Eltern gehen freiwillig in eine winzige Zelle, bleiben dort für Tage, reden mit keinem, sind ganz allein

Eltern gehen freiwillig in eine winzige Zelle, bleiben dort für Tage, reden mit keinem, sind ganz allein

In Südkorea isolieren sich Eltern freiwillig in Zellen. Damit versuchen sie ihre Kinder zu verstehen, die sich in die Einsamkeit zurückgezogen haben.

In Südkorea gibt es einen Trend: Menschen gehen freiwillig in die Isolation, um allein zu sein. Sie tragen schlichte, einheitliche Kleidung und verbringen tagelang allein in einer winzigen, kargen Zelle, die nicht viel größer als ein Kleiderschrank ist und verzichten auf Gesellschaft, Handy und andere elektronische Geräte.

Die BBC hat jetzt mit weiblichen und männlichen Häftlingen gesprochen, die sich in diese Isolation zurückgezogen haben.

Und alle haben eins gemeinsam: Sie sind Eltern von jungen Menschen, die entweder im Teenageralter oder in ihren Dreißigern sind, die sich von der Gesellschaft abgewandt haben. In Korea bezeichnet man das als „Hikikomori.“

Wen dunkle Gedanken plagen, der kann sich unter den Telefonnummern 0800/111 0 111 und 0800/11 0 22 an die Telefonseelsorge wenden – das ist bundesweit und kostenfrei.

Eltern versuchen Kinder zu verstehen, die sich zurückziehen

Zurückgezogen lebende junge Menschen, wie die Kinder dieser Menschen, werden als „Hikikomori“ bezeichnet, ein Begriff, der in den 1990er Jahren in Japan geprägt wurde, um den starken sozialen Rückzug von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu beschreiben.

Warum machen die Jugendlichen das? Eine Theorie sagt: Die Jugendliche ziehen sich aus der Gesellschaft zurück, weil der Druck in der Arbeitswelt zu hoch ist und die Jugendlichen nicht in diesem Leben ankommen wollen, weil zu viele Hindernisse im Weg stehen, bis sie die Aufgabe erfüllen können, welche die Gesellschaft von ihnen erwartet.

Andere Theorie glauben, es könne auch daran liegen, dass Mittelklasse-Familien finanziell in der Lage sein, ein erwachsenes Kind zu ernähren und zu unterstützen – oder es liege an zu engen Bindungen zwischen Müttern und Kindern.

Doch warum machen diese Eltern das? Die BBC hat mit zwei Menschen gesprochen, die sich bewusst in diese Isolationshaft begeben haben. Beide erzählten im Schutz der Anonymität, dass es familiäre Gründe gibt, warum sie das tun:

  • Eine Mutter hat einen Sohn, der zurückgezogen in seinem Zimmer lebt und seine Körperpflege und Ernährung vernachlässigt.
  • Ein Vater hat einen Sohn, der vor sieben Jahren beschloss, jeglichen Kontakt zur Gesellschaft abzubrechen. Er verlässt kaum noch sein Zimmer und weigert sich, die von seinen Ärzten verschriebenen Medikamente zu nehmen.

Die Eltern gehen in Isolation, um sich besser in die Lage ihrer Kinder hineinversetzen zu können und warum diese so einsam und isoliert leben wollen.

Bestimmte Firmen bieten spezielle Programme an, wo Menschen das Angebot gemacht wird, sich selbst isolieren zu können. Dazu gehört aber auch ein spezielles Erziehungsprogramm, welches von Organisationen wie der Korea Youth Foundation und dem Blue Whale Recovery Centre finanziert wird.

Das Programm hat ein klares Ziel: den Eltern zu zeigen, wie sie besser mit ihren Kindern kommunizieren können. Es beinhaltet eine einzigartige Erfahrung, nämlich drei Tage, in denen die sich Teilnehmer in Räumen aufhalten, die einer Isolationszelle nachempfunden sind.

Eltern glauben, ihre Kinder nach der Isolation besser zu verstehen

Funktioniert das? Die interviewten Personen erklärten der BBC, dass sie sich zumindest etwas in die Situation ihrer Kinder hineinversetzen können.

So erklärte der gefragte Vater: „Ich habe mich gefragt, was ich falsch gemacht habe… das ist schmerzhaft.“ Aber jetzt, nach seiner Zeit in der Zelle, sagt er, er habe “etwas Klarheit” bekommen.

Die andere gefragte Person gab zu, dass die Einzelhaft ihr geholfen habe, die Gefühle des Sohnes zu verstehen: „Ich habe erkannt, dass es wichtig ist, sein Leben zu akzeptieren, ohne ihn zu zwingen, in eine bestimmte Form zu passen“, sagt sie.

Corona sperrte viele Menschen ein und aus: Während der Corona-Pandemie waren viele Jugendliche eingesperrt und haben sich ihre Lebensqualität mit Krediten erkauft. Und das wirkt sich jetzt negativ auf ihre Situation aus, wenn man auf Experten hört: Experten glauben: Der Generation Z geht es schlecht, weil sie zum falschen Augenblick viel Geld ausgegeben hat

Quelle(n): xataka.com
Deine Meinung? Diskutiere mit uns!
3
Gefällt mir!
Kommentar-Regeln von MeinMMO
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
3 Kommentare
Neueste
Älteste Meisten Abstimmungen
Inline Feedback
Alle Kommentare anzeigen
ibaer

Was ist das denn für ein Schwachsinn? die Kinder/Jugendlichen sitzen wohl kaum ohne Beschäftigung alleine in einer Isolationszelle. Sie werden ja schon Beschäftigung haben.
Außerdem muss man unterscheiden ob etwas krankhaft ist. Nicht mehr essen wollen und angebrachte Medikamente nicht zunehmen ist natürlich selbstzerstörerisch. Aber die Gesellschaft akzeptiert es leider auch nicht wenn Menschen nicht so wie alle anderen sind oder leben wollen. Nur weil jemand introvertiert ist und gerne Zeit alleine verbringt ist das nicht unnormal. Nicht jeder braucht andere Menschen und schon gar nicht ständig.
Ich habe jahrelang versucht mich diesem Gesellschaftsdruck unterzuordnen und war dabei nie besonders glücklich. Mittlerweile mache ich nur noch wozu ich Lust habe, bin oft für mich allein (ob daheim am PC oder z.B. alleine eine Runde Golf). Am glücklichsten bin ich wenn ich alleine für mich bin, einfach meine Ruhe habe und das machen kann wozu ich Lust habe, leider können das viele nicht akzeptieren…

N0ma

Was das bringen soll ist mir auch unverständlich. Fangen die Eltern sich auch demnächst an zu ritzen?

Es geht doch um die Ursache von Sozialphobien und die kriegt man so nicht raus.

“einfach meine Ruhe habe und das machen kann wozu ich Lust habe” was aber glaub ich auch was anderes ist als “Er verlässt kaum noch sein Zimmer und weigert sich, die von seinen Ärzten verschriebenen Medikamente zu nehmen.”

ibaer

ja das stimmt, aber wenn eine Gesellschaft einen Begriff für ein verhalten prägt wird es grundlegend nicht akzeptiert und ich gehe stark davon aus nicht jeder „Hikikomori.“ wird selbstzerstörrerisches verhalten an den tag legen.

Passwort vergessen

Bitte gib Deinen Benutzernamen oder Deine Email-Adresse ein. Du erhälst einen Link, um ein neues Passwort per Email zu erstellen.

3
0
Sag uns Deine Meinungx