Dragon's Prophet im Test - Pokemon-MMO, aber mit Drachen?

Dragon’s Prophet Dragon’s Prophet im Test

Wie viel Qualität steckt im neuen Free to Play MMO Dragon’s Prophet?

Das erfährst du jetzt und heute in diesem Testbericht. Also lesen, eigene Meinung bilden und mit einem atemberaubenden Drachen an deiner Seite glücklich werden.

Ohne Frage, die imposanten Drachen sind hier DAS zentrale Element, doch ist selbsterklärend, dass zu einem Online-Rollenspiel mehr gehört, als nur mit einem mehr oder weniger mächtigen Begleiter auf Streifzug zu gehen.

Der Entwickler Runewaker, bekannt geworden durch sein preisgekröntes Erstwerk Runes of Magic, wirft bei seinem neuen Titel haufenweise Features in den Raum, die bei den meisten Genre-Fans ein breites Grinsen herbei zaubern. Kämpfe um Territorien, eine tiefe Charakterentwicklung, actiongeladene Kämpfe, ein eigenes Heim und nicht zuletzt eine lebendige Fantasy-Welt. Hier hat sich jemand viel vorgenommen, vielleicht zu viel?

Holpriger Anfang

Dragon's Prophet Test

Ob das Spiel nicht zu früh veröffentlicht wurde? Grübeln ist angesagt…

Vor ein paar Monaten wäre meine Antwort ein ganz klares „JA“ gewesen. Ich hatte bereits bei der Open Beta einen Blick gewagt, doch die Ernüchterung kam schneller als erhofft. Ich blieb nicht lange und um es mit einem Wort zusammenfassen, ist „unfertig“ noch fast milde ausgedrückt – selbst für eine Beta. Gravierende Bugs, Itemshop zu teuer, Schwächen im Gamedesign, Inhalte fehlten, und und und…

Das negative Feedback blieb den Betreibern natürlich nicht erspart und man reagierte mit Unmengen an Verbesserungen, um ein Beispiel zu nennen, kam die Release Version am 19. September 2013 sogar mit einem 6 Meter langen Papier an Patchnotizen daher. Einerseits ein Zeichen dafür, dass auf Hochdruck an eine bessere Spielerfahrung gearbeitet wird. Andererseits offenbart es, dass anscheinend vieles nicht lief wie erhofft.

Warum das kostenlose MMO Dragon’s Prophet dennoch ein Blick wert ist, bringe euch in den folgenden Abschnitten näher.

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Wie im Video zu sehen ist, wird mit einer wirklich großen Anzahl an Features geworben.
Mein MMO hat sich die im Video beworbenen Inhalte näher angeschaut. Du möchtest mehr wissen? Na, dann lese doch den Test zu Dragon’s Prophet *feuer spuckt* 😉

Mögen die Spiele beginnen!

Das Abenteuer beginnt auf der Startinsel Puretia, nachdem ihr euch für eine von 4 wählbaren Klassen entschieden habt – zur Verfügung stehen hierbei ein Waffenmeister, Magier, Jäger sowie ein Kleriker. Der Charaktereditor in Dragon’s Prophet ist sehr umfangreich und gewährt euch eine Menge an Freiheiten – die Bandbreite der Regler erlaubt es, einen unverwechselbaren Osira zu erschaffen. Auratia, wir sind bereit!

Dragon's Prophet: Puretia

Der Einstieg beginnt in Puretia, ein Ort, an dem ihr plötzlich aufwacht…

Was für MMO-Veteranen zwar kein Problem darstellen sollte, für Neueinsteiger anfangs allerdings schon: Das Spiel ist an sich recht komplex und die mitunter schwachen Tutorials machen dies natürlich nicht besser. Man muss sich ganz nach dem Motto “learning by doing” oder “try and error”, vieles selber beibringen. Finde ich per se nicht schlimm, weil es offensichtlich auch so geht, aber ein bisschen möchte man dann doch an die Hand genommen werden.

Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte und einigen Quests, zähmt ihr schon relativ schnell euren ersten Drachen. Diese Riesenechsen sind in der Lage, mehr Funktionen auszüben, als es das beste Haustier jemals könnte. Die erste Begegnung mit diesem Wesen lässt auch schnell vergessen, dass der der Einstieg ins Spiel ansonsten unspektakulär verläuft. Die merkwürdigen Zwischensequenzen tragen ihren Teil dazu bei.

Drachenzähmen leicht gemacht?

Dragon's Prophet: Drachen zähmen

Dieser Osira hat erfolgreich einen Drachen gezähmt

Erstmal zum Ablauf des Zähmens. Um eine Beziehung mit einem Drachen einzugehen, müsst ihr euch in einem Minigame beweisen, bei dem ihr auf das Tier springt und versucht, bloß nicht mehr runterzufallen! Das ist Rodeo vom Feinsten und eine Aufgabe, die je nach Level und Art des echsenartigen Gegenübers, leichter oder schwerer ausfällt.

Für diejenigen, die schon an dem Gedanken an ein Minigame verzweifeln, sei gesagt, dass dieser Vorgang  mit Hilfe eines Itemshop Gegenständes vereinfacht werden kann. Bei meinen Versuchen kam ich allerdings nie in Versuchung, bin halt ein echter Cowboy ;-). Spaß beiseite, öfter mal zu scheitern, motiviert doch gerade, es erneut anzugehen und beim nächsten Mal erfolgreicher zu sein!

Drachengehege Dragon's Prophet

Im Gehege lassen sich viele Drachen unterbringen

Die Fähigkeiten der jeweiligen Tiere sind nämlich zufällig und so verbringt man schon so einige Zeit damit, sich den perfekten Partner zu kreieren. Im eigenen Drachengehege ist es alternativ aber auch möglich, die Fabelwesen voneinander lernen zu lassen, das diesen Vorgang glücklicherweise etwas praktischer gestaltet.

Einige werden hier sicherlich einen Hauch von Pokemon erkennen. Richtig, so fühlt es sich an. Nur umfangreicher.

Besonders reizvoll sind die beeindruckend gestalteten Legendären Drachen, die nicht ganz so leicht zu bekommen sind. Natürlich unterscheiden sie sich hinsichtlich ihrer Größe und des Aussehens von den gängigen Standarddrachen, was sie gleich doppelt begehrenswert macht. Das erhöht zugleich die Chance, einen Drachen zu besitzen, für den dich andere Spieler beneiden – cool oder?

Wo finde ich nun die seltenen Viecher!? Ob nun zu einem sehr niedrigen Prozentsatz in Dungeons, in der offenen Welt, bei Gruppenaktivitäten oder durch das Beschwören mittels einer Drachenflöte, stehen dir gleich mehrere Wege offen. Als beachtenswert empfinde ich in diesem Zusammenhang die intensive Zusammenarbeit zwischen Gildenmitgliedern und der Community allgemein, die alle der gleichen Leidenschaft nachgehen: Wie erlange ich Drache X oder Y.

Dragon's Prophet: Legendäre Drachen

Seite an Seite mit Legendären Drachen

Die Drachen-Features – sehr gut umgesetzt!

Was bringen mir die ultimativen Drachen? Sie sind definitiv das Aushängeschild von Dragon’s Prophet und ich kenne kein Spiel, das ein so umfassendes Begleitersystem auf die Beine gestellt hat.Dein Gefährte ist ein multifunktionales Supertier.

Die Interpretation für Drachen ist in diesem MMO sehr weit gefasst. Von einem Velociraptor Dinosaurier über Mammuts und Krokodile bis hin zu den klassischen schlangenartigen geflügelten Mischwesen, wie sie heute zumeist dargestellt werden, triffst du hier auf so einige  Erscheinungsformen. Einige werden sich hier jetzt denken: Was geht denn hier ab, die sehen in meinen Kinderbüchern ganz anders aus…? Doch das stört mich ehrlich gesagt überhaupt nicht, denn diese Unterschiede bringen durchaus Vielfältigkeit ins Spiel. Jemand, der sich mit den Mythen auskennt, weiß auch, dass Drachen keineswegs nur dem einen Muster folgen.

Das Aussehen spiegelt zum Teil auch das wider, zu was sie im Stande zu leisten sind, denn ein krokodilartiger Drache schwimmt z.B. schneller und ein geflügeltes Ungeheuer spielt in der Luft seine Stärken aus. So suchst du dir für jeden Weg den effektivsten Gefährten aus.Was wäre aber ein Partner, wenn er nicht kochen könnte? 😉 Puh, Glück gehabt! Das beherrschen sie ebenfalls und so kannst du sie zum Sammeln, Kochen und weiß der Geier sonst noch was losschicken.

Gemeinsam kämpfen in Dragon's Prophet

Gemeinsam mit deinem Drachen ist es immer noch am schönsten!

Jetzt wird es spannend: Neben den handwerklichen und fortbewegungstechnischen Talenten, kämpft der Begleiter natürlich auch an eurer Seite. Er leistet einen nicht unerheblichen Beitrag im Kampfgeschehen und unterstützt euch tatkräftig mit Angriffen sowie Heilungen. Meinem Lieblings-Drachen kann ich so einige Leben verdanken. Ich möchte mich an dieser Stelle nochmal bedanken.

Was ist eigentlich mit dem Helden selbst, deinem unwiderstehlichem Alter Ego? Lässt dieser sich auch tiefgründiger individualisieren? Die Antwort ist kurz und knapp ja.

Neben einer Auswahl von individuell füllbaren Attributen, so einer Art Skillbaum (Meisterschaftskills), mehreren Möglichkeiten seine Ausrüstung  zu verbessern sowie zu spezialisieren, spielen überdies noch Drachenskills eine übergeordnete Rolle.

Nachdem der Spieler ein Bündnis mit dem Drachen eingeht, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, besondere Fähigkeiten vom Drachen zu erlangen, die du folglich übernehmen kannst. Über diese Skills definierst du auch deine Rolle: den Alleskönner, einen fürsorglichen Heiler oder doch lieber eine voll auf Schaden getrimmte Killermaschine?

Zwar steht auf der offiziellen Seite etwas von Tanks, doch dessen Sinn erschließt sich mir nicht. Es wurde auf meiner Reise nie ein Tank benötigt, nicht mal im Raid. Wichtiger ist also das Zusammenspiel zwischen Heilung und Schaden.

Dragon's Prophet - im Wasser

Dieser Drache kann schnell schwimmen!

Eigentlich gibt es bei diesen mitreißenden Features nicht viel zu meckern. Natürlich wünscht man sich hier und da etwas mehr Drachenmodelle, aber bleiben wir mal auf dem Boden, das Spiel ist erst offiziell seit 2 Monaten raus und in dieser Hinsicht wird bestimmt noch so einiges kommen (kurz nachdem ich mit den Test fertig war, kamen auch schon neue…).

Es sind sogesehen eher andere Bereiche des Spieles, bei denen es nach derzeitigem Stand beim Potenzial bleibt. Ein paar Minuspunkte gibt es trotzdem dafür, dass einige seltene Drachen auch im Shop gekauft werden können, was sich auf die “Seltenheit” negativ auswirkt. Und es fehlt mir ein wenig die “emotionale” Bindung zu meinem Begleiter, da keine wirkliche Kommunikation zwischen Charakter und Gefährte stattfindet. Wollt ihr dennoch eine Bindung aufbauen, so strengt eure Fantasie an.

Actiongeladene Kämpfe, Dungeons und Quests: Ausbaufähig

Dragon’s Prophet setzt auf ein actionreiches Kampfsystem in Echtzeit, ähnlich wie wir es aus Tera, Neverwinter oder Guild Wars 2 kennen. Es ist gar nicht so abwegig, wieso viele Entwickler neuerdings dieses dem rundenbasierten Kampfsystem vorziehen.

Es kommt das Gefühl auf, mehr Kontrolle über seinen Charakter zu haben und nicht so den zufallsbasierten Zahlen ausgeliefert zu sein. Denn du als Spieler musst im richtigen Moment selber blocken oder in eine bestimmte Richtung ausweichen, was dem Ganzen eine unverwechselbare Dynamik verpasst. Dazu gehört auch das eigenständige Zielen, das dich womöglich mehr in den Bann zieht, weil man sich so intensiver mit den Bewegungen seines Gegners beschäftigen muss. Doch wie die Welt so ist, sind Geschmäcker eben verschieden.

Dragon's Prophet - Screenshot Action

Noch mit Luft nach oben, aber Spaß macht es trotzdem!

Als perfekt würde ich den Kampf hier nicht bezeichnen, sondern als ausbaufähig. Der Spaß am Kampf ist definitiv vorhanden und besticht durch ein innovatives Beat ’em up artiges Combosystem; nur ist es hier und da einfach noch zu unrund und repetitiv. Es schleicht sich das Gefühl ein, dass die Zeit zum Feintuning bisher zu kurz ausgefallen ist. Es ist schon nervig, wenn die Kollisionsabfragen mal wieder schwächeln. Nicht selten geraten die Charaktermodelle ineinander, was bei einem Mann und einer Frau für eine erhöhte Geburtsrate sorgen mag, aber hier bei schweißtreibenden Kämpfen einfach nur hinderlich erscheint.

Die Animationen sehen teilweise echt gut aus und wissen zu überzeugen, jedoch existiert auch eine Kehrseite der Medaille. Die Sprintanimation zum Beispiel wirkt zu unnatürlich. Darüber hinaus ist es zwar ein sehr netter Ansatz, dass Treffer nicht nur die Lebenspunkte verringern, sondern dich unter anderem auch auf den Boden fallen oder durch die Luft wirbeln lassen. Nur hakt es an der Umsetzung, weil die Animationen jegliche Physik vermissen lassen und keine fließenden Übergänge aufzeigen.

Wisst ihr was mir in diesem MMO richtig viel Spaß macht?

Das Pullen von großen Monstergruppen! Das macht einfach unheimlich Laune, alles Mögliche zu einem Punkt zu ziehen, mit Angriffen durch die Gegend zu schleudern und letztlich zu vernichten. Manchmal ist es zu viel und man stirbt, aber egal. Es ist lustig. Das haben die hier echt gut gemacht. BÄÄÄÄM!

Die Dungeons sind im kostenlosen Online Rollenspiel Dragon’s Prophet meiner Meinung nach mitunter zwar herausfordernd, aber nicht immer befriedigend. Das liegt zum einen an den vielen Bugs, die dich gelegentlich dazu zwingen, die Instanz erneut zu starten, und zum anderen sind mir die Bosse von ihren Möglichkeiten her zu beschränkt. Bitte den Anabolika Konsum verringern und den IQ dafür etwas erhöhen!

Dragon's Prophet: Boss Samms

Sammos, ein Boss aus dem knackigem Raid.

Das Problem an den actionreichen Kampfsystemen ist oft, dass taktische Elemente auf der Strecke bleiben. Kreative Events habe ich auf meiner Odysee nicht erlebt. Ausgesprochen positiv finde ich jedoch die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade, sowohl für Solo- als auch Gruppenspieler!

Ja, ganz genau, jeder Dungeon ist auf ersten Stufe auch alleine spielbar – klar, die Belohnung fällt niedriger aus, aber nicht jeder Osira ist auf epische Items aus oder verspürt die Lust, stundenlang nach einer Gruppe zu suchen. Für Multigruppenfreunde ist vor kurzem auch ein neuer Raid erschienen, der recht anspruchsvoll ist.

Die Quests in Dragon’s Prophet sind alles andere als spannend und bestehen hauptsächlich aus “Töte dies, sammle dies…”. Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er spannende und abwechslungsreiche Aufgaben unbedingt benötigt oder eben nicht. Das Drachen-MMO ist hier sehr klassisch ausgelegt und eher als “Grinder” zu bezeichnen.

Winterflut Monster

Die Monster in Dragon’s Prophet sehen recht einzigartig aus

Für mein Empfinden zügelt es schon an der einen oder anderen Stellen die Motiviation weiterzumachen. Das macht es dann nicht besser, wenn man mal wieder zum gleichen Ort geschickt wird und erneut die gleichen Gegner erledigen muss. Die dynamischen Events lockern das Geschehen schon auf, nur verstärken sie auf der anderen Seite leider auch den Effekt, bestimmte Gegner gerade eben schon besiegt zu haben (gefühlt zum 10. Mal). Man sollte hier ansetzen und die dynamischen Quests nahezu durchgängig von den normalen Aufgaben trennen.

Atmosphäre: Grafik und Immersion

Fangen wir dem Positiven an. Grafisch gesehen finde ich Dragon’s Prophet größtenteils schon recht hübsch, zumindest auf maximalen Details: Obgleich sie bei dem einen oder anderen Spiel besser zur Geltung kommt, so ist sie hier meiner bescheidenen Meinung nach, relativ weit davon enfernt, Augenkrebs zu verursachen. Nur darf man hier keine ultramoderne Grafik erwarten und mit einigen Schwächen muss man leben, wozu zum Beispiel ein teils uneinheitlicher Stil gehört: Mal realistisch, dann wieder stilistisch – so richtig einig waren sich die Grafiker wohl nicht.

An sich ist die Welt Auratia aber bis zu einem gewissen Grad stimmig und glaubhaft. Die Kreaturen sind passend in die Umgebung integriert und so triffst du beispielsweise Frösche, Kraniche oder Wasserdrachen nahe Seen und Bächern, Bandite bei abgelegenen Lagern und so weiter. Blöderweise erscheinen viele Spezies hier und da stark überproportioniert. Sind die alle so fruchtbar oder wie?

Überwältigend ist die Größe der Spielwelt, schließlich ist der Spieler nicht nur auf dem Boden unterwegs, sondern auch in der Luft. Es geht teilweise sehr, sehr weit nach oben. Wer jetzt vermutet, dass einen auf Wolkenhöhe stets die Leere heimsucht, der irrt sich. Selbst bei gefühlten 100 Metern in der Luft, triffst du mitunter auf schwebende Inseln, hohe Berge oder Ähnliches. Oft musst du Aufgaben auf solch einer Höhe erledigen, was die Gegenden natürlich ansehnlicher macht, weil du zum Teil auf Plateaus landest, die abermals mit Höhlen, Monumenten und anderen Objekten ausgestattet sind.

Was ich persönlich wichtig finde, ist, dass die Welt lebendig wirkt. Das tut sie hier, nur leider ist die Handhabung nicht immer konsequent. Um dich herum bewegt sich vieles und auch der Tag- und Nachtrhythmus kommt der Atmosphäre zu Gute.

Es wurde zudem mancherorts auf kleine, aber feine Details geachtet. Da fallen mir spontan die gelegentlich vorkommenden Kämpfe zwischen den Tieren ein, was in vielen anderen Spielen so gut wie gar nicht vorkommt, weil sich anscheinend alle Lebewesen untereinander lieb haben. Und selbst wenn du als Spieler über Gräser bzw. Pflanzen läufst, hat selbst dies einen Einfluss und so siehst du nach jedem Tritt, wie sich die grünen Freunde unter dir bewegen.

Es ist im Übrigen durchaus erwähenswert, dass mit einem einfallsreichen Reisesystem hier und da Tempo aus dem Spiel genommen wird, um sich auch mal anderen Dingen zu widmen: Wieso nicht mit dem Spieler nebenan über die herrschenden Allianzen ablästern oder einfach die Umgebung genießen?  Mit Zügen a la Polarexpress und Luftschiffen, gelangst du von einem Gebiet zum nächsten – die fahren jedoch nicht ununterbrochen und so vergehen schon mal 2-3 Minuten, bis es wieder heißt: “Bitte einsteigen, die Reise beginnt in Kürze!“.

Dragon's Prophet: Zug in Korhala

Bitte einsteigen und nicht wundern: Der Zug steuert sich von alleine 🙂

Die Immersion geht nur leider flöten, weil das “Konzept das Reiseziel nicht erreichte”. Das Warten auf die nächste Fahrt ist öde, weil man bei den Haltelinien eher selten auf andere Spieler stößt, was wohl der großen Welt geschuldet ist. Theoretisch wäre es ja dann möglich, mit Minigames oder Ähnlichem für Abwechslung zu sorgen? Gibt es nur leider nicht! Die öffentlichen Verkehrsmittel steuern sich darüber hinaus noch völlig von alleine. Schon ziemlich unheimlich, oder?

Dem Entwickler ist es nicht immer gelungen, eine Welt zu erschaffen, die einzigartig wirkt. Man hat das Gefühl, speziell in den Anfängen, vieles bereits gesehen zu haben. Ein Fantasy Setting, das zu selten mit schönen Szenarien überrascht.

Es wäre wohl besser gewesen, die Gebiete etwas kleiner zu gestalten, dafür hätte man im Gegenzug der Liebe zum Detail mehr Beachtung schenken können. Ich fühlte mich vor allem in den überdimensionalen Städten, wovon es zu viele gibt, wie eine kleine einsame Ameise auf Erkundungstour. Wie gesagt, insgesamt sind schon Spieler da, nur bräuchte man für die Welt wohl unglaublich viele.

Dragon's Prophet: Winterflut

Winterflut entdeckt man jenseits von Level 50…

Obendrein verstehe ich nicht, wieso sich bis ca. Level 50 die Umgebung kaum verändert und die gleiche Farbgebung beibehält. Warum kommen erst nach ca. 50! Level so langsam mal die Wüsten-, Eis- sowie Vulkangebiete, die dann folglich etwas Abwechslung ins Spiel bringen?

Housing, Frontier System und PvP

Zunächst einmal ist es möglich, in Dragon’s Prophet heimisch zu werden und ein Appartment, normales Haus oder gar eine Villa für sich zu beanspruchen. Im Auratianischen Himmelsreich findest du Areale vor, auf denen sich Spieler niederlassen und nach einem Kauf des Grundstücks, den Wunsch nach dem eigenen Zuhause verwirklichen.

Housing in Dragons Prophet

Mein Alter Ego, mein Drache, Mein Haus!

Natürlich steht es dir offen, dein Heim mit diversen Einrichtungsgegenständen schöner zu gestalten. Praktisch ist zudem, sich Stärkungen abzuholen oder Berufe ausüben zu können, indem man zum Beispiel die dafür benötigten Werkzeuge platziert. Luft nach oben gibt es hier allerdings auch. Auf den dafür angelegten Inseln wurde zwar fleißig gebaut, nur gibt es wohl zu wenig Anreize, immer wieder zurückzukommen – es kommt einer Geisterstadt sehr nahe. Das liegt wahrscheinlich daran, weil es eine “Welt für sich” ist und die Spieler auf anderen Karten ihren Aufgaben nachgehen. In diesem Punkt besteht Optimierungsbedarf. Ich möchte echte Nachbarn haben!

Das Frontier-System besteht erstmal daraus, in einem fortlaufenden Konflikt zwischen Allianzen, auf einem dafür angelegten Terrain, Inseln anzugreifen und zu verteidigen. In mehreren Phasen gilt es hier, die Oberhand zu gewinnen, indem auf Inseln Kristalle übernommen und z.B. durch das Töten feindlicher Spieler Siegpunkte erlangt werden. Dieser Part beschreibt das Zitadellen-System und ist wohl das ereignisreichste Spektakel im Territoriumskrieg.

Nach erfolgreicher Übernahme wird ein Highlord gekürt, der die Aufgabe inne hält, die beanspruchte Himmelsinsel zu verwalten und gegen Gegner zu verteidigen, wofür diverse Verteidigungsanlagen von Nöten sind. Dafür müssen Steuern erhoben werden, denn dieses Vorhaben ist nicht ganz billig. Die Frage ist dann, ob ein ggf. zu hoch eingestellter Steuersatz gerechtfertigt ist, was durchaus zu Spannungen führen kann.

Frontier System: Alle auf den Kristall!

Frontier System: Spannende Kämpfe zwischen Allianzen!

Belohnungen fehlen auch hier nicht und so erhält man zum Beispiel nützliche Gegenstände, womit etwa zähmbare Legendäre Drachen beschworen werden können. Ein recht komplexes System, wofür es im Spiel nur leider wenig Erklärungen gibt.

Das PvP macht durch das Echtzeit-Kampfsystem schon Spaß, nur fiel mir bei meinen waghalsigen Ausflügen außerhalb der sicheren Zonen auf, dass die Kämpfe extrem kurzweilig sind. Es reicht oft nur eine Combo aus, um den Gegner zu töten. Außerdem lässt bei größeren Spielergruppen die Performance der Engine noch zu wünschen übrig und die Drachen-Kämpfe in der Luft sind zu unpräzise und sogesehen fast sinnlos. Der “berittene Kampf” ist allerdings noch recht frisch.

Schmerzlich vermissen werden einige eine Alternative zum Open PvP. Instanzierten Schlachtfelder wie Arenen, die im Genre eigentlich zum Standard gehören, existierien bis dato leider nicht.

Nichtsdestotrotz ist es löblich, Inhalte zu programmieren, die quasi niemals enden, ständig für neue Situationen sorgen und den Spielern erlauben, Einfluss auf die Umwelt auszuüben.

Ihr werdet merken, dass das PvP derzeitig noch in den Kinderschuhen steckt, aber es sind gute Ansätze vorhanden – die Frage ist, ob die Fußstapfen nicht zu groß sind, in die man gerne treten würde.

 

Das Fazit zu Dragon’s Prophet

Ich bin mir ja ein wenig uneins. Das Drachen MMO pendelt zwischen Genie und Wahnsinn, denn wir haben es hier schließlich mit einem Gefährten System zu tun, das seinesgleichen sucht und zweifelslos wohl das beste im Genre ist.

Doch die nicht immer runde Umsetzung außerhalb der Drachen-Features sowie die langweiligen Quests, lassen mir keine andere Wahl, als das Spiel nur bedingt zu empfehlen, mit dem Hinweis, dass Dragon’s Prophet ein frischer Wein ist, der noch reifen muss. Zeit ist ein kostbares Gut ist und das merkt man hier an einigen Stellen deutlich: Genug gab es davon nicht.

Das Kampfsystem macht Laune, die Territorien Kriege sorgen für spannende Kämpfe zwischen Spielern, die Individualisierung ist tiefgründig und so weiter und sofort – nur haben die Features alle etwas gemeinsam:  Der Feinschliff fehlt und zum Teil auch die Liebe zum Detail. Gute Ideen, nur nicht vollends zu Ende gedacht.

Wer aber auf Online Rollenspiele mit Begleitern steht und Pokemon nächtelang gezockt hat, für den ist dieses MMORPG eigentlich ein Muss. Falls es nicht zu überzeugen weiß, wo liegt das Problem? Es ist schließlich kostenlos spielbar – zumindest reicht es, um sich einen guten Eindruck zu verschaffen.

Wer sich einen runden Start wünscht, dem können wir das Starterpaket zu Dragon’s Prophet empfehlen, das mit ca. 10€ günstig ausfällt und dem Spieler nützliche Ingameitems beschert. Diese kosten zusammengerechnet ansonsten mehr als 20€, wenn man sie auf normalen Wege kaufen würde. Außerdem erhälst du so auch eine schicke Box zum Spiel.

Dragon's Prophet - [PC]
Dragon's Prophet - [PC]*
Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
18,99 EUR

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Das Spiel ist kostenlos und ohne Weiteres für alle zugänglich. Die Frage ist, ob das Modell auch wirklich fair ist. Im Grunde kannst du in Dragon’s Prophet auch alles ohne eine Zahlung erreichen, nur gibt es schon ein paar Punkte, die den Spielspaß dann deutlich trüben könnten.

Die Plätze im Rucksack und Drachengehege sind zum Beispiel sehr begrenzt. Nach einiger Zeit wird es dich aller Voraussicht nach extrem nerven, in diesen Punkten eingeschränkt zu sein. Für mich persönlich war das schon zu viel und so blieb mir nichts anders übrig, als diese Plätze irgendwann zu erweitern. Glücklicherweise ist das sehr günstig und kostet nur wenige Euro, vor allem wenn du es mit einer Aktion verbindest. Deshalb finde ich das in Ordnung, weil umsonst lässt sich so ein MMORPG auch nicht finanzieren.

Was mich mit am meisten stört, ist, dass du für den Port zu den Dungeons bezahlen musst, wenn du dich auf einer anderen Karte befindest und nicht ewig reisen möchtest. Das ist wahrscheinlich auch DER Grund, wieso die Gruppenvermittlung via Gruppenfinder einfach nicht funktioniert – der Weg dahin ist je nach Aufenthalt einfach total umständlich, es sei denn man bezahlt den direkten Transport mit Diamanten oder setzt eine Transportrune ein.

Es hat schon seinen Grund, wieso kein mir bekanntes F2P Game, außer Dragon’s Prophet, dafür in der Regel Geld verlangt. Fairerweise muss ich sagen, dass du dir die Transportrunen auch ingame verdienen kannst, nur fehlen dir dann Marken an anderen, wichtigeren Stellen. Die sind bei der Ausrüstungsverbesserung besser aufgehoben, die sonst auch nicht gerade billig ausfällt.

Zum Publisher Infernum muss ich an dieser Stelle aber auch ein paar lobende Worte äußern. Sie verteilen ständig Geschenke an die aktiven Spieler, was ich in diesem Umfang auch nich nicht erlebt habe.

Darüber hinaus kannst du die Itemshop Gegenstände auch mit anderen Spielern handeln, was Vielspielern natürlich entgegen kommt. Alles in allem ein gutes Free to Play Modell mit einigen Schwächen.

[intense_icon type=”cogs” size=”1″ color=”#000000″ /]Minimale Systemvoraussetzungen:

CPU: Core 2 Duo 2,4 Ghz oder gleichwertig
Grafikkarte: Nvidia 8600 GT oder gleichwertig
Arbeitsspeicher: 2 GB
Festplatte: 20 GB freier Speicherplatz
Betriebssystem: Windows 7, 8 oder Vista

[intense_icon type=”cogs” size=”1″ color=”#000000″ /]Empfohlene Konfiguration:

CPU: i3 3220 3,3 Ghz Dual Core oder gleichwertig
Grafikkarte: Nvidia GTX 460 / AMD HD 5850 oder gleichwertig
Arbeitsspeicher: 8 GB
Festplatte: 20 GB freier Speicherplatz
Betriebssystem: Windows 7, 8 oder Vista

Pro
  • Extrem umfangreiches Begleitersystem
  • Aufwendig gestaltete Drachenmodelle
  • Innovatives Action-Kampfsystem
  • Spektakuläre Bosse
  • Belagerungskriege
  • Unterkunftssystem
Contra
  • Relativ viele Bugs
  • Grafik etwas zu altbacken
  • Kampf wirkt noch zu unfertig
  • Bossmechaniken sind öde
  • Rudimentäre Quests
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Undomyel

Ich liebe Dragon’s Prophet, es ist wirklich ein einzigartiges MMO und ich hoffe instndig, daß es iuns noch lange erhalten bleibt. Ich versteh einfach nicht, warum es so wenig Spielert gibt in Europa, obwohl ich nirgends offizielle Zahlen dazu finde, aber wenn ich mich auf den Servern so umschaue, dann merkt man doch daß es im Caht ziemlich leer ist und man begegnet selten anderen Spielern, außer AM WE oder an Feiertagen. Okay, so 2-5 Spieler alle 15 Minuten sind’s dann schon (<- in der einsamsten Gegend meine ich jetzt), aber für ein MMO schon ziemlich wenig. Kommt aber natürlich auch immer auf die Gegend an, allerdings habe ich schon viele MMO’s gespielt und da sind einem mehr über den Weg gelaufen (viel schlechtere hatten mehr Spieler, ich kapiers einfach ned, denn es ist einfach ein wirklich tolles Game).

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