Der Hersteller Intel fordert aktuell 600 Millionen Euro von der EU. Dahinter steckt eine Milliardenstrafe, die Intel damals bezahlen musste. Doch jetzt will man plötzlich Geld zurück haben.
Intel und AMD sind die größten Hersteller für Prozessoren, die ihr in eurem Gaming-PC verbauen könnt. Auf Amazon lag AMD zeitweise deutlich vor Intel mit den Verkaufszahlen. Nun fordert Intel von der EU 600 Millionen Euro – dahinter steht ein Streit um einen Gerichtsprozess zwischen der EU und dem US-amerikanischen Chip-Hersteller.
Intel soll angeblich wettbewerbsverzerrende Rabatte geboten haben
Was genau soll Intel gemacht haben? Die genannten fiesen Praktiken reichen schon ein paar Jahre zurück. Intel hatte angeblich über Jahre hinweg großen PC-Herstellern wie HP oder Dell einen bestimmten Deal angeboten: Wenn ihr ausschließlich unsere Prozessoren in euren PCs verbaut, dann bekommt ihr starke Rabatte. Intel soll diese Praktiken auch gezielt verschleiert haben, damit es nicht offensichtlich wird.
Die EU hatte in einem umfangreichen Verfahren den Chip-Hersteller Intel zu einer Strafe von 1,06 Milliarden Euro verurteilt, denn solche Absprachen verzerren den Wettbewerb und lassen der Konkurrenz keine Chance.
Seit 2009 hatte Intel daher mit dem Europäischen Gerichtshof gestritten und wehrte sich gegen die Vorwürfe. Denn die Maßnahmen seien alle rechtmäßig gewesen und sollen den Wettbewerb nicht beeinträchtigt haben. 2017 ordnete das höchste Gericht der Europäischen Union eine erneute Prüfung der Geldbuße an, im Januar 2022 wurde dann die Geldbuße aufgehoben.
Geldbuße wurde aufgehoben, jetzt will Intel Zinsen für die Strafe haben
Warum will Intel jetzt 600 Millionen Euro? Intel hatte damals die Geldstrafe an die EU bezahlt und nach der letzten Entscheidung im Januar 2022 auch wieder von der EU zurückbekommen.
Doch Intel möchte jetzt noch Zinsen auf das Geld haben, welches die EU zurückgezahlt hat. Die EU wollte hier 38 Millionen Euro an Intel zahlen, doch die Firma ist der Ansicht, dass man 593 Millionen Euro erhalten müsse. Das basiert auf dem Zinssatz der Europäischen Zentralbank. Das sieht aber die EU nicht ein, dem Chip-Hersteller noch eine zusätzliche Millionen-Summe zu zahlen.
Gegen die Entscheidung, Intel die Milliardenstrafe zurückzuzahlen, kann außerdem immer noch Einspruch erhoben werden. Der Prozess und die Verhandlungen könnten im schlimmsten Fall daher noch ein paar Jahre dauern.
Immerhin streitet man hier um eine große Summe Geld. Im Vergleich: Im ersten Quartal 2022 erzielte die Intel Corporation einen Umsatz von etwa 18,35 Milliarden US-Dollar und einen Nettogewinn von rund 8,1 Milliarden US-Dollar.
Kooperationen und Absprachen gibt es immer im Hardware-Bereich
Auch heute werdet ihr immer wieder Shops oder Anbieter finden, die bestimmte Hersteller oder Produkte stärker positionieren. Dahinter stehen häufig Deals oder langjährige Partnerschaften. Doch seit 2009 hat sich auf dem Markt auch vieles getan und AMD ist heute etwa viel breiter aufgestellt als vor 10 Jahren und kein Verkäufer wird es sich ohne weiteres erlauben können, eine Produktreihe von Intel oder AMD aus seinem Sortiment zu streichen.
So hatte Razer jahrelang in seinen „Razer Blade“-Notebooks Intel-Prozessoren verbaut und nun zum ersten Mal AMD verbaut. Ob sich das Razer Blade 14 für euch lohnt, könnt ihr auf MeinMMO nachlesen.
Ein Hersteller hatte es dann aber doch auf die Spitze getrieben: Denn Nvidia hatte ein Partnerprogramm eingeführt, um gezielt AMDs Radeon-Karten aus dem Markt zu drängen. Nach großer Kritik hatte man das Programm wieder eingestampft:
AMD sagt: GPU-Hersteller fühlen sich von Nvidia genötigt, Radeon zu meiden
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Ich verstehe immer nicht wie solche Prozesse so lange dauern können. 13 Jahre? Musste der Richter erst noch ein Kind grossziehen?^^
Intel sollte kein Cent bekommen…
Im Grunde spielt jedes Großunternehmen falsch.
Finde ich schon eine frechheit das die Regierung bzw. Regierungen der Welt so Unternehmen freie Bahn lassen.
Jetzt nicht nur an Intel Allgemein alle Großunternehmen.
Unser Rechtssystem fußt nicht auf Annahmen und Verallgemeinerungen.
Die Aussage: jeder spielt falsch berechtigt zu keiner juristischen Handlung. Entweder es wird konkret ein Fehlverhalten nachgewiesen oder eben nicht.
Jedes Großunternehmen spielt falsch weil die Geld verdienen wollen^^
Und somit den Planeten Belasten auf kosten der Umwelt.
Das ist unbestreitbar!
Wobei ich würde mich schon freuen wenn endlich Gesetze kommen das es keine Billig Unternehmen mehr geben darf, weil das Ressourcen verschwendung ist.
Minderwertiger scheiss, der nicht lange hält, das sind für mich erst mal die wahren Sündigen. 🙂
In Zukunft hoffentlich, das nur noch das Produziert wird das auch benötigt wird.
Das Bestellungen gesammelt werden und keine Ueberproduktionen.
Das sieht man ja auch Aktuell bei Samsung massig Smartphone übrig die sie nicht los bekommen und deswegen die Preise senken werden.
Das ist nur ein Beispiel^^
Früher oder später wird sowas kommen oder ähnliches.
Da die Ressourcen immer knapper werden.
Lieber besseres Zeug, etwas teurer und kann Repariert werden.
Nicht ständig immer neue Modelle oder Design Änderungen.