Nach über 300 Stunden in Diablo 4 fühle ich mich in Vessel of Hatred plötzlich schwach

Nach über 300 Stunden in Diablo 4 fühle ich mich in Vessel of Hatred plötzlich schwach

In wenigen Tagen startet mit Vessel of Hatred die erste Erweiterung für Diablo 4. MeinMMO-Redakteur und Diablo-Experte Benedict Grothaus konnte schon vorab spielen und hatte größere Schwierigkeiten als er zugeben will – trotz viel Erfahrung. Ist Vessel of Hatred so hart?

Diablo 4 ist seit seinem Release 2023 eines meiner Haupt-Spiele, zu dem ich mindestens jede Season für einige Wochen zurückkehre. Eine genaue Spielzeit zeigt mir das Battle.net nicht an, aber abgelesen an meinen kumulierten Charakter-Leveln dürfte ich irgendwo knapp jenseits der 300 Stunden sein.

Dazu kommen dutzende Stunden in Diablo 2 und Diablo Immortal und mehr Zeit in Diablo 3, als gesund wäre. Jetzt habe ich vorab bereits einige Stunden lang die neue Erweiterung von Diablo 4 spielen können.

Schon vor einigen Monaten hat mich Blizzard eingeladen, den Spiritborn bei ihnen zu Hause in Los Angeles zu testen. Jetzt hatte ich für eine Woche Zugang zum vollständigen Spiel und kann sagen, dass mir Vessel of Hatred mir richtig gut gefällt.

Leider fiel mein Test etwas kürzer aus als erhofft und so habe ich es nur knapp bis unter die neue Maximal-Stufe 60 geschafft, aber dafür habe ich die gesamte Kampagne beendet und einige Endgame-Inhalte gesehen. Was mir dabei aufgefallen ist: Ich hatte richtig Probleme, teilweise sogar auf der geringsten Schwierigkeit.

Kampagne statt Season ist anstrengender als gedacht

Wer Vessel of Hatred besitzt, kann sich beim Erstellen eines neuen Charakters entscheiden, entweder die Kampagne von Vessel of Hatred zu spielen, die ganze Kampagne zu beenden oder – wenn die Kampagne schon beendet wurde – direkt mit der gleichzeitig erscheinenden Season 6 zu starten.

Da Season 6 schon ausgiebig getestet worden und das Feedback durchaus bei Blizzard angekommen ist, habe ich mir die Kampagne angesehen. Meine Eindrücke zusammengefasst:

  • Nahantu ist eine tatsächlich wunderschöne Region und weitaus mehr als nur eine grüne Dschungel-Hölle voller Gift, Schlangen und Spinnen.
  • Hinter dem ansässigen Volk und der Stadt Kurast steckt deutlich mehr Lore, als ich bisher dachte. Und ich habe sogar selbst als Story-Nerd noch etwas lernen können.
  • Ja, die wirklich nervigen Gegner sind wieder da – soweit ich das sehe, aber zum Glück etwas abgeschwächt.
  • Die Story von Vessel of Hatred ist super, auch wenn mir meine Kollegen von GameStar vehement widersprechen. Hier will ich aber erst einmal noch nichts spoilern.

Wie schon in der Kampagne des Grund-Spiels stellen die Quests vor allem das neue Gebiet vor. Was jedoch fehlt: Loot. Ab und an gibt es mal einen Bosskampf, aber nur von den regulären Gegnern, auf die man so trifft, gibt es kaum nennenswerte Beute. Einzige Ausnahme sind die überarbeiteten Loot-Goblins, die immer etwas Gutes dabei haben.

In den neu überarbeiteten Schwierigkeits-Graden habe ich in meinem Übermut direkt „Schwer“ gewählt, da ich sonst ja auch auf Weltstufe 2 starte. Schon der erste Miniboss der Story hat mich so hart aus dem Leben getreten, dass ich den Rest nur auf „Normal“ gespielt habe.

Ein frischer Account hat’s richtig schwer

Dazu ist zu sagen, dass wir zum Testen keinen Zugang zu den Errungenschaften unserer Haupt-Accounts hatten, heißt: Meine gesammelten Lilith-Statuen und sämtliches Ansehen in anderen Gebieten standen nicht zur Verfügung.

Ich musste also mit weniger Skillpunkten, geringeren Stats und vor allem weniger Trank-Plätzen zurechtkommen als gewohnt. Also genau so, als wäre ich ein ganz frischer Spieler, der erst jetzt mit Vessel of Hatred anfängt.

Mittlerweile kenne ich die Community recht gut und weiß, wie gerne Leute damit angeben, möglichst schnell den härtsten Content zu schaffen oder schon mit Level 1 eine viel zu hohe Schwierigkeit zu erreichen. Weltstufe 1 ist absolut verpönt.

Neue Spieler könnte das einschüchtern, aber ich als Experte sage: Ignoriert, was die Leute da faseln. „Normal“ ist völlig in Ordnung für den Anfang. Sobald ihr etwas Ausrüstung habt und wisst, wie eure Klasse und der Build funktionieren, könnt ihr hochschrauben.

Nettes Beiwerk: Blizzard gibt direkt im Spiel Tipps dazu, ab wann welcher Schwierigkeits-Grad ratsam ist. Daran könnt ihr euch grob orientieren.

So sieht es aus, wenn ihr einmal etwas Ausrüstung zusammen habt:

In Vessel of Hatred müsst ihr alle umdenken

Selbst Veteranen müssen allerdings einiges im Spiel neu lernen. Mit Vessel of Hatred gibt es keine riesigen Zahlen mehr, zumindest, wenn die Werte aus unserem Test stimmen. Das ist mir in LA schon aufgefallen. Damals hieß es: Das liege am Test-Build.

Wenn ich mir aber die neuen Uniques vom Spiritborn so ansehe und dort vor allem die Werte, dann dürfte der „Number Squish“ durchaus real sein. Mit bis zu knapp 500 Bonus-Leben auf der höchsten Item-Stufe käme man aktuell in Season 5 nicht sonderlich weit.

Gleich sieht es etwa bei Rüstung oder dem Schaden aus. Ein Bonus von 100 Schaden ist bis Stufe 60 schon ein ordentlicher Boost. Wer Diablo 4 also seit Release spielt, muss sich erst einmal dran gewöhnen, nicht mehr mehrere Billionen Schaden machen zu können – oder noch mehr:

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von Benedict Grothaus

Ich hatte beim Spielen einen ähnlichen Eindruck von Vessel of Hatred wie damals beim Testen von Diablo 4 selbst: Es ist deutlich härter, als ich es von Diablo sonst so kenne. Damals habe ich aber auch einen Druiden gespielt, der zu dieser Zeit viel zu schwach gewesen ist.

Ähnlich könnte es auch jetzt sein. Der Geistgeborene fühlt sich vor allem auf frühen Stufen etwas wacklig auf den Beinen an, wird aber mit einem guten Build gegen Ende richtig stark. Selbst mit mittelmäßigem Gear konnte ich mich in höhere Schwierigkeiten wagen.

Dennoch denke ich, dass Vessel of Hatred zumindest in den ersten Wochen mehr Herausforderung bieten wird als es Diablo 4 aktuell noch tut. Wie schnell die Leute dann irgendwelche völlig abgedrehten Meta-Builds finden, wird sich noch zeigen. Die ersten Build-Schmiede sind ja schon fleißig dabei: Alle Klassen in Diablo 4 bekommen mit Season 6 neue Skills – Ein Experte hat jetzt schon einen absurden Build damit gebaut

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