CS:GO: Kommentator brüllt „Ich bin E-Sports“ in Wutausbruch gegen Feminismus

CS:GO: Kommentator brüllt „Ich bin E-Sports“ in Wutausbruch gegen Feminismus

Bei Counter-Strike: Global-Offensive (Steam) kocht seit Tagen ein Thema hoch: „Sollten Frauen eigene E-Sport-Ligen haben, oder nicht?“ Bekannte und etablierte CS:GO-Kommentatoren reden sich da gerade die Köpfe heiß. Seinen Höhepunkt (oder Tiefpunkt) hatte die Diskussion am 28. Dezember, da rief CS:GO-Kommentator Thorin aus: Er sei E-Sports! Er habe die Industrie gebaut und sie ruhe immer noch auf seinen Schultern. Man könne ihn nicht aus der Industrie verbannen.

Das ist die Situation bei CS GO:

  • CS:GO ist ein von Männern geprägter E-Sport-Titel. Auch die Caster und Kommentatoren sind Männer – im Gegensatz zu LoL, wo viele Frauen vor der Kamera stehen.
  • Zwei der wichtigsten Kommentatoren sind Auguste „Semmler“ Massonnat (33) und Duncan „Thorin“ Shields (38). Die beiden sind bekannte Caster und Hosts für CS:GO. Sie geben auch gerne “Hot Takes” ab, schütteln also gerne Kommentare zu aktuellen Themen aus dem Ärmel.
  • Vor Weihnachten kam die Frage auf, ob man denn einen eigenen Frauen-Wettbewerb für CS:GO eröffnen sollte. In Spielen wie Valorant gibt es ja immer mehr reine Frauen-Teams.
Profi erklärt, warum Osteuropäer und Russen nun den E-Sport von CS:GO dominieren

Kommentator regt sich über “Unehrlichkeit” bei Forderung nach Frauen-Turnier auf

Das ist die Diskussion: Semmler trat vor Weihnachten einen Shitstorm los, weil er sagte: Eine CS:GO-Liga nur für Frauen laufe unter der Message „Männer sind toxisch“, in Wirklichkeit sei die Message aber: „Wenn wir gegen Männer spielen, verlieren wir ja nur.“

Jeder Wettbewerb in CS:GO sei ja “für alle offen” – natürlich könnten die Frauen da mitspielen. Die hätten dort aber halt keinen Erfolg.

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Semmler regte sich über die “Unehrlichkeit” bei der Forderung nach einem Wettbewerb für Frauen auf.

Semmler kritisierte diese Idee einer Frauen-Liga. Sie führe nicht zum gewünschten Ergebnis, dass Frauen und Männer gegeneinander spielen. Wenn man das wolle, müssten sich Frauen in den normalen Wettbewerben durchbeißen und hart dafür trainieren – jeden Tag.

Außerdem diskriminiere die Idee Männer. Semmler frage: „Wann kommt die Liga nur für Männer?“ Das löste viel Protest aus.

Wenn man eine “reine Frauen-Liga” haben wolle, ohne die Idee der Gleichberechtigung zu verfolgen, dann sei eine solche Liga okay und er unterstütze die Idee komplett. Aber warum sollten Frauen gegen Männer antreten, wenn sie die Option haben in einem viel schwächeren Umfeld einen garantierten Zahltag zu genießen?

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Sein Kollege Thorin verteidigte Semmler dann nach Weihnachten, wurde dafür auch kritisiert und es gipfelte in einem Wutausbruch mit dem Satz: „Ich bin E-Sports.“

Was hat Thorin genau gesagt? Thorin hat sich ausführlich über Frauen im E-Sport und den Feminismus aufgeregt.

Er sagte, immer wenn man sich zu „Frauen im E-Sport“ äußert, heißt es, man dürfe dazu nichts sagen, wenn man keine Frau sei. Jeder, der sowas sage wie er, müsse ja Frauen hassen und wolle die nicht im E-Sports haben.

Er fragte dann: „Habt ihr euch mal gefragt, warum ihr nur zynische Werber und spätere Sex-Täter, männliche Feministen dazu bewegen könnt, euch zu helfen, und ihr nicht in der Lage seid, irgendeinen bekannten und talentierten Menschen in der Industrie auf eure Seite zu ziehen?

Ich sag euch was, macht doch dieses süße klein Dinge, wo ihr mir sagt, ich sollte aus dem Geschäft verschwinden, das ich aufgebaut habe und das immer noch auf meinen Schultern ruht. ICH BIN E-SPORTS! Hebe dich hinweg, du Knecht.“

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Thorin redet sich in Rage.

Wikipedia-Eintrag verspottet Thorin

Wie war die Reaktion? Die kann man sich ungefähr vorstellen.

Wie auch schon bei Semmler fragten sich viele Nutzer, ob Thorin noch alle Perlen auf der Kette hat. Der habe die geistige Reife eines 16-Jährigen. Leute fragten sich, was genau Thorin eigentlich beruflich mache.:

  • Einer sagte: “Wir schauen gerade dabei zu, wie ein Mann langsam seine Karriere zerstört und es ist zum totlachen.”
  • Eine Nutzerin verglich die Aussage von Thorin mit einem Schul-Bus, der in eine Vorschule kracht.
  • Ein Scherzkeks änderte den Wikipedia-Eintrag zu E-Sport um in: „Esports (auch bekannt als Thorin, Duncan Shields oder Thooooorin).
wiki-esports-neu
Quelle: Inven

Thorin ließ sich davon aber nicht beirren und legte noch mal nach:

Einige Leute in Rocket League hätten sich gefragt, wer Thorin überhaupt sei. Der könne ja wohl kaum „E-Sports“ sein, wenn er für sie gar keine Relevanz habe.

Daraufhin sagte Thorin: Rocket League sei ja auch kein E-Sport. Das sei Fußball für idiotische Zoomer.

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Das steckt dahinter: Es ist eine emotional extrem aufgeladene Debatte.

Semmler und Thorin sind die „etablierte Garde bei CS:GO“ und beide sind offenbar extrem genervt, dass man nicht unbefangen über „Frauen im E-Sport“ reden könnte, sondern sofort für Aussagen persönlich angegriffen wird, die von „Totaler Zustimmung für jede Idee“ abweichen.

Sie fühlen sich als Opfer, sehen sich absichtlich missverstanden, als „weiße, alte Männer“ und „Frauenhasser“ hingestellt.

In der Tat ist der Tenor in den Kommentaren auf sie sehr giftig.

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Thorin fühlt sich von über-aggressiven Frauen missverstanden, dabei ist er ja nur höflich.

Gerade Thorin hat auf die Kritik an ihm dann höher geschaltet und richtig um sich geschlagen. Das sorgt dafür, dass ein ohnehin schon brisantes Thema dann richtig hochgekocht. Thorin ist keiner, der einen Shitstorm stumm über sich ergehen lässt und sich einigelt, sondern der legt dann noch Mal richtig los.

Eine Freude für alle Beteiligten zu Weihnachten.

In der Tat sind Frauen im E-Sport unterrepräsentiert. Die Diskussion darüber erregt immer wieder die Gemüter:

DOTA 2 hat 235 Millionen $ Preisgeld ausgeschüttet – Nur 0,002 % davon ging an Frauen

Quelle(n): inven
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