Caster kritisiert: E-Sports-Profis bringen ihren Teams nichts, abseits von Turniersiegen

Caster kritisiert: E-Sports-Profis bringen ihren Teams nichts, abseits von Turniersiegen

Chad “SPUNJ” Burchill ist ein bekannter Caster von Counter-Strike: Gobal Offensive und hat sich in einem Livestream über Profi-Spieler des Shooters beschwert. Er erwartet, dass sie ihre Hausaufgaben auch abseits von Turnieren machen. Dazu gehören für ihn ein Beitrag zum Team, Pflege der Marke, Interviews und Social Media.

Was ist das Problem? In Zeiten von Corona kam es in CS:GO zu deutlich weniger Turnieren. Daran mussten sich die Teams und Spieler erstmal gewöhnen. Im Rahmen eines Podcasts bei HLTVorg sprach der Caster SPUNJ über die Umgewöhnung und wurde dabei recht emotional.

Er stört sich vor allem daran, dass viele Profi-Spieler abseits von Turnieren keinen Mehrwert für ihr Team bringen. Das sei besonders kritisch, wenn es um das Thema Sponsoren geht:

Wenn ich einer [der Sponsoren] wäre, die ein Event sponsern, und COVID tritt ein, dann muss neu verhandelt werden, was mein Geld wirklich Wert ist […], wenn Fans nicht zu Turnieren fahren, sie keine Trikots kaufen und sie nicht die Dinge drumherum kaufen, wie Red Bull […].

Was hätte der Caster gerne anders? SPUNJ ist dabei aufgefallen, dass sich viele Spieler überhaupt nicht vermarkten können und es oftmals auch gar nicht wollen. Ihnen fehlt dafür die Präsenz und der Wille dort Arbeit reinzustecken:

Abseits von s1mple, Astralis und vielleicht eine Handvoll anderer Spieler, die streamen und bekannt in ihrer Region sind und eine Brand Power haben, hat der Rest von euch keine Power.

Wenn ihr kein offizielles Turnier spielt, bringt ihr nichts für eure Organisation ein. Das klingt fürchterlich, aber es ist wahr, da ihr entweder schrecklich in Interviews seid oder sie gar nicht erst machen wollt, ihr keine Präsenz in den sozialen Medien habt, […] ihr bringt einfach keine Markenbindung für eure Organisation …

Zwar warnt er auch vor Burnout und mentalen Problemen aufgrund eines vollen Stream-Kalenders, doch trotzdem fordert er die Profis auf, mehr Zeit in ihr Protfolio zu investieren.

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Zum Profi-Leben gehört mehr, als nur gut zocken können

Was gehört zu einem Profi-Spieler dazu? Wer Profi-Spieler im E-Sports verfolgt, könnte auf die Idee kommen, dass nur das reine Zocken von Videospielen Teil des Berufs ist und die Siege bei Turnieren im Vordergrund stehen. Doch in der Regel gehört mehr zum Leben eines Profis dazu, auch aus Sicht der Organisation. Denn nur mit Preisgeldern könnten sich wohl die wenigsten Teams halten.

Als Profi steht man im Mittelpunkt vieler Medien und Zuschauer, muss sich in Interviews äußern und seine Organisation positiv repräsentieren. Wer das nicht tut, kann seine gesamte Karriere ruinieren, wie es der Call of Duty-Profi Daunte „Sibilants“ Gray getan hat.

Er schoss nach einer Niederlage in einem Stream und soll sich homophob geäußert haben. Daraufhin wurde er von seiner Organisation Atlanta FaZe rausgeschmissen.

Sibilants war ein aufstrebender Spieler, hat sich dann aber die Karriere verbaut.

Auch Auftritte, Interviews und die eigene Vermarktung sind wichtig. Ein Spieler, der das perfektioniert hat, ist der LoL-Star Faker. Er ist inzwischen untrennbar mit der Organisation T1 verbunden und wurde durch seine starken Spiele, aber auch durch sein Verhalten außerhalb der Turniere bekannt.

Er wurde von Riot Games, den Entwicklern von LoL, selbst als “Gott” inszeniert und brachte es sogar so weit, dass für ihn Gesetzte eines Landes geändert werden könnten. Die Bekanntheit halfen sowohl ihm als auch seiner Organisation. Auch wenn sie dieses Jahr nicht zu den Worlds fahren, wurde trotzdem viel über sie berichtet, meist sogar mehr als über die Teams, die den Sprung geschafft haben.

Allerdings kann es auch genau andersherum laufen. Wer nicht berühmt und bekannt ist, kann auch schnell ausgetauscht werden. Darüber berichtete der ehemalige LoL-Profi Yan „Letme“ Jun-Ze aus China.

Quelle(n): Dexerto
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Saigun

Jo klar und auf einmal haust du irgendwas raus das Randomtyp X-Y triggert, der daraufhin sich total krass entsetzt zeigt und du warst die längste Zeit Profi gewesen. Kann jeden verstehn der Social Media nichtmal mit der Feuerzange anfässt.

Wesker

Der verlangt das die Spieler neben dem Profi sein noch streamen? Wenn du 8-10 Stunden CS trainiert hast, dann kann ich sehr gut verstehen, dass du nicht immer Bock hast dich danach noch vor ne Kamera zu setzen. Zumal von vielen Spielern neben dem regulären Training noch erwartet wird, dass sie sich in ihrer Freizeit Demos vom nächsten Gegner anschauen. Irgendwann muss man aber auch mal regenieren.
Einige Spieler streamen ja trotzdem und sind auch sehr erfolgreich damit, beispielsweise S1mple oder Xantares. Die verdienen sich eine gute Stange Extra-Geld mit ihren Streams. Aber für die weniger bekannten Spieler würde es sich finanziell gar nicht rentieren. Ein Krystal zum Beispiel streamt auch, hat dann immer so ca. 200-300 Zuschauer…
Im Vergleich zu einem S1mple, der dann über 20.000 Zuschauer hat (gilt immerhin als der beste CS Spieler der Welt), ist das gar nichts.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren von Wesker
quick.n.dirty

Die Spieler, die social aktiv waren, wurden ja auch alle entlassen, weil sie einem ihrer 100.000 Tweets jemanden aus der cancel-Kultur auf die Füße getreten sind. Überraschend, dass da keiner mehr übrig bleibt und die anderen abgeschreckt werden.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren von quick.n.dirty
Herlitz

Manchmal wünscht man sich die alte Zeit zurück.
Alternate Attax, Mousesports, A-Losers, mTw, SK,…
Die Jungs waren erfolgreich, mussten aber nicht ihr komplettes Leben der Selbstvermarktung, Markenpflege und dem Training widmen.

erinnert mich irgendwie daran, dass jeder meint networken zu müssen und wer das nicht tut hat es nicht verdient erfolgreich zu sein. einfach schwachsinn. manche leute sind einfach unsozial und haben keine lust sich zu präsentieren. wenn sie dadurch weniger verdienen kann einem das doch egal sein solange man zufrieden ist. ich persönlich finde sportler die nicht auf twitter/instagram oder ähnliches sind deutlich sympathischer.
empört zu sein ist scheinbar mode.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren von yan
ParaDox

Ich denke nicht dass Interviewanfragen an Teams kategorisch abgelehnt werden, eher dürfte es der Fall sein dass bei Interviews nichts für die Teams oder die jeweiligen Interviewpartner nichts dabei rausspringt als ein Foto wo man die Sponsoren sehen kann.

Wenn ich ein Street Fighter V Profi Spieler wäre der auf der ProTour unter den Top 5 mitspielt, würde ich auch fragen was da für mich rausspringt für ein Interview. Die verdienen ja auch Geld dann damit.

Mac31

Jammern ist einfach. Im Grunde ist das ein Teamproblem, und mit dem Team muss man solche Dinge auch angehen. Niemand fällt als perfekter Vermarkter einer Marke vom Himmel. Erst recht nicht junge Menschen. Wenn man erwartet, das Profi-Spieler entsprechend aktiv sind, muss man ihnen das beibringen.

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