Dune: Awakening angespielt: Das wird das beste Sci-Fi-MMO für alle, denen Star Wars zu nett ist

Dune: Awakening angespielt: Das wird das beste Sci-Fi-MMO für alle, denen Star Wars zu nett ist

Für MeinMMO-Redakteur Benedict Grothaus gehört Dune: Awakening zu den Spielen, auf die er sich am meisten freut. Jetzt, auf der gamescom 2024, hat er es erstmals anspielen können und das neue MMO liefert alles, was sich unser Survival-Experte gewünscht hat.

Schon bei der Ankündigung von Dune: Awakening hat mich das Spiel direkt begeistert. Das neue Spiel der Conan-Exiles-Macher will MMORPG und Survival verbinden, etwas, das laut Aussagen der Entwickler selbst der nächste logische Schritt der Genres ist.

Riesige Gebiete, in denen Spieler miteinander und mit NPCs interagieren, ihre eigenen Basen bauen und sich in Gilden zusammenfinden, um die Welt zu beleben. Genau das ist, was sich viele von Dune: Awakening versprechen – und immerhin über eine Million Fans warten auf das Spiel. Mit gutem Grund, das Spiel ist vielversprechend:

  • Funcom hat eine lange Geschichte und in der Vergangenheit bewiesen, dass sie sowohl MMOs (Anarchy Online, Age of Conan) als auch das Survival-Genre (Conan Exiles) gut beherrschen.
  • Conan Exiles hat sogar sieben Jahre nach Release noch regelmäßig über 10.000 Spieler allein auf Steam (via steamcharts).
  • Mit der Conan-Saga hat das Studio bereits ein raues Franchise gut umgesetzt. Nun steht mit Dune ein zumindest artverwandtes Setting an.

Zum neuen Gameplay-Trailer während der Opening Night Live auf der gamescom 2024 hat schon der Name alleine gereicht, um den Saal jubeln zu lassen. Auf der Messe konnten Interessierte dann an einem großen Stand selbst einen Blick aufs Spiel werfen.

Ich wurde ebenfalls eingeladen, Dune: Awakening eine Stunde lang zu zocken. So schnell, wie die Zeit dabei vorbei war, hätten es aber auch sieben Stunden sein können, und ich hätte es nicht bemerkt. Ich habe mich direkt heimisch gefühlt – und das ist auch genau so gewollt.

Ein Survival-MMO, in dem sich jeder sofort zurechtfinden kann

Dune: Awakening spielt sich ziemlich exakt so wie Conan Exiles. Schon ab der ersten Sekunde hat sich die Steuerung intuitiv angefühlt, alles war irgendwie logisch – mit Ausnahme einiger besonderer Skills.

Die Kern-Features sind aber für jeden Survival-Spieler sicherlich bekannt und für Conan-Spieler fast schon selbstverständlich:

  • Crafting läuft grundlegend übers Inventar und fortgeschrittene Rezepte werden an Werkbänken hergestellt.
  • Basen baut ihr mit Bauteilen, indem ihr Blaupausen erstellt und diese dann mit Materialien füllt.
  • Dune ist ein Wüstenplanet, es gibt also natürlich Sandstürme und das Bedürfnis nach Schutz vor Hitze und Wind.
  • Die einzige Überlebens-Ressource ist Wasser, auf das ihr achten müsst – und das ihr euch im Notfall in Form vom Blut eurer Feinde holt.
  • Den Charakter levelt und skillt ihr über ein Talent-System und erlernt so neue Rezepte wie auch Fähigkeiten für den Kampf.
  • Genau wie Conan Exiles hat Dune: Awakening eine „Reise“, die euch grob durchs Spiel leitet, wenn ihr mal nicht weiter wisst. Alles andere ist eine große Sandbox.

Im Interview mit Chief Creative Director Joel Bylos nach dem Anspielen meinte der Chef zu mir: Das Studio wollte genau die Verbindung zu Conan Exiles erreichen. Man habe die Aspekte aus dem Survival-Spiel genommen, die gefeiert werden, und habe sie ausgebaut. Ein Beispiel: Klettern. Das war das erste, was ich aus Reflex getan habe: Mich an eine Wand heften und hochkrabbeln.

Allerdings ist Dune: Awakening nicht einfach eine Kopie von Conan Exiles. Es ist sogar sehr viel mehr als nur ein Survival-Spiel. Das Ziel ist es, viele Spieler auf einem Server zusammenzubringen und dort auf dem Wüstenplaneten überleben zu lassen. Wie viele Spieler auf einen Server passen, steht noch nicht fest.

Dune selbst ist aber im Sci-Fi-Sektor ein Franchise, das für seine düstere, erwachsene Atmosphäre bekannt ist. Da geht es deutlich rauer zu als bei Star Wars, obwohl selbst das stellenweise ziemlich brutal sein kann. Aber mit den Inhalten in Awakening haben die Entwickler Dune wirklich gut getroffen.

Hilfe, ein Sandwurm hat meine Basis gefressen!

Beim Spielen habe ich davon natürlich noch nicht viel sehen können. Gilden sollen aber eine große Rolle spielen, insbesondere wenn’s um den Kampf um das Spice geht. Und hier zeigt sich auch, wieso Dune bei Fans wie mir so viel Begeisterung auslöst:

  • Überall sind Anspielungen ans Franchise, besonders mit Blick auf die neuen Filme.
  • Bereits im Test konnte ich mit einem Ornithopter durch die Gegend fliegen und mir die enorme Welt anschauen. Für den Vergleich: Die Start-Map soll so groß sein wie die Welt von Conan Exiles, die Spice-Wüste später noch achtmal größer.
  • In der Story kommen später wichtige und bekannte NPCs vor wie das Haus Harkonnen und die Fremen. Von den Fremen könnt ihr sogar lernen, wie ihr euch richtig auf Sand bewegt.

Spice wird – natürlich – die zentrale Ressource neben Wasser. Mit Spice könnt ihr NPCs bestechen und Essen kochen, wie im Film. Und das ist wichtig, denn damit steigert ihr eure fast schon magischen Fähigkeiten und seid stärker, könnt aber auch abhängig werden.

Mein absolutes Highlight war ein riesiger Sandwurm. Irgendwann beim Spielen ist mir aufgefallen, dass ich offenbar auf Sand Geräusche mache. Panisch bin ich stehengeblieben und kurz drauf ist auch schon neben mir ein Sandwurm aus einer Düne gebrochen.

Das alleine war schon beeindruckend. Nur kurze Zeit später dachte ich, die perfekte Location für meine Basis sei in der Nähe eines Plünderer-Lagers – mitten auf dem Sand. Als endlich alles stand, kam mein Wurm-Freund zurück und hat mit einem Bissen die halbe Basis gefressen.

Zwei Mankos, die eigentlich keine sind

In nur einer Stunde lässt sich nicht viel mehr als ein erster Eindruck gewinnen. Allerdings habe ich hier schon zwei Dinge gefunden, die zumindest auf den ersten Blick für Ärger sorgen könnten: die eher dürftige Grafik und vor allem das PvP, das schon zuvor Survival-Spiele zerstört hat.

Beides ist aber eigentlich kein Problem. Ja, die Optik ist nicht so hübsch wie in vielen aktuellen Spielen, etwa Enshrouded. Geht aber auch gar nicht. Wenn dutzende Spieler auf einem Server zocken und alle ihre eigene Riesen-Basis bauen, wäre mit zu anspruchsvoller Grafik selbst der stärkste Rechner schnell überlastet. Und erfahrungsgemäß überwiegt bei Survival-Fans der Wunsch nach Sandbox.

Was das PvP betrifft: Das ist rein optional. Die riesige Spice-Wüste liefert nur genau das, Spice. Und das bekommt ihr auch durch Handel. Gedacht ist das Gebiet für den Krieg zwischen Gilden, die mit Ornithoptern und Harvestern den Sand durchpflügen und sich um die seltene Ressource prügeln.

Wer solo und mutig ist, kann versuchen, irgendwo am Rand der Wüste einzusteigen und etwas abzustauben. Wer darauf keine Lust hat, bleibt einfach zu Hause und handelt. Die Wüste wird übrigens regelmäßig zurückgesetzt, wie in Rust, um für Gleichstand zu sorgen.

Was mich allerdings tatsächlich stört, ist das Fehlen eines Solo- und Koop-Modus wie Conan Exiles ihn hat. Der soll erst mal nicht kommen, genau wie private Server, weil das schlicht von der Größe her problematisch sei. Man schaue sich das aber an, hieß es.

„Wir machen ein Spiel für Fans, die auf sowas stehen“

Als ich mich nach dem Spielen noch eine halbe Stunde mit Joel Bylos unterhalten konnte, habe ich direkt gemerkt: Der Mann hat Bock auf das Spiel und liebt, was er tut. Selten kann ich mit Entwicklern so innig über Nerd-Themen plaudern. Hier findet ihr den ersten Teil des Interviews mit Joel Bylos: „Hat mich über die Dynamik von Spielern gelehrt“

Auf die Frage, was ihn am meisten bei der Entwicklung gefallen hat, gab mir Joel eine sehr ausführliche Antwort:

Mir macht beim Entwicklen von Spielen wie Dune am meisten Spaß, darüber nachzudenken, worüber Spieler sich am meisten freuen könnten. Auch zu überlegen, welche Spielemechaniken Dune einzigartig machen. Ich habe das Gefühl dass es oft Situationen gibt in denen man sagt: „Oh ich mochte das Spiel, lass das auch machen“ . Wir haben Raids. MMOs haben Raids um große Bosse zu legen, wir haben Raids, um Spice Felder zu ernten, was ein ganz anderes Gefühl gibt.

Es gibt in dem Spiel ein politisches System für den Landsraad und bei diesem Design dachte ich, dass so etwas noch nie jemand zuvor gemacht hat. Wie also schaffen wir es, dass dieses System so abläuft, wie wir es uns vorstellen? Und ich weiß nicht, ob es funktioniert, […] aber ich gehe gerne dieses Risiko ein.

Es gibt ein Feature in dem Spiel, […] das die Wüste jede Woche „wiped“, worüber ich mich sehr freue. Die Gegend ist ein hohes Risiko, weil Spieler viel verlieren können. Ähnlich wie bei Rust. […] Ich habe mich gefragt, ob wir die Mechanik zum Laufen bekommen. Und das wollte ich in einem Spiel machen, das langlebig ist. Es gibt die sichereren Bereiche und dann gibt es die Wüste. […]

Um zu sehen, ob das Design wirklich erfolgreich ist, sieht man erst, wenn andere Spiele es kopieren. Also hoffe ich, dass einige unserer Ideen innovativ sind.

Obwohl Dune: Awakening ein MMO wird und ihr es nur online mit anderen spielen könnt, soll es möglich sein, solo zu zocken. Ihr braucht nur irgendwo eine Stelle, wo ihr eure Basis hinpflanzen könnt. Gilden werden in ihrer Mitgliederanzahl begrenzt sein, damit nicht eine Mega-Gilde einen Server beherrscht und alle tyrannisieren kann – das Problem, welches Last Oasis zum Verhängnis wurde.

Webedia Gaming (GameStar, GamePro, MeinMMO) begleitet das große Spiele-Event als offizieller Medienpartner der Gamescom 2024. Es wird eine spannende Woche, für alle, die den Weg zur gamescom antreten. Aber auch am Bildschirm, denn es werden weitere Streams erfolgen – beispielsweise die FYNG-Show von GameStar, GamePro und MeinMMO.

Zum Abschluss hat mir Joel noch verraten, dass er kein Spiel für die breite Masse machen will: „Die schreiben sowieso nur schlechte Steam-Reviews.“ Ihm sei wichtig, ein gutes Spiel für die Leute abzuliefern, die auch wirklich Bock drauf haben. Und von dem, was ich gesehen habe, hält Funcom das Versprechen. Ich habe Bock auf Dune: Awakening und mir gefiel alles, was ich gesehen habe. Und obwohl ich absolut vernarrt bin, wurde ein anderes Spiel zu meinem Highlight: Ein Rollenspiel zu Warhammer 40k ist das beste Spiel auf der gamescom 2024

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Chanjo

Also nach „das beste“ sah das gameplay jetzt nicht aus. Ich denke nicht, dass das so ein Brenner wird.

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