Throne and Liberty erbt ein Problem von Lost Ark, kämpft schon jetzt mit Horden von Bots

Das MMORPG Throne and Liberty ist im Westen erst vor ein paar Tagen erschienen und schon überschwemmen Horden von Bots die Spielwelt Solisium. Erwartet euch ein zweites Lost Ark?

Warum hat Throne and Liberty ein Bot-Problem? Aus zwei Gründen war klar, dass Bot-Farmen ein großes Interesse daran haben werden, sich Throne and Liberty aus der Nähe anzuschauen:

• Dank Free2Play-Bezahlmodell fällt die Hürde für das Erstellen neuer Accounts extrem niedrig aus.
• Die Echtgeld-Währung Luzent ist eng mit der Charakterprogression und dem Auktionshaus verknüpft. Es gibt daher einen Markt für Spieler, die Luzent so günstig wie möglich kaufen möchten.

Eine ähnliche Ausgangslage bietet Lost Ark, das im Westen – wie Throne and Liberty – von Amazon Games betreut wird und seit Jahren mit der anhaltenden Bot-Schwemme kämpft – trotz Millionen gebannter Accounts und verbesserten Methoden, um die Schummler aufzuspüren oder ihnen das Leben schwerer zu machen.

Dass Bots ein potenzielles Problem für Throne and Liberty sind, thematisierten wir unter anderem in unserem Talk zum neuen MMORPG mit GameStar:

Kampf gegen Windmühlen

Wie äußert sich das Problem? Immer häufiger gibt es im Netz Berichte von Spielern, die in Throne and Liberty auf Gruppen aus Bot-Charakteren stolpern, die in der offenen Welt Dinge farmen, die man im Auktionshaus zu Luzent machen kann – etwa hier auf Reddit:

Oder in diesem Video auf YouTube von NexxPK, in dem er eine Gruppe von Bots um zwei Uhr morgens bei ihren Farmrunden verfolgt.

Wie reagiert die Community? Viele Spieler nehmen die Aufnahmen mit schwarzem Humor oder Sarkasmus.

• KurtySuit schreibt auf Reddit: „Ich bin froh, dass wir Easy Anti Cheat haben, das DLSS-Update und Frame Generation mit DLSS->FSR3 für AMD und 20xx/30xx GPU blockiert, aber wenigstens haben wir keine Bots /s.“
• fymp nimmt es mit Humor (via Reddit): „Wie ich sehe, hast du fhdysidnw83 und fyeueidnriw kennengelernt, das sind echt nette Leute.“
• Publicity-reigns ahnt Schlimmes (via Reddit): „So beginnt es … es war ein Alptraum auf dem KR-Server.“
• Justostius fordert drakonische Strafen (via Reddit): „Jetzt geht’s los, verabschiedet euch von eurem Gegenstandswert :D. Auf koreanischen Servern gibt es mittlerweile mehr Bots als echte Spieler. Leute, die botten, sollten an ihren *”§”$ aufgehängt werden.“
• VZzzz ist deprimiert (via YouTube): „NCSoft hat in Aion nichts gegen Bots unternommen und das hat die Wirtschaft im Spiel ruiniert. Grundsätzlich alles, was nicht zeitlich begrenzt und an Spieler gebunden ist, wird komplett bedeutungslos für alle sein, um darauf hinzuarbeiten.“

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Wie bekämpft Amazon Games die Bots? In einem Interview mit MeinMMO erklärte Head of Third Party Publishing Merv Lee Kwai, dass man die eigenen Erkennungsmethoden ständig anpassen und verbessern würde. Es gehe aber nicht nur darum, Bots zu entfernen, sondern auch darum, die Kernsysteme des Spiels anzupassen, um sie härter und weniger anfällig für Botting-Aktivitäten zu machen.

Daniel Lafuente, Globalization Design Manager von Amazon Games, erklärte an anderer Stelle, dass man aus New World und Lost Ark zahlreiche Lektionen gelernt habe, die man nun gewinnbringend in Throne and Liberty einsetzen könne.

Zu den bewährten Maßnahmen gehört es, ein Vertrauenssystem für Spieler einzuführen. Nur wer diesen Vertrauensstatus besitzt, kann im Auktionshaus mit anderen Spielern handeln. Andere Schutzsysteme wolle man nicht verraten, um den Bots keine Chance auf einen Konter zu geben.

Ob all diese Maßnahmen letztlich effektiv sein können, bleibt abzuwarten. Lost Ark zeigt, dass auf die Entwickler der sprichwörtliche Kampf gegen Windwühlen zukommt. Mehr dazu lest ihr hier: Throne and Liberty hat laut Amazon Games „eines der fairsten Bezahlmodelle“ aller Free2Play-MMORPGs