Black Desert, Blade and Soul: Koreanische Strohfeuer – So lief 2016 für die neuen MMORPGs

Black Desert, Blade and Soul: Koreanische Strohfeuer – So lief 2016 für die neuen MMORPGs

Das Jahr 2016 sah bei neuen MMORPGs vor allem die Korea-Importe Black Desert und Blade and Soul. Wie lief das Jahr für die zwei Neueinsteiger?

In 2014 kamen mit The Elder Scrolls Online und WildStar die zwei letzten großen AAA-MMORPGs aus dem Westen. Seitdem sind Fans des Genres, wenn sie neue Titel spielen wollen, entweder auf kleinere Games angewiesen oder sie greifen zum Snack aus Fernost. In 2016 kamen mit Blade and Soul und Black Desert zwei Importe aus Korea hierher.

Wir schauen uns auf Google Trends an, wie das Jahr 2016 für beide Titel verliefe. Google Trends misst das Suchinteresse der Nutzer, zeigt also an, wie oft ein Begriff gegooglet wurde. Das sind keine genauen Zahlen, decken sich unserer Erfahrung nach aber ziemlich genau mit dem „Interesse“ an einem Titel. Die Trends zeigen, wie heiß ein Titel gerade ist. Genaue Spielerzahlen gibt es bei MMORPGs selten bis nie.

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Blade and Soul – gewaltiger Release-Hype – Im Januar auf dem Niveau von WoW

Auf Blade & Soul hatten manche hier in Europa schon Jahre gewartet. Die ersten Trailer des damals fantastisch aussehenden Spiels kamen, als hier in Europa World of Warcraft noch auf dem Höhepunkt von Wrath of the Lichking war. WoW sah im Vergleich zu Blade and Soul damals grafisch echt alt aus. Die junge Schönheit aus Südkorea war bereit, den MMORPG-Markt zu erobern. Doch es kam was dazwischen. In Korea erschien B&S im Juni 2012, in Europa mussten wir bis Januar 2016 warten.

Der Release-Hype war dann tatsächlich enorm. Im Januar interessierten sich bei Google in Deutschland fast genauso viele Leute für Blade and Soul wie für World of Warcraft. Doch dieser ganz große Hype hielt nur zwei Wochen. Dann verflachte er zusehends. Das ist bei einem Release normal.

Für die Updates interessierte sich dann kaum noch wer

Was bei Blade and Soul aber doch nachdenklich stimmt: Es waren dann kaum „Höhepunkte“ zu erkennen, bei denen das Interesse anstieg. Lediglich Mitte März gab es einen kleinen „Hüpfer“ nach oben. Da kam das erste größere Update, das Levelcap stieg noch einmal an.

Gerade zu Anfang erschien eine Menge neuer Content für Blade and Soul. Kein Wunder, die koreanische Version hatte ja schon vier Jahre Vorsprung, aber das Interesse in Deutschland blieb weiterhin eher gering, die Meldungen sorgten nicht für einen Aufschwung. Das Interesse verflachte schon im April und Mai stark. Anfang Juni bis zum Rest des Jahres lag es nur noch bei vier bis sieben Prozent im Vergleich zum riesen Release-Hype.

Blade and Soul im Vergleich zu anderen Free2Play-MMOs

Für neue Free2Play-Spiele ist das eine „typische“ Kurve. Kostenlose Titel starteten in den letzten Jahren extrem frontlastig, wenn sich jeder das Spiel mal anschaut. Nach einer Weile kristallisiert sich dann die Kernspielerschaft heraus, die sich langfristig für das Spiel interessiert. Nur wenigen Free2Play-Titeln gelingt es langfristig erfolgreich zu sein, wie man an diesem Trend sieht.

Runes of  Magic (gelb) konnte sich lange halten, verflachte dann. TERA (grün) erlebte zwei Boom-Phasen. Nur World of Tanks (lila) blieb konstant relevant. Die beiden neueren Titel ArcheAge (rot) und Blade and Soul (blau) verflachten zusehends.

Die Einschätzung zum Verlauf von Blade and Soul geht auch mit den offiziellen Zahlen von NCSoft konform. Da ließ man fürs erste Quartal Champagnerkorken knallen: Der West-Release von Blade and Soul hatte bei den weltweiten Einnahmen über Guild Wars 2 gehoben. NCSoft konnte dann aber bei den Einnahmen von Blade and Soul keine großen Schwünge mehr feststellen. Im Gegenteil: Im zweiten und dritten Quartal 2016 fiel Blade and Soul bei den weltweiten Einnahmen wieder deutlich herunter – blieb aber vor Guild Wars 2, das ebenfalls abflachte.

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Black Desert – nicht ganz so tiefes Tal

Bei Black Desert ist es ebenfalls so, dass der Release-Hype deutlich größer war als alles, was dann im „laufenden Programm“ erreicht werden konnte. Das ist aber auch nichts Ungewöhnliches, das ist die Norm.

Der Release-Hype, der höchste Punkt, ist daher die 100. Die Hälfte des Interesses konnte der Buy2Play-Titel noch über die ersten 5 Wochen halten. Bis Ende Mai hielt man ein Viertel des Release-Hypes.

Ninja-Black-Desert

Viel tiefer fiel Black Desert dann auch das ganze Jahr nicht. Zwischen Sommer und Herbst blieb man zwischen 12 und 18%.

Zu Beginn der Kurve kamen viele „wichtige Updates“ zu Black Desert, auch hier hatte die Korea-Version einen Vorsprung, den man aufholen wollte. In den letzten Monaten ist der Content-Strom aber deutlich langsamer worden. Auch in Korea haben sich Zeitpläne verschoben.

Im direkten Vergleich beider Titel sieht man deutlich Parallelen. Blade and Soul (rot) hatte einen deutlich höheren Peak: Black Desert erzeugte zu seinem Release nur 69% des Google-Interesses wie Blade and Soul zu seinem Launch. Doch für Black Desert interessierten sich dann Im Laufe des Jahres in „Kernspielerschaft“ doch mehr Leute für das Game als für den Rivalen Blade and Soul.

Das Interesse an Black Desert war ungefähr doppelt so hoch. Das mag sicher auch daran liegen, dass Black Desert das kompliziertere und tiefere Spiel in der Gameplay-Mechanik ist.

Im Vergleich zu etablierten MMORPGs bei uns, liegt Black Desert ungefähr auf dem Niveau von Final Fantasy XIV und deutlich unter dem eines Guild Wars 2. Blade and Soul ist in Deutschland ungefähr auf dem Niveau von Tera.


Hier vergleichen wir auf ähnliche Art die beiden MMO-Shooter Destiny und The Division:

The Division profitiert nicht so von DLCs wie Destiny – So war das Interesse nach Release

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Bodicore

Games ohne PvE Content kann man vergessen für die Masse… Geht halt einfach nicht. Die Spieler brauchen Content und ein MMO braucht Pflege und investitionen.. Ein PvP System hinwerfen und laut SANDBOX schreien wird keine grosse MMO Community halten können.

blackst0rm

Aus Black Dessert hat mich die Gier des Publishers vertrieben.

Melissa Adam

Mich würde interssieren wie es bei ArcheAge aussieht, da gabs ja jetzt Revelation Update und wirklich viel Interesse, zumindest sind die Warteschlangen noch immer so voll.

Bodicore

Ich sage, spätestens im März ist die Luft raus 🙂

Varoz

Black Desert mit dem Kampfsystem von Blade & Soul, dann hätte ich mein Wunschspiel. xD

Sucoon

was mir überhaupt nicht an den korea MMOs gefällt, das diese unterschiedliche entwicklungsstände haben. Man hat immer das Gefühl, das man hier zulande hingehalten wird, damit man ja noch kräftig spielt / zahlt.

WoT WoWS usw sind ja keine MMOs aus meiner sicht und daher nicht vergleichbar.

Andreas Fischel

naja meist dauert die übersetzung seine zeit und jetzt BnS als beispiel rushen sie den content schon ziemlich in der west version sie können ja nicht in einem jahr content von 4 jahren in Korea bringen das würde die meisten spieler doch überfordern bzw. einem zu wenig zeit in den einzelnen sachen geben

Alzucard

Sehr schöner Artikel. Zeigt auch sehr gut was in Europa am meisten gefragt ist. In Europa sind derzeit einfach Spiele gefragt, die ein offeneres und tieferes Gameplay haben. Lassen wir mal Guild Wars 2 außer acht. Das ist wie WoW ein alteingesessener hase udn hat seine Spielerschaft. Damit beziehe ich mich nur auf die RPG Spieler. Moba und dergleichen lassen wir einmal außen vor.

Erzkanzler

Jein… es geht um Suchanfragen bei Google. Je entwicklungsintensiver ein Spiel ist, desto höher sind seine Google-Graphen. Und gerade Black Desert hat dank Sandboxansatz anfangs extrem viele Fragen offen gelassen.

Natürlich kann man daraus auch auf das Interesse der Spieler schließen, aber eben nicht 1 zu 1. Auch der schon deutlicher aussagekräftiger Abgleich mit den Quartalszahlen birgt ein Problem, so kostet ein Kostüm in Blade&Soul etwa 10 Euro im Shop, bei Black Desert gern auch einmal 25 Euro. In B&S sind sie rein kosmetisch in BD nicht usw. usw.

Statistik kann eben nicht allumfassend sein 😉
P.S.: Ich spare mir das klassische Churchill-Zitat, ist wohl eh nicht von ihm.

Dawid

Na ja, das impliziert auch die News-Suche, Kauf- und Brand-Anfragen etc. Unsere Zahlen sind oft ein Ebenbild dessen. Komplexe Spiele, die weniger erfolgreich sind, haben vielleicht mehr unterschiedliche Anfragen, aber relativ gesehen ein geringeres Such-Volumen. Es ist innerhalb eines Genres schon ein starker Indikator.

Erzkanzler

Klar, aber für Blade&Soul braucht der durchschnittliche Spieler sicherlich deutlich weniger Suchanfragen als für ein Black Desert um ins Spiel zu finden.

Natürlich sind die Zahlen ein starker Indikator, nur überbewerten sollte man sie meines Erachtens nicht.

P.S.: Bist du nicht im Urlaub? Los erhol dich 😀

Dawid

Hab’s eben geprüft: Blade & Soul hat auch weniger Anfragen bei “Test”, “News”, “Updates”, “beste Klasse”, “Forum”, “Website”, “Download” usw., also Dinge, die nicht viel mit Spiel-Mechaniken gemein haben. Hier wird ja auch ein ganzer Themenkomplex zusammengefasst, wo auch entscheidend ist, wie viele unterschiedliche Leute etwas suchen, egal ob konzentriert oder weitläufig.

Stimme dir aber zu, dass Verzerrungen je nach Spiel durchaus drin sein können. 1:1 ist es mit Sicherheit nicht 😉 Mein Urlaub ist jetzt vorbei!

Erzkanzler

Kaum aus dem Urlaub zurück und gleich wieder Recht haben… na das haben wir gern 🙂

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