Epic-Chef will weiter gegen Apple kämpfen, auch wenn er dadurch viel Geld verliert

Epic-Chef will weiter gegen Apple kämpfen, auch wenn er dadurch viel Geld verliert

In einem Interview mit CNN hat Tim Sweeney über die Klage mit Apple gesprochen. Dabei betonte der Epic-Chef, dass er die Industrie verändern möchte, auch wenn es zeit- und kostenintensiv sei.

Was ist da los? Im August 2020 hat Epic beschlossen, die Währung V-Bucks in Fortnite direkt in der iOS-Version des Spiels zu verkaufen. Zuvor musste die Währung über den App Store gekauft werden, was zusätzliche Gebühren mit sich brachte, die an Apple gingen. Die Rede ist von 30 % des Umsatzes.

Die Verfahren zwischen Apple bzw. Google und Epic laufen derzeit noch.

Warum macht Epic das überhaupt? Tim Sweeney ist der Chef von Epic und besitzt gleichzeitig einen großen Anteil an der Firma. In seinen Augen kämpft er mit Epic für das Recht von Indie-Entwicklern auf ihre Einnahmen und gegen Monopolisten.

In einem Interview mit CNN erklärte er, dass der Kampf einiges koste und wohl kaum eine andere Firma sich dies leisten könne.

Sweeney ist optimistisch, dass Epic die Branche verändern kann

Was sagt Sweeney genau? Schon zuvor hatte sich der Chef von Epic zu der Klage geäußert. Dabei verglich er den Streit zwischen seiner Firma und Apple mit der Bürgerrechtsbewegung. Dafür handelte sich Sweeney viel Kritik ein.

Doch auch im neuen Interview betonte er, wie wichtig der Kampf zwischen Epic und Apple sei. Er fürchtet eine dystopische Zukunft, in der wenige Konzerne den gesamten Markt beherrschen und nur noch auf Profit schauen.

Er sieht sich in einer Rolle, in der er mit Epic die Branche verändern könne:

Es ist “Epic” für Veränderungen zu kämpfen oder darauf zu drängen und damit Erfolg zu haben, und das ist gar nicht so ungewöhnlich. Wir haben das schon oft gemacht und jeder in der Branche hat oft davon profitiert.

Epic kämpft dabei nicht nur gegen Apple und Google, sondern auch gegen Steam. Zuletzt gaben sie bekannt, mehr als 100 Titel exklusiv für den Epic Store zu bringen. Damit wollen sie gegen den Konkurrenten Steam kämpfen, der in ihren Augen ebenfalls zu viele Einnahmen von den Entwicklern beansprucht.

Welche Risiken trägt Epic? In dem Interview betont Sweeney, welcher Aufwand und welche Risiken hinter der Klage stecken:

Wir sind immer noch ein sehr unabhängiges Unternehmen, das nicht den öffentlichen Märkten verpflichtet ist, in denen wir ständig steigende Gewinne vorweisen müssen.

Und so ein Kampf wie dieser [mit Apple und Google], bei dem wir ein Jahr lang oder länger Geld verlieren, würde niemals toleriert werden. Wir haben also die finanzielle Unabhängigkeit, das zu tun.

Tatsächlich soll die Zahl der täglich aktiven Nutzer auf iOS im September bereits um 60 % zurückgegangen sein.

Zudem sprangen Epic einige Entwickler ab, die zuvor in der Unreal Engine ihre Spiele umsetzen wollten. Die Engine wurde von Epic entwickelt und ist ein Faktor für Einnahmen.

So twitterte beispielsweise Ryan Engel im Dezember 2020, dass seine Firma ein geplantes Spiel nicht in der Unreal Engine umsetzen wolle. Es bestehe ein Risiko, dass es von Apple gebannt wird:

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Sweeney erklärte in dem Interview, dass einige Entwickler Angst vor den Maßnahmen von Apple hätten. Doch Epic würde trotz dieser Einschränkungen weiter kämpfen.

Apple sieht Klage als PR-Maßnahme

Was sagt eigentlich Apple? Apple äußerte sich bereits Mitte September zu den Klagen und der Situation mit Epic. Damals hieß es, dass die gesamte Klage eine PR-Kampagne sei, um das schwächelnde Fornite zu retten.

In dem 37-seitigen Brief an das Berzirksgericht heißt es unter anderem, dass “Epic seine eigenen Kunden als Geiseln nehme, um so mehr Hebelwirkung in dem Geschäftsstreit zu haben.”

Wie geht es mit den Klagen weiter?

  • Die Klage zwischen Epic und Apple soll im Mai ausgetragen werden.
  • Google wiederum soll beantragt haben, die für den 18. Februar geplante Anhörung abzuweisen.

Ihr könnt euch noch weitere Details zu der ganzen Situation hier durchlesen: Das steckt hinter Fortnite 1984, dem Angriff auf Apple und #FreeFortnite.

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Ellie Williams

Ich kann da Apple schon gut verstehen. Sie haben sich über die Jahre ein gigantisches Imperium gebaut, welches Milliarden von mobilen Geräten umfasst. Sprich es gibt eine enorme Reichweite und wenn ein dritt Anbieter damit Geld verdienen möchte, dann muss er Prozente Abdrücken! Sonst ist man wie in diesem Fall Epic raus. Und 30 Prozent erscheinen mir noch human. Die Mafia nimmt 50 ?

Todesklinge

Man liest ja nur 30%, bedenke das noch 19% Mehrwertsteuer dazu kommen und eventuell noch X% für Nutzungskosten (Engine).

Somit wären das minimal 49% Abgaben vom Umsatz.
Das ist wirklich extrem viel Geld was man als Firma einfach so verliert (klar bietet Apple eine größere Käuferschicht an…).

Das gleiche bei Steam.

Das muss man sich mal wirklich auf der Zunge zergehen lassen. Man trägt als Firma das ganze Risiko + Mitarbeiter Kosten usw. und von allen Einnahmen gehen erstmal 49% weg.

Antester

MwSt rechnet man als Firma nicht. Für 30% mietest du die Infrastruktur des Anbieters mit allen Sicherheiten, Hardware, Werbemaßnahmen und Co, für die du sonst selber sorgen müsstest. Dieses ewige Gerede von 30% ohne zu überlegen was eigentlich dafür alles gekauft wird und was dieses kosten würde wenn man alles selber machen würde ist echt…
Es steht Epic ja frei, seine Software nicht bei Apple und Co anzubieten, sondern nur auf PC.
Epic versucht hier mit einer direkten Vertragsverletzung durch zu kommen, um als Held da zu stehen, was Epic aber nun mal nicht ist.

N0ma

Hab eher so den Eindruck weil einige EPIC nicht mögen schlägt man sich auf Apple Seite, nur das die auch kein Held sind. EPIC versucht aber nicht als Held dazustehen, sondern ganz simpel Kosten zu reduzieren, für die es keinen Gegenwert von Apple gibt. Da schließ ich mich auch ihrer Meinung an.

Zum Thema Anbieten, es gibt halt keine alternativen Appstores, das blockiert ja Apple, damit ist Apple Monopolist.

Davon ab was soll eigentlich diese ständige Apple Verteidigung. Wenn du mit den Gebühren woanders nicht zufrieden bist, versuchst du auch was gegen zu unternehmen, nichts anderes macht EPIC. Die nehmen dafür in Kauf weniger Umatz zu haben. Sie sind dafür aus dem Appstore geflogen, damit gibt es auch keine Vertragsverletzung.

Ellie Williams

Deine komplette Aussage hat sich schon disqualifiziert ist der Aussage „kein Gegenwert Apples für die entstanden kosten“.
Das ist halt leider eine Aussage die soweit fernab der Realität ist, dass man am liebsten anraten würde schleunigst einen Neurologen zu konsultieren.

N0ma

Es ging hierbei um die Kosten für Folge Verkäufe, die überhaupt nicht über den Store laufen. EPIC beklagt sich darüber das Apple von sämtlichen weiteren Umsätze 30% verlangt. Ich empfehle dir dich erstmal mit der Materie zu beschäftigen, bevor man Beleidigungen ausstösst.

Ellie Williams

Ääääähm nein?! Zuerst wer sagt das man weltweit 19% Mehrwertsteuer zahlt? Und zweitens hat Epic die Prozente die Apple draufschlägt direkt an ihre Kunden weiter gegeben. Oder simpel ausgedrückt, die Vbucks waren im Apple Store 30 Prozent teuerer als zum Beispiel auf PlayStation.

Todesklinge

Ich meintr auch das die ganzen Kosten an den Kunden weitergegeben werden. Natürlich zahlt eine Firma nichz die Mehrwertsteuer, die zahlt der Endverbraucher.

Aber 30% Teurer sein wo anders günstiger geht.

Einer muss aus der Reihe tanzen damit was passiert. Der kleine Verbraucher oder die kleine Firma kann das auf keinen Fall.

Man muss bedenken das Apple KEINE Steuer in Deutschland zahlt, da Apple in Deutschland “Verlust” macht. Man kann es kaum glauben.

Todesklinge

Sind nicht 19% MwSt. sondern ca. 16% Gewerbesteuer.

Ellie Williams

Diese Konzerne zahlen so gut wie nichts an Steuern in Deutschland.. da wird getrickst und geschönt bis sich die Balken biegen. Wir driften aber langsam ab. Von deiner anfangs berechneten 49% Umsatz der Epic flöten geht sind wir Lichtjahre entfernt. Epic versucht sich hier als Neuzeit Robin Hood darzustellen, welcher soviel für den Endverbraucher macht, aber schlussendlich wollen sie nur ihren Gewinn maximieren ohne Rücksicht auf Verluste.

N0ma

Zu diesen Konzernen zählt nicht unwesentlich Apple!
Wenn EPIC hierbei eine Änderung erreicht käme das anderen Entwicklern auch zugute.

Ellie Williams

EPIC GAMES ZÄHLT AUCH ZU DIESEM ÜBEL

amoxi

Epic vs. Apple hat nichts heldenhaftes, da geht es um Geld vs. Geld.
Meine unwichtige Meinung: Um so höher die Einnahmen um so höher sollte der % Anteil der Abgaben sein. Quasi umdreht zum TwitchPartner Prinzip. So haben Indie Games mehr Ansporn und Geld zu Verfügung.
Das zusätzliche Eingenommene Geld sollte Apple dann nehmen und Steuern bezahlen, in jedem Land mit korrekten Steuersätzen in dem jemals ein Apple Produkt offiziell verkauft wurde.

N0ma

Apple hat schon mal vorsorglich Preise reduziert, so locker wie sie sagen nehmen sie das dann wohl doch nicht. Die Unreal Engine musste Apple auch schon wieder freigeben, daran wird sich auch nichts ändern.

Shin Malphur

Welche Preise soll den Apple reduziert haben?

Deren Position ist voll nachvollziehbar, aber ein Gericht (was auch nur andere Menschen mit ihren Sichtweisen sind) kann natürlich anders urteilen. Apple hat es so betrachtet: Epic verstößt wissentlich gegen die Richtlinien und wird daher zurecht gebannt mit allem drum und dran. Das Gericht urteilt aber, dass die Engine nicht per se gesperrt werden darf, wegen der Abhängigkeit Dritter, somit musste das Entwicklerkonto zwar freigegeben werden, die App mit dem Verstoß jedoch nicht. So weit so gut.

Epic hat aktuell einen Wert von 117 Mrd USD, Apple dagegen machte allein in den letzten zwei Jahren zusammen einen Gewinn von fast 110 Mrd USD…nicht Umsatz, Gewinn! Epic ist verglichen dazu, trotz seiner Größe, eher ein kleiner Fisch. (Die Daten dazu sind alle öffentlich einsehbar, ich empfehle statista.com)

Epic hat keine Grundlage, um seinen Willen hier durch zu setzen. Da Apple „in der Verteidigung“ ist und nur das bestehende System beibehalten möchte, muss quasi Epic im Alleingang versuchen hier einen rechtlichen Verstoß zu beweisen. Im Zweifelsfall wird für Apple entschieden. Man kann von der Situation halten was man will, aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit verbrennt Epic hier nur ne Menge Geld.

N0ma

Dann google mal nach “Apple halbiert Gebühren für kleine Entwickler”, doch nicht so gut informiert?

“Epic hat keine Grundlage, um seinen Willen hier durch zu setzen”
Doch Kartellrecht und das ist ziemlich mächtig. Da gehts nicht um das goodwill von irgendeinem Richter.

Shin Malphur

Ah stimmt da war was. Auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung, zumal sich das finanziell für den Konzern kaum merklich auswirkt.

Das Kartellrecht wird hier aber nicht greifen. Aber wir als Nicht-Juristen des US-Rechts brauchen uns dazu nicht streiten. Das überlassen wir den überbezahlten Anwälten der Großkonzerne. Ich denke das Ergebnis dürfte dieses Jahr noch kommen.

N0ma

Kartellrecht ist das einzige mit dem EPIC gewinnen könnte, ansonsten kann sich Apple immer auf seine AGB berufen. Der Nachteil dabei: die Einschätzung ob es sich darum handelt ist ein stückweit subjektiv. Oft dauert sowas Jahre, weil keiner eine falsche Entscheidung treffen will. Da macht man dann auch lieber erstmal nur ne Strafzahlung. Uebrigens Google steht da auch grad unter Beobachtung, sprich potentieller Zerschlagung/Aufteilung.

SAW

Sollten OS-Plattformen einen Anteil erhalten wenn sie die Mittel zu Verfügung stellen? Definitiv.

Sollte dieser Anteil 30% betragen? Auf keinen Fall.

N0ma

Das Problem sind gar nicht mal die 30% sondern 30% von allen Folge Umsätzen.

Loeffl

Naja das Spiel ist umsonst, Folge Umsätze sind also die einzigen wofür Apple was bekommen kann dafür dass sie das Spiel auf ihren Servern zu download zur Verfügung stellen. Ich sehe Apple im Recht. Jeder der ein IPhone kauft weiß um das geschlossene Ökosystem von Apple und dann darf sich keiner beschweren dass es keinen anderen Appstore gibt, ist ja n bisschen als würde ich mich darüber beschweren dass ich auf der Playstation nur Spiele aus dem Playstation Store kaufen kann (klar geht auch Einzelhandel (oder Keys?)) und nicht auch Forza aus dem Microsoft Store mMn.

N0ma

Danke für das Argument. Ja das ist richtig das ist ein Problem, aber ein lösbares. Zb könnte man sagen 30% für die App und 10% für folgendes oder man nimmt eine Summe X.

Spezielle Regeln für Apps sind bei Apple nichts neues das gibt es bereits allerdings nur für spezielle Einsatzfälle. Es gibt auch neuerdings Regeln die an den Umsatz der App gekoppelt sind. Das wäre also durchaus möglich für diesen Fall.

Nach deiner Vorgabe müsste eine Banking App auch Gebühren zahlen für ihre Gebühren. Da würden aber einige Leute recht schnell auf den Barrikaden sein.

“Jeder der ein IPhone kauft weiß um das geschlossene Ökosystem von Apple ”
Das ist keine Rechtsposition die unserem Rechtsystem gerecht wird. Dann hätten wir kein Kartellrecht, wir hätten keine Schutzrechte bei Glücksspiel usw.
Ob Apple da drunter fällt oder nicht ist natürlich noch die Frage. Wir werdens sehen.

Loeffl

als würdest du sagen, wenn ein Anbieter mit einem geschlossenem Ökosystem der Marktführer wird sollte er sein Ökosystem öffnen müssen bzw jedem für umsonst dort Zutritt gewähren? Beispiel, Ein Smarthome Anbieter setzt auf ein geschlossenes Ökosystem mit eigenen Protokollen, Zubehöranbieter können ihre Teile aber vom Anbieter für das System zertifizieren lassen müssen aber für jede Verkaufte Einheit einen Teil an den Ökosystembesitzer abtreten, diese Stellen Server usw. haben also ausgaben um das System am laufen zu halten. Jetzt kommt ein Zubehöranbieter, willigt erstmal ein und nach paar jahren hat er dann kein Bock mehr zu zahlen, verkauft seine Sachen aber weiter. Und versucht sich dann darüber zu beschweren dass seine Teile rausgeworfen werden? Ich mag Apple nicht sehe Apple aber vollkommen im Recht.

N0ma

“Ökosystem öffnen müssen bzw jedem für umsonst dort Zutritt gewähren”
Habe ich das irgendwo geschrieben und nein auch nicht indirekt.
Tut mir leid aber wenns dir hier nur ums trollen geht bin ich raus.

Loeffl

mir gehts gar nicht ums trollen. Soweit ich weiß wollte man sich mit Epic einigen, find auf die schnelle keinen Artikel kann mich aber daran erinnern da relativ am anfang was gelesen zu haben. Mein Text ging eigentlich nur um deinen letzten Punkt. Bei dem Streit mit google versteh ich tatsächlich noch weniger was Epic möchte, für Android gibt es genug drittanbieter stores, wenn man nicht an google zahlen will könnte man seine app ja über z.b. amazon für android anbieten. ja warten wir mal ab.

N0ma

“Smarthome Anbieter setzt auf ein geschlossenes Ökosystem”
In so einem Fall kommen bestimmte fair use Regeln zur Anwendung. heisst auf deutsch der Anbieter muss dann bestimmte Merkmale erfüllen.
Belassen wirs dabei die Materie ist etwas komplexer und nicht mit richtig oder falsch zu beantworten.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren von N0ma
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