Gamer soll seinen Job verlieren, weil er im Büro zockt – Doch seine Grafikkarte „rettet“ ihn vor der Kündigung

Gamer soll seinen Job verlieren, weil er im Büro zockt – Doch seine Grafikkarte „rettet“ ihn vor der Kündigung

Ein Arbeitgeber warf einem Mitarbeiter vor, während der Arbeitszeit zu zocken. Doch das stellte sich als falsch heraus.

Bei den Vorwürfen gegen den Mitarbeiter ging es nicht nur ums Gaming. Denn neben der Arbeitsszeit solle er außerdem Software auf seinem Regierungs-PC installiert haben. Wie schnell sowas schiefgehen kann, indem man privat und dienstlich mischt, hatte bereits die E-Mail Affäre rund um Hillary Clinton gezeigt (via deutschlandfunk.de).

Am Ende stellten sich die Vorwürfe als falsch heraus. Denn das Computersystem des Mitarbeiters konnte das Spiel, welches er angeblich gezockt haben soll, gar nicht zum Laufen bringen.

Unser Titelbild ist ein Symbolbild.

Update, 27.01.2022: Infos zu Cloud-Gaming ergänzt.

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Grafikkarte in Regierungs-PC ist für Gaming viel zu schwach

Dem gekündigten Mitarbeiter konnte Erik Strobl, der Leiter einer Gewerkschaftsorganisation helfen, indem er den Arbeitgeber auf ein wichtiges Detail hinweisen konnte (via twitter.com): Denn die verbaute Grafikkarte im Computer sei gar nicht dazu in der Lage, für richtiges Gaming eingesetzt zu werden. So schreibt er:

Ein Mitglied [der Gewerkschaft] wurde beschuldigt, Videospiele auf seinem Arbeitscomputer zu spielen. Ich konnte ihn freisprechen, indem ich schlüssig beweisen konnte, dass die vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellte Grafikkarte nicht mit dem ressourcenintensiven Spiel umgehen konnte, das sein Vorgesetzter gesehen haben will.

Was tat der Mitarbeiter stattdessen? Anstatt selbst gezockt zu haben, soll sich der Mitarbeiter in seiner Pause ein Video zu dem Spiel angesehen haben. Und das sei absolut in Ordnung und er habe auf dieser Weise weder Arbeitszeit verloren noch Staatseigentum für seine Zwecke missbraucht:

Er wurde aber beschuldigt, unerlaubte Software von Drittanbietern auf einem Regierungscomputer installiert zu haben (was er zu 100 % nicht getan hat und, wie ich gezeigt habe, auch nicht hätte tun können). Kein Missbrauch von Zeit oder Staatseigentum.

In vielen Büro-PCs steckt keine richtige Grafikkarte

Was steckt hinter der Diskussion? In vielen Büro-PCs steckt häufig ein Prozessor mit integrierter Grafikeinheit. Eine Grafikeinheit ist erforderlich, damit der Computer überhaupt ein Bild über das HDMI- oder DisplayPort-Kabel ausgeben kann. Sowohl AMD als auch Intel bieten hier Lösungen für Büro-Systeme oder einfache Gaming-Systeme an.

Daneben gibt es aber auch kleine Grafikkarten für Office-Systeme, etwa die GT 710 von Nvidia. Diese sind für den Office-Betrieb völlig ausreichend, bei Gaming geht ihnen schnell die Puste aus. Solche Office-Lösungen bieten ohnehin gleich verschiedene Vorteile:

  • Sie sind deutlich günstiger als Systeme mit leistungsfähigen Grafikkarten.
  • Normalerweise benötigen nur wenig Strom.
  • Obendrein können Office-Systeme sehr kompakt gebaut werden, da keine große Grafikkarte verbaut ist.
  • Häufig sind solche Büro-Systeme auch sehr leise, da sie kaum Wärme abgeben. Oftmals werden auch Passiv-Kühler eingesetzt.

In den seltensten Fällen benötigen solche Office-Systeme wirklich die Leistung und Performance, die etwa eine RTX 3080 oder eine RX 6900 XT bieten würden.

Auf der anderen Seite lässt sich Cloud-Gaming mittlerweile auch auf einem Rechner mit schwacher Hardware problemlos zocken, solange die Internetverbindung stimmt. Denn Services wie GeForce Now (oder das mittlerweile eingestellte Stadia) lassen sich mittlerweile auch problemlos im Browser starten und von dort aus nutzen.

Was man beim Kauf einer Grafikkarte beachten sollte, wenn man wirklich damit zocken möchte, könnt ihr in folgendem Artikel nachlesen:

Was sollte man beachten, wenn man eine Grafikkarte will – Jetzt kaufen oder später?

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TDxDan

Haaa mein PC auf Arbeit schafft auch nur Solitaire. Zum glück gibt es YouTube 😂.

ibaer

Sind die Kommentatoren lost oder wurde der Artikel wieder ohne Verweis darauf aktualisiert?

Bernd Rumpp

Ganz im Ernst? Die Administration würde ich entlassen… Bei uns steht einer schon am Platz nur weil man in der Pause auf YouTube in HD schaut am Platz… Etc.

Bl00dyAngel

Ehrlich? In dem Fall würde ich eher den Administrator entlassen. Wenn eine privat Nutzung während der Pausen nicht ausgeschlossen ist, ist eine solche Überwachung unzulässig.

Turael

Da wäre natürlich noch die Möglichkeit via Teamviewer oder ähnlichen Programmen seinen Home Pc anzusteuern und das entsprechende Spiel über diesen zu Starten oder aber über Cloud Gaming. Womit man je nachdem auch wieder bei Drittanbieter Software wäre.

Sagt also gar nichts aus ob der Arbeits Pc das leisten könnte oder nicht. ^^

Kanone

Was wenn er über GeForce Now gezockt hat? Da braucht es keine Hardware und keine Software.

Scheinbar gibt es in dem Sachverhalt ohnehin keine Beweise/Zeugen sondern nur aussagen. Somit ist eine Ergreifung einer Partei für oder gegen den Arbeitnehmer gar nicht möglich.

Am Ende heißt es im zweifel für den Angeklagten, was in dem Fall heißt ohne ausreichende Beweise keine Kündigung.

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