Deutsches Gaming-Studio entlässt angeblich die halbe Belegschaft: Wurde mit Millionen € vom Bund gefördert

Deutsches Gaming-Studio entlässt angeblich die halbe Belegschaft: Wurde mit Millionen € vom Bund gefördert

Black Forest Games gehörte mit über 100 Angestellten zu den größeren deutschen Gaming-Studios. Jetzt soll man allerdings knapp 50 % der Belegschaft entlassen haben. Auch dieser Stellenabbau steht wie der bei Piranha Bytes im Zusammenhang mit der Krise der Embracer Group.

Was ist das für ein Studio? Black Forest Games ist ein Studio aus Offenburg, das vor allem für das Remake des abgedrehten Alien-Shooters Destroy All Humans! und seinen Fortsetzungen bekannt ist. Seit 2017 gehört Black Forest Games zum Publisher THQ Nordic und damit zur Embracer Group.

Für ein Spiel mit dem Arbeitstitel “Super Shotgun” hatte Black Forest Games im Juli 2023 3,1 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erhalten. Dabei handelte es sich um die dritthöchste Einzelförderung, die ein Spiel bislang vom Bund erhalten hat.

Für das Studio war es bereits die zweite Subvention dieser Art, nachdem man 2021 vom damals zuständigen Verkehrsministerium 2,2 Millionen Euro für Destroy All Humans! 2 – Reprobed erhalten hatte (via Games Wirtschaft).

Im August 2023 wurde zudem bekannt gegeben, dass das Studio an einem Spiel zu den Kult-Schildkröten von Teenage Mutant Ninja Turtles arbeitet. Es soll auf dem düsteren Comic-Ableger The Last Ronin basieren.

Während sich die Embracer Group offenbar klassisch übernommen hat, ruinieren sich andere das Geschäft ganz modern auf Twitch:

Chef ruinierte seine Firma in 59 Sekunden auf Twitch – Was wurde aus ihm?

Manager sollen sicher sein, Angestellte müssen gehen

Was ist die aktuelle Situation? Embracer hatte im Juni 2023 eine “Restrukturierung” angekündigt, die mit Studio-Schließungen und Entlassungen einhergehen sollte. Wie Kotaku erfahren hat, soll Black Forest Games am 24. Januar knapp die Hälfte seiner Belegschaft entlassen haben.

Das Management soll den Mitarbeitern weitere Informationen in der nächsten Woche in Aussicht gestellt haben. Kotaku berichtet zudem von einem Insider, laut dem, kaum bis keine Angestellten in höheren Management-Position von den Entlassungen betroffen sein sollen. Zuletzt soll das Studio ungefähr 110 Leute beschäftigt haben.

MeinMMO hat Black Forest Games kontaktiert und um ein Statement zu den Entlassungen gebeten. Wir werden es hier ergänzen, sobald es uns vorliegt.

Black Forest Games ist bereits das zweite deutsche Gaming-Studio, das von der “Restrukturierung” der Embracer Group betroffen ist. Die war zwischen 2020 und 2022 auf große Einkaufstour gegangen und hatte sich zahlreiche Studios einverleibt – darunter auch den Borderlands-Entwickler Gearbox.

Das Unternehmen kündigte die Sparmaßnahmen an, nachdem ein Deal im Wert von 2 Milliarden US-Dollar im letzten Moment doch nicht zustande gekommen war. Mehr dazu erfahrt ihr hier: Das wichtigste deutsche Gaming-Studio für Rollenspiele macht wohl dicht

Quelle(n): Kotaku, Gamespot
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Dr34mC4tch3r

es ist uns bleibt erstaunlich…
aus dem Managementbereich wurde niemand entlassen, also die, die am meisten Geld kosten und dafür verantwortlich sind dass die Bude läuft…
man entlässt also die, die am Content arbeiten können, behält die, die das Ding mit vor die Wand fahren und nix beitragen…

und da wird sich gewundert warum die Branche Grad derart aufblüht…

N0ma

3 Mio reichen halt auch nicht lange bei 100 Angestellten.
Die Sachen müssen funktionieren.
Zur Zeit steht alles auf Bremse.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Monaten von N0ma
Slayen

Im Grunde sollte solch eine “Förderung” auch nicht für die Angestellten sein, sondern eher ein Investment für die Innovation. (Die Angestellten sollten unabhängig von der Förderung bezahlbar sein).

Da die Angestellten aber anscheinend nicht bezahlbar sind, ist es wohl wie in vielen anderen Sektoren eben falsch kalkuliert oder eben Naivität am Markt. Um die Angestellten tut es mir Leid.

Ich hoffe, dass diese sich anderweitig etablieren können.

Kixing

Es ist aber sehr inhuman von der Embracer Group, die Hunderte Millionen zum aufkaufen von Studios und Publisher aufgewändet haben, nur damit man (wissentlich), die hälfte angestellte rausschmeißt. Gut, hat ihnen dinige IPs gebracht, aber im Endeffekt viele tausenden das Leben erschwert.

N0ma

Denke nicht daß das der Plan war.
Aber ja betrachte die Aufkäufe auch eher kritisch.

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