Monster Hunter Wilds im Test: Fast perfekt – aber nicht fehlerfrei

Monster Hunter Wilds im Test: Fast perfekt – aber nicht fehlerfrei

MeinMMO-Chefredatkeurin Leya findet, dass dieses Monster Hunter Wilds schon ziemlich nahe an den perfekten Gameplay-Loop für ein Monster Hunter kommt. Lest ihre Review.

Monster Hunter Wilds ist ein grandioses Action-RPG, wenn ihr Looten, Leveln und Bosskämpfe liebt.

Ihr levelt jedoch nicht euren Charakter. Ihr erjagt Monster mit riesigen Waffen, die Material wie Hörner, Schuppen, Fell oder Krallen abwerfen. Daraus bastelt ihr euch immer stärkere Ausrüstung, um noch stärkere Monster zu erjagen. Zieht ihr diese Ausrüstung wieder aus, seid ihr genauso mickrig und schwach wie zu Beginn des Spiels.

Das ist auch schon der Kern. 

Capcom verfolgt dieses Prinzip seit 2004, also seit stolzen 21 Jahren. Monster Hunter Wilds ist jetzt der sechste Hauptableger der Reihe, der am 28. Februar seinen Release feiert. Es gibt einige Neuerungen, die das Spielgefühl verbessern. An der grundlegenden Formel ändert sich jedoch auch mit Wilds nichts. Inzwischen sind wir an einem Punkt angelangt, an dem wir uns in Richtung des perfekten Spielflusses bewegen. Doch es gibt ein paar Ärgernisse – nicht gravierend, aber spürbar. Und genau die schauen wir uns an.

Monster Hunter Wilds ist das beste Monster Hunter, das Capcom bisher geschaffen hat. Es wird Veteranen unter euch geben, die mir hier sicher widersprechen werden. Aber dazu kommen wir noch.

Wenn ihr euch zum ersten Mal in ein Monster Hunter stürzt, gehört das Lernen des Kampfsystems, der verschiedenen Waffen mit dazu. Das ist ähnlich wie in einem MMO, in dem ihr auch eure Rotations lernen müsst. Es gehört dazu, dass man manchmal auch in die Tischkante beißen könnte, macht aber auch einen Reiz aus.

Wer schreibt diese Review? Ich bin Leya, Chefredakteurin von MeinMMO, und habe vor knapp 10 Jahren mit Monster Hunter Tri in die Reihe gefunden. Bei Spielen lege ich besonders viel Wert auf Atmosphäre und ein stimmiges Spielgefühl. Ich bin eher entspannt unterwegs und optimiere nicht das letzte Prozent für den höchsten Schaden – ob ein Kampf 5 oder 8 Minuten dauert, ist mir egal. Hauptsache, mein gigantischer Hammer macht ein ordentliches Bonk.

Monster Hunter Wilds Jägerin
Mit meiner Jägerin brach ich auf, um das Ökosystem zu retten

So habe ich gespielt: Insgesamt habe ich knapp über 40 Stunden auf dem PC in Monster Hunter Wilds verbracht. In der Zeit habe ich die komplette Story abgeschlossen, alle derzeit verfügbaren Monster bekämpft und ein gutes Stück ins Endgame hinein gespielt. Ich nutzte nur den Hammer und die Doppelklingen als Waffentyp. In etwa 15 Stunden davon habe ich im Koop mit einem anderen Tester verbracht. Ich ließ dabei die meisten Nebenmissionen aus, um für dieses Review möglichst zügig voranzukommen.

Was ihr von der Review erwarten könnt: Im Test gehe ich auf Gameplay, Atmosphäre, Story, Endgame, Langzeitmotivation, allgemeine Stärken und Schwächen ein. Ich werde euch keine Details zur Story, bestimmten Monstern, Waffen oder Überraschungen geben. Ihr sollt so spoilerfrei wie möglich ins Spiel einsteigen und die Welt für euch selbst entdecken können. Durch die Richtlinien des NDAs von Capcom, ist es an manchen Stellen außerdem nicht möglich, tiefer ins Detail zu gehen.

Dann gehen wir mal rein.

Monsterkämpfe machen dank neuer Features mehr Spaß denn je

Das Wichtigste in einem Monster Hunter sind die Kämpfe und wie die Jagd auf die Monster gestaltet ist. Capcom hat mit Wilds neue Features eingeführt, die zwar das Grundprinzip der Kämpfe nicht verändern, aber ganz neue strategische Möglichkeiten bieten. Und vor allem bringen sie verdammt viel Spaß auf der Jagd!

Zu den größten Neuerungen zählen etwa:

  • Neu dabei sind die Saikrii-Mounts, die euch automatisch zum Monster bringen und euch ermöglichen, zwei Waffen mitzunehmen
  • Das neue Fokus- und Wunden-System, das euch starke Kombo-Angriffe ermöglicht
  • Es gibt jetzt Camps, die auf der Karte aufgestellt werden können zum Anpassen der Ausrüstung, anstelle von einem zentralen Baislager

Je weiter und tiefer ich in Wilds eintauche, desto mehr weiß ich diese neuen Features zu schätzen. In der Hauptstory blieb ich bei meiner Komfort-Waffe: dem Hammer. Während dieser Jagden machte ich kaum Gebrauch von der Zweit-Waffe, was sich dann später im Endgame schnell änderte. 

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Das liegt vor allem daran, dass die Monster hier schwieriger und komplexer werden, aber ich auch effizient den Loot der Monster farmen möchte. Das geht gerade solo durch die zweite Waffe viel leichter. So kann ich zum Beispiel mit scharfen Doppelklingen den Schweif der Monster abtrennen und danach zum stumpfen Hammer wechseln, um ihnen Teile abzubrechen. Ich kann genauso zweimal die gleiche Waffen-Art mitnehmen, die aber von verschiedenen Monstern kommt und dadurch vielleicht unterschiedliche Elementar-Effekte nutzen.

Für Neulinge zwischendurch das Loot-System schnell erklärt: Von den Monsterteilen und Ressourcen, die ihr farmt, stellt ihr unterschiedliche Rüstungen und Waffen her. Diese haben verschiedene Fähigkeiten. So können einige etwa bestimmte Schadensarten erhöhen oder es gibt Effekte, die euch nicht so schnell aus dem Gleichgewicht geraten lassen oder die Schärfe eurer Waffe verbessern. Es gibt Elemente wie Gift oder Feuer und Monster können Schwächen gegenüber verschiedenen Elementen haben, ähnlich wie bei Pokémon.

Dadurch ergeben sich Builds, die nicht nur konstant den Schaden anheben, sondern euch auch andere Vorteile je nach Spielart geben können. Das Gleiche gilt im Prinzip für die Waffen auch. Die Optik der Rüstungen und Waffen ist dabei abhängig von den Monstern, von denen ihr den Loot gesammelt habt.

Das macht dann auch den Reiz aus, viele und unterschiedliche Monster möglichst oft zu erjagen, um Variation in euren Builds zu bekommen, um damit wiederum effizient bestimmte Monster zu erjagen. Oder eben um die stylischsten Rüstungen zu bekommen.

Die Maps, auf denen sich die Monster befinden, sind mittlerweile viel größer geworden. Die Saikriis bringen euch von eurem Basislager direkt zu den Monstern. Das Suchen der Bestien fällt damit komplett weg. Durch die Mounts wird das Kämpfen und Loot sammeln um einiges beschleunigt, da ihr direkt schnurstracks zu eurem Ziel gebracht werdet. Das hat mir vor allem besonders gut im Koop gefallen. Während man auf dem Saikrii zum Monster reitet, kann man entspannt einen Snack knabbern, dabei etwas plaudern und verschiedene Sachen auf dem Weg erledigen: Waffe schärfen, Tränke einnehmen, mit dem Greifhaken alles an Ressourcen beiläufig schnappen, an denen man so vorbeikommt. 

Die Saikrii sind tolle Mounts auf weiten Maps und lassen sich frei gestalten

Der Gameplay-Loop wird immer perfekter

Denn eigentlich geht es ja vor allem um die coolen Kämpfe und nicht um das Herumirren auf der Karte – mir ist bewusst, dass dieser Punkt für einige streitbar ist. 

Ja, in alten Teilen gehörte eine akribische Vorbereitung auf die Kämpfe und das Suchen der Monster mit dazu. Für Monster gibt es nach wie vor ein Zeitlimit, in dem sie erjagt werden müssen. Früher konnte man schon eine Jagd versauen, indem man zu wenige Wetzsteine mitnahm, um die Waffe nachzuschärfen und sie somit kaum noch Schaden angerichtet hat. Für einige gehört diese Erfahrung mit dazu. Ich mag die modernisierte Beschleunigung und Wilds hat hier nochmal zu World einen draufgelegt, was die Komfort-Funktionen angeht.

Das Fokus- und Wunden-System verändert eure Angriffsstrategie: Ihr könnt gezielt bestimmte Körperstellen angreifen, um Schwachpunkte offenzulegen. Dadurch entstehen neue Kombos und noch befriedigendere Treffer. Das gibt euch einen ganz neuen Anreiz, das Monster komplett zu bearbeiten und es ist ein unglaublich tolles Gefühl, wenn ihr dadurch die Schadenszahlen explodieren seht. Ich meine, auch wenn mir der allerhöchste Schaden nicht so wichtig ist, freue ich mich trotzdem über größere Zahlen!

Monster Hunter Wilds Balahara
Der Balahara gehört zu den ersten Monstern, die euch begegnen.

Gerade im Gameplay-Loop des Monster-Jagens merkt man, dass Capcom genau hier ansetzt, um das Spiel immer weiter zu perfektionieren und zu verfeinern. So stehen die Kämpfe komplett im Vordergrund und die Neuerungen dienen hier dazu, die Kämpfe nochmal anders anzugehen und einfach schneller von Jagd zu Jagd zu kommen.

Das, was hier einige sicherlich kritisch sehen werden, ist das Vereinfachen um alles um die Kämpfe herum. Das wird für die Veteranen der Franchise gelten, für die diese Hürden wie eine perfekte Vorbereitung auf die Jagd und das Suchen der Monster ein Kern-Element des Spiels waren. Auch in Wilds bleibt Monster Hunter seinem Kampfstil jedoch treu: Waffen fühlen sich wuchtig an, Kombos erfordern gutes Timing und wer falsch steht, wird gnadenlos getroffen. Das macht den Reiz der Serie aus – und sorgt für diesen einzigartigen Nervenkitzel, wenn ein gigantisches Biest auf euch zurast.

Die Story ist Mittel zum Zweck und das ist okay

Monster Hunter spielt man nicht für die Story – sondern für das Jagen und Looten.

Ich möchte allerdings anerkennen, dass es erstmals eine doch konsistente Story gibt, die diesmal mehr ist als nur ein Werkzeug, um neue Monster vorzustellen. Ihr helft einem Kind, das durch ein mysteriöses Monster von seiner Familie und seinem Dorf getrennt wurde. Er ist ein Ankerpunkt in der Geschichte. 

Natürlich geht es ansonsten wieder darum, dass Monster irgendwelche Anomalien auslösen, das Ökosystem durcheinanderbringen und eine Gefahr darstellen. Dadurch ist es absolut gerechtfertigt, dass wir als Supermenschen mit unserer gewaltigen Kraft die Monster in ihrem natürlichen Lebensraum erlegen, um schicke Ausrüstung von ihnen zu erhal… Ich meine, das Ökosystem zu retten.

Die Story ist trotzdem diesmal kohärenter und gibt mit dem Kind als Ankerpunkt sogar eine emotionale Note. Trotzdem bleibt sie vor allem Mittel zum Zweck – und das ist auch völlig okay. Sie dient dazu, euch neue Mechaniken und Monster schrittweise näherzubringen. Die Hauptstory habe ich als großes, aber sehr spaßiges Tutorial wahrgenommen.

Für mich spielt die Story hier eine sehr untergeordnete Rolle, was für andere nicht gelten muss. Mir ist wichtiger, dass die Welt in einem Monster Hunter authentisch wirkt und sich alles gut einfügt. Denn auch, wenn die Lore an sich total Banane ist, wirkt die Welt von Wilds wie ein stimmiges Ökosystem, in dem sich die Charaktere und auch Monster gut einfügen. Ich kann mich hier wie eine Jägerin fühlen, die durch die Lande streift und den Dorfbewohnern hilft.

Monster Hunter Wilds Olivia
NPCs wie Olivia sind mir hinterher sogar ans Herz gewachsen

Die Welt wird zum Naturpark, der sogar cozy sein kann

Monster Hunter Wilds macht einen Schritt nach vorne, in dem die Karten diesmal nahtlos miteinander verbunden sind. Aber vor allem ist auffällig, dass die Monster viel mehr so wirken, als würden sie tatsächlich in der Umgebung leben. Ich beobachtete etwa ein Chatacabra, ein grünes Frosch-Monster, wie es in der Oase genüsslich ein Bad nahm. Da fühle ich mich schon fast schlecht, ihm eins mit dem Hammer auf die Rübe zu geben. Aber auch nur fast. 

Besonders auffällig wird das sogar in den Kämpfen, in denen die Monster die Umgebung viel stärker nutzen. Die Karten reichen von einer (gefühlt obligatorischen) Wüste bis hin zu einer faszinierenden Berglandschaft, die von schwarzem Öl durchzogen ist. Ein gutes Beispiel ist hier mein neuer Liebling, der Rompopolo, von dem Moskito-ähnlichen Monster gibt es bereits veröffentlichtes Gameplay. Auffällig ist, wie er mit seinem Stachel ins Öl eintaucht, dieses aufsaugt und zu einem giftigen Gas umwandelt, was er verströmt.

Wenn euch hier gefällt, wie stark er mit dem Öl interagiert und das auch im Kampf nutzt, dann freut euch: Davon gibt es noch mehr. Das trägt dazu bei, dass sich alles lebendiger anfühlt.

Und natürlich darf bei einem Monster Hunter auch eine gute Prise Humor nicht fehlen. Monster Hunter ist ein Spiel, das sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Es gibt herrliche Interaktionen mit den schlauen Katzen-Wesen, den Palicos, die euch auch im Kampf unterstützen. 

Über die schönen freien Karten, die man mit dem Saikrii durchstreifen kann, wurde Monster Hunter Wilds für mich auf einmal auch zum Cozy-Game. Ihr könnt eure eigenen Lager aufstellen, in denen ihr eure Ausrüstung während Jagden ändern könnt und diese selbst mit Farben und Deko gestalten. Es ist auch einfach schön, mal durch die Karten zu streifen, ein paar Ressourcen einzusammeln und Monster zu beobachten. 

Wenn ihr mal beim Ressourcen farmen stehen bleibt und euch umguckt, werdet ihr durch die Detailverliebtheit belohnt. Ihr seht Palicos, die ihr Eigenleben führen. Oder wenn ihr lang genug wartet, fangen auf erlegten Monster sogar Pilze an zu wachsen.

Hinzukommen die neuen Wetterphänomene, mit denen es in der Wüste etwa zu einem Sturm mit Donnern und Blitzen kommen kann. Das hat Einfluss auf die Jagden und lässt die Umgebung noch natürlich wirken.

Da fühlt man sich direkt wie in einer Doku von David Attenborough. Nur, dass man anstelle von Giraffen eben Laser schießende Drachen anguckt. Da fällt mir noch ein zu erwähnen, dass die Monster-Designs, Rüstungen und Waffen diesmal schon sehr Alien-mäßig aussehen können

Capcom hat ein beeindruckendes Ökosystem erschaffen, das lebendiger, dynamischer und atmosphärischer ist als je zuvor.

Von Natur zu Sci-Fi: Buntere Designs, untermalt von Synthesizern 

In Monster Hunter World wirkten Monster und Ausrüstung noch relativ natürlich – mit dezenten Farben und wenig Design-Variation. Monster Hunter Wilds geht hier einen anderen Weg und das liebe ich.

Die Designs sind wieder bunter, prägnanter und erinnern an einigen Stellen schon an Science-Fiction. Die Designs bieten aber auch eine hohe Vielfalt und sollten viele Geschmäcker bedienen. 

Meine Jägerin kann aussehen wie eine Kriegerprinzessin in einem edlen Gewand, das an einen Kimono erinnert. Genauso gut kann ich sie sich aber auch wie eine Schurkin aus Power Rangers kleiden, die einen gigantischen gehörnten Helm trägt und eine exzentrische Rüstung. Es geht von super sexy über stoisch oder auch albern und lustig.

Eine längst überfällige Neuerung bringt viel mehr Vielfalt: Der Gender-Lock für Rüstungen wurde entfernt! 

Es macht Spaß einfach in der Welt umher zu streifen.

Ihr könnt die männlichen Rüstungsteile den weiblichen Modellen anlegen und umgekehrt. Ihr bekommt dadurch viel mehr Auswahl, weil die Rüstungen für männliche und weibliche Modelle sehr unterschiedlich aussehen. Hier muss ich auch loben, wie gut die jeweiligen Teile an den jeweils anderen Modellen aussehen und sich entsprechend der Form anpassen. Ihr könnt auch wild mischen und zum Beispiel Helm und Handschuhe des weiblichen Modells benutzen, während der Rest vom männlichen kommt. 

Ich möchte hier nicht zu sehr ins Detail gehen, weil für mich das Entdecken der Rüstungsteile und Waffen, sobald man ein neues Monster erlegt hat, zum Spaß dazu gehören und das möchte ich nicht spoilern. 

Die Monster kommen teilweise horrormäßig daher, was vom Soundtrack untermalt wird. Der arbeitet dezent mit Synthesizern und mischt diesen mit Orchester. Lovecraft, der mit Cthulhu und dem Cosmic Horror verbunden wird, lässt öfter mal grüßen.

Das Sound-Design der Monster ist ebenso großartig. Ich kann nur empfehlen, ganz genau hinzuhören, wenn ihr zum flammenden Oktopus Nu Udra kommt, der im Ölquellbecken lebt und dessen Tentakel mit einem unheimlich gummiartigen Quietschen über den Boden schleifen. 

Die UI bleibt ein Graus und es gibt technischen Schluckauf

So sehr mich Gameplay-Loop und Atmosphäre begeistern, so sehr könnte ich mir beim User-Interface die Haare raufen.

Japanische Studios wie Capcom sind für ihre oft sperrige UI und Steuerung bekannt – besonders für westliche Spieler. Ich wünschte mir nur so sehr, dass die Benutzeroberfläche irgendwann mal intuitiver wird und leichter zu verstehen ist. Auch hier gibt es einige Besserungen zu Vorgängern. Für mich ist es zum Beispiel wahnsinnig hilfreich, dass die Tasten, die man für die Kombis der Angriffe für die verschiedenen Waffen braucht, mittlerweile eingeblendet werden. Ich bin richtig schlecht darin, mir sowas zu merken und das motiviert mich, mehr Waffen auszuprobieren, die technisch schwieriger als mein geliebter Hammer sind. Der braucht fast nur einen Bonk-Knopf. 

Das andere Gegenbeispiel dazu: Selbst nach 15 Stunden im Koop bin ich immer noch verwirrt, wie genau ich eine gemeinsame Mission starte, jemanden einlade oder eine Quest zusammen betrete. Dafür werden wir definitiv einen Guide auf MeinMMO schreiben müssen. Es gibt zig Möglichkeiten zusammenzuspielen und keine wird so richtig erklärt.

Es gibt nicht nur ein Menü für die Items, sondern gleich zwei und Unter-Menüs für diese und es ist auch nicht so leicht zu verstehen, wie man diese anpassen kann.

Das zieht sich dann auch so durch und ich bin mit Monster Hunter schon vertraut. Für Neulinge ist das eine echte Hürde – und Capcom sollte daran erheblich weiter schrauben.

Generell muss man sagen, dass das Spiel wieder wenig erklärt, gerade wenn die Story an sich abgeschlossen ist. Es gibt Besserungen, auch durch den NPC Alma, die euch zwischendurch nützliche Tipps zuruft. Oder die Schmiedin Gemma gibt euch Hinweise, welche Ausrüstung ihr schmieden solltet. Aber es gibt wieder verdammt viel, wo euch das Spiel im Dunkeln tappen lässt und ihr euch durch Guides wühlen müsst. 

Technische Probleme habe ich dafür wenige gehabt, aber sie waren da. Ich habe auf dem PC mit den folgenden Spezifikationen gespielt:

  • CPU: 13th Gen Intel(R) Core(TM) i7-13700KF
  • Grafikkarte: NVIDIA Geforce RTX 4080

Ich habe in über 40 Stunden einen Absturz des Spiels gehabt. Es ist immer mal wieder zu einem grafischen Fehler gekommen, bei dem sich schwarze Dreiecke über das Bild geschoben haben. Den Fehler haben alle Tester auf dem PC gehabt, die PS5 blieb verschont. Ich hörte außerdem von testenden Kollegen, die ältere PCs haben, dass sie teilweise schon mit Frame-Drops zu kämpfen hatten.

Capcom hat ein Benchmark-Tool auf Steam veröffentlicht und hier könnt ihr selbst einmal testen, was ihr mit eurem PC herausholen könnt.

Ich kann leider noch nicht viel zu Dingen wie den Texturen sagen, da es für die Test-Version auf dem PC noch keinen grafischen Patch gab, den es zum Release noch geben soll. Die PS5 hatte den bereits spendiert bekommen zum Test. Hier bleibt auch abzuwarten, ob sich eine schönere Grafik sich dann aber auf die Performance auf dem PC negativ auswirken wird.

Unterm Strich lief das Spiel flüssig – mit nur minimalem technischen Schluckauf.

Endgame etwas dünn, Hoffnung liegt auf DLCs

Wie in jedem Monster Hunter beginnt das Endgame mit dem Hochrang – und damit mit der echten Herausforderung. Euer Jägerrang spiegelt eure Erfahrung wider. Je höher er ist, desto härtere Quests und Monster erwarten euch.

Für die meisten fängt das Spiel im Hochrang erst richtig an, mit neuen, stärkeren Rüstungssets. Die könnt ihr mit Dekorationen bestücken und dadurch eure Statistiken nochmal erheblich verbessern. Hier geht das Tüfteln für den perfekten Build so richtig los. 

In Monster Hunter Wilds wird es, wie man es auch schon von Vorgängern kennt, wieder stärkere Variationen von Monstern geben. Mehr werde ich an dieser Stelle nicht verraten. 

Die Langzeitmotivation liegt vor allem im Verbessern und Bauen von neuer Ausrüstung. Die einen tun das, um ihre Stats zu verbessern und Monster noch schneller erlegen zu können. Für andere ist Fashion die Motivation des Endgames. Mit dem Hochrang kommt auch das Transmog-System: Ihr könnt Rüstungen nun rein kosmetisch nutzen, ohne auf gute Stats zu verzichten. Dafür müsst ihr das Hochrang-Rüstungsteil lediglich einmal gebaut haben.

Dann gibt es noch kleine endemische Kreaturen auf der Karte, die ihr fangen und sammeln könnt. Und natürlich gibt es auch Trophäen zum Freischalten. 

Da wir aus NDA-Gründen nichts aus dem Endgame zeigen dürfen, schaut euch meinen Palico an.

Ihr kommt recht zügig im Hochrang an, wenn ihr stramm spielt. Das habe ich für diesen Test getan und brauchte dafür um die 15 Stunden. Wie bereits erwähnt, bin ich mittlerweile bei über 40 Stunden und habe immer noch einiges zu tun. Für mich persönlich ist ein hoher Langzeit-Motivator tatsächlich Koop. Denn es ist einfach toll, mit anderen Jägern zusammen für Rüstungsteile zu farmen und sich hier gegenseitig zu unterstützen. Man bekommt selbst ja auch immer Loot, den man eigentlich immer gebrauchen kann.

Capcom hat es diesmal auch geschafft, die Belohnungen ziemlich gut aufs Spiel zu verteilen. Für jeden Fortschritt gibt es irgendwie etwas Neues, auf das man sich freuen kann und es ist auch die ein oder andere Überraschung dabei. Im Hochrang kommen immer mal wieder neue Funktionen mit dazu.

Jedoch ist man schnell an dem Punkt, wo man jedes Monster in jeder Variation gesehen hat. Ich vermute hier ganz stark, dass Capcom hier schnell DLCs und Event-Quests hinterherschieben möchte. So wird die Motivation länger aufrecht erhalten, da mehr Inhalte stückweise nach dem Release dazu kommen würden. Das ist zumindest meine Hoffnung und würde mir sogar ganz gut gefallen, weil man so nicht ganz so schnell durch die Inhalte brennt. Das erste DLC-Monster kennen wir ja schon und ist der Fan-Liebling Mizutsune. Die Langzeitmotivation finden vor allem die Typen von Spielern, die Spaß am Optimieren und dem Grind haben. 

Meine Hoffnung: Capcom liefert regelmäßig nach – damit wir uns länger an neuen Inhalten erfreuen können, statt alles in Rekordzeit durchzuzocken. Eine große Erweiterung, wie Iceborne für Monster Hunter World, mit neuer Map und Monstern ist außerdem sehr wahrscheinlich.

Fazit: Monster Hunter Wilds wird einschlagen

Ich bin davon überzeugt, dass Monster Hunter Wilds eins der erfolgreichsten Spiele in 2025 wird. Das lässt sich klar an den Beta-Zahlen auf Steam prognostizieren und der allgemein guten Stimmung um das Spiel. Mit der Vollversion kann ich jetzt sagen, dass die Beta einen guten Eindruck vermittelt hat.

Monster Hunter World war schon beliebt und kam seinerzeit nicht mal gleichzeitig für Konsolen und PC heraus, wie es jetzt für Wilds der Fall ist.

Das Spiel hat sich mit World schon im Westen breitgemacht und wird sich mit Wilds vollends etablieren. Denn die Qualität konnte nochmal im Vergleich gesteigert werden. Wenn ich die Sachen anschaue, die ich bemängele, dann ist das schon Jammern auf hohem Niveau. Trotzdem: Capcom, bitte kümmert euch für den nächsten Titel dringend um eine simplere UI.

Für mich grenzt Monster Hunter Wilds an Perfektion, was das Verfeinern der Kernelemente angeht. Der Spielfluss direkt um die Monsterjagd und das Looten wird einfach immer besser. Das macht das Franchise auch so gut. Es weiß, was es will und optimiert genau das.

Ich erwarte von einem Monster Hunter, dass ich ein tolles Jagdgefühl habe. Genau das schafft Wilds mit der mittlerweile sehr lebendigen Welt. Hinzukommt, dass sich Capcom immer stärker auf die Kämpfe fokussiert und das Spiel drum herum weiter entschlackt hat, ohne an Tiefe zu verlieren. Besonders freue ich mich auch, dass wir hier eine tolle Vielfalt an Rüstungen und Waffen bekommen haben – Das grinden für die schicksten Fummel und besten Stats macht richtig Spaß!

Trotz kleinerer Schwächen bietet Monster Hunter Wilds eines der besten Jagd-Erlebnisse der Reihe – und wird mit zukünftigen Updates vermutlich noch besser werden.

Pro
  • Dynamische Welt: Sie fühlt sich lebendig an, mit realistischen Wetterwechseln
  • Reiten & Kampf-Flow: Das neue Mount-System alles flüssiger
  • Kreative Monster-Designs: Frische Designs bringen Abwechslung.
  • Vielfältige Rüstungen & kein Gender-Lock: Große Auswahl an Styles
  • Koop-Motivation: Gemeinsames Farmen macht viel Spaß
  • Belohnungssystem & Progression: Fortschritt fühlt sich befriedigend an
  • Sounddesign & Musik: Atmosphärischer Soundtrack verstärkt Gefühl von einer anderen Welt
Contra
  • UI bleibt sehr sperrig: Trotz Verbesserungen ist die Benutzeroberfläche immer noch sehr unübersichtlich
  • Dünnes Endgame zum Launch: Nach etwa 40 Stunden hat man das meiste gesehen, weitere Inhalte hängen von DLCs ab

Für wen ist Monster Hunter Wilds geeignet?

Solltest du Monster Hunter Wilds spielen?

Ja, wenn du…

  • Eh schon Fan der Reihe bist und dir der Vorgänger “World” gefallen hat
  • Action-RPGs magst, bei denen Gameplay im Fokus steht und nicht die Story
  • Boss-Kämpfe das beste für dich in MMOs sind oder auch in Spielen wie Elden Ring
  • Herausforderung suchst und Spaß daran hast, Monster zu studieren und Strategien zu optimieren.
  • Mit Freunden im Koop gerne grindest und dabei die Abwechslung zwischen Plausch und Action liebst
  • Dich gerne mit Builds und Ausrüstung beschäftigst

Lieber Finger weg, wenn du…

  • Eine ausgeklügelte Story in RPGs brauchst
  • Keine Geduld für sperrige Menüs und ein schwer verständliches Kampfsystem hast
  • Keine Lust hast, Zeit in Ausrüstungs-Management und Builds zu investieren
  • Fan der Reihe bist und dir die neuen Komfortfunktionen des Vorgänger “World” schon nicht gefallen haben

An dieser Stelle möchte ich auch gerne die Tests unserer Schwesterseiten empfehlen:

Ist das auch für Neueinsteiger was? Es ist für mich etwas schwierig einzuschätzen, wie sperrig Monster Hunter Wilds tatsächlich für Neulinge ist. Ich würde aber behaupten, dass dieses Monster Hunter ein guter Einstiegspunkt ist. Insgesamt gibt sich Capcom schon mehr Mühe, neue Leute an die Hand zu nehmen, indem etwa eure Waffen-Kombis eingeblendet werden in der UI. Es ist insgesamt auch etwas leichter geworden, durch die Hauptstory zu kommen. Das Lernen der komplexen Kämpfe und Systeme, gehört irgendwie dazu. Wir werden auf MeinMMO auf jeden Fall mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Ihr wollt Monster Hunter Wilds spielen? Dann schaut doch mal in unseren Release-Live-Ticker, in dem wir euch jetzt schon mit den wichtigsten Infos und ersten Guides versorgen.

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Azuregon

Ich habe den Open-Beta-Test mal angespielt, aber irgendwie hat es mich nicht begeistert. Es hat sich alle so sperrig und clunky angefühlt. Vielleicht in Zukunft mal, wenn es im Sale ist. Aber wird kein Release-Kauf 🙁

Caliino

Meine Hoffnung: Capcom liefert regelmäßig nach – damit wir uns länger an neuen Inhalten erfreuen können, statt alles in Rekordzeit durchzuzocken. Eine große Erweiterung, wie Iceborne für Monster Hunter World, mit neuer Map und Monstern ist außerdem sehr wahrscheinlich.

Da werden zu 100% sehr viele Updates kommen, das war schon immer so und wird auch immer ein “Markenzeichen” von MH bleiben.

Und das “Cataclysm”-Addon wurde doch auch schon für 2026 “bestätigt” 😀

Akuma

Ich kann doch nicht auch noch MH suchten 😅 Woher den die zeit nehmen *drama* 😀

Gummipuppe

Ja Mensch, ich habe mir gerade erst Ronin heruntergeladen, Kingdom Comes 2 noch nicht angefangen und in Avowed erst 2h verbracht…und nun richtig Bock auf MHW 😅

Akuma

Ich muss immer noch FF 7 Rebirth beenden und den zweiten Run KCD2 auch, letzterer wird halt vielleicht 100%.

Einfach zu wenig Zeit 😅

Sveasy

Das Drama des Alterns. Früher hatten wir die Zeit für all die Games aber nicht das Geld sie uns zu leisten. Heute können wir uns all die Games leisten aber nicht mehr die Zeit dafür aufbringen. 😀

Gummipuppe

*Sign 😭😭

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