Frustriert von Bossen in Remnant? Wir sprachen mit dem Dev, der dran Schuld ist

Frustriert von Bossen in Remnant? Wir sprachen mit dem Dev, der dran Schuld ist

Remnant: From the Ashes war der überraschende Koop-Hit 2019 und erlebt gerade einen zweiten Frühling. MeinMMO-Autor Benedict Grothaus hat sich mit dem Senior Combat Designer Taylor Denison unterhalten und dabei einige nützliche Tipps für den Kampf gegen Bosse und das Spiel im Multiplayer erhalten.

Von wem kommen die Tipps? Taylor Denison ist hauptsächlich verantwortlich für das Design der Bosse in Remnant: From the Ashes sowie die Kämpfe, die ihr zu bestreiten habt. Einige der Bosse, die er designt hat, sind etwa:

  • Ixillis
  • die Iskal Queen
  • Riphide
  • The Unclean One
  • Ikro, The Ice Conjurer
  • den Endboss Harsgaard aus dem neuen und letzten DLC Subject 2923

Mit The Unclean One ist er verantwortlich dafür, dass ihr sogar durch Wände gekillt werden könnt. Das ist vermutlich einer der Momente, wenn ihr in euren Controller oder eure Tastatur beißt. Damit das seltener vorkommt, habe ich ihn nach einigen Tipps gefragt und danach, wie er eigentlich an seinen Bossen arbeitet.

The Unclean One ist einer von Taylors Bossen und kann ganz schön unfair sein.

Tipps für das Zusammenspiel mit Freunden

Aus unserem Gespräch habe ich insgesamt drei wichtige Lektionen gelernt, die ich beim nächsten Mal Spielen im Koop sicherlich beherzigen werde:

  • die Zusammenstellung der Gruppe
  • Koordination
  • und aus Fehlern lernen.

Zu jedem dieser Punkte hat Taylor einige interessante Tipps parat.

Spielt Remnant am besten wie ein MMORPG

Der Koop-Shooter bietet viele Möglichkeiten, seinen Charakter zu bauen, sei es mit einem unsterblichen Build oder als heilender Unterstützer. Dadurch bietet es sich an, klassische Rollen wie Tank, DPS und Heiler in einer Gruppe zu übernehmen.

Genau das sei auch der vermutlich schlauste Weg, Remnant zu spielen. Taylor erklärt mir:

Idealerweise sollte es eine durchmischte Gruppe sein. Es ist cool, diese unterstützenden Charaktere zu haben und die Items erlauben das auch wirklich. Ein Spieler kann etwa die Gruppe buffen, Mechaniken kontrollieren, Gegner an eine Stelle binden, Projektile blocken … Das ist vermutlich der schlaue Weg, zu spielen: Einer kümmert sich um die Boss-Mechaniken und unterstützt und die anderen machen Schaden.

Gleichzeitig spiele ich gerne aggressive und riskante Stile, in denen wir alle voll auf Schaden gehen und jeden Schaden irgendwie vermeiden müssen. [Das Gruppenspiel] ist also vielseitig, auf viele Weisen so, wie es dir am liebsten ist. Aber ich denke, es ist schlauer, einige Leute als Unterstützer zu haben und andere als Schadensmacher.

Da ihr Remnant im Koop mit bis zu drei Spielern zocken könnt, bietet es sich also an, sich abzusprechen. Zumindest, wenn ihr auf Sicherheit spielt. Wer volles Pfund Schaden austeilen will, kann das auch tun – wird dann nur eben kniffliger.

Nicht jeder Boss ist zusammen einfacher – aber spannender

Allerdings betonte Taylor ebenfalls, dass es nicht unbedingt leichter sei, jeden Boss in einer Gruppe zu erledigen. Selbst Bosse, die so erscheinen, als müsse man sie im Koop bekämpfen, können sich als schwieriger in der Gruppe erweisen.

Einer dieser Bosse sei von ihm: Ixillis, der als einer der schwersten Bosse im Spiel gehandelt wird. Bei dem müsst ihr gegen mehrere Gegner zugleich kämpfen. Das klinge leichter im Multiplayer, erfordere da jedoch viel mehr Kommunikation.

Remnant Ixillis
Ixillis gilt als einer der härtesten Bosse im Spiel. Bildquelle: YouTube.

Taylor sagt dazu: „In der Realität wird der im Koop noch viel schwerer, weil ich ihn so gemacht habe, dass er im Multiplayer zur Koordinations-Herausforderung darin wird, wer welche Mechaniken spielt.“

Wenn ihr wisst, dass ihr euch gut mit euren Freunden koordinieren könnt und jeder weiß, was er zu tun hat, kann es also definitiv spannender, vielleicht sogar leichter werden. Einen Boss mit Masse statt Klasse zu besiegen, funktioniert aber nicht.

Lernt aus euren Fehlern – Dazu sind eure Tode da

Sollte ein Boss nicht beim ersten Versuch funktionieren, ist das eure Möglichkeit, es besser zu machen. Denn die Bosse sind genau so konzipiert, dass ihr aus euren Fehlern lernen könnt, wie mir Taylor erklärt.

Wenn eine Mechanik euch tötet, soll klar sein, warum sie euch getötet hat und wie ihr sie verhindern könnt. Dadurch sollt ihr im nächsten Versuch darauf vorbereitet sein und euren Tod vermeiden können, zumindest durch diese eine Mechanik.

Das wiederholt sich dann so lange, bis ihr den Boss besiegt – auch wenn sich das teilweise ganz schön in die Länge ziehen kann. Aber lange Sessions bei Remnant bin ich mittlerweile ohnehin gewohnt:

Verdammt, ich hab‘ wieder bis 4 Uhr Remnant gezockt und fast die Arbeit verpennt

Als ich Dark Souls und Bloodborne gespielt habe, haben mich die meisten Bosse wirklich zerstört. In Remnant ist es anders, sie sind immer noch angenehm schwer, aber nicht unfair. Ich fragte deshalb: wie balanced du die Bosse so gut?

Taylors Antwort:

From Software [die Macher von Dark Souls und Bloodborne] zielen auf eine höhere Schwierigkeit ab. Wir versuchen, viel, testen viel, um die Schwierigkeit auf den Punkt zu treffen, zu dem Punkt, wo sie idealerweise ist. Es soll schwer sein, herausfordernd, aber nicht frustrieren. […]

Ich finde Klarheit ist dabei eines der wichtigsten Dinge. Wenn du stirbst, sollst du wissen, was passiert ist und es nächstes Mal besser machen. Das ist mehr oder weniger die Definition, ob etwas frustriert oder nicht. Wenn ich einfach sterbe und denke, ich muss nun auf magische Weise besser werden, ist das echt frustrierend.

Er sagte mir auch, dass er in nächster Zeit viele Streams schauen wird, um zu sehen, was die Spieler so an neuen Builds finden oder wo sie Schwierigkeiten haben. Daraus ergeben sich dann Buffs und Nerfs für Ausrüstung und Bosse.

Remnant Subject 2923 Rattenmagier
Der Rattenmagier Ikro ist schon ziemlich knifflig – Ob er einen Nerf bekommt?

Alternativ könnt ihr euch natürlich auch vorher Guides ansehen und euch bereits darauf vorbereiten, was euch ein Boss entgegenwirft. Habt ihr etwa Schwierigkeiten mit den ersten Bossen, findet ihr auf MeinMMO Tipps und Tricks für den Kampf gegen Brandfleck („Singe“) und den Ent.

Übrigens, einige Bosse erfordern von euch nicht nur spielerisches Geschick, sondern auch das Lösen von Rätseln. Den Welt-Boss Ravager etwa müsst ihr nicht bekämpfen, sondern könnt ihn alternativ schlafen legen. Dazu müsst ihr eine Melodie mit Glocken spielen, ähnlich wie bei den Glockenrätseln in Yaesha.

Mehr Möglichkeiten mit dem neuen DLC Subject 2923

Am 20. August erschien der neue und letzte DLC von Remnant, Subject 2923. In dem stecken haufenweise neue Gegner, Bosse und Waffen – und damit auch neue Möglichkeiten für Gruppen, um Combos zusammenzustellen.

Insbesondere Nahkampf-Fans sollen sich mit Subject 2923 so richtig austoben können. Einige der neuen Waffen und Rüstungen gewähren etwa Lebensraub im Nahkampf oder erhöhten Schaden. Auf die Frage hin, was denn so alles an neuen Builds möglich wäre, erklärt mir Taylor aufgeregt:

Oh Junge, da gibt es wirklich viel. Was du da trägst, zum Beispiel, erlaubt ziemlich abgefahrene Nahkampf-Builds mit Lebensraub. Besonders Nahkämpfer haben wohl einen Haufen cooles Zeug bekommen. […]. Ich kenne nicht alle neue Items, aber ich habe schon gesehen, dass viele Leute etwa auf reddit verschiedene Builds bauen, die etwa abwechselnd schweren Schaden im Nahkampf und anschließend im Fernkampf austeilen.

Remnant Subject 2923 Mein Build 2
Meine “Rüstung des Kriegsherrn” verhindert Heilung durch Drachenherzen und erhöht dafür den Lebensraub, während ich selbst Schaden erleide. Ideal für aggressive, interessante Melee-Builds.

Allerdings habe er den Luxus, dass er nicht selbst alles über das Spiel wissen müsse, sondern noch vieles selbst entdecken könne. Er sei eben nur für die Bosse zuständig. Da aber habe er mit Ikro, dem Rattenmagier, einen fiesen Gegner erschaffen, der vor allem im neuen Survival-Modus vom „Swamps of Corsus“-DLC mit seinen Frost-Mechaniken für harte Kämpfe sorgen wird.

Er habe aber selbst noch viel in Subject 2923 zu sehen, was er noch nicht kenne und Rätsel zu lösen, die er noch nicht knacken konnte. Das Rätsel von Dr. Weisskopf etwa, durch das ich mich schon so dumm gefühlt habe, konnte er selbst noch nicht knacken.

Wie spiele ich nun am besten den Koop?

Kurz zusammengefasst gibt es folgende Tipps zum Zusammenspiel mit Freunden von dem, der wissen muss, wie es geht:

  • Sprecht euch ab, wie ihr in der Gruppe spielt. Wollt ihr euch Rollen zuteilen oder spielt ihr riskant?
  • Koordiniert euch richtig. Nicht jeder Boss wird leichter, wenn mehr Leute draufballern.
  • Besorgt euch die richtige Ausrüstung und feilt an eurem Build. Fehlt euch noch etwas, sammelt das entsprechende Gear im Abenteuer-Modus.
  • Lasst euch nicht frustrieren. Lernt aus euren Fehlern oder den Fehlern eurer Teamkameraden und macht es besser.

Remnant hat mit der Möglichkeit, unterstützende Builds zu bauen, einen einzigartigen Stand in den Soulslike-Spielen. Dadurch wird der Koop-Aspekt noch tiefer und interessanter. Wenn ihr noch ein wenig Hilfe braucht, findet ihr in unserem Special Tipps für den Einstieg in Remnant: From the Ashes. Aber sagt uns: Wie spielt ihr Remnant mit Freunden? Was sind eure Tipps zum Zusammenspiel?

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SP1ELER01

Also Ixillis hab ich beim ersten mal mit einem kumpel zusammen bekämpft, war echt eine qual. später dann nochmals solo und dann war der boss schon beinah einfach.
im gegensatz zu anderen Bossen macht Ixillis immer die selben angriffe in immer der selben reihenfolge, man braucht sich dies einfach nur zu merken, oder anders ausgedrückt: man muss sich ihre Choreographie nur einprägen und dementsprechend handeln, dann ist das garnicht mehr so schwierig.
da empfand ich manch anderen boss deutlich härter, da einige ihre attacken “zufällig” ausführen, ohne feste reihenfolge, wodurch schneller fehler gemacht werden können, die einem dann oft auf die bretter zwingen….

Bralo

Tja zu dumm das dadurch das nur ein Spieler den progress bekommt man alles immer 3x machen kann was ziemlich ankotzt und daher für mich und meine Freunde Grund genug war das Game nicht multi-player zu spielen.

SP1ELER01

aber wie willst du denn deinen progress mitnehmen, wenn bei jedem Spieler die welten und bosse zufällig generiert werden???
sieh es doch einfach positiv, bei deinem spielstand kannst du boss 1-5 besiegen und einzigartige waffen und mods craften, bei deinem freund dann Boss 6-10 besiegen und deren loot kassieren!!
und wenn ihr dann “full equipt” seid, könnt ihr die nächsten gegner auf einem höherem Schwierigkeitsgrad angehen.

Orchal

Ich liebe das Spiel und spiele es viel zu viel seit dem es kostenlos bei Epic kam, was ich nicht verstehe ist warum es überhaupt gar keine Chat funktion gibt außer eben das Pingen mit den Befehlen dazu, manchmal reicht das eben nicht aus.

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