Dragon’s Prophet: Infernum stellt Insolvenzantrag, wie geht es weiter?

Dragon’s Prophet: Infernum stellt Insolvenzantrag, wie geht es weiter?

Der Vorstand der Infernum Productions AG hat bei Gericht am 18.9.2014 einen Insolvenzantrag gestellt, der von der begleitenden Anwaltskanzlei PKL veröffentlicht wurde. Mit anderen Worten: Der deutsche Publisher, von ehemaligen Frogster-Mitarbeitern gegründet, ist zahlungsunfähig.

Wie es mit dem Publisher von Dragon’s Prophet, Brick Force und Hazard Ops weitergeht, ist bis zum derzeitigen Stand noch nicht vollends geklärt. Bis zur Verfahrenseröffnung, die am 1.12.2014 beginnt, läuft der Geschäftsbetrieb uneingeschränkt weiter.

Die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens ist nicht immer mit dem Ende eines Unternehmens gleichzusetzen. Es ist gar nicht so abwegig, dass es im Rahmen des Insolvenzplans gelingt, die Zahlungsfähigkeit des Betriebes wieder herzustellen. Das ist hier offensichtlich auch das Ziel. Ob eine Sanierung realistisch ist, wird der zuständige Sachwalter in den nächsten Wochen wahrscheinlich prüfen.

Update, 06.10.2014 um 17 Uhr: Soeben ist eine Pressemiteilung mit einer Stellungnahme eingetroffen. Laut dem Infernum-CEO Andreas Weidenhaupt, ist man zuversichtlich, dass sich alles zum Guten wendet:

“Wir blicken positiv auf die Zukunft, da uns die Restrukturierung im Rahmen der Planinsolvenz in Eigenverwaltung neue Möglichkeiten bietet. Unser Ziel ist ganz klar, den Betrieb unserer Spiele aufrecht zu erhalten und unserer Community weiterhin ein schönes Spielerlebnis zu liefern.” Außerdem geht Thomas Illy von der Kanzlei “pkl Rechtsanwälte” davon aus, “dass die Insolvenz innerhalb eines sehr kurzen Zeitraumes überwunden werden kann.”

Update, 06.10.2014 um 20 Uhr: Im offiziellen Dragon’s Prophet Forum ist noch ein Beitrag erschienen, der sich hauptsächlich an die Spieler richtet. Es wird unter anderem verraten, wie man Infernum und die Spiele in dieser schwierigen Phase unterstützen kann und dass die Spieler zum aktuellen Zeitpunkt nichts zu befürchten haben: Es geht weiter, so der allgemeine Tenor der Nachricht.

Update, 07.03.2015: Infernum Production hat es geschafft und ist wieder zahlungsfähig, also kein Insolvent mehr. Herzlichen Glückwunsch.


Mein MMO meint: Okay, das ist keine schöne Meldung, die in Kürze mit Sicherheit die Spieler erreicht. Das dürfte für die Betroffenen erst mal ein ziemlicher Schock sein. In den Foren von Dragon’s Prophet, Brick Force und Hazard Ops wird es jetzt sehr unruhig werden, schließlich haben viele Spieler Unmengen an Zeit in ihre Charaktere investiert und mitunter auch Geld im Itemshop liegen lassen. Wir erwarten in den nächsten Tagen eine aufklärende Stellungnahme von Infernum, wie mit dieser Situation umgegangen wird (bereits geschehen, siehe Update).

Doch ist das alles so überraschend? Der Insolvenzantrag könnte auch eine Erklärung dafür sein, dass zuletzt eine aggressivere Verkaufspolitik gefahren wurde. In der Regel wird vor der Antragstellung noch so weit wie möglich versucht, diesen Schritt abzuwenden.

Beim Eigenprojekt „Projekt Thelaron“, ein Sandbox-MMO, basierend auf die CryEngine 3, kamen bereits im letzten Jahr Gerüchte über eine Einstellung auf. Seitdem herrscht hier die totale Funkstille.

Dragon's Prophet Free-to-play: Kostenlos spielen

Dragon’s Prophet– diese Meinung teilen viele – wurde unserer Ansicht nach mindestens ein halbes Jahr zu früh veröffentlicht. Ich weiß, das hört man oft, aber hier war es schon sehr extrem. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass der Entwickler, Runewaker Entertainment, auf einen verfrühten Release drängte. Das wäre ärgerlich, zumal Infernum in der Anfangszeit viel Geld in zahlreiche Werbekampagnen steckte.

Mittlerweile ist das Spiel ausgereifter und sicherlich eins der besseren MMORPGs auf dem Markt, aber den verkorksten Anfang vergisst man nicht so schnell. Insbesondere Free-to-play-Spiele tun sich dann schwer, wieder Aufmerksamkeit zu erzeugen. Beim Drachen-MMO, das mit einem sehr umfangreichen Begleitersystem auftrumpft, gäbe es mit Sony Entertainment Online wahrscheinlich noch eine Alternative. Denn SOE betreibt aktuell in Amerika das Drachen-MMO von den Runes of Magic Entwicklern. Im Fall einer geordneten Auflösung von Infernum könnte SOE sicherlich einsteigen, zumal sie seit einiger Zeit zunehmend auch den europäischen Raum betreuen. Wie aber dem Update zu entnehmen ist, geht es für Infernum und die Spieler aller Voraussicht weiter. Schön wäre es.

Wir wünschen den Mitarbeitern und Verantwortlichen von Infernum jedenfalls, dass es für sie glimpflich ausgeht und sie gestärkt aus dieser heiklen Phase herauskommen.

Quelle(n): dp.allvatar.com
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das O mit dem u am ende ;)

Ha wie geil ist das denn? waaaaa xD
ich krig mich nimma ^-^

Aber mal ernsthaft es war abzu sehen. Das man für free to play spiele immer “mal” was ausgeben muss, ist gewollt. Das streitet keiner ab, aber bei DP war und ist es eben eine übelst krasse Nummer. ich glaube kaum das auch nur 50% von denen, die hier den klugscheisser raus hängen lassen, auch nur ansatzweise das Spiel mindestens mal bis level 70 gespielt haben.
Du brachst für jeden kleinpeis Echtgeld. Euronen und kein ingamegold.
Die liste ist so lang ich liste das jetzt mal nicht alles auf.

Das allergrößte Problem ist aber das Geld gescheffelt wurde anstadt auch nur ansatzweise was an grafikproblemen oder bugs zu ändern. Es war ja schon ein Wunder das sie es überhaupt nach 7 Monaten endlich schafften den bug zu endfernen wo die bosse in den inis, in den wänden hingen. Offtmal über stunden bis man die ini endlich mal abschließen konnte oder ergeizige spieler nach 2 tagen rumhängen in der ini endlich mal das spiel und den rechner neu starteten (JA diese härtefälle gab es!!)
Sie haben einfach so übelst viel verbockt und erst nachdem eine einzige Person, die leider nicht mehr spielt, allen trotzte und immerwieder auf die kacke haute und schlussendlich der klügere war und nachgb und die anderen endlich checkten was diese eine person eigentlich die ganze zeit redete…. Dann wurde es irre schnell ruhig… keiner sagte mehr was, mehrere hundert wenn nicht sogar tausend spieler gingen.

Und es ist schon irrsinnig dreist das Infernum allen ernstes bei diesem bezahlzwang, damit man überhaupt groß was machen kann, JETZT NOCH von den usern zu verlangen das sie gerade jetzt geld ausgeben sollen. Wobei sie ja eigentlich millionen mit DP eingenommen haben müssten. Sollte man doch eher erstmal fragen “Wo ist denn das ganze geld geblieben mit dem die spieler DP unterstützt haben?”

Ich rate jedem, wirklich JEDEM diese ente zu ignorieren und die finger davon zu lassen. Von DP und Infernum im allgemeinen. Lasst wirklich die finger davon und geht mit eurem geld lieber mit freunden ins kino oder lasst euch auf malle voll laufen. Aber bitte fallt auf den mist von infernum NICHT rein und gebt dort auf keinen fall geld aus!!!
Das wäre ein fataler fehler.
Es ist ein gut gemeinter rat.
Infernum hat die scheiße selber verzapft und sollte auch dafür persönlich gerade stehen und nicht bei den spielern betteln die sie eh ausgenommen, verarcht und betrogen haben. Sie sollen lieber froh sein das sie keine klagewellen wegen vorsetzlichen betrugs aufgehalst bekommen haben.

Gerd Schuhmann

und erst nachdem eine einzige Person, die leider nicht mehr spielt, allen trotzte und immerwieder auf die kacke haute und schlussendlich der klügere war und nachgb und die anderen endlich checkten was diese eine person eigentlich die ganze zeit redete…. Dann wurde es irre schnell ruhig… keiner sagte mehr was, mehrere hundert wenn nicht sogar tausend spieler gingen.

——
Dieser Person zu Ehren werden wir heute 4 (in Worten: VIER) Artikel über Destiny veröffentlichen. Weil wir gehört haben, dass diese Person total auf unsere Destiny-Artikel steht!

Zeekro

“…wir heute 4 (in Worten: VIER) Artikel über Destiny veröffentlichen.”
God have mercy!

Gerd Schuhmann

Tja, das kommt davon, wenn man den Drachen reizt!

P.S.: Könnten auch weniger werden. 😛

Zeekro

Oh ja darum habe ich DP nach ca. 1-2h wieder aufgehört. Einmal aufmerksam durch den Shop geschaut und da war schon abzusehen das das ein Faß ohne Boden wird.

Zeekro

Es ist eine Plan-Insolvenz in Eigenregie. Das sollte man vielleicht erwähnen. Das deutet daraufhin, dass sie die Hoffnung noch nicht aufgegeben haben. Im Klartext heißt das: Schulden sind weg und das Geschäft läuft ganz normal weiter. Eigentlich ein Witz solche Gesetze, aber das ist ein anderes Thema.

Danny

Steht doch da, dass es das Ziel ist wieder zahlungsfähig zu sein. Und das Verfahren mit der Eigenregie kommt erst noch so wie ich es gelesen habe. Momentan haben sie ja einen Insolvenzexperten, der die Geschäfte regelt. Schade um DP. Ich war sehr lang aktiv , auch im Forum. 🙁 dass immer penetranter geworben wurde ist mir auch aufgefallen.

Honk

Nein das heißt es im Klartext eben nicht ! die Schulden sind nicht einfach weg. Ein Unternehmen kann nicht einfach so eine Planinsolvenz durchführen – Das bedarf nämlich der Zustimmung der Gläubiger. Das tun die natürlich nur, wenn damit rechnen so mehr Geld als bei einer Regelinsolvenz zu bekommen, weil so das Unternehmen saniert wird und weiter besteht

Das Gesetz ist super. Selbst erlebt dass durch eine Planinsolvenz das Unternehmen geretter wurde und immerhin 60% der Angestellten heute 10 Jahre danach einen sicheren Arbeitsplatz haben.

Zeekro

Natürlich kann man das nicht einfach so von heute auf morgen machen. Es ist aber Quatsch, das ein einziger Gläubiger das verhindern kann. Und selbst wenn was würde es denn dem Gläubiger bringen? Wie du selbst sagst ist die Chance wahrscheinlich höher noch was zu kriegen wenn man “mitspielt”.
Und natürlich sind die Schulden dann nicht mehr vorhanden! Sonst machts doch keinen Sinn oder? Sicherlich stehen die irgenwo noch auf dem Papier aber haste schonmal ne Insolvenz miterlebt wo du auf der anderen Seite – quasi auf der Verliererseite (Gläubigerseite) – standest und noch Geld bekommen hast? Erst kommt Finanzamt, dann Versicherungen, Banken, blablabla und dann kommst du. Als kleines Licht am Ende. Jetzt rate mal wieviel Geld dann noch übrig ist? Bedenke, die Firma ist Insolvent – also hat kein Geld. Na kommste drauf? Nix!
Also wenn du Glück hast, dann kriegst du von 50.000€ nach ca. 5-10 Jahren (so lange zieht sich nämlich im Normalfall so ein Insolvenzverfahren) 500,-€. Aber nur wenn du Glück hast. Und das wird auch bei einer Planinsolvenz nicht viel anders sein.

Das Gesetz ist ein Witz. Haben selbst erst vor paar Monaten eine Summe im 5-stelligen Bereich eingebüßt wegen so einer Insolvenz.
Klasse, die Firma besteht weiter. Aber schonmal an die 100 anderen Firmen gedacht die dann ihr Geld nicht kriegen? Die vielleicht keine Kapitalgesellschaft sind und in Privatinsolvenz müssen? Die dann ihre gesamte Existenz verlieren und der eigentlich Schuldige lacht und macht Schuldenfrei weiter!
Klar bei einer “normalen” Insolvenz wäre das Geld auch weg, aber es ist eine Frechheit das die unter der gleichen Leitung weitermachen können als wäre nichts gewesen und andere verlieren alles deswegen. Es gab mal Zeiten, da durfte man kein Unternehmen mehr führen nach einer Pleite. Und das ist auch gut so!

Es ist ohnehin schon schlimm was bei uns los ist mit “gezielt” Insolvenz gehen und noch das Geld vorher rausholen, das geht einfach viel zu einfach. Solche Gesetze machen das nicht besser. Im Gegenteil: Insolvenzen müßen bestraft werden. Dann überlegen sich einige vorher ob sie Insolvenzverschleppung machen (die in vielen Fällen vorliegt, aber nicht wirklich bewiesen werden kann) oder gezielt eine Firma in Sand setzen.

Hatte echt kein Bock hier ne Diskussion anzufangen, aber wenn einer Insolvenzen schön redet platzt mir der Arsch.

Gorden858

Ist natürlich ein heikles und schwieriges Thema (auf das wir hier auf einer Gaming-Seite vermutlich keine Lösung finden werden). Macht man es zu einfach, wird es missbraucht, macht man es allerdings zu unattraktiv für den Unternehmer, wird auf Biegen und Brechen versucht es zu vermeiden und am Ende eskaliert es noch viel mehr (Verschleppung).

Vlt sollte man einfach allen Gläubigern, die nicht ihre vollen Ansprüche gedeckt bekommen stattdessen Firmenanteile ausgeben. Falls es dann irgendwann wieder besser läuft, kriegen sie so indirekte doch noch ihr Geld wieder. Und wenn nicht ist auch nichts anders als heute. Haben die USA doch so ähnlich auch bei irgendso einer Bank gemacht, die sie gerettet haben und dafür billig Anteile bekommen. Am Ende hat der Staat so 75 Mrd Dollar eingenommen…

Dawid

Ich habe dem Beitrag mal ein Update verpasst.

Andreas Sanchez

Deswegen spiele ich solche Free2Play und Unbekannt Publisher Scheiße nicht. Stell dir vor du spielst jahrelang ein MMO und auf einmal wars das. Sowas wird bei WOW und Diablo(RPG) nicht passieren. Ich zahle lieber Geld für die Sachen anstatt man zum Schluss genau sowas hat

Honk

… und lebst damit dass der “namhafte” und etablierte Publisher irgendwann den Stecker zieht weil das Spiel unprofitabel ist….

Das Ergebnis ist das selbe – Du guckst am Ende in die Röhre.

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