7-Jähriger steckt in 3 Tagen 1000 € in ein Handy-Spiel, EA will Geld behalten – Eltern sind entsetzt

7-Jähriger steckt in 3 Tagen 1000 € in ein Handy-Spiel, EA will Geld behalten – Eltern sind entsetzt

Eine Familie in Norwegen ist entsetzt: Um den 7-jährigen Sohn während einer langweiligen Fahrt ruhigzustellen, gaben die Eltern dem Jungen das Handy der Mama, um das Spiel „FIFA Mobile“ zu spielen. Doch der Knirps versenkte in 3 Tagen 1000 € und kaufte damit starke Spieler. Als die Eltern das Geld bei der Firma hinter dem Spiel zurückforderten, stießen sie bei EA zwar auf Verständnis, aber das Geld war weg.

Wie kam es zu der Situation?

  • Mitte August fuhr ein norwegisches Paar mit ihrem 7 Jahre alten Sohn in einen Zoo in der Nähe von Kristiansand, wie TV2 berichtet.
  • Um den Sohn während der langweiligen Fahrt zu beschäftigen, gaben die Eltern ihm das Handy der Mama mit dem Fußballspiel FIFA Mobile: Das Spiel hat, laut Apple Store, eine Altersempfehlung „ab 4 Jahren“, bei Google Play weist es ein „Everyone“-Rating auf.
  • Der Junge freute sich, beschäftigte sich auf der Rückbank mit dem Smartphone und sagte: „Ich habe jetzt ein besseres Team als Papa“ – den Eltern war gar nicht klar, was da passierte.
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Junge versenkt 1.000 € in Lootboxen für Dreamteam

Was hat der Junge gemacht? Innerhalb von 3 Tagen hatte sich der Junge für umgerechnet 1.006 € sogenannte Booster-Packs in FIA Mobile gekauft und sich damit ein „Dream Team“ aus virtuellen Spielern zusammenstellt.

Wie man an einem Screenshoot sehen kann, hatte sich der Junge spezielle Sonder-Karten von Top-Spielern wie Casillas, Lahm oder C. Ronaldo gegönnt.

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Bildquelle: Tv2.no
Was sind Booster-Packs in FIFA?
– In einem Modus bei FIFA kann man sich ein Team mit virtuellen Spielern zusammenstellen.
– Diese Spieler werden durch Karten repräsentiert, die echte Fußballspieler darstellen.
– Gute Spieler im echten Leben sind auch im Spiel stark.
– Die Karten kann man über “Booster-Packs” erwerben. Das sind Lootboxen, die zufällig ausgewählte Karten enthalten.

Mutter will das Geld zurückholen, beißt auf Granit

Wie reagierten die Eltern? Vor allem die Mutter war fassungslos. Sie wird mit „Ich war noch nie so wütend“ zitiert, denn das Geld war eigentlich geplant, um einen Weg zu pflastern.

Versuche, sich das Geld über Google Play oder EA zurückzuholen, scheiterten. Zwar zeigte sich EA kooperativ und sagte: Das werde schon alles klappen, doch sei in der Angelegenheit nichts passiert.

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Bildquelle. Tv2.no

Als die zornige Mutter weiter nachhakte, erhielt sie schließlich die Antwort: EA tue es leid, aber eine Rückerstattung des Geldes sei unmöglich.

Wie ging das aus? Erst als sich die Seite TV2, die von der Story erfahren hatte, einschaltete und bei EA konkret nachfragte, löste sich das Problem binnen Tagen: Plötzlich war die Rückerstattung doch möglich.

TV 2 ist der größte kommerzielle Fernsehkanal Norwegens. Die Seite TV2.no ist die Webseite des Fernsehsenders.

Die Mutter sagte, sie haben alle 15 Minute ihr Konto gecheckt, ob das Geld schon wieder da sei, aber es kam einfach nicht. Irgendwann um 5 Uhr morgens sei sie aufgewacht und das Geld war auf dem Konto.

Es fühle sich an, als habe sie die 1.000 € gewonnen, sagt sie. Jetzt will man den Weg pflastern und einen Fußball und Fußballschuhe für den Sohn kaufen.

Dann könne er draußen sein und Fußball spielen, statt drin zu hocken und zocken.

Statement von EA sieht Verantwortung bei den Eltern

Das sagt EA: In einem Statement an TV2 einige Tage nach dem Vorfall empfiehlt EA den Eltern dringend, eine robuste Zugangs-Kontrolle einzuführen, die müsse für alle Spiele und Geräte gelten, zu denen Kinder Zugriff haben, auch für mobilen Plattformen.

Wenn es Möglichkeiten in Spielen gäbe, Ingame-Käufe zu tätigen, sei das klar gekennzeichnet. Eltern könnten sich informieren.

Von EA heißt es, man verstehe, dass Kinder einen unautorisierten Kauf tätigen können und wenn das zum ersten Mal passiere, arbeiteten die Teams von EA daran, das Problem zu lösen, das Geld zurückzuerstatten und den Eltern zu helfen, eine Kontrolle einzurichten, damit es nicht zu einer Wiederholung komme.

Warum das bei dem Fall der norwegischen Familie nicht sofort passierte, ließ EA unbeantwortet.

EA ist schon lange in der Kritik für ihre Lootboxen:

EA nennt Lootboxen eine recht ethische Überraschungs-Mechanik

Das Titelbild ist ein Symbolbild: Foto von Trenton Stevens auf Unsplash

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Luripu

Also Standart mässig sollte Google die Transaktionen stornieren
und das Geld zurückzahlen,
wenn man als Grund “Kind hat gekauft” angibt.
Das klappt aber nur einmal,
sonst könnte ja jeder Wal seine Kohle wiederholen,
wenn er kein Bock mehr auf ein Gacha hat,
wo er tausende von € reinballerte.

Wenn sich alle(Google/Apple) weigern,
würde ich mein Geld über die Bank zurückholen.
Klar ist der Google/Apple Account dann gesperrt
aber bei 1000€ wäre es mir die 5min schon wert,
mir einen neuen Account anzulegen.

Klaphood

Schon echt traurig so manche Kommentare und Einstellungen hier.

Natürlich wird von Einigen mal wieder die gesamte Schuld auf den Konsumenten, der keine Ahnung hatte, allein geschoben und scheinbar nichts davon gesehen bei dem Konzern mit den maximal perfektionierten, perfiden Methoden und Möglichkeiten, so unfassbar leicht, schnell und problemlos an so viel Geld über einen 7(!!!)-Jährigen zu kommen.

Natürlich haben die Eltern hier etwas versäumt, wofür sie eigentlich die Verantwortung hatten. Aber das rechtfertigt doch niemals so eine krasse Abzocke. Wo sind wir, mal nebenbei erwähnt, eigentlich inzwischen im Gaming überhaupt angekommen?

Immerhin gab es auch einige vernünftige Meinungen. Solche Vorgänge sollten so einfach nicht möglich sein.

T4nnenhirsch

Die Eltern können pflastern, der Sohn bekommt einen Fußball und EA hat positive Publicity bekommen.
Jeder hat gewonnen.

Wäre da nicht dieser fade Beigeschmack hinter den Kulissen…

Nein

Da wird wieder auf die soziale Schiene gedrückt. Find ich immer nervig.

Die Eltern haben es verbockt, richtige Vorkehrungen zu treffen.

Klar Lootboxen sind kacke, aber jedes Mal wenn sowas passiert, jammern die Eltern oder sonst wer, so das man dem sozialen Druck nachgeben muss.

WaifuJanna

Nein die Eltern haben es nicht verbockt. Ein 7 Jähriger ist beschränkt geschäftsfähig.
EA muss eig eine vernünftige alters Verifizierung anbieten. Machen sie aber nicht, weil sie genau wissen das sie viel geld von minderjährigen kriegen. Und die meisten eben nicht die kraft und den Mut haben sich dagegen zu wären.

L4ch3s1s

Ich check ned so ganz wie sowas passieren kann. Hab selber 3 Kids und ja sie nutzen Handys und Apps, zocken usw. Für ne Zahlung bedarf es mein Gesicht oder nen langes Passwort. Für mich selber schuld

WaifuJanna

Das je nach app/publisher anders. Manche nehmen das strenger, manche nicht… Bei vielen games reichts schon wenn du google play eingelogt bist, und da eine zahlungs methode hinterlägt ist, das auf knopfdruck was abgezogen wird. Manche haben noch nen bestätigungs button. andere haben 2factor auth (Was aber in dem fall nicht viel bringt, da die 2factor app ja auch auf dem smartphone ist) . Fingerabdruck für Zahlung das haben sogut wie kaum Videospiel apps. (Kenne spontan kein videospiel das dass anbietet) .

Xcoon

Ach komm, Papi war nur traurig dass der Sohn jetzt das bessere Team hat.

Misterpanda

So medienuntauglich kann die Mutter ja eigentlich nicht sein, wenn sie ihre Zahlungsdaten auch noch fest gespeichert hat. Irgendwie muss der Junge das ja auch bezahlt haben. Irgendwie ist das aber ein Teufelsrad, die Firmen wollen mehr verkaufen, deshalb sind die Spiele auch für junge Leute, gleichzeitig gibt es aber ingame Käufe, was wiederum gar nichts für Jüngere ist. Ich finde man muss da unterscheiden zwischen Lootboxen mit Zufallsinhalt, diese sollten wegen Glücksspiel IMMER ab 18 sein und in Spielen für Jüngere gar nicht vorkommen. Alles was man fest kaufen kann, ohne Glücksspiel Faktor, da sehe ich auch die Eltern in der Pflicht.

Klaphood

Das ist EIN Klick bei Google Pay, beim 1. mal bezahlen, den man natürlich besonders dann leicht mal klickt, je weniger Ahnung man hat.

Duraya

was mich gerade am meisten schockt, ist die Tatsache, dass es die Altersbeschränkung ab 4 Jahren gibt und das dann auch noch bei Apps. Keine Ahnung, wie einfach FIFA ist, aber ab 4 ist schon sportlich

Cortyn Nightshade

Die Altersbegrenzung ist nicht an die Schwierigkeit des Spiels angelehnt.

Duraya

Stimmt, war auch irgendwie dämlich von mir, hab dabei an Brettspiele gedacht, bei denen das eher nach Schwierigkeitsgrad geht und nicht an Videospiele etc. bei denen es andere Gründe hat.

Myuu79

Wäre ich EA, hätte ich das Geld behalten. Warum?

Weil die Eltern selber schuld waren. Dem Kind einfach ein Handy in die Hand zu drücken ohne Erklärungen zu den Shops etc., darf sich dann nicht wundern das sowas passiert. Als 7jähriger war Ihm bestimmt noch nicht klar, was er da tat. Das ist ganz klar ein Versäumnis der Eltern.

Viele Eltern gehen damit einfach viel zu unverantwortlich mit um.

T.M.P.

Das kann man leicht sagen, wenn man selbst Ahnung von der Materie hat. Aber nicht jeder ist ein Gamer.
Die sehen ein Spiel “ab 4 Jahre”, und müssten doch eigentlich davon ausgehen können, dass dies auch Kindersicher ist.

Stell dir vor du schenkst deinem Kind eine Barbie, ein Hotwheels-Auto oder sonstwas, und die stecken da bunte Werbeflyer für irgendwelche teuren Service-Telefonnummern hinein.
“Hey, hier ist Barbie! Ruf mich an und lass uns über Pferde reden!”

Schaust du dir jede Spieleverpackung wirklich so genau an?

Zavarius

In dem Fall sind sie Gamer. Es war das Handy der Mutter auf dem sich das Spiel befand (?), Vater hat es auch (Offensichtlich durch Kommentar) und das Passwort zum Bezahlen war gespeichert mit hinterlegten Konto.

Hätten wohl zu dem Zeitpunkt nicht gedacht, dass der Kleine den Weg zum Shop findet.

Schmerzhaft aber die Schuld der Eltern.

T.M.P.

Mag sein. Wobei der Begriff dann schon sehr dehnbar genutzt werden muss.

Ich hab auch schon 2-3 Spiele aufm Smartphone gedaddelt.
Trotzdem weiß ich sicherlich so Einiges nicht, allein schon weil ich noch nie Geld dort gelassen habe.
Muss man beispielsweise die Bezahlmethode für jede App einzeln einrichten?
Oder gilt die einfach pauschal für den gesamten Googlestore?
Gehst du vom Ersten aus, aber das Zweite ist der Fall, dann endet das fast automatisch böse, wenn du dem Kind ein neues Spiel herunterlädst.

Jeder hat irgendwo mal Wissenslücken, von denen Andere nicht einmal wussten, dass es sie gibt..^^

Luripu

Den Weg zum Shop finden in einem mobile P2W Game?
Der wird doch jedem der das Spiel nur startet sofort unter die Nase gerieben.
Klick hier für den ersten Kauf.Hier ist der tolle Shop!!!!!

MikeLee2077

Lootboxen gehören verboten in meinen Augen. Aber mindestens gekennzeichnet mit “ab 18 Jahren geeignet”.

N0ma

Bei Lootboxen stimme ich zu.
Bei Kennzeichnung, speziell in D setzt man auf Kennzeichnung, statt auf klare gesetzliche Regelungen, da muss man als Politiker nichts tun. Kennzeichnung sollt nur ein Zusatz sein.

Kartoffeln

Ganz schön weit weg der Zoo, bei drei Tagen Fahrt. Schuhe und Ball auch relativ teuer, für 1000€.

Kartoffeln

Hatte ich mir schon gedacht, alles gut.
Das mit dem Weg Pflastern ist aber auch nett von den Eltern, dass der dann auf Steinen Fußball zocken darf. 😅

N0ma

Achso mit dem Geld wollte man nen Weg pflastern. Eigentlich hätte sie es verdient das das Geld weg ist.
Eigentlich arbeiten “Teams ! von EA daran, das Problem zu lösen” ok EA ist auch nicht besser.

Davon ab dachte gibt Gesetze das bei Kindern kein Vertrag zustandekommt. Dann wäre es nicht EAs freiwillige Entscheidung. Könnte natürlich in Norwegen anders sein.

5kullCOD

Kann ja keiner checken das es wircklich das kind war welche die käufe getätigt hat da es ja Handy der mommy war und ihren acc. Die könnten dann ja sagen “ok vil hast du käufe getätigt, bereut und nutzt jetzt das kind um Rückerstattung zu bekommen”.

Finde Nicht sie hätte es verdient das Geld zu verlieren, nicht alle eltern wissen wie man bestimmte einschränkungen für Apps einstellt oder denkt dran dass das kind doch mal käufe tätigen kann.

Davon abgesehen, wäre es dir passiert würdest du 100 pro natürlich auch sofort versuchen das geld wieder zu bekommen 😉

N0ma

“nicht alle eltern wissen wie man bestimmte einschränkungen” – darauf bezog sich das auch nicht. Eher darin den Fehler immer beim anderen suchen und zwar nur und imemr die passende Ausrede parat. 😉 Egal, war nur ne Randbemerkung.

N0ma

So hört sich diese Geschichte zumindest für mich an.
(editieren geht schon länger nicht)

T.M.P.

(editieren geht schon länger nicht)

Kann ich bestätigen. Mal ja, mal nein.^^

T.M.P.

Jetzt gerade geht es auch bei mir nicht.

“Du schreibst die Kommentare zu schnell. Bitte etwas langsamer.”

N0ma

hab ich auch schon probiert
gaanzzz laaangsaaamm schreiben
ne Spass, warten bringst scheinbar auch nicht

T.M.P.

Vielleicht haben wir unser Jahreskontingent aufgebraucht…
Dann weiter im Januar! 😁

Walez

Im September, oh no…🥹🥹

Walez

Ja, scheint ein neuer Bug im Kommentarbereich zu sein, vielleicht wäre das Team bzw die Technik so nett und könnte es sich mal anschauen? 🙏

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