Das originale Doom von 1993 kann man mittlerweile nahezu überall spielen. Pünktlich zu Halloween hat sich ein amerikanischer Hardware-Hersteller aber etwas ganz Besonderes ausgedacht: Doom auf einem Schokoriegel. Was es damit auf sich hat und auf welchen anderen kuriosen “Plattformen” der legendäre First-Person-Shooter noch so läuft, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Dass die originale MS-DOS-Version von Doom aus dem Jahre 1993 gefühlt überall läuft, ist mittlerweile ein Running Gag geworden. Nicht umsonst gibt es einen eigenen Meme-Subreddit namens “Will it run DOOM?”, in dem die absurdesten und witzigsten Methoden, den legendären Shooter zu zocken, geteilt werden.
Zum diesjährigen Halloween setzt ein US-amerikanischer Hardware-Hersteller dieser höchsten Tradition des Gaming- und Hardware-Hackings aber wohl die vorläufige Krone auf. Adafruit Industries gelang es nämlich, Doom auf einem Schokoriegel-ähnlichen Gerät zum Laufen zu bringen.
Die “Candy of Doom” von Adafruit Industries
Die Firma veröffentlichte vor kurzem ein Video auf ihrem Twitteraccount, in dem besagter Riegel – passenderweise in einer Milky Way-Verpackung eingehüllt – zu sehen ist.
Abseits von der ohnehin schon unterhaltsamen Grundidee, ist außerdem witzig, dass Milky Way-Schokoriegel außerhalb der USA als “Mars” verkauft werden. Diesen Riegel kennen wir auch in Deutschland.
Das bedeutet, dass ihr Doom jetzt in doppelter Hinsicht “auf dem Mars zocken” könnt. Schließlich spielt auch die Handlung des First Person Shooters auf besagtem Planeten.
Wenn ihr etwas über die erste Spielekonsole der Welt erfahren wollt, könnt ihr das in diesem Artikel:
Kann man Doom auf dem Schokoriegel wirklich zocken?
Der Hersteller hat bislang noch keinerlei Angaben dazu gemacht, ob das Retro-Game auf dem Riegel auch tatsächlich spielbar oder nur ein automatisches Video ist. Da Adafruit aber bekannt für ihre einzigartigen und innovativen Elektrogeräte und Komponenten sind, ist gut vorstellbar, dass mit der “Candy of Doom” auch tatsächlich gezockt werden kann.
Beispielsweise konnte man bereits zu Beginn des Jahres in einem Video auf dem YouTube-Channel von Adafruit Industries sehen, wie die Firma ebenfalls Doom auf einem ihrer extrem winzigen Entwicklungsboards namens QT Py ESP32 spielbar machten. Dementsprechend liegt durchaus nahe, dass sich womöglich eines dieser Boards oder zumindest ein ähnliches Modul in dem Riegel befinden könnte.
Mit Karamell und Milchschokolade wird das Gerät offensichtlich nicht betrieben.
Weitere kuriose Plattformen, auf denen man Doom spielen kann
Adafruit Industries waren aber bei weitem nicht die ersten, die Doom auf einer etwas abwegigen Plattform zum Laufen brachten. Ganz im Gegenteil: Doom auf gefühlt jedem elektrischen Gerät, das über ein Display besitzt, spielbar zu machen, gehört zu den größten Traditionen, wenn es um das Hacken von Spielen oder Hardware geht. Bereits unzählige kreative Köpfe präsentierten ihre eigenen spielbaren Versionen des Games auf den mitunter kuriosesten Plattformen.
Da es aber schier unmöglich wäre, all diese Ports hier aufzulisten, zeigen wir euch deshalb ein paar besonders absurde Beispiele:
Doom auf einem Drucker
Vor einigen Jahren wurde ein Sicherheitsleck in der Canon Proxima-Druckerreihe bekannt. Um zu beweisen, wie einfach es war, auf die Software der Proxima-Printer zuzugreifen, lud ein Sicherheitsexperte Doom per Firmware-Update auf eines dieser Geräte.
Heraus kam eine schrecklich aussehende, aber immerhin komplett spielbare Version des Klassikers. Aufgrund der technischen Limitierungen des Druckers verfügte diese allerdings leider über keinen Sound.
Doom auf einem Bankautomaten
In der Regel ist das Ziel von Personen, die einen Bankautomaten hacken, sicherlich nicht, auf diesem Doom zum Laufen zu bringen, sondern schnell an Geld zu kommen.
Ein paar Australier machten sich aber das Windows XP-Betriebssystem eines dieser Geräte zu Nutzen, um trotzdem eine spielbare Variante des Games zu installieren. Mittlerweile gelang es der Gruppe auch, die Seitentasten des Bankautomaten so zu rekonfigurieren, dass diese als Buttons fungieren, mit denen man die verschiedenen Waffen auswählen kann.
Die Vorstellung, dass man zunächst ein Doom-Level absolvieren muss, bevor man Geld abheben kann, ist nicht nur unfassbar witzig, sondern sollte der nächste logische Schritt in der Evolution der Zivilisation sein.
Doom auf einer Canon-Kamera
Jedes elektronische Gerät mit einem Display hat das Potenzial, dass man Doom darauf spielen kann. Das dachte sich wohl auch der YouTuber “raccoon”, der das Game mithilfe eines Codes aus dem “Will it run DOOM?”-Subreddits Anfang dieses Jahres auf einer Canon EOS RP-Kamera zum Laufen brachte.
Raccoon ist allerdings längst nicht der Erste, dem gelang, eine spielbare Version des Klassikers auf einen Fotoapparat zu portieren. Der YouTuber “LGR” machte beispielsweise schon vor drei Jahren möglich, dass man Doom auf einer Digital Kamera aus dem Jahre 1998 zocken kann.
Doom auf einem Schwangerschaftstest
Jetzt wird es richtig wild. Twitter-User:in “foone” veröffentlichte bereits vor zwei Jahren ein Video, auf dem zu sehen ist, wie eine – zugegeben – schwer zu erkennende Kopie von Doom auf dem monochromen Displays eines Schwangerschaftstests läuft. Zunächst handelte es sich dabei zwar nur um ein kleines Video des Spiels, laut foone ist der Klassiker mittlerweile aber komplett spielbar auf der unüblichen “Konsole”.
Dass das überhaupt möglich ist, liegt daran, dass in Schwangerschaftstest in der Regel 8-Bit Mikrocontroller verbaut sind, wie es auch bei ganz frühen PCs der Fall war. Laut foone ist: “Das Ding […] vermutlich schneller in der Zahlenberechnung und grundlegendem Input/Output, als der Prozessor im originalen IBM-PC.”
Doom in Doom
Richtig gelesen! Dem YouTuber “kgsws” gelang es tatsächlich, eine spielbare Version von Doom innerhalb von Doom zu programmieren. Das mutet nicht nur an, wie eine Szene aus dem bekannten Film Inception, der ganze Prozess dahinter war darüber hinaus enorm komplex.
Wer sich selbst davon ein Bild machen möchte, wie kgsws dies gelang, sollte einen Blick auf diese Kurzdokumenation werfen:
Doom auf Kartoffeln (!?)
Zum krönenden Abschluss endet dieser Artikel, wie er begonnen wurde: mit etwas Essbarem.
Dem YouTuber “Equalo” gelang es mithilfe von schimmelnden Kartoffeln, die Strom erzeugten, eine spielbare Version von Doom auf einem Grafiktaschenrechner möglich zu machen.
Dass Kartoffeln mit ein wenig Zink und Kupfer zur Stromerzeugung genutzt werden können, ist zunächst nichts Neues. Diese chemische Batterie dazu zu verwenden, einen Taschenrechner zu betreiben, mit dem man Doom spielen kann, ist allerdings komplett genial.
Wer wissen möchte, wie viele Kartoffeln dafür notwendig waren und warum diese das Schimmeln anfingen, sollte sich folgendes Video ansehen:
Habt ihr noch nicht genug von absurden Videospiel-Annekdoten? Wenn ihr etwas über die kuriosesten und mitunter hässlichsten PlayStation-Controller erfahren wollt, die veröffentlicht wurden, haben wir hier einen Artikel für euch:
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Did anyone did doom in Minecraft yet?
Yop 🙂
https://mein-mmo.de/minecraft-doom-map-interview/
Ich meinte so wie hier.
https://www.youtube.com/watch?v=H-U96W89Z90
Wenn Mars in Amerika Milky Way heißt, wie heißt dann Milky Way in Amerika?
Gibt es das dort überhaupt?
Das ist für mich das wichtigste aus diesem Artikel.
Diese Frage hat mich tatsächlich auch beschäftigt…
Bin auf Antworten gespannt…
Fast so schlimm wie Raider was Twix heißt..
Ich habe mich jetzt ein bisschen durch Google gewühlt und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:
Milky Way heißt in den USA 3 Musketeers, weil früher 3 kleine Riegel mit verschiedenen Geschmacksrichtungen in der Packung waren: Erdbeere, Vanille und Schokolade (via wikipedia engl, wikipedia dt.). In den USA scheint sich allerdings die Nougat-Variante durchgesetzt zu haben, während es bei uns die hellere „Candycreme“ gibt. Und um die Verwirrung perfekt zu machen, wurde in Deutschland wohl in den 70er Jahren ein Schokoriegel unter dem Namen 3 Musketiers vertrieben, der nochmal etwas komplett anderes war (via erinnerstdudich). Dieses Produkt hieß in den USA dann wiederum Marathon.