Twitch-Streamer betrog seine Freunde und Fans um 300.000 Euro – Was macht er heute?

Twitch-Streamer betrog seine Freunde und Fans um 300.000 Euro – Was macht er heute?

Der englische Streamer „ItsSlikeR“ hat mit rührseligen Geschichten seine Zuschauer und befreundete Content Creator um viel Geld gebracht. Auf Twitch ist er dauerhaft gesperrt, doch er ist nicht völlig verschwunden.

Was ist das für ein Streamer? Der britische Streamer „ItsSlikeR“, oder auch nur „Sliker“, streamte von 2017 bis 2022 regelmäßig auf Twitch. Er war hauptsächlich in Just Chatting unterwegs, zeigte aber auch Countert-Strike und Rollenspiel in GTA 5 Online.

Seine Hochphase hatte Sliker von Anfang 2019 bis Mitte 2021, da erreichte er durchgehend zwischen 1.000 und 3.000 Zuschauer. Er verlor jedoch Zuschauer, nachdem er im Februar 2021 vom Rollenspiel-Server NoPixel verbannt wurde. Zuletzt streamte er immerhin noch vor 600 bis 800 Fans.

Damit war im September 2022 jedoch schlagartig Schluss, als der Streamer Mikelpee einen Clip veröffentlichte, in dem Sliker einen Zuschauer um Geld bat. Es kam ans Licht, dass Sliker befreundete Content Creator und seine Fans über längere Zeit um bis zu 300.000 Euro geprellt hatte.

Streamer lassen sich oft Einiges einfallen, um Geld von ihren Zuschauern zu erhalten:

Streamer betrog sogar krebskranke Zuschauerin

Was war das für eine Masche? Über Jahre lieh sich Sliker immer wieder Geld von vermeintlichen Freunden und Zuschauern. Er meldete sich mit Nachrichten, in denen er von finanziellen Nöten berichtete: So sei etwa sein Bank-Konto gesperrt worden, nun bräuchte er Geld, um die Zeit zu überbrücken – das könne er in zwei Monaten zurückzahlen, versprochen.

In Wahrheit verzockte Sliker das geliehene Geld aber. Später gestand der Streamer, glücksspielsüchtig zu sein. Angefangen habe alles mit CS:GO-Skins. Er habe auch vorgehabt, das Geld zurückzuzahlen, so Sliker damals.

Offenbar hatte er sich Geld geliehen, in der Hoffnung, es beim Glücksspiel vervielfachen und so seine bestehenden Schulden begleichen zu können – stattdessen habe er aber immer mehr verloren.

Wenn ihr selbst Probleme mit Glücksspiel habt oder euch Sorgen um eine angehörige Person macht, wendet euch an das Beratungstelefon des Bundesministeriums. Das Beratungsteam der BZgA ist unter der Rufnummer 0800 1 37 27 00 kostenfrei und anonym erreichbar. Die Sprechzeiten: Montags bis donnerstags 10 Uhr bis 22 Uhr und freitags bis sonntags 10 Uhr bis 18 Uhr an 363 Tagen im Jahr (ausgenommen der 24.12. und der 31.12.).

Auf diese Weise soll er sich bis zu fünfstellige Beträge erschwindelt haben. Der Fall schlug riesige Wellen auf Twitch: Sliker zog nicht nur mehrere befreundete Streamer über den Tisch, sondern auch die eigenen Fans – darunter sogar eine krebskranke Zuschauerin (via GameStar).

Die Streamer xQc und Ludwig kündigten damals an, die Opfer von Sliker auf eigene Kosten zu entschädigen. Das erfordere aber Zeit, weil es um 300.000 US-Dollar gehe.

Wie ging es weiter? Nachdem die Vorwürfe gegen ihn ans Licht gekommen waren, verschwand Sliker weitestgehend aus den sozialen Netzwerken. Am 26. Januar 2023 postete er erstmals wieder auf X, damals noch Twitter. Der Streamer bedankte sich für „eine zweite Chance (im Leben).“

Es schien, als plane Sliker sein Comeback auf Twitch. Dazu kam es allerdings nie, denn im Februar 2023 wurde er doch noch von der Streaming-Plattform gesperrt. Den Bann hatten einige schon nach Bekanntwerden seiner Taten gefordert.

Sliker streamt jetzt auf Kick und provoziert auf X

Was macht er heute? Mittlerweile streamt Sliker wieder, allerdings auf der umstrittenen Plattform Kick, die mit dem Online-Casino Stake verbandelt ist. Insgesamt wird der Streaming-Plattform immer wieder eine zu große Nähe zum Glücksspiel vorgeworfen.

Sliker scheint sich auf Kick jedoch von der Glücksspiel-Kategorie „Slots & Casinos“ fernzuhalten und stattdessen in Just Chatting zu streamen. Er hat dort allerdings nur 13.430 Follower – weit entfernt von seinen 432.000 auf Twitch.

Auch auf X ist Sliker offenbar um ein neues Image bemüht. Dort postet er unter anderem Workout-Videos und schwärmt von dem verstorbenen Rapper 2Pac.

Am 16. April 2024 machte Sliker mal wieder von sich Reden, als er ein Bild postete, welches ihn mit dem Streamer Trainwreck und dem YouTuber Zherka zeigt. Dazu schrieb er: „Damals, als Twitch noch lustige Content Creators hatte. Jetzt sehe ich nur noch Regenbögen.“ (via X)

Das Wort „Regenbögen“ stellte der Streamer als Emoji dar. Das gilt als Symbol für queere Menschen und die LGBTQIA+-Community.

Für diesen Seitenhieb bekam Sliker allerdings prompt heftigen Gegenwind:

  • Die Streamerin JustaMinx fragte, ob Geld von den Kumpels zu klauen, plötzlich besser sei, als dem Regenbogen anzugehören?
  • X-Nutzer Luc1an wies Sliker darauf hin, dass dies wohl nicht der beste Weg sei, sein Image aufzupolieren
  • X-Nutzer Collin ließ den Streamer hingegen wissen, dass die Vorschläge auf Seiten wie Twitch auf sein eigenes Suchverhalten zugeschnitten seien

Andere Nutzer spotteten offen über Slikers Missetaten: Wenn er Geld bräuchte, könne er sich gerne melden, er solle es nur zurückzahlen.

Es scheint also, als habe das Internet dem Streamer noch lange nicht verziehen.

Das Geschäftsmodell mit den kontroversen Thesen auf X haben schon andere Kick-Streamer für sich entdeckt: 2 deutsche Casino-Streamer provozieren für Relevanz – Ätzen über Gender und Cancel Culture

Deine Meinung? Diskutiere mit uns!
1
Gefällt mir!
Kommentar-Regeln von MeinMMO
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
Inline Feedback
Alle Kommentare anzeigen
80s-Gamer
Dieser Kommentar wurde ausgeblendet, da er nicht den Kommentar-Richtlinien entspricht.
Passwort vergessen

Bitte gib Deinen Benutzernamen oder Deine Email-Adresse ein. Du erhälst einen Link, um ein neues Passwort per Email zu erstellen.

0
Sag uns Deine Meinungx