Shadowlands hat Blizzard dazu gezwungen, WoW endlich neu zu denken

Shadowlands hat Blizzard dazu gezwungen, WoW endlich neu zu denken

World of Warcraft ist im Wandel – stärker, als jemals zuvor. Nur so konnten die Entwickler das Spiel retten. Man musste endlich auf die Fans hören.

Dass World of Warcraft im Sterben liegt, das ist inzwischen ein alter Hut, bei dem Fans nur gähnen können – denn das wird schon seit The Burning Crusade gesagt. Schon als Paladine und Schamane auf beiden Fraktionen spielbar wurde, hieß es damals: „Das ist der Untergang des Spiels.“ Fast zwei Jahrzehnte später geht es WoW noch immer ausgesprochen gut.

Doch einmal war WoW wohl wirklich dem Untergang geweiht. Die Ära von Shadowlands gilt gemeinhin als die schlechteste des Spiels überhaupt. Sie war so unbeliebt, dass Blizzard drastisch umdenken musste, was der Game Director Ion Hazzikostas bestätigt.

Woher stammen die Infos? Das Magazin PC Gamer sprach mit Ion Hazzikostas, dem langjährigen Game Director von World of Warcraft. In einem Interview sprachen sie darüber, wie sich WoW im Grunde neu erfinden musste und vieles, was über Jahre Bestand hatte, völlig neu auf den Prüfstand gestellt werden musste.

Was wurde gesagt? Im Interview wurde viel darüber gesprochen, wie sich WoW gewandelt habe und auch, wie die Entwickler ihren Blick auf das Spiel ändern mussten.

Die letzten paar Jahre waren wirklich eine Zeit der Neubewertung all dieser Bauteile, der Design-DNA, von World of Warcraft. Wir haben jeden Stein angehoben, ins Licht gehalten und uns dann gefragt: „Das hat uns wirklich viele Jahre gut gedient, aber ist es noch immer das richtige für unsere Spielerinnen und Spieler in 2024?“

In vielen Fällen war die Antwort „Ja“, wir haben den Stein zurückgelegt und weitergemacht. In anderen Fällen wurde es Zeit, Teile des Fundaments neu zu bauen.

Ein Beispiel hier ist etwa, wie World of Warcraft mit dem System von „Mythisch+“ in The War Within umgeht. Das System als solches ist in jedem Fall ein beliebtes, wichtiges Endgame-Feature, aber es hatte einige Mängel, die über Jahre mitgeschliffen wurden.

Viele der wöchentlich rotierenden Affixe waren bei der Community so unbeliebt, dass es „Push Weeks“ gab, in denen alle gerne spielten – und dann wiederum „tote Wochen“, in denen man lieber in gar keinen Dungeon ging, weil die Affixe einfach jeden Spielspaß im Keim erstickt haben.

WoW Xalatath Smirk

In der nächsten Erweiterung The War Within gibt es weniger Affixe und gerade im hohen Bereich (also M+10 und darüber hinaus) ist die Schwierigkeit in den verschiedenen Wochen nahezu identisch. Es gibt nur noch kleine Unterschiede, was zu einem besseren Spielgefühl und kontinuierlichem Fortschritt führt. Mythisch+ wird also endlich richtig gut.

Das liegt auch daran, dass die Spielerschaft von World of Warcraft sich im Laufe der Jahre geändert hat. Was früher vor allem Studenten und Schüler mit nahezu unbegrenzter Zeit waren, sind jetzt häufig Leute in der Mitte des Lebens, mit sozialen, beruflichen und familiären Aufgaben, die einfach nicht mehr jeden Tag acht Stunden spielen können. Es brauchte Zeit, bis Blizzard das bemerkt hat.

Ich glaube, es war zu Beginn, aber beschleunigte sich definitiv im Laufe von Shadowlands wo wir, aus einer Design-Sicht, so etwas wie unsere Abrechnung bekamen. Wir hatten Systeme gebaut und auf Dinge gesetzt, die lange Zeit geehrte WoW-Prinzipien waren, wie tiefes Investment in einen Charakter oder bedeutsame Entscheidungen mit Unterschieden.

Gerade das Feature der Pakte zu Beginn von Shadowlands war noch so etwas. Hier wählte man eine Fraktion und verschmähte die anderen drei. Wer alle Belohnungen wollte, schaute in die Röhre – oder musste viel Aufwand betreiben. Das wurde erst spät in Shadowlands geändert.

Wir haben von den Spielern gehört: Das wollen wir nicht mehr. Ich habe das einmal gemacht, warum muss ich das nochmal machen? Ich will nicht, dass diese Kraft an eine kosmetische Wahl gebunden ist, ich will, dass das getrennt ist. […]

[Wir mussten] uns der Realität stellen, dass unsere Spieler sich gewandelt haben, die Art wie Leute WoW spielen sich verändert hat und es unsere Pflicht als Bewahrer dieser Welt ist, nicht einfach nur an der originalen Vision zu hängen, sondern sie weiterzuentwickeln und [die Spieler] da abzuholen, wo sie sind, um sicherzustellen, dass Azeroth auch weiterhin ein Ort ist, an dem sie gerne sein wollen.

Wie hat sich WoW verbessert? Gerade mit Dragonflight hat man viele Änderungen bemerkt, die WoW eingeführt hat. Das beginnt bei der Rückkehr zu einem klassischen Talent-System mit großer Auswahl, geht weiter mit zahlreichen „Catch-Up“-Mechanismen und wird in The War Within nur weitergeführt.

Dort kommt mit den Kriegsmeuten („Warbands“) endlich ein System, das so ziemlich jeden Fortschritt accountweit macht. Vorbei sind die Zeiten, in denen man bei einem Zweitcharakter nochmal jede Quest und jeden Grind wiederholen muss. Ruf gilt für den ganzen Account und ihr könnt sogar Ausrüstung finden, die ihr direkt an Zweitcharaktere weiterreichen könnt.

World of Warcraft hat die – mitunter verzweifelten – Rufe der Fans gehört und das Ruder rumgerissen. Viele sinnvolle Neuerungen und gleichzeitig die Rückkehr zu alten Lieblingen führen dazu, dass Blizzards MMORPG noch mindestens drei Erweiterungen erhalten wird. Und auch danach ist noch nicht Schluss.

Wie findet ihr die Richtung, die World of Warcraft mit Dragonflight eingeschlagen ist und mit The War Within weiter verfolgt? Befindet sich Blizzards MMORPG auf einem guten Weg? Oder sind sie eurer Meinung nach noch weiter „vom Kurs abgekommen“ als ohnehin schon?

Quelle(n): pcgamer.com
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Desten96

Selbst damals hab ich wow geliebt. Nur wurde eine Charakter Story so sehr in den Müll gezogen das ich fast aufgehört habe bei der Horde zu spielen. Naja eigentlich schon seid Legion.

Nico

Wow ist ja auch tot, zumindest für einen sehr großen Anteil von Spielern die damals vanilla und bc gezockt haben. Denn die zocken nicht mehr. Wenn ich in shadowlands und dragonflight mal reingeschaut haben für 2-3 Monate. Wären in den Gilden nur sehr wenige die die damalige Zeit kennen. Wow hat sich so drastisch gewandelt das es für diese Spieler tot ist.

Huehuehue

Und für die, die es nie gespielt haben, war es sogar schon immer tot!

N0ma

Die Affix Problematik mit den unterschiedlichen SG gabs allerdings schon zu Legion Zeiten, das hatte ich auch damals schon kritisiert, da hats nur keinen interessiert, also die Problematik nicht meine Kritik 😉 Sich drum gekümmert hat Blizzard erst nachdem sie letztens neue Affixe eingeführt hatten die überhaupt nicht funktionierten. Blizzard strckt immer gern an der Geschiicte früher wars schlechter aber jetzt haben wir auf euch gehört.

Hat sich WoW verbessert? Es gibt Verbesserungen. Grundsätzlich ist das Gear Upgrade eine gute Sache. Bei PvP allerdings verwirrend und teils unbrauchbar. So ist dann Standard PvE Gear teils besser als geupgradetes PvP Gear. Hier wäre es schön gewesen man würde sich von der Trennung verabschieden. Ja dann kann man gutes “PvE” Gear auch über PvP bekommen, na und wo ist das Problem.
Sehr gut finde ich die Umschaltung der Set Boni je nach Spec.

Unterm Strich allerdings ist mir persönlich DF zu komplziert geworden. Sowohl Gear Vielfalt mit seinen Stats, speziell Ringe und Trinkets, sind verwirrend, die man als Normalspieler nicht mehr vergleichen kann, als auch die zig anderen Items , Potions in den verschiedenen Versionen, ist aus meiner Sicht zu viel.
Pet Battle ist noch mehr RNG / Loot abhängig.
Die Skill Bäume haben mehr Möglichkeiten, dafür fehlen mir Standard Skills !! wie ein AoE Skill und andere beim Priester. Trotzdem hat man gefühlt 3 mal so viel Skills die man dadurch kaum noch mit Tasten bedienen kann. X verschiedene Heilskills die aber alle nur noch einen Minibetrag heilen. Der Priester macht mir auf jeden Fall weniger Spass.
Ist jetzt etwas viel Jammerei, aber war ja die Frage wie es gefällt. 😉
So komplett Gurken wie Beschränkung auf 10 Builds *kopfschüttel* hat man auch noch, aber das ist nicht spielentscheidend.

Zuletzt bearbeitet vor 5 Tagen von N0ma
Geroniax

Es ist ähnlich wie bei CA (Total War).
Erst ist alles gut zwischen Entwickler und Community, dann hauen die Entwickler ein paar schlechte Spiele/Erweiterungen/DLCs raus so das die Community verärgert ist, es wird Besserung versprochen und umgesetzt und es haben sich alle wieder lieb, bis das ganze von vorne wieder beginnt.

Classic gut -> BC gut -> Wotlk gut -> Cataclysm schlecht -> MoP gut -> WoD schlecht -> Legion gut -> BfA schlecht -> Shadowlands schlecht -> Dragonflight gut.

Es kann sein das es jetzt gut bleibt – und wenn es so ist, freut es mich für die Fans, aber auf den Hick Hack habe ich keine Lust mehr.

Ich habe ehrlich überlegt die letzten Wochen doch nochmal wieder einzusteigen, aber mich überfordert die Menge an Content aus DF als jemand der nur 1 Monat DF zum release gespielt hat und so wirklich durchringen konnte ich mich bis jetzt nicht dazu, daher wird es wohl auch mit TWW sich nicht ändern.

Huehuehue

“Ist mir zu viel Content” (=”mich überfordert die Menge an Content”) hab’ ich ehrlich gesagt, auch noch nie gehört, normalerweise hört man ja meist das genaue Gegenteil.^^
Man kann übrigens, wie schon seit ewigen Zeit, so ziemlich alles überspringen, wenn es einem zu viel ist. In TWW sogar noch mehr, weil man dann sogar ausblenden kann, was man mit anderen Chars eventuell schon gemacht hat.

Zuletzt bearbeitet vor 5 Tagen von Huehuehue
Geroniax

Ich überspringe aber sehr sehr ungerne. Mit jedem meiner Charaktere habe ich in der Vergangenheit mir alles auf normale Art freigespielt, überspringen tue ich dann idR nur Zwischensequenzen oder ähnliches.

Wenn ich mich mit meinen Krieger in DF einlogge (frisch 70) und die Karte und mein Questlog öffne, bekomme ich einfach einen Brechreiz. Die Karte ist mit Makierungen überhäuft wo ich noch was zu tun habe und für jemand der jetzt nicht genau verfolgt hat wann welcher Content mit welchem Patch kam, aber Wert auf eine chronologosche Reihenfolge legt, ist es einfach nur ätzend zu Filtern was ich denn jetzt als nächstes machen soll. Also schließe ich das Spiel einfach wieder.

Außerdem stört mich das freispielen der Story quests die an den Ruf der Fraktionen gebunden sind. Aber wie gesagt, es freut mich für jeden der es mag, ich habe inzwischen damit abgeschlossen und vertreibe meine Zeit mit anderen Spielen

Huehuehue

Die Karte ist mit Makierungen überhäuft wo ich noch was zu tun habe und für jemand der jetzt nicht genau verfolgt hat wann welcher Content mit welchem Patch kam, aber Wert auf eine chronologosche Reihenfolge legt, ist es einfach nur ätzend zu Filtern was ich denn jetzt als nächstes machen soll. Also schließe ich das Spiel einfach wieder.

Wie gesagt, das ändert sich ja mit TWW und man kann einstellen, nur noch das zu sehen, was der MainAccount noch nicht gemacht hat oder, was jeder Char selbst machen muss

Außerdem stört mich das freispielen der Story quests die an den Ruf der Fraktionen gebunden sind.

Auch das ändert sich in TWW ein ganz klein wenig, weil es nur noch einen einzigen Rudbalken für den Account gibt, zu dem jeder Char beiträgt (auch, wenn normale Quests nur ein einziges Mal pro Account Ruf geben).

Zuletzt bearbeitet vor 4 Tagen von Huehuehue
Geroniax

Mag alles sein, das ändert aber nichts daran das ich es Blizzard nicht mehr zu mute langfristig diese Linie zu halten und eine Qualität und Quantität zu liefern die mir zusagt.

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