Wie es ein Film-Studio schaffte, gleichzeitig Superman und Masters of the Universe zu beerdigen

Wie es ein Film-Studio schaffte, gleichzeitig Superman und Masters of the Universe zu beerdigen

Das Film-Studio Cannon Films war für seine Low-Budget- und Action-Filme, wie etwa die Chuck-Norris-Streifen bekannt. Doch als es sich die Rechte an Superman und He-Man sicherte, kam es an seine Grenzen.

Was ist das für ein Film-Studio? Cannon Films wurde von Dennis Friedland und Chris Dewey im Jahr 1967 ins Leben gerufen und war zunächst erfolgreich. Doch dann kamen erste finanzielle Schwierigkeiten auf und 1979 kauften dann die beiden israelischen Producer Menahem Golan († August 2014) und Yoram Globus das Unternehmen auf.

Was war die Strategie des Studios? Das Ziel der beiden Producer war es, mehrere Skripts für wenig Geld einzukaufen, um dann Low-Budget-Filme zu produzieren. Die Idee dahinter: Auch wenn nur einige der produzierten Filme Erfolg hätten, würde das immer noch ausreichen, um für all die Projekte zu zahlen, da diese ja nur mit kleinem Geld produziert wurden.

Der Plan ging auf und in den 1980ern ging es dem Film-Studio mit den Chuck-Norris-Filmen finanziell gut. Aufgrund des Erfolges investierten die Filmemacher nach und nach mehr Geld in ihre Projekte.

So sicherten sie sich auch die Reche an Superman IV: The Quest for Peace und planten ein Budget von 36 Millionen Dollar ein.

Hier seht ihr einen Trailer zu Superman IV: The Quest for Peace:

Nicht genug Budget für zwei große Superhelden

Wo gingen die finanziellen Probleme los? Parallel dazu hatte man für Masters of the Universe, eine Verfilmung von He-Man, 17 Millionen Dollar Budget eingeplant. Doch es stellte sich heraus, dass das nicht genug Geld sei, um den Film fertigzustellen.

Also nahm man das Superman-Budget und halbierte es. Während die eine Hälfte für den bekannten DC-Helden übrigblieb, verteilte man den Rest auf die übrigen Projekte. Dadurch konnte zwar Masters of the Universe beendet werden, jedoch blieb nun für Superman IV mit 17 Millionen Dollar deutlich weniger Budget übrig als geplant.

In seiner Biografie Still Me, schrieb der Hauptdarsteller Christopher Reeve († Oktober 2004) über die Dreharbeiten zu Superman IV etwa Folgendes:

Außerdem wurden wir durch Budgetbeschränkungen und Kürzungen in allen Abteilungen eingeschränkt. Cannon Films hatte zu dieser Zeit fast dreißig Projekte in Arbeit, und Superman IV wurde nicht besonders berücksichtigt.

Konner und Rosenthal schrieben zum Beispiel eine Szene, in der Superman auf der 42. Straße landet und über die doppelten gelben Linien zu den Vereinten Nationen läuft, wo er eine Rede hält. Wäre das eine Szene in Superman I gewesen, hätten wir sie tatsächlich auf der 42nd Street gedreht. Richard Donner hätte Hunderte von Fußgängern und Fahrzeugen choreografiert und einen Schnitt zu den Leuten gemacht, die aus den Bürofenstern gaffen, wenn Superman wie der Rattenfänger die Straße entlangläuft.

Stattdessen mussten wir in einem Industriegebiet in England im Regen drehen, mit etwa hundert Statisten, ohne ein einziges Auto in Sicht und mit einem Dutzend Tauben, die für die Atmosphäre sorgten. Selbst wenn die Geschichte brillant gewesen wäre, glaube ich nicht, dass wir mit diesem Ansatz die Erwartungen des Publikums hätten erfüllen können.

Christopher Reeve, Quelle: Still Me

Angeblich soll das neue Budget nicht ausgereicht haben, um die Dreharbeiten, wie geplant, fertigzustellen. Dennoch wurde Superman IV im Jahr 1987 veröffentlicht.

Superman konnte die Zuschauer nicht überzeugen

Zwar konnte Superman IV, mit einem weltweiten Bruttoertrag von 30 Millionen Dollar, sein Budget wieder einspielen (via imdb), kam aber weder bei den Zuschauern noch bei den Kritikern besonders gut an.

Das spiegelt sich etwa auch in den Bewertungen auf Rotten Tomatoes wider, mit:

  • 10 % Tomatometer
  • 16 % Audience Score

Mit The Go-Go-Boys: The Inside Story of Cannon Films erschien eine Dokumentation zu dem Unternehmen. Mehr dazu könnt ihr hier bei unseren Kollegen von Filmstarts nachlesen.

Wie ging die Sache für Cannon Films aus? Masters of the Unvierse erschien ebenfalls im Jahr 1987. Doch auch dieser Film mit Dolph Lundgren konnte bei den Zuschauern nicht punkten – der große Hit blieb aus, auch bei den anderen Projekten und das, obwohl man so viel Geld investiert hatte.

Cannon Films versuchte noch eine Fortsetzung von Masters of the Universe und einem Spider-Man-Film zu machen, musste aber letztendlich im Jahr 1994 Insolvenz anmelden.

Wenn ihr eher die DC-Schurken, statt die Superhelden feiert, dann könnte euch dieser Artikel zu einem neuen Spiel auf Steam interessieren: Ein neuer Lootshooter auf Steam begeistert gerade die Spieler, doch viele sagen: Wartet auf einen Sale

Quelle(n): cbr.com, 3djuegos.com
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Mantis

Ich habe da mal ne ganz andere Frage!warum wurde bis Heute nie ein Masters of the universe MMORPG gemacht!hätte viel Potenzial (snake man the horde /evil Warriors usw)

Greebo

Der MotU Film hätte besser nie das Licht der Leinwand erblickt…
Das einzige was ähnliche Fremdschäm Attacken in mir ausgelöst hat war die Real Verfilmung von Mario Bros… Gruselig…

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