Wenn ihr Dinge vergesst, ist das kein Bug eures Gehirns, sondern ein Feature

Wenn ihr Dinge vergesst, ist das kein Bug eures Gehirns, sondern ein Feature

Das Vergessen ist ein wichtiger Bestandteil des Gehirns. Eine Studie aus der Neurowissenschaft bestätigt nun, dass ihr dankbar sein solltet, einige Dinge zu vergessen.

Was besagt die Studie? Forscher am Trinity College in Dublin haben in einem Experiment mit Mäusen gezeigt, was beim Prozess des Vergessens passiert. In ihrem Paper berichten sie darüber, zu welchen Ergebnissen sie gekommen sind (via Science Direct).

Das Gehirn besteht aus mehreren Engrammen. Sie werden benötigt, um Erinnerungen aus dem Langzeitgedächtnis abzurufen. Es kann allerdings zu Interferenzen kommen, falls mehrere Engramme gleichzeitig aktiv werden.

Beim Vergessen werden aktive Pfade zu Engrammen „auf Standby“ gesetzt. Durch die stillgelegten Pfade kann im Gehirn ein besseres Kommunikationsnetzwerk entstehen. Dadurch sind wir in der Lage, uns besser und schneller auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Es kann aber durch andere Einflüsse dazu kommen, dass die Pfade zu Engrammen reaktiviert werden. Dadurch erinnern wir uns wieder an Dinge, von denen wir eigentlich dachten, dass wir sie vergessen hätten. Sie sind also nicht vollständig verloren, sondern können wieder reaktiviert werden.

Dass Tech-Milliardäre wie Mark Zuckerberg immer wieder die gleiche Kleidung tragen, hat nichts mit ihrem Gedächtnis zu tun:

Menschen leiden unter Super-Gedächtnis

Was passiert, wenn wir nicht vergessen? Es gibt einige reale Beispiele, die zeigen, was passiert, wenn wir nicht mehr vergessen. Jill Price ist die erste bekannte Person, die sich an jedes Detail zurückerinnern kann, das seit dem 5. Februar 1980 geschehen ist. Allerdings nur an solche, die sie selbst erlebt hat (via Spiegel).

Price sieht diese Fähigkeit jedoch als Fluch. Sie empfindet ihr Gedächtnis als „quälend“. Sie könne ihre Erinnerungen nicht kontrollieren. Vor ihrem geistigen Auge würde ständig ein wirrer Film laufen, der sie völlig überwältigen kann.

Dadurch könne sie sich Fehler nicht verzeihen, die sie begangen habe. Auch der Spruch „Die Zeit heilt alle Wunden“ ergebe bei ihr keinen Sinn, da die Wunden immer frisch blieben. Sie habe durch ihr Gedächtnis sogar eine Phobie gegen alles entwickelt, das mit Vögeln zu tun habe, da sie mal einen Unfall mit einer Taube hatte.

Das Thema ist sogar in der Literatur ein Motiv. Der argentinische Autor Jorge Luis Borges schrieb schon 1942 in Funes, el memorioso (PDF) von einem 19-jährigen Jungen, der durch einen Unfall ein Supergedächtnis bekommen hat und wahnsinnig wurde.

So ein Super-Gedächtnis wäre für MeinMMO-Autor Paul Kutzner fatal. Er kann sich an zwei Pokémon erinnern, bei denen er immer noch nachtrauert, dass er sie verpasst hat. Durch ein Super-Gedächtnis würden ihm vielleicht noch mehr einfallen: Selbst nach Jahren tut es immer noch weh, dass ich 2 Monster in Pokémon GO verpasst habe

Quelle(n): Xataka
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