man abends bei wenig Licht am Schreibtisch spielt oder arbeitet, geht mir das Geleuchte auf die Nerven. Das lässt sich aber, im Gegensatz zur RGB-Beleuchtung, auch nicht abschalten.

USB Hub Streamplify
Die Lampe (zweiter Anschluss von rechts) lässt sich nicht abschalten. Im Dunkeln ist das nervig.

Beleuchtung

Das gefällt mir gut: Die Beleuchtung kommt mit einem angemessenen langen Kabel, sodass ich auch eine Steckdose in einiger Entfernung nutzen kann. Die Leuchtkraft ist sehr hoch und leuchtet meinen gesamten Arbeitsplatz mit mir gut aus. Auch bei einer Testaufnahme mit Kamera und Beleuchtung kraftvoll genug, sodass ich im Bild schön ausgeleuchtet bin und nicht im Dunkeln des Zimmers verschwinde. Für Streaming oder Office ist das eine gute Voraussetzung.

Mit der kleinen Fernbedienung lässt sich die Beleuchtung schnell an- oder abschalten oder die Wärme des Lichts anpassen. Auf der Rückseite der Lampe lassen sich auch Details über Lichtstärke (in Prozent) und Lichtwärme (in K) anzeigen.

Das gefällt nicht so: Erwähnenswert ist, dass es keine Software-Lösung gibt. Das Licht lässt sich nicht über den Computer steuern, sondern nur über die Lampe selbst oder die Fernbedienung. In meinem Fall war das jedoch ausreichend. Elgatos Keylight bietet zwar eine höhere Helligkeit und lässt sich elegant per App steuern, kostet dafür aber auch allein 150 Euro.

Die Details der Beleuchtungsstärke und der Lichtwärme befinden sich auf der Rückseite. Das ist nur bedingt hilfreich, da ich dafür jedes Mal die Lampe umdrehen müsste, um diese Informationen zu sehen. Hier hätte ich mir eine sinnvollere Lösung für den Alltag gewünscht.

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Fazit: Ein tolles Set, wenn man von der Webcam einmal absieht

Lohnt sich das Setup? Für das Mikrofon, die Beleuchtung und den USB-Hub kann ich bedenkenlos eine Empfehlung aussprechen, denn alle drei Produkte können mich am Ende überzeugen:

  • Der Aufbau des Mikrofons ist zwar mühsam, die Aufnahmequalität ist dafür aber hervorragend.
  • Die Beleuchtung ist einfach aufgebaut und leuchtet super das Setup und mein Gesicht aus.
  • Der UBS-Hub kommt mit jeder Menge Zubehör und macht den Job, den ein USB-Hub so tut, ohne Probleme.

Nur die Webcam kann mich nicht völlig überzeugen. Die Aufnahmequalität ist mittelmäßig und das Bild sehr körnig. Ja, für einen schnellen Call ist es ausreichend, aber hier würde ich zu einem teureren Modell greifen, etwa zur C920 von Logitech. Die verwende ich mittlerweile seit über 1 Jahr und bin sehr zufrieden. Hier könnt ihr dank Software auch nachjustieren. Bei Streamplifys günstigem Modell ist das nicht möglich, bei vielen anderen günstigen Modellen aber auch nicht.

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Fazit & Bewertung
Kann man mit einem günstigen Setup bereits sein Homeoffice deutlich verbessern? Diese Frage kann ich problemlos mit einem „Ja“ beantworten. Vor allem das Mikrofon und die Beleuchtung haben mich positiv überrascht. Der USB-Hub müsste zwar nicht sein, da die meisten Hubs die gleiche Funktion erfüllen, dennoch mag ich das coole Design und die Personalisierung.

Nur die Kamera macht mich nicht glücklich, da mir die Qualität, insbesondere für Homeoffice oder gar für Streaming einfach zu schlecht wäre. Hier gibt es deutlich bessere Modelle, die nicht viel mehr kosten. Gute Cams bekommt ihr bereits für rund 60 Euro mit einer besseren Bildqualität und einer vernünftigen Software.

Unterm Strich muss es aber nicht gleich das teure Elgato-Set aus Key Light, Stream Deck und Co werden. Ein günstiges Set wie von Streamplify macht seinen Job genauso gut.
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Martin

Weiße oder noch schlimmer blaue LEDs, die sich nicht abschalten lassen, sind ein NoGo! Ich verstehe nicht, warum die Chinesen keine roten LEDs verwenden. Die stören bei Weitem nicht so.

Rajester

Benedikt ist doch der größte Geek im Büro oder? 😂

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