Der Chef von Activision Blizzard, Bobby Kotick, erklärt, warum er es für richtig fand, die Gaming-Firma an Microsoft zu verkaufen. Er sagt: Sogar wenn man sich entschieden hätte, selbst Electronic Arts zu übernehmen, wäre man noch zu klein gewesen, um in der neuen Welt von Tencent, Apple und Facebook mitzuspielen.
Das ist die Situation:
- Gestern wurde bekannt, dass Microsoft ein Übernahme-Angebot für Activision Blizzard über fast 70 Milliarden US-Dollar abgegeben hat. Der Deal schockierte die Gaming-Welt, die Leute waren fassungslos, was da abging.
- Dieser Deal muss jetzt noch finalisiert werden. Man braucht das „Okay“ der Behörden. Der Deal soll bis Mitte 2023 abgeschlossen sein, wenn alles glattgeht.
- Der bisherige Chef von Activision Blizzard, Bobby Kotick, wird die Geschäfte noch solange betreuen, bis er Deal durch ist. Dann wird man Xbox-Chef Phil Spencer unterstellt. Kotick steht seit spätestens November 2021 heftig in der Kritik, seit der Sexismus-Skandal Activision Blizzard traf. Tausende Blizzard-Mitarbeiter forderten seinen Rücktritt.
Auch wenn man EA gekauft hätte, wäre man nicht groß genug gewesen
Das sagt Kotick zum Verkauf: Kotick sagt im Interview mit Venturebeat, letztlich entschied man sich dazu, die Firma zu verkaufen, denn man war einfach nicht groß genug, um in der neuen Welt mitzuspielen:
Ihr glaubt vielleicht: Okay, wir sind diese große Firma und haben diese vielen Ressourcen. Aber wenn man uns mit Firmen vergleicht, die Billionen wert sind oder 500 Milliarden US-Dollar, dann merkt man, dass wir vielleicht eine große Firma im Gaming waren, aber in der heutigen Landschaft, bei unseren Wettbewerben, ist es eine andere Welt als vorher. […]
Sogar wenn wir uns mit EA konsolidiert hätten, dann hätten wir nicht das gehabt, was wir brauchen, um voranzukommen. Also brauchten wir einen größeren Partner, um das zu machen, was wir machen wollen.
Bobby Kotick
Activision Blizzard wird verkauft wegen Guitar Hero, Skylanders, Candy Crush
Was wollte Kotick denn machen? Eine große Vision für Kotick war es offenbar, Spiele mit dazugehörigen Gegenständen zu verkaufen. So beklagt er spezifisch:
- Er wollte ein neues Guitar Hero herausbringen, hätte dazu aber eine Vertriebslinie und Qualitäts-Sicherung für die Ausrüstung aufbauen müssen. Das ging nicht – zudem sei der Chip-Mangel ein echtes Problem.
- Außerdem konnte er Skylanders nicht so gut machen, wie er es machen wollte.
- Candy Crush hätte Kotick gerne zu einem „Social Erlebnis“ ausgebaut. Auch das ging mit den Mitteln von Activision Blizzard nicht so, wie er sich das vorstellte.
Skylanders wird mit Spielfiguren verkauft. Das letzte Spiel erschien 2018.
In der neuen Welt konkurriert Activision Blizzard mit riesigen Firmen
Wen meint er mit der Konkurrenz? Kotick listet genau auf, wen er als Konkurrenz in der neuen Welt sieht:
- Tencent
- NetEase
- Sony
- Amazon
- Apple
- Microsoft
- Netflix
Das sagt er zum Sexismus-Skandal: Kotick wird im Interview gefragt, ob der Sexismus-Skandal dazu beigetragen habe, den Aktienkurs von Activision Blizzard zu senken und dadurch die Übernahme erst möglich zu machen.
Kotick spielt die Bedeutung des Skandals für den Aktienkurs aber eher runter. Er sagt, Call of Duty wäre nicht gut gelaufen und vor allem die Verschiebung von Overwatch 2 und Diablo 4 habe den Kurs gesenkt. Aber letztlich würden Aktienkurse aus verschiedenen Gründen steigen und fallen.
Man habe einen „sehr guten Preis“ für die Aktieninhaber erzielt.
Auf eine spätere Nachfrage, wie er mit der persönlichen Kritik an sich umgeht, sagt Kotick: Aus seiner Sicht sei schon ein einziger Fall von Belästigung in einer Firma zu viel. Man arbeite seit 3 Jahren daran, das Klima zu verbessern und habe das als Priorität gefasst, seit man weiß, dass die kalifornische Behörde wegen Sexismus gegen Activision Blizzard ermittelt.
Für ihn habe es Priorität, den bestmöglichen Arbeitsplatz zu bieten.
Das steckt dahinter. Was Kotick hier beschreibt, ist das „Endgame“ der Gaming-Industrie. Das meint er mit der “neuen Zeit”, die angebrochen sei.
Es ist kein Kampf mehr um das Geld der Spieler, sondern um die Zeit der Spieler. Daher sieht er Netflix plötzlich als Konkurrenten. Der Trend geht zu „Abo-Diensten“ und Cloud-Gaming. Die Leute sollen sich keine Konsole mehr ins Wohnzimmer stellen, sondern über ihren Fernseher beliebig viele Games in einem Abo-Dienst spielen können.
So wie die Leute sich für Filme nur Netflix holen und keinen „Blu-Ray“-Player mehr brauchen, wird Activision Blizzard jetzt Teil des „Game Passes“ und Cloud Gamings von Microsoft.
Kotick hatte vor einigen Jahren das Ziel ausgegeben, mit Activision Blizzard eine Milliarde Spieler weltweit erreichen zu wollen – er sah seine Möglichkeiten dafür offenbar schwinden.
Es ist leider auffällig, dass er die Kritik an sich selbst und an der Führung während des Sexismus-Skandals eher runterspielt. In der Firma brodelte es aber offenbar seit 6 Monaten.
Der Kauf von Activision Blizzard könnte erhebliche Auswirkung aufs Gaming haben:
Microsoft kauft Blizzard – Kommen Overwatch 2 und Diablo 4 nun nicht mehr für PS5?
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shadowrun und die archelogien lassen grüssen 🙂
Ich behaupte immernoch, dass Kotick nur eingesetzt wurde um den Preis zu drücken … der Verkauf steht schon vor der Tür, man sollte mal die Verbindungen checken 😉
wären die spiele nicht so mist geworden und skandal hier skandal da, dann wären sie nachwievor wettbewerbsfähig gewesen was ne labertüte
Die Welt wird immer kleiner was!?…ich frage mich wenn werden die oben genannten Firmen ein ganzes Land abkaufen
Bobby Kotick sieht Menschen nur als Nummern. Der sollte ins Gefängnis. Diese Erklärung heißt Money Money das er wie gut darstellt. Ich hasse solche Menschen…
So ein Qutasch. Wer glaubt Ihm denn, dass keine Mittel für seine großen Ziele zur Verfügung standen?…….
Ein erheblicher Teil von AB gehört seit Jahren Kotticks Investmentfirma.
Jetzt wirds ungemütlich und da zieht er halt die Reißleine und stößt alles ab, was Ihn noch mit der Firma in Verbindung bringt. Ich würds genauso machen.
Die einzig Klugen in dieser ganzen “Skandalgeschichte” sind die “alten, guten Kopfe” bei Blizzard. Die haben schon vor Jahren gemerkt was da abgeht und sind frühzeitig gegangen, bevor die noch mit irgendwas in Verbindung gebracht werden können.
Die guten alten Köpfe deren Namen auch im Sexismus Skandal gefallen sind ?
Viel PR geblubber, ich denke er hat sich einfach den best möglichsten und vor allem best bezahltesten Ausweg Gesucht den er finden konnte. Vermutlich darf er nach der kompletten Übergabe gehen und bekommt noch ordentlich den po vergoldet, der Stuhl auf dem er zuvor saß hat wahrscheinlich zu sehr geruckelt bei dem Druck von außen.
Oder aber sein Gehalt war ihm zu gering und er meint das mit Konkurrenz und hat sich von Microsoft ein fürstliches Gehalt mit weniger Verantwortung anbieten lassen. Wie auch immer der Fisch stinkt gewaltig und Fisch fängt immer am Kopf an zu stinken.
Jetzt ergibt das ganze auch einen Sinn.
Vermutlich wollte Blizzard sowieso eine Übernahme einleiten und da der vorherige Chef das nicht wollte (Firma verlassen), hat der neue das Ruder übernommen. Dafür hat Kotick 200m Dollar kassiert (Aufwandsentschädigung). Der zieht den Plan durch.
Die Frau der sie zu wenig gezahlt haben, haben sie damit losgeworden, damit der Weg für den Verkauf frei ist. Inwieweit das mit dem Sexismus zutun hat… ob dieser absichtlich Provoziert wurde oder einfach zu einem unpassenden Zeitpunkt herausgekommen ist?
So etwas wird nicht kurzfristig geplant sondern muss schon länger Intern besprochen/geplant worden sein. Nur noch der Zeitpunkt war eine Frage.
Weil mit Microsoft im Rücken (große finanzielle Absicherung) kann wieder komplett neue Spiele realisiert werden, was vorher so nicht möglich war (im derzeitigen Zustand).
Typisches PR Gelabber. Nicht jeder muss oder gehört in die top 10…
In einer digitalen Welt gibt es keinen Platz für den Verlierer. TheWinnerTakesItAll
Das Einzige was dagegen steuert ist, dass es in einer globalen Welt viele Nischen gibt, die man bedienen kann. Die frage ist halt, ob man sich in einer Nische wohlfühlen kann oder nicht.
Wer ist denn ein Verlierer?
Nintendo? Sony?
Oder Naughty Dog, Housemarque, Guerilla Games, Sucker Punch, Ninja Theory, Bandai Namco, Square Enix, Gust etc?
In meinen Augen alles Gewinner und kaum einer davon ist eine Nische.
Woran machst du das fest?
Klar Nintendo der starke Sieger.
Switch beste Konsole der Welt 4k fähig
Zig games die da drauf released werden.
Sehe mindestens so viele Switch im Alltag wie iPhones.🤡
Man merkt wie wenig Leute von der Wirtschaft verstehen aber groß reden weil sie nen paar Firmen Namen kennen.
Blizzard hat nen market cap von
63 billion dollar msft nen marketcap von 2.3 trillion dollar. Das fast 40x so viel Geld das in msft steckt als in Blizzard natürlich haben die so mehr Möglichkeiten. Gegen firmen wie Apple (2.71 trillion cap)
Selbst nen Sony kann nicht gegen msft ankommen wenns nicht für seine etablierten exklusive games wäre. Mal davon abgesehen was hat Sony überhaupt ? TV sparte sind die nicht mehr führend.
Kino haben sie ihre spider man rechte an disney verliehen.
Bis auf die playstation mit paar exklusives haben die halt auch nix zu bieten.
Und von den anderen Studios brauch man gar nicht erst reden die werden nämlich save nicht genug capital aufbringen können um ne Produktions plus Vertrieb von guitar hero Controllern aufzubauen während man zusätzlich noch Entwicklungskosten hat
Uhm… hast du vielleicht dem falschen geantwortet?
Ach fuck Ja ich hab einfach nur unten drunter geantwortet . .
Ob EA sich so verkauft wie ihre Spiele?
Unfertig und in mehrere DLCs gepackt.
Zuerst nur die rechte. Dann das Gebäude. Später die Mitarbeiter aber nur die ganz kleinen. Für Manager und Co muss man schon mehr zahlen. Aber wen man bekommt ist nicht klar, da sich alle Mitarbeiter in lootboxen befinden.
Der bisherige Chef von Activision Blizzard, Bobby Kotick, wird die Geschäfte noch solange betreuen, bis er Deal durch ist. Dann wird man Xbox-Chef Phil Spencer unterstellt.
Kurz um, wenn alles durch ist, darf er gehen, bekommt noch eine stolze Summe und kann sich vor dem schlafen gehen sagen, dass er seine Firma doch noch gerettet hat, auch wenn das nur durch einen Verkauf möglich war.
Ich finde es eher erstaunlich das er leugnet das der Skandal dazu beigetragen hat das die Aktienkurse im Tiefflug waren.
Irgendwie erinnert er mich an ein kleines Kind das dabei erwischt wurde, trotz Verbot, etwas zu naschen und während das ganze Gesicht noch voller Schokolade ist standhaft abstreiten das es eben doch genascht hat.
Genau so funktioniert die Politik.
A sagen und B meinen, um letztendlich an C zu gelangen. Danach wurde noch über D gesprochen, was bei E aus A und F war/wird… usw. ^^
Spielt aber auch keine Rolle. Microsoft kauft ja keine Aktien aus dem Freeflow.