2022 war kein gutes Jahr für NFT-Projekte im Gaming. Spieler haben der Technologie viel Skepsis, sogar Hass entgegengebracht. Dann ging Ende 2022 der Anbieter FTX pleite und riss Teile des Krypto-Markts mit sich. Der Chef von Square Enix will davon aber nichts wissen, tut das als kleinen Rückschlag ab und prophezeit NFTs ein enormes Wachstum 2023.
Das ist 2022 im Krypto-Markt passiert:
- FTX Trading Ltd. war eine der größten Krypto-Börsen mit über einer Million Nutzer und einem Wert von über 18 Milliarden US-Dollar zu den besten Zeiten (via reuters).
- Der Chef, Sam Bankman-Fried, konnte sich große Partner wie das LoL-Team TSM an Land ziehen, Investoren schossen teilweise mit Deals über 210 Millionen US-Dollar in seine Firma.
- Im November 2022 ging das Unternehmen bankrott. In nur einer Nacht verlor FTX 94 % seines Werts und musste Insolvenz anmelden.
Das ist die Folge: Mit dem Bankrott von FTX fiel auch der Kurs des eigenen Krypto-Coins FTT. Der Crash riss aber den gesamten Krypto-Markt mit sich: auch die bekannten und vorher schon angeschlagenen Währungen Bitcoin und Ethereum verloren an Wert.
Bankman-Fried wurde kurz darauf auf den Bahamas verhaftet, ihm wurden unter anderem Betrug und Veruntreuung von Kundengeldern vorgeworfen. Im Gaming sahen viele Experten in dem Crash den Untergang der mit Blockchains verwandten NFTs und der Idee von Web 3.0.
Nun spricht aber der Chef von Square Enix (Final Fantasy), Yosuke Matsuda, in seiner Neujahresansprache fast nur von NFTs. Er denkt: hier liegt die Zukunft und sein Unternehmen will sich 2023 voll auf Web 3.0 stürzen. Schon vergangenes Jahr sorgte Square Enix mit dem Einstieg in NFTs für Bedenken bei den Fans.
In unserem Special erklären wir euch, was es mit NFTs eigentlich auf sich hat:
Chef von Square Enix preist NFTs, will Projekte 2023 ausbauen
Der Fokus von Square Enix soll laut Matsuda auf Blockchain liegen. In seiner Ansprache heißt es etwa: „Im Geschäftsbereich haben wir drei Investment-Felder in unserem mittelfristigen Geschäftsplan genannt. Unter diesen fokussieren wir uns am meisten auf Blockchain-Entertainment, dem wir aggressive Investments und Bemühungen zur Geschäftsentwicklung widmen.“
Dazu seien neue Blockchain-Games geplant, von denen einige schon bekannt sind, andere noch angekündigt werden sollen. Die Entwicklung solle dabei von der Idee einer Monetarisierung eher auf die Interessen der Gamer verschoben werden:
„Der Markt wurde 2023 mehr von spekulativen Investoren getrieben als von Gamern. In anderen Worten: die hauptsächlichen Inhalte wurden mit der Prämisse erschaffen, dass Blockchain und NFTs in Monetarisierung resultieren sollen. […]
Nun gibt es aber einen Trend, Blockchain-Technologie als Mittel zum Zweck zu sehen und zu diskutieren, was passieren muss, um in neuen Erfahrungen und Begeisterung für Kunden zu resultieren.“
Genauer geht Matsuda allerdings nicht darauf ein, welche Projekte für NFTs bei Square Enix anstehen. Der Chef des MMORPGs Final Fantasy XIV, einem der Flaggschiffe von Square Enix, hat sich früher schon klar gegen NFTs ausgesprochen.
Endwalker ist die neuste Erweiterung für Final Fantasy XIV. Im Video erklären wir euch die wichtigsten Infos:
Den großen Crash von FTX erkennt Matsuda nur in einem Nebensatz an und sieht NFTs weiterhin auf einem aufsteigenden Ast. Als Beweis dafür führt er an, dass sich der Begriff „Web 3.0“ als Buzzword unter Geschäftsleuten etabliert habe.
Die Rückschläge des letzten Jahres seien aber normal und Teil der Entwicklung. Matsuda sagt: „Neue Technologien und Systeme führen zu Innovation, aber sie können auch bedeutende Verwirrung hervorrufen.“
In der Community stoßen die Aussagen auf Unverständnis und Kritik. Ein Nutzer auf Twitter etwa kritisiert: „Eine Firma mit so viel Talent und so vielen geliebten IPs […] und er kann nur über Blockchain und NFTs reden.“ Es werden sogar Rufe laut, dass Matsuda als Chef von Square Enix abgelöst werden sollte.
Die Sorge unter den Spielern hängt vor allem damit zusammen, dass Krypto-Projekte früher häufig für Betrugsmaschen genutzt worden sind. Spekulanten verloren bis zu 3 Millionen Euro, weil sie auf Tricks reinfielen.
Das gilt aber nicht nur für den großen Rahmen wie bei FTX. Auch im Gaming sind Blockchain und NFT seit einiger Zeit ein Phänomen. Nur sind die Entwicklungen hier nicht immer stabil, Spiele schließen – und Spieler bleiben dann auf ihren gekauften NFTs sitzen:
Spieler investieren über 260.000 Euro in NFT-Spiel, das nun schließt – Was passiert mit dem Geld?
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NFT sind schon vorher implodiert, da hat FTX nicht viel mit zu tun. Das war eine Hype Blase bei der klar war das die nicht lange hält.
Die Crypto Währungen sind auch so am abschmieren weil sowohl die Chinesen als auch Amerikaner da nun massiv regulieren. Durch den Wegfall von China ist dann halt ein gewaltiger Markt einfach weggefallen.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzen/china-kryptowaehrungen-101.html
NFT waren auch nur eine Hype Blase, das bringt einem nichts ein digitales Bild für Tausende zu kaufen wenn davon jeder ein Screenshot machen kann.
Wenn der meint da Zocken zu wollen geht der in die gleiche Richtung wie Meta, der Laden verbrennt auch schneller Geld als ein betrunkener Teenie mit Goldcard bei Diabolo Immortal. ^^
Oh Mann. Es ist unfassbar, was für eine Kluft bei dem Thema zwischen der Spielerschaft und den Managern in Gaming-Firmen herrscht. Mit aller Kraft durchziehen nur weil es theoretisch das Potential hat, unendlich Geld zu machen mit wenig Aufwand. Dass der Großteil der Spieler den Mist überhaupt nicht möchte wird dann ignoriert oder schlimmer: Man wird entmündigt mit der Begründung die Leute verstehen das ja noch nicht. Ich verstehe das. Aber ich will einfach nur gute Spiele, ich muss keine digitalen nft zusätzlich besitzen. Als ob jeder normale Gamer beim spielen investieren möchte oder Inhalte wieder verkaufen will… Zum Kotzen die Diskussion. Vollkommen falsche Zielgruppe. Ich bin Zocker und möchte zocken, nicht über Wertanlage oder meinen Gewinn dabei nachdenken 🤮
Die Frage ist doch, was man mit den NFT anfängt.
Das Ganze hat ja an sich grundsätzlich nichts mit Kryptowährung und Betrug zu tun.
Es ist doch eher wie Fahrzeugnummer und Fahrzeugschein beim Auto.
Als eine Art Patentschutz bzw Kopierschutz für von Spielern designten Content könnte es doch Sinn machen. Vielleicht könnte es auch vor dem Dupen und Charaktermanipulation schützen.
Er muss das letzte halbe Jahr im Koma gewesen zu sein. Naja immerhin ist FF14 nicht davon betroffen.
Was heißt denn hier bitte früher?
Wenn ich an die ganzen “Buzzwörter” in meinen Businessmeetings so denke, ist das meiner Erfahrung nach eher ein Indiz für grandioses Luftschlösser, die sich manche in Ihren Vorstellungen bauen, weil Sie schon zu Tief in der Thematik drinnen stecken um einen Rückzieher machen zu können/wollen. 😀
“Als Beweis dafür führt er an, dass sich der Begriff „Web 3.0“ als Buzzword unter Geschäftsleuten etabliert habe.”
Was interessiert mich was unter Manager gerade in ist?
Für mich als Spieler haben die null Plan von der Materie
und interessieren sich nur für Aktienkurse.
Daher können sie NFTs+Web 3.0 gerne behalten
und selber nutzen.