Das Auge der Spieler scheint schon auf anderen, neuen Games wie Anthem zu liegen. Doch unser Autor Schuhmann sagt: Hey, Destiny 2 „Black Armory“ ist gerade echt nicht schlecht.
So war es zum Start von Black Armory: Ja, ich bin irgendwie 6 Wochen hintendran. Als Destiny 2 „Black Armory“ anfing, war ich im Power-Level etwa auf 550. Die neuen Aktivitäten, die kamen, fingen aber erst so mit 615 an.
Die meiste Zeit lief ich ziemlich planlos rum. Als ich in der Träumende Stadt ein paar Aktivitäten machen wollte, haben mir die Besessenen den Hintern aufgerissen.
Ich hab dann 3 Anläufe für eine Mission genommen, bei der ich hoffnungslos under-leveled war, musste mich immer zurückziehen, wenn mich ein Goblin auch nur schief ansah, und bekam regelmäßig die Hucke voll.
An die neuen Aktivitäten war nicht mal zu denken: Black Armory war Anfang Dezember definitiv kein DLC für mich.
Das hat sich geändert: Aber in den letzten Wochen habe ich echt Spaß an Destiny 2 gefunden. Mit dem Winter-Event „Der Anbruch“ gab’s massig Verbesserungs-Kerne und auch die Meilensteine purzelten plötzlich nur so. Dadurch konnte ich regelmäßig bessere Items finden und die in meine Ausrüstung infundieren.
Und ich hab mir nach und nach vernünftige Waffen besorgen können:
- Ich hab mir die Donnerlord als Exotic geholt.
- Mich so lange durch Gambit gehauen, bis mir der Vagabund aus Mitleid die Halsbruch in die Hand gedrückt hat
- Und ich hab meine Vestianische Dynastie auf ein Meisterwerk hochgestuft – das ist meine Lieblingswaffe in Destiny 2
Wahrscheinlich wird so mancher über das Loadout die Nase rümpfen. Aber ich fühl mich mit den Waffen erstaunlich wohl.
Das ist mein Destiny-Wochentakt: Außerdem hab ich meinen Groove in Destiny 2 gefunden, logge regelmäßig abends ein und mach die Meilensteine weg:
- Der Flashpoint und das heroische Abenteuer darauf sind schnell gemacht – das geht meistens schon am Dienstag los
- Einmal die Woche haue ich mir 3 Strikes rein – so am Donnerstag
- Ansonsten gehe ich vor allem ins Gambit – der Modus macht mir mittlerweile richtig Spaß
Das brachte mir langsam, aber stetig ein höheres Power-Level ein.
Das Item hat mein Spiel verändert: Im Gambit hab ich auch ein vernünftiges Rüstungsteil für meinen Titanen gefunden: die einäugige Maske. Der Gag bei dem Helm ist es „Wer Schaden an einem verursacht, wird markiert und man erhält volles Leben, wenn man den dann umbringt.“
Das hat mein Spielerlebnis erstaunlich verändert – wenn ich im PvE oder im Gambit unterwegs bin, schau ich jetzt immer, wo der Typ ist, den ich mir vorknöpfen kann, um mich an ihm wieder hochzuheilen.
Kollege Albrecht, dem ich von meinem Wunderfund erzählte, hatte für die Maske lediglich ein „Das ist eigentlich ein PvP-Item“ übrig – aber mir gefällt’s.
Zwischendrin hab ich im Blinden Quelle eine Saat entdeckt und rannte dann eine Weile als Stürmer herum. Abwechslungsreiche Tage als Captain America.
So war mein erster Kontakt mit Black Armory: So bewaffnet und mittlerweile auf Licht-Level 615 hab ich Ende Dezember dann mal in die Schmiede reingeschaut.
In der Schmiede kommen regelmäßig Gegnerhorden mit etwas stärkeren Unterbossen. Die gilt es auszuschalten und dann einen Kern wie einen Baseball in die Schmiede zu werfen. Dabei tickt ein Zeitlimit: Killt man die Gegner zu langsam, läuft das ab und der Versuch ist gescheitert.
Meine Teams haben da bei den ersten Versuchen regelmäßig versagt.
Ich hab das natürlich auf die viel zu schwachen Mitspieler geschoben, die es nicht mal schaften, mich durch so eine blöde Schmiede zu ziehen.
Nein, die Schmiede ist durch das Zeit-Limit erstaunlich knackig und ich hab mich ein bisschen schuldig gefühlt, dass ich anderen da ihren Run offenbar vermasselt habe. So mancher farmt da ja im Akkord nach seinem God-Roll.
Also wieder zurück, noch mal zwei Wochen lang jeden Meilenstein abgeklappert, Gear gefarmt, das dann infundiert und das Power-Level nach oben getrieben.
So hat sich Destiny 2 für mich verändert: Mit Licht-Level 625 irgendwann im Januar 2019 hab ich die Schmiede dann geschafft, mit der andere im Dezember gleich begannen. Ich hab mir wieder einen neuen Teil von Destiny 2 erschlossen.
Mit dem neuen Power-Level kann ich jetzt auch bequem in der träumenden Stadt rumtoben und hab die Mission locker gemeistert, bei der ich mir vor 6 Wochen noch brutal einen abgebrochen habe.
Das Interessante für mich bei Destiny 2 ist gerade, wie sich das Spiel nach und nach mit höheren Power-Level öffnet. Im Vergleich zu Anfang Dezember hab ich jetzt viel eher das Gefühl, mich in Destiny 2 wohlzufühlen und mir das Spiel zu erschließen.
In einer gewissen Art ist Destiny 2 für mich in den letzten Wochen zu einem „neuen Spiel“ geworden – also das, was sich viele Destiny-Veteranen von Anthem versprechen.
Wobei ich mir das natürlich auch anschauen werde. Aber vorher sehe ich noch zu, dass ich bei Destiny auf Power-Level 650 komme, damit ich zum nächsten DLC nicht wieder gleich 6 Wochen hinterher hinke.