In diesem Jahr fällt die Sommer-Flaute besonders heftig aus, da auf dem Spielemarkt mehr verschoben wurde, als wenn der Partner in die eigene Wohnung einzieht. MeinMMO-Autor Maik Schneider hat ein einfaches und günstiges Rezept gegen die Gaming-Langeweile: Er spielt ein MOBA.
Die warme Jahreszeit stellt für so einige MMO-Zocker eine Gedulds-Probe dar und der Spiele-Sommer 2020 setzt aufgrund großer Release-Verschiebungen neue Maßstäbe in Sachen Flaute. Besonders den armen August trifft es besonders hart.
Mir persönlich machen solche Flauten aber schon lange nichts mehr aus, denn ich spiele ein MOBA auf der PS4 – SMITE.
Falls ihr aber die Durststrecke spürt und euch denkt “Was zock ich heut bloß?”, kann ich euch nur empfehlen, noch heute ein Free2Play-MOBA runterzuladen – das kann sich über Jahre hinweg für euch lohnen und das hat ein paar gute Gründe. Kommen wir aber erstmal zum Genre selbst.
MOBA ist das Top-Lückfüller-Genre
Was sind MOBAs? Ausgeschrieben bedeutet MOBA “Multiplayer Online Battle Arena”. Ihr kämpft mit einem Helden, Champion oder “Was-auch-immer” in knackigen PvP-Schlachten um den Sieg.
Alle Spielfiguren bringen dabei einzigartige Fähigkeiten mit, die ihr möglichst zu eurem Vorteil nutzt. Ziel ist es meist, die gegnerische Basis zu zerstören. Die Matches sind dabei eher kurz und nach 15 – 30 Minuten steht der Sieger fest. Besonders ist zudem die Perspektive, da klassische MOBAs in einer isometrischen Top-Down-Ansicht gespielt werden, bei der ihr schräg von oben auf das Spielfeld schaut.
Ein vereinfachtes Spielfeld sieht dabei so aus:
Euren Helden müsst ihr wie in einem RPG leveln und mit Ausrüstung ausstatten. Allerdings startet ihr in jedem Match mit einem “frischen” Charakter auf der niedrigsten Stufe. Statt Loot gibt es Gold oder etwas Ähnliches, das ihr mit der Zeit sammelt und zusammen das mit euren angehäuften Erfahrungs-Punkten die zweite Fortschritts-Säule der Charakter-Entwicklung bildet. Je besser ihr spielt, desto schneller könnt ihr stärker werden, bessere Ausrüstung kaufen und eure Feinde überrollen.
Ihr beginnt normalerweise relativ schwach und züchtet euch im Laufe des Matches einen spezialisierten Krieger, der eine bestimmte Rolle im Team einnimmt. Im Optimal-Fall spielt ihr mit einem vollen Team und könnt eure Aufgaben absprechen. Es gibt viele verschiedene Rollen, die nach der jeweiligen Taktik gewählt werden können. Ein paar Basis-Rollen sind zum Beispiel:
- Support – Kann relativ viel Schaden einstecken, schützt zerbrechliche Team-Mitglieder und kann den Team-Kampf unterstützen
- Carry – Spieler, die viel Schaden austeilen, aber anfangs eher schwach und leicht zu erledigen sind (squishy)
- Jungler – Eine aggressive Rolle, die durch den “Jungle” streift, hier die Monster “farmt” und/oder auf den Lanes aushilft
- Bruiser – Eine ausgewogene Rolle, mit der ihr viel einstecken, aber auch austeilen könnt
- Mid-Laner – Der Spieler auf der mittlere “Lane”, kann meist viel Schaden austeilen und gute Flucht-Fähigkeiten helfen, feindliche Überfälle zu überstehen
Warum sollte ich ein MOBA spielen? Wenn ihr auf PvP-Action steht und den Ansporn habt, immer besser in einem Spiel zu werden, dass ihr gerne spielt, könnten MOBAs etwas für euch sein.
Das Spiel-Konzept ist voll auf PvP gedrillt und lässt viel Spielraum für individuelle Taktiken. Einzelaktionen können spielentscheidend sein, aber Teamplay ist das A und O für erfolgreiche MOBA-Strategien. Zu den größten und bekanntesten MOBAs gehören:
- League of Legends (LoL) von Riot Games
- Dota 2 von Valve
- SMITE von Hi-Rez
- Heroes of the Storm (HotS) von Blizzard
Der Reiz bei MOBAs ist ihr ungeheurer Wiederspielbarkeits-Wert. Auf dem Niveau “normaler” Spieler könnt ihr mit unzähligen Taktiken und Team-Kombinationen zum Sieg gelangen und kein Spiel gleicht dem anderen. Das Spielfeld und die Voraussetzungen eines Matches ändern sich dabei nur sehr selten, doch trotzdem können MOBAs hunderte Stunden Spiel & Spaß liefern. Hier findet ihr unseren LoL-Einsteiger-Guide, der die Grundlagen des Spiel ausführlich erklärt:
Flaute ade, ich bin auf der Lane
Wieso passen MOBAs so gut in Sommer-Flauten? Ein MOBA gibt euch viel zu tun und kann jederzeit für ein paar Minuten oder Stunden beschäftigen. Die großen Genre-Vertreter laufen dazu schon seit vielen Jahren und sind immer noch sehr erfolgreich, sodass ihr kaum Angst haben müsst, dass euer neuer Lückenfüller plötzlich vom Markt verschwindet. Doch es gibt noch einige weitere Vorteile:
Angenehmes Comeback
Habt ihr euch einmal richtig eingespielt, könnt ihr immer zurückkehren und findet schnell wieder ins Spiel. Zwar kommen gern mal ein paar neue Spielfiguren dazu oder die Entwickler schieben die Werte für ein besseres Balancing etwas hin und her, aber im Großen und Ganzen kommt man schnell wieder rein und auf sein altes Niveau.
Günstige Langzeit-Beschäftigung
Die großen MOBAs setzen auf Free2Play und finanzieren sich über Verkäufe von Ingame-Währung. In SMITE oder auch “League of Legends” (LoL) könnt ihr alles Wichtige, das euch Vorteile im Kampf liefert, auch ohne Geld freispielen. Aufgrund von verrückten Effekten mancher Skins gibt es zwar immer mal wieder Pay2Win-Vorwürfe, doch generell sind MOBAs eine günstige Angelegenheit – wenn man nicht dem Skin-Wahn verfallen ist, wie MeinMMO-Kollege Jürgen Horn. Sie kosten nur eine Menge Spielzeit, von der ihr womöglich grade genug zur Verfügung habt.
Leicht zu lernen, schwer zu meistern
OK, leicht zu lernen ist vielleicht etwas zu einfach gesagt. Der Einstieg in ein MOBA kann hart sein, da einer der wichtigsten Regeln darin besteht, nicht sinnlos zu sterben – und am Anfang, stirbt man meist noch ziemlich oft. Habt ihr aber Basics drauf, beginnt der Spaß und ab diesem Zeitpunkt werdet ihr stetig besser:
- Lernt die Ausrüstungen kennen und sucht euch Builds für eure Lieblings-Helden
- Erinnert euch an die Fähigkeiten der anderen Spielfiguren, um besser gegen sie agieren zu können
- Arbeitet euch in die Spielweisen ein und wie die Rollen miteinander funktionieren
Ihr werdet auch nach 100 oder 1.000 Matches etwas Neues entdecken, das euch in bestimmten Situationen einen Vorteil verschaffen kann. Wichtig ist, dass ihr durchhaltet, auch wenn die Community leider nicht sonderlich nett zu Anfängern ist, wie MeinMMO-Kollege Philipp Hansen bereits feststellen musste.
Events und neue Spielmodi
Zusätzlich zu dem großen “richtigen” MOBA-Modus bieten die großen Vertreter des Genres abgewandelte Spiel-Modi an. Mal bekommt ihr zufällige Helden zugelost, die auf nur einer Lane gegeneinander kämpfen, mal spielt ihr ein 3vs3 auf kleineren Maps und durch das Matchmaking könnt ihr auch alles Solo angehen. Dazu gibt’s immer mal wieder Events, die besondere Modi vorübergehend ins Spiel einbringen und bei denen ihr eigentlich kostenpflichtige Skins erspielen könnt.
Wenig Fehler im Spiel
Ein weiterer großer Vorteil der MOBAs ist ihre eher geringe Fehlerdichte. LoL, SMITE und Dota 2 pflegen zum Beispiel ein ausgiebiges Esports-Programm und Bugs oder Glitches verschwinden meist so schnell, wie sie ins Spiel gekommen sind. Nun gut, in LoL wurde erst kürzlich ein Fehler entfernt, der 10 Jahre unentdeckt blieb, doch grundsätzlich kämpfen MOBAs eher mit Balance-Problemen, als mit technischen Schwierigkeiten.
Mechanische und mentale Verbesserung im PvP
In MOBAs geht es um den Sieg und konzentriertes, gemeinsames Vorgehen. Habt ihr euch vorher noch nicht so an PvP-Inhalte herangewagt, bieten MOBAs einen starken Einstieg in die Welt der Wettkämpfe gegen echte Spieler. Die notwendige Genauigkeit eurer Aktionen und geforderte Konzentration hilft euch dazu dabei, auch in anderen Spielen besser zu werden. Verfallt aber nicht dem “Tilt”, sonst seid ihr bald genauso wie die Spieler, die euch als Anfänger dauernd “geflamed” haben.
MOBAs – Das Genre für Jedermann… oder doch nicht?
Hört sich ja bisher ziemlich gut an. Wieso spielt dann nicht jeder ein MOBA? Es gibt ein paar starke Argument für das Genre, doch die Wettkampf-orientierte Grundlage gefällt nicht jedem.
Seid ihr nicht grade im Respawn, weil ihr mal wieder zwei Schritte zu weit nach vorn standet, braucht ihr die ganze Zeit volle Konzentration und ein gutes Mindset. Wenn dann was schiefläuft, kann das schnell frustrierend werden und manch aufdringlicher Mitspieler macht das mit seinem Chat-Geschrei nicht besser.
Wenn man dazu dann schon in den ersten Minuten sieht, dass das generische Team klar im Vorteil ist, kann die Laune schnell in den Keller gehen. Besonders dann, wenn man als Anfänger selbst noch nicht gut genug ist, um etwas dagegen zu tun, wirkt das gerne mal demotivierend.
Der Einstieg bildet eine große, wenn nicht die größte Hürde des Genres, das technisch gesehen zu den Echtzeit-Strategiespielen gehört. Habt ihr aber das Durchhalte-Vermögen und vielleicht sogar noch ein paar Mitspieler, dann könnt ihr euch hier ein neues Hobby zulegen, das euch viel Spaß liefert und bis an die Grenzen fordern kann.
Mit welchem MOBA sollte ich starten? Sucht euch für den Start einen der großen Titel aus, da ihr hier viele Guides und Leitfaden zu finden könnt. Es gibt unzählige Videos und Texte mit Tipps zu den einzelnen Spielfiguren und Spielweisen. Die großen Genre-Vertreter bieten dazu folgende Besonderheiten:
- League of Legends – Das größte MOBA, bildet sozusagen den Standard
- Dota 2 – Bietet mehr taktische Tiefe als LoL, deshalb etwas schwerer zugänglich für Anfänger, aber noch fordernder
- SMITE – Hier spielt ihr in der “Third Person”-Perspektive
- Heroes of the Storm – Gilt als etwas einsteigerfreundlicher, bietet dafür nicht die Komplexität von LoL
Es gibt noch viele andere, auch kleinere Titel, die den MOBA-Ansatz verfolgen, doch bei den großen könnt ihr beinahe sicher sein, dass sie auch in der nächsten Sommer-Flaute noch laufen. Und wenn es beim ersten Anlauf nicht klappt, gibt’s heutzutage ja sogar Gaming-Coaches, die euch beibringen, wie es richtig funktioniert. Wie individuelles Coaching für Shooter funktioniert, hat MeinMMO mal mit einem Profi besprochen.
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Ein MOBA anfangen? Da kann ich auch direkt mit Drogen anfangen, ist weniger schädlich.
3496 Stunden in Dota2 versenkt … Einmal angefangen und konnte irgendwie nicht aufhören 😀 Die Community ist zum größten Teil sehr anstrengend, aber es gibt auch viele Leute die nicht so toxisch sind. 🙂 Wenn man solche begegnet, einfach Reporten (sofern sie wirklich ausfallend waren) und auf die Liste setzen, dass man nie wieder mit denen gematcht wird :silly: :whew:
Das Problem an vielen Mobas, für mich, ist die Community und “das Meta”
Was bringt mir ein Spiel mit einer coolen Lore und/oder echt cool designten Charakteren uns Skillauswahlen, wenn von mir erwartet wird, das ich genau weiß, welche 5% der Charaktere “man” zu spielen hat, wie diese richtig/perfekt zu spielen sind und wie das Spiel perfekt gespielt wird…ansonsten werde ich toxisch kaputtgeflamed
Eher geh ich mich ritzen als sowas Langweiliges wie ein Moba anzufangen.
Falsch, holt euch die Halo MCC bei Steam oder im Game Pass PC! 🙂
Im leben nicht…. MOBAs kannst mich mit jagen
Im Moment ist ein geistiger Paragon Nachfolger auf Steam in den EA gestartet.
Man merkt eindeutig, dass es ein EA und ein kleines Indie Studio ist. Es gibt viele Ecken und Kannten. Viel zu verbessern. Aber es gibt auch intensives Paragon Feeling. Wir hatten schon viel Spaß damit.
Sucht auf Steam nach Fault. Es kostet weniger als 20 Euro, aber erwartet nicht mehr als ein EA.
Es ist wie Smite third person, man bewegt sich aber auf drei anstatt auf zwei Dimensionen. Paragon eben.
Alternativen zu “spielt ein Moba” die angenehmer sind:
– Zupft euch die Sack Haare einzeln aus
– benutzt statt Toilettenpapier ein 200er Schmiergelpapier
– putzt die Zähne mit ner Grillrostbürste
– lest das Wahlprogramm der AfD
– abonniert den Twitterfeed von Trump
– schmiert euch mit Honig ein und legt euch auf nen Ameisenhaufen
– spielt im Maisfeld verstecken während der Ernter fährt
Wenn man ein paar Leute hat, die das mit einem spielen, definitiv. Wenn man allerdings als Neuling auf sich alleingestellt ist, braucht man ein extrem dickes Fell oder einen Fetisch dafür, sich von behinderten Kindern demütigen zu lassen…
Ne ne dann eher Sonne und Frischluft als MOBA’s und ihre Communitys.
Auf der andren Seite ist es draußen nicht ganz ungefährlich, man von einem LKW angefahren werden und deswegen den Release von Cyberpunk oder AC:V verpassen das wär irgendwie auch nicht so cool. Vielleicht wär 3-4 Monate Cryoschlaf eine bessere Lösung
Nee du, lass mal.
Dota 2 find ich am besten von den MOBA’s aber leider ist das auch extrem komplex, im vergleich zu LoL usw. weshalb ich meistens nur mal ne runde LoL zocke, einfach weil es gechillter ist und man auf fast nix achten muss.
hab ein paar mobas getestet aber dieses genre gibt mir einfach nichts?