Steam krallt sich 30 %, aber ein Entwickler sagt „Es ist mir trotzdem lieber, wenn ihr auf Steam kauft“

Steam krallt sich 30 %, aber ein Entwickler sagt „Es ist mir trotzdem lieber, wenn ihr auf Steam kauft“

Bei Steam drücken die Entwickler ganz viel Kohle an Valve ab, nämlich 30 %. Doch ein Entwickler sagt, das sei trotzdem das Beste, was möglich ist.

Steam gilt in den Köpfen vieler Gamer als unausweichliche Plattform. Die meisten Spiele sind hier zu finden, die Oberfläche ist leicht zu bedienen und alles ist praktisch an einem Ort. Doch gleichzeitig gilt Steam, bzw. Valve dahinter als „gierig“, weil sie satte 30 % der Einnahmen von Spiele-Verkäufen behalten. Die Entwickler würden dabei auf der Strecke bleiben, ist die Sorge mancher Fans.

Ein Entwickler erklärt nun, warum das gar nicht so schlimm ist – und es ihm sogar lieber ist, dass ihr sein Spiel „Cosmoteer“ auf Steam kauft, selbst wenn er 30 % davon abgeben muss.

Um welches Spiel geht’s? Es geht um den Entwickler von Cosmoteer. Bei Cosmoteer handelt es sich um ein Spiel im Early Access. Ihr müsst ein eigenes Raumschiff designen – und zwar von Grund auf. Ihr legt dabei fest, über wie viele Etagen sich das Schiff erstreckt, wo einzelne Maschinen und Waffensysteme angebracht sind oder welche Form das Schiff haben soll. Jede Entscheidung beeinflusst im Nachhinein, wie gut eure Crew auf dem Schiff zurechtkommt und wie lange das Schiff in Gefechten standhalten kann.

Was hat der Entwickler gesagt? Im Steam-Forum wurde „Walt Destler“, einer der Entwickler von Cosmoteer, gefragt, ob er nicht darüber nachdenkt, Keys auch außerhalb von Steam zu verkaufen. Die könnte man dann bei Steam einlösen und er würde nicht jedes Mal 30 % abgeben müssen. Destler antwortet darauf:

Es benötigt beachtlichen Aufwand, um einen eigenen Store aufzubauen und die Seite zu warten. Für einige Stores müsste ich sogar Verträge aushandeln, die mich Zeit und Geld für Anwälte kosten. Und selbst wenn ich all das tue, dann würde Steam vermutlich die Verkäufe auf allen anderen Plattformen noch um x100 übertreffen. Ehrlich gesagt ist das den Aufwand einfach nicht wert, außer vielleicht für wirklich große Spiele.

Ja, Steam nimmt 30 % der Einnahmen. Aber wenn jemand zu Steam kommt und das Spiel kauft, dann belohnt Steam das Spiel in der Regel mit kostenloser Werbung auf Steam, was dann die 30 % mehr als aufwiegt. Also ehrlich gesagt, selbst wenn du Cosmoteer-Keys woanders kaufen könntest, wäre es mir trotzdem lieber, wenn du es auf Steam kaufen würdest, denn auf lange Sicht glaube ich, mache ich damit mehr Geld.

Warum ist Steam so lukrativ? Gerade der Werbe-Aspekte dürfte hier besonders einschlagen. Denn neue Spiele werden auf Steam nicht nur prominent auf verschiedenen Seiten angezeigt, sondern auch die Wunschlisten und selbst die Freundeslisten sind Marketing. Immerhin werden Spielerinnen und Spieler darüber informiert, wenn ihre Freunde ein bestimmtes Spiel spielen – und alleine das generiert bereits indirekt Werbung und Aufmerksamkeit, die man auf anderen Plattformen vielleicht gar nicht haben würde.

Auch wenn Steam mit seinen 30 % von außen recht teuer aussieht und das sogar ein Argument von Epic Games war, warum man denn zu ihrem Launcher und ihrer Plattform wechseln sollte, scheinen viele Entwickler mit Steam mehr als zufrieden zu sein. Schon in der Vergangenheit sagten einige, dass die 30 % auf dem Papier zwar nach sehr viel aussehen, aber durch die Größe von Steam, die Reichweite und die Aufmerksamkeit, die durch den Steam Store auf ein Spiel gelenkt wird, dieser „Verlust“ in den allermeisten Fällen mehr als aufgewogen wird.

Quelle(n): reddit.com/r/steam/
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Zzzzzap

Steam ist einfach ein hervorragender Shop! Und Valve nützt die Marktmacht auch nicht aus, ist immer fair zu Kunden und Publishern.

Und verwendet das viele Geld z.B. auch für die Unterstützung von Linux, was ganz großartig ist. Natürlich auch, um viele tolle neue Features für die User zu entwickeln, wie die neue Videoaufnahmefunktion.

Steam ist ja kein Monopol, sonst gäbe es nicht zahlreiche andere Game Stores am PC, die teilweise sehr erfolgreich sind, wie der Epic Games Store. Das wäre bei einem Monopol gar nicht möglich.

Es wundert mich, dass es hier immer wieder kritische Stimmen gibt. Wo könnten Kunden denn sonst so günstig und fair Spiele einkaufen und darauf vertrauen, dass sie diese für immer behalten können?

Bei Apple regt sich ja auch keiner auf, das die iPhones so erfolgreich sind und dass die armen anderen Smartphone Anbieter keine Chance haben oder habe ich da etwas verpasst?

T.M.P.

Ah, ich liebe Sarkasmus. 👍

Zzzzzap

Ich meine es ernst.. ;-D

Steam hat keine Verträge dich sich ein Anwalt durchlesen sollte?

“[…]aber durch die Größe von Steam, die Reichweite und die Aufmerksamkeit, die durch den Steam Store auf ein Spiel gelenkt wird[…]”
Und genau das ist eben ein Monopol und Monopole sind immer schlecht für den Verbraucher. Der Entwickler bestätigt es nun ja, dass man unter diesen Bedingungen so viel verlangen kann.

Ich glaube auch die Äußerung ging nur der Idee entgegen einen Alternativen Weg einzuschlagen und keinerlei Widerspruch gegen das Monopol und wie unfair die Marktlage ist.

T4nnenhirsch

Die meisten Spiele sind hier zu finden, die Oberfläche ist leicht zu bedienen und alles ist praktisch an einem Ort.
Genau deshalb mag ich Steam. Zentral auf die meisten meiner Spiele Zugriff zu haben ist mir lieber, als 12 verschiedene Launcher zu haben, auf denen ich mich jedesmal mit Passwort und 4fach-Authentifikatorsicherung inkl. Foto einer aktuellen Tageszeitung einloggen muss.

Doch gleichzeitig gilt Steam, bzw. Valve dahinter als „gierig“, weil sie satte 30 % der Einnahmen von Spiele-Verkäufen behalten.
Das ist mir als Kunde, ehrlich gesagt, egal.

fuba

Ja, Steam ist halt auch “mit Abstand” die einzige Platform die keine scheisse baut und gegen Betrüger vorgeht und auch nicht selbst bescheisst um Kunden zu bekommen!
Nicht wie Ubisoft oder Epic wo es ausschließlich ums Geld geht, egal was die Spieler wollen… vor allem Epic!

T.M.P.

Gabe Newell ist mehrfacher Milliardär.
Der Mann sammelt Yachten, weil er nicht weiss wohin mit der Kohle.

Valve hat angeblich im Jahre 2021 über 5 Milliarden Dollar Gewinn gemacht.
Und das mit nur 336 Mitarbeitern.

Aber klar, das Geld ist Valve bestimmt total egal.
… Mann, die sind sogar zu geizig eine ordentliche Altersverifizierung zu implementieren.
Und die Antwort- und Melde-Buttons im Communtiy Hub sind auch seit Jahren verbuggt.

Und die haben soviele Mechanismen um Kunden zu fangen und zu halten, das ist schon nicht mehr feierlich. Das ist das, was wirklich über die Jahrzehnte perfektioniert wurde.

Aber feuer du ruhig lieber gegen Läden, die sich gerade so über Wasser halten, oder sogar jedes Jahr Minus machen. Und füttere weiterhin den armen Gabe.

Und das Geoblocking nicht vergessen.

T.M.P.

Er wählt Steam, weil es der grösste Shop ist, und er gibt anderen Shops keine Chance, weil Steam dies indirekt über die gesamte Verkaufszahl mit mehr Werbung belohnt.

Damit bestätigt er einfach nur, dass Steam quasi das Monopol hat.
Und er unterstützt dies voller Freude.

T.M.P.

Schon richtig. Aus seiner Sicht ist die Entscheidung ja auch verständlich.
Aber das klingt etwas wie: “Ja, die Stadtwerke nehmen jetzt einfach mal 10mal mehr Geld fürs Wasser als es eigentlich kosten würde, aber ansonsten müsste ich mir ja einen Brunnen ausheben, also ist das voll ok.”.
Wenn man zwischen Pest und Cholera wählen muss, ist das weniger schlimme nicht plötzlich gut. 🙂

Zuletzt bearbeitet vor 1 Monat von T.M.P.
Meadlord

Nur dass es eben nicht schlimm ist, sondern gut.
Wenn man sich mal selbst damit beschäftigt, wie man ein Spiel vermarktet, erscheint einem Steam relativ schnell als sehr gute Option. Zumal einem diese Plattform nicht einen Exklusivvertrag andrehen will wie Epic. Gut, natürlich macht Epic das nur bei bekannten Studios mit erwartbarem Gewinn, aber dennoch ist das eher schlecht für den Verbraucher. Dabei bietet der verschriene “Quasi-Monopolist” ein Wertungssystem, was bei Epic viele Jahre gefehlt hat, einen guten Workshop und die relativ bequeme Möglichkeit ein Spiel zu launchen. Und man kann dennoch sein Spiel überall sonst vertreiben, das juckt Steam nicht.
Auf mich wirkt der Steam Hate eher wie das zwanghafte suchen nach einem Feindbild.

T.M.P.

Ein Monopol ist niemals gut.

Dir ist wahrscheinlich entgangen, dass Steam damals die Preise gesenkt hat, als der Epic-Store eröffnet hat.
Natürlich nur für “die bekannten Studios”. Soll heissen ab einem gewissen Umsatz.
Die Preise werden nur gesenkt, wenn man Wettbewerbsdruck verspürt.
Steam hat so die grossen Publisher noch stärker an sich gebunden.

Wenn wir einen gesunden Wettbewerb in der Branche hätten, würden Entwickler wesentlich mehr von diesen 30% als Reingewinn erhalten, und dann vielleicht nicht reihenweise pleite gehen oder diesem F2P-Mist produzieren. Stattdessen wird die Kohle jetzt sinnlos auf Gabes Konto gebunkert.
Wer weiss, vielleicht wäre uns sogar die Preiserhöhung noch eine Weile erspart geblieben.

Das Wertungsystem auf Steam ist ein schlechter Witz, das sieht man immer wieder.
Man muss sich schon Mühe geben, um wirklich ein paar sinnvolle Rezensionen zu finden. Und ob diese dann tätsächlich brauchbar sind, erkennt man oft erst, wenn man das Spiel selbst gespielt hat.

Der Workshop ist natürlich ne gute Sache. Vor allem für Steam.
Die Arbeit wird von den Nutzern gemacht, und Steam kassiert einen Anteil.
Und es ist ein Alleinstellungsmerkmal, dass die Monopolstellung Steams festigt.
Quasi ein Win-Win-Win.
So baut man mit überschüssigem Kapital seine Vormachtstellung nachhaltig und kostengünstig aus.

Und man kann dennoch sein Spiel überall sonst vertreiben, das juckt Steam nicht.

Irgendwie hast du den Artikel wohl nicht gelesen. 🤔

Auf mich wirkt der Steam Hate eher wie das zwanghafte suchen nach einem Feindbild.

Und das wirkt auf mich wie der Versuch pauschal sämtliche Argumentation abzuwürgen, indem man die andere Seite als Hater verunglimpft.

Ich hasse Steam keineswegs. Dann müsste ich eine Menge Firmen hassen.
Noch einmal: Ein Monopol, auch in abgeschwächter Form, ist niemals gut.
Für niemanden, ausser den paar Leuten die dort arbeiten.

N0ma

so siehts aus

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