Der kontroverse Aim-Assist bei Controllern ist überflüssig – 2 Spiele für PS4 und PS5 beweisen das aktuell

Der kontroverse Aim-Assist bei Controllern ist überflüssig – 2 Spiele für PS4 und PS5 beweisen das aktuell

Egal, um welchen Shooter es geht, ein Thema wird gerade in den letzten Jahren kontrovers diskutiert: Der Aim-Assist auf Controllern. Aktuell zeigen aber gleich 2 Spiele, dass es besser geht: Horizon Forbidden West und Fortnite. Und das mit einem Feature, dass es seit über 15 Jahren gibt.

Auch, wenn Protagonistin Aloy in beiden Spielen auftaucht, gibt es zwischen Horizon Forbidden West und Fortnite eigentlich wenige Gemeinsamkeiten. Trotzdem setzen beide Spiele diese Woche auf ein Feature, was bisher kaum Aufmerksamkeit in AAA-Games bekommen hat.

In Fortnite wird das Gyroskop-Zielen genannt; in Horizon heißt die Option Bewegungszielen. Allgemein ist es als Gyro-Aiming bekannt.

Was ist Gyro-Aiming? Gyro-Aiming bezeichnet das Zielen in Shootern mit Bewegungen vom Controller. Das ist sogar fast so präzise wie die Maus. Deshalb können Games mit Gyro-Aim auch komplett auf das kontroverse und oft ungeliebte Aim-Assist verzichten. 

Dieses Feature könnte also die Zukunft von Konsolen-Shootern sein. Warum die aktuelle Entwicklung Hoffnung macht, und warum es für grenzenlose Euphorie wahrscheinlich doch zu früh ist, sagen wir euch hier.

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Gyroskop-Zielen kann so präzise sein wie die Maus, ganz ohne Aim-Assist

Welche Spiele nutzen Gyro-Aim? Gerade Nintendo setzt auf Gyro-Aim. Ob in Zelda oder Splatoon, bei Nintendo-Games auf der Switch, Wii U oder sogar dem 3DS kann man sein Fadenkreuz nicht nur mit einem Analogstick bewegen, sondern auch mit dem Kippen vom Controller selbst.

Das geht jetzt auf der PS4 und PS5 auch in Fortnite und Horizon Forbidden West. Wie das in Bewegung aussieht, zeigt euch der Entwickler hinter Fortnites Gyroskop-Zielen in seinem offiziellen Video:

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Das offizielle Video zu Fortnites Gyroskop-Zielen-Einstellung hat auch deutsche Untertitel

Wie gut ist Gyro-Aim? Das Video zeigt, wie stark das Zielen mit Bewegungssteuerung sein kann. Denn mit etwas Übung kann man die groben Bewegungen eines Controller-Sticks mit dem Gyro unterstützen und die größten Nachteile kompensieren. 

Spieler können so ein Level an Präzision erreichen, dass die einfachen Sticks weit überbietet und sogar mit der Maus mithalten kann (via YouTube). Und das ganz ohne Aim-Assist. 

Bewegungszielen wie in Horizon Forbidden West und Fortnite immer beliebter bei Gamern

Warum ist Gyro-Aim so gut? Die Stärken von Gyro-Aiming liegen für viele Spieler buchstäblich auf der Hand: Analogsticks sind im Grunde nicht gut genug für präzise Shooter-Action. Deshalb nutzen Konsolen-Shooter alle Aim-Assist. 

Seit sich das Crossplay durchgesetzt hat und sich somit häufig Controller-Spieler mit Maus-Aimern messen müssen, wurde Aim-Assist zu einer gigantischen Kontroverse.

Aim-Assist würde schlechte Spieler belohnen, heißt es etwa in der CoD-Community. Und in Spielen wie Halo sind komplett durchschnittliche Controller-Spieler dank der freundlichen Unterstützung von Aim-Assist mindestens so gut wie die 100 besten Maus-Spieler.

Gyro-Unterstützung schlägt also die Brücke zwischen Controller und Maus. Die Sticks werden für schnelle Drehungen der Spielfigur genutzt, die Controller-Bewegungen zum präzisen Zielen und Schießen. Auf den Aim-Assist kann man deshalb problemlos verzichten, was Spiele wie Splatoon oder jetzt Fortnite auch tun.

Wie beliebt ist Gyro-Aim? Wer den besten Splatoon-Profis beim Zocken zuschaut, erkennt schnell, warum dieses Feature bei Shooter-Fans auf Konsole so beliebt ist. Denn trotz schnellem Movement von kleinen Figuren, kurzer Time-To-Kill und der vollkommenen Abwesenheit vom Aim-Assist klappt das Zielen tadellos.

Dank Gyro-Aim sammeln die Splatoon-Spieler problemlos Kills, und das ganz ohne ausschweifende Körper-Bewegungen:

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Als Fortnite angekündigt hat, verbessertes Gyro-Aiming auch auf die PS4 und PS5 zu bringen, war die Reaktion im Games-Subreddit außerordentlich positiv:

  • „Wenn sich Gyro-Aiming durchsetzen würde, könnte Aim-Assist bei Controllern überflüssig werden und endlich für mehr Balance zwischen Controller und Maus sorgen“, denkt Exceed_SC2
  • ShadowStealer7 sagt: “Ich hoffe wirklich, dass andere Spielehersteller auch das von Fortnite kopieren, da das in jedem Konsolen-Shooter für alle von Vorteil wäre“
  • Jamsa schreibt: „Nintendo hat vor vielen, vielen Jahren mit Splatoon bewiesen, dass Gyro-Aiming in einem kompetitiven Shooter der richtige Weg ist. Es ist verrückt, dass es so lange gedauert hat, bis ein anderes AAA-Spiel das verstanden hat, aber ich bin froh, dass es endlich so weit ist.“

Auch Fortnite-Youtuber überschlagen sich aktuell mit Lob, vergleichen es sogar übertrieben mit einem Aimbot. 

Auch, wenn Gyro-Aim gut ist – es ist nicht so gut, wie buchstäbliche Cheats

Viele Spieler sehen Gyro-Aiming also klar als die Zukunft von Konsolen-Shootern und hoffen, dass es sich durchsetzt und das Aim-Assist langfristig ersetzt. 

Aber wenn es so positiv gesehen wird, warum gibt es Gyro-Aiming dann in nur so wenigen Spielen? Dafür gibt es sowohl technische als auch „kulturelle“ Gründe.

Bewegungssteuerung wird mit schlechten Wii-Spielen verbunden

Bewegungszielen ist kein neues Konzept: Der Sixaxis, der Controller für die PS3, hatte schon vor über 15 Jahren dieselbe Technologie drauf – selbst der Name des Controllers ist eine Referenz zum Gyro. Die Option, das zum Zielen zu nutzen, gab es damals nicht. In Uncharted 1 durfte man seine Granaten so werfen, in Killzone 2 musstet ihr den Controller beim Snipern stillhalten.

Auch heute noch gibt es auf der PlayStation dieses Feature so gut wie nie. Auf der PS5 war das hervorragende Astro Bot eine seltene Ausnahme. Erst Horizon Forbidden West und Fortnite ziehen jetzt nach. 

Hey, Horizon Forbidden West, lass mich die Rätsel gefälligst selbst lösen!

Warum haben so wenige Spiele Gyro-Aim? Der Grund für diese Zögerlichkeit, Gyro-Aim anzubieten, liegt wohl hauptsächlich an der Einstellung der Community. Diese verbindet Bewegungssteuerung nämlich vor allem mit Spielen auf der Wii, bei denen ihr bei jeder Kleinigkeit wild und unpräzise fuchteln musstet. Dabei benötigt ihr für das Gyro-Aiming nur kleinere Bewegungen mit dem Handgelenk, um deutlich präziser zu sein.

Ebenfalls relevant ist, dass viele Spieler Angst vor der Umstellung haben. Gerade am Anfang kann Gyro-Aiming etwas überfordern, weil man den Controller still halten muss und bevorzugt auch eine gute Haltung vor dem Monitor und Fernseher braucht. 

In Splatoon waren Spieler deshalb sogar sauer, dass man Gyro im Tutorial gar nicht abstellen kann – dabei sind die Vorteile so groß, dass ausnahmslos jeder bekannte Profi nur mit Bewegungssteuerung spielt.

Ein weiterer Grund, warum sich Gyro vorerst wohl nicht durchsetzen wird, ist der Xbox-Controller. Im Gegensatz zum PS5- und Switch-Controller hat der nämlich gar keinen Gyrometer eingebaut, beherrscht also diese Technologie gar nicht. 

Entwickler von großen, plattformübergreifenden Shootern werden deshalb wohl nur selten die Extra-Arbeit reinstecken, um gutes Gyro-Aiming anzubieten. Denn Spieler mit Xbox Controllern werden doch nur Sticks mit Aim-Assist nutzen können.

All diese Gründe sorgen dafür, dass Gyro-Aiming vorerst wohl weiter eher die Ausnahme bleiben wird, statt der neue Standard zu werden. Dass diese Woche aber gleich zwei große Spiele sich zu den Ausnahmen dazugesellt haben, macht vielen Konsolen-Spielern große Hoffnung.

Falls ihr auf der Xbox spielt und trotz fehlendem Gyro das beste aus eurem Elite-Controller herauskitzeln wollt, empfehlen wir folgenden Artikel: So habe ich mit nur 25 € meinen Xbox Elite Controller enorm verbessert

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Kreylem

Ich persönlich habe keine Lust darauf den Controller bewegen zu müssen während ich spiele aber solange die Funktion optional ist kann es mir egal sein.

DeejayDMD

die möglichkeit so zu zielen, gab es sogar schon seit der PS3 😉

DeejayDMD

dann entschuldige ich mich. genau diesen kleinen absatz habe ich übersehen und nicht gelesen und bin jedesmal über ps4/ps5 gestolpert 😀 die einprägsamsten spiele waren damals auf ps3 super rub a dub, flower und heavenly sword, mit der steuerung. bei killzone hab ich das nie genutzt und bei uncharted kann ich mich auch nur wage an die granaten erinnern^^

Kronash

Ich habe darüber immer wieder mal gelesen und finde es wirklich bedauerlich wie das Feature vergessen wurde. In den Anfangstagen der PS4 wurde damit sogar geworben.

Wahrlich bin ich kein Freund von Fortnite, aber alleine deswegen werde ich es mal testen um zu wissen ob ich es wirklich so gut finde wie ich mir erhoffe 😅

Das würde viele Shooter auf den Konsolen extrem aufwerten. Ich hoffe doch sehr dass Respawn nachziehen wird.

Klabauter

Das würde ich sehr gern mal in Destiny testen. Geht das?

Sgt. Butterbread

Ich finde es ganz witzig wenn Leute keine Bewegungssteuerung wollen nur weil sie das mit der Wii verbinden. Das war die allererste Konsole die komplett damit designt war, natürlich funktioniert das nicht so gut. Aber dank der Wii gab es den Anstoß da mal drüber nachzudenken und jeder hat es ja auch mal versucht. Und heutzutage muss ich sagen das gerade Nintendos System schon sehr gut funktioniert. Kombiniert mit dem meiner Meinung nach genialen Rumble ist das mittlerweile weit mehr als nur ein Gimmick.

Antester

Ob das bei mir Fluch oder Segen ist? Beim Steuern gehe ich häufig mit vollem Körpereinsatz in die Kurven. 😂

Patsipat

Kenn ich…. Ich “hüpf” sozusagen zur Seite wenn was auf den Charakter zufliegt oder ducke mich teilweise mit ihm.

Mal schauen wie das ganze wird. Wenn es gut wird und ich damit klar komme gerne.

Man sollte die Spieler aber nicht mit aller Gewalt dazu zwingen nur noch gyro aim nutzen zu müssen.

Lieblingsleguan

Gran Turismo Sport hat auch eine gute Gyro Steuerung, das wäre dann was für dich 😉.
Hab es mal bisschen probiert, funktioniert sehr gut, es gibt auch Leute, die damit richtig schnell sind. Wenn man kein Lenkrad hat, eine sehr gute Alternative (habe ich aber, deshalb nur mal 1-2h getestet).

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