Andy “Reginald” Dinh ist ein ehemaliger Profi-Spieler von League of Legends und Gründer und Boss von Team SoloMid. Ein Insider-Bericht der Washington Post zeichnete jedoch ein schlimmes Bild von ihm. Er soll Angestellte beleidigen und Leute rauswerfen, die fiese Fragen stellen. Nun wurde er offiziell vom Entwickler Riot Games verurteilt.
Das ist die Situation:
- Reginald formte aus einer LoL-Fanseite innerhalb von 12 Jahren eine der größten E-Sport-Organisationen der Welt. Team SoloMid ist inzwischen nicht nur in LoL unterwegs, sondern auch in Valorant, DOTA 2 oder CS:GO.
- In letzter Zeit verließen jedoch wichtige Führungskräfte das Team und der ehemalige LoL-Profi Doublelift warf Reginald Ende 2021 vor, für den Niedergang von TSM verantwortlich zu sein. Er sei ein Tyrann, der schon seit Jahren Mitarbeiter und Spieler runterputze. Mittlerweile wolle niemand mehr für ihn arbeiten. Die Vorwürfe wurden auch durch einen Insider-Bereicht der Washington Post untermauert.
- Schon im Januar leitete Riot Games eine Untersuchung gegen Reginald ein. Die ist nun abgeschlossen und es gibt ein Urteil, das offiziell verkündet wurde.
Strafzahlung, Führungskräftetraining und eine Bewährung von 2 Jahren
Was sagt der Bericht? Riot Games teilte über ihre Webseite mit, dass sie einen unabhängigen Ermittler hinzugezogen haben, um die Vorwürfe von Doublelift zu überprüfen. Dieser Ermittler kam zu dem Schluss, dass Andy “Reginald ” Dinh die Praxis eines herabsetzenden und schikanösen Verhaltens an den Tag gelegt hat.
Allerdings soll sich dieses Verhalten auf die Leistung der Spieler oder Mitarbeiter beschränkt und sich nicht auf Geschlecht, Nationalität oder sexueller Orientierung bezogen haben. In dem Bericht heißt es:
Dazu gehörte auch, dass er Profispieler und TSM-Mitarbeiter beschimpfte und sich auf erniedrigende und herabsetzende Weise äußerte. Nahezu alle Zeugen stimmten darin überein, dass sich Dinhs Ausbrüche und Beschimpfungen im Allgemeinen auf die wahrgenommene Leistung eines Spielers oder Mitarbeiters beschränkten.
Keiner der Zeugen kann sich an eine Situation erinnern, in der sich Dinhs beleidigendes Verhalten auf eine geschützte Gruppe (Rasse, Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung, sexuelle Identität usw.) bezog, und es gab keine Berichte über tatsächliche oder angedrohte körperliche Gewalt gegenüber einem TSM-Spieler oder -Mitarbeiter.
Wie fällt das Urteil aus?
- TSM muss 75.000 Euro Strafe zahlen. Das ist die dreifache Summe eines einzelnen Vergehens, weil es über Jahre mehrfach zu Beleidigungen durch Reginald kam. Das Geld wird von Riot an eine Anti-Bullying- oder Mental-Health-Organisation gespendet.
- Andy “Reginald” Dinh muss sich einem Sensibilisierungstraining und Führungskräftetraining unterziehen – innerhalb der nächsten 60 Tage.
- Reginald arbeitet die nächsten zwei Jahre im Ökosystem von Riot nur noch auf Bewährung. Sollte es auch nur zu einem Fehlverhalten kommen, sollen weitere Sanktionen folgen.
Schon TSM selbst kam in einer eigenen Untersuchung zu einem ähnlichen Ergebnis. Das Team verpflichtete sich, alle Führungskräfte zu Coachings zu schicken. Außerdem soll eine Hotline eingerichtet werden, über die sich Mitarbeiter anonym beschweren können. Diese wird nun von Riot Games selbst installiert.
Was sagen Reginald und TSM? Die haben sich bisher nicht öffentlich zu der Strafe geäußert. Allerdings kam Riot Games zu einem ähnlichen Ergebnis wie TSM selbst, sodass sie die Strafe wohl akzeptieren werden.
Unklar ist, ob der ehemalige Profi Doublelift mit dem Ergebnis zufrieden ist. Er war bereits enttäuscht von den Konsequenzen, die TSM aus der eigenen Untersuchung gezogen hatte:
LoL: Boss von TSM darf bleiben, muss aber nachsitzen – Sein Intimfeind spuckt Gift und Galle
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