7 tote MMOs, die viel zu schnell von uns gegangen sind

7 tote MMOs, die viel zu schnell von uns gegangen sind

Star Wars: Galaxies

Was war das für ein Spiel? Star Wars Galaxies war das erste große MMORPG im Star-Wars-Universum und erschien noch vor dem heute noch aktiven Star Wars: The Old Republic. Anders als SWTOR war die Story von Galaxies zwischen Episode IV und V angesiedelt. Ihr wart also in der Zeit der alten Trilogie unterwegs.

Die Spielwelt enthielt diverse, aus den Filmen bekannte Planeten, die man bereisen und auf denen man dann Quests erledigen konnte.

Aber Quests waren nur ein kleiner Teil des Spiels. Galaxies war nämlich kein Themenpark, sondern ein Sandbox-MMORPG. Ihr konntet also euch frei austoben und eure eigenen Geschichten schreiben. Dazu kamen Aktivitäten wie Crafting, PvP, Housing und die Zucht von Tieren.

Was war daran so toll? Star Wars Galaxies beeindruckte mit der typischen Star-Wars-Atmosphäre. Wer sich in dem SciFi-Epos auskannte, war hier gleich zuhause. Sandbox-Fans wiederum genossen das extrem komplexe Crafting.

Es gab derart viel zu tun, dass man gar nicht alle Skills mit einem Charakter meistern konnte. Dazu kamen noch diverse seltene Sammlungen, die man sich eifrig freispielen konnte.

Das Housing erlaubte auch sehr kreative Ideen und Spieler konnten ganze Städte in die Wildnis bauen. Es gab sogar einen Politiker-Beruf, der Städte verwalten konnte.

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Warum musste es sterben? Star Wars Galaxies war ein solides Spiel, aber nie der große Mega-Hit. Spielerzahlen waren auf dem Höhepunkt bei knapp 300.000. Ein Mangel an frischem Content führte dann auch immer wieder zu Abwanderungen, da vielen Spielern irgendwann langweilig wurde.

Doch das allein war nicht der Grund, warum das Spiel sterben musste. Im Laufe seiner drei Erweiterungen kam mit der 3. Expansion 2005 „Trials of Obi-Wan“ das bei vielen Fans verhasste Wort „NGE“ (New Game Experience).

Die NGE hatte das Ziel, die Spielerfahrung zu ändern und einsteigerfreundlicher zu gestalten. Sie krempelte viele Elemente des Spiels komplett um, darunter die Charakter-Progression. Vieles wurde stark vereinfacht und die einst sehr schwer freispielbare Jedi-Klasse war jetzt für jeden Kasper als Start-Held verfügbar.

Das wiederum erzürnte viele alte Veteranen des Spiels, die dem Game bis dahin stoisch die Treue gehalten hatten. Massig Spieler wanderten ab und Spieler-Siedlungen wurden über Nacht zu Geisterstädten.

Der erhoffte Zulauf an neuen Spielern blieb derweil unter den Erwartungen. Sechs Jahre später, im Jahre 2011 und 5 Tage vor dem Start von SWTOR, wurde Star Wars Galaxies dann final abgeschaltet.

Seit 2015 lässt sich Star Wars Galaxies dank einigen eifrigen Fans aber wieder über einen Emulator spielen.

Anthem

Was war das für ein Spiel? Anthem sollte ein Open-World-Looter-Shooter-Hit werden. Das Spiel setzte auf Shooter-Action, ein opulentes SciFi-Setting, eine Top-Story von BioWare und coole Kampfanzüge.

Diese Anzüge, die so genannten Javelins, gab es in vier verschiedenen Sorten und jeder Javelin konnte anders ausgerüstet werden.

Von einer schwer befestigten Stadt aus flogen eure Javelins los, um Missionen und Raids im lebensfeindlichen Umland zu erledigen. Dabei gab es massig Loot zu erbeuten und damit konntet ihr dann eure Kampfanzüge weiter aufmotzen.

Zwischen den Missionen galt es, die Stadt zu erkunden und deren teils sehr skurrile Bewohner kennenzulernen. Daraus entspann sich dann auch immer mehr die Story des Spiels.

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Was war daran so toll? Es war ein ganz besonderes Gefühl, wenn ihr mit eurem Javelin aus der Stadt gestartet seid und im donnernden Flug die bunte und mysteriöse Dschungelwelt im Umland erkundet habt.

Die Javelins mit ihren verschiedenen Waffensystemen spielten sich alle angenehm anders und es gab viel zu tüfteln und auszuprobieren. Auch das Feeling der teils massiven Anzüge und das Gunplay waren herrlich.

Dazu kam eine wirklich faszinierende Welt, die man mit Freude erkunden wollte und deren Mysterien sicher Stoff für massenweise extra Content wären.

Warum musste es sterben? Leider krankte Anthem bald schon an einer essenziellen Stelle. Der Loot war in den Endgame-Aktivitäten oft so schlecht, das niemand richtig Bock auf den Grind hatte. Und neuen Content gab es nicht schnell genug. Bald schon verließen viele Spieler das Game und es wurde nicht besser.

Nach und nach kam heraus, dass die Entwickler völlig überfordert waren und die Projektplanung äußerst dürftig war. Offenbar fehlte ein klares Konzept und vor allem eine vernünftige Roadmap für den Post-Launch.

Daher ging Anthem schnell die Puste aus und das Spiel lag lange quasi auf Eis. Es gab zwar Berichte darüber, dass man bei EA und BioWare an einem Relaunch als eine Art Anthem 2.0 arbeite, aber am Ende entschloss man sich dann doch, den Stecker zu ziehen.

Jüngst meldete sich auch ein früherer BioWare-Boss zu Wort: Die berühmte BioWare-Magie wäre immer schon großer Bullshit gewesen.

MeinMMO-Autor Mark Sellner hat damals Anthem gespielt und hat die folgenden Gedanken dazu:

Ich bin eigentlich gar kein BioWare-Fan, aber Anthem sah beim ersten Trailer einfach schon richtig gut aus. Nach langer Zeit hatte ich mich dazu durchgerungen, das Game vorzubestellen und Mann oh Mann, was eine herbe Enttäuschung. Anthem hat Spaß gemacht und sich gut angefühlt, hat aber in meinen Augen so viel Potenzial schlicht verschwendet.

Die Story versprach eine richtig coole Welt mit starkem Background, der aber dann doch völlig blass blieb. Die Charakterentwicklung wirkte auf den ersten Blick umfangreich und voller Abwechselung, war es aber doch nicht. Die Welt hätte ein riesiger Open-World-Spielplatz sein können, war aber bereits nach wenigen Stunden langweilig.

Ich vermisse nicht das Anthem, das von uns ging, aber verdammt, ich vermisse, was Anthem hätte sein können.

Mark Sellner, Autor bei MeinMMO
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Nytrouz

Das meiner nach beste mmo was gestorben ist war firefall. Und in wie fern wahren Patagon und evolve ein mmo?

Moast

Wildstar – forever number one!

Obwohl mir das Setting anfangs überhaupt nicht gefallen hat, aber das Kampfsystem war das beste, was ich jemals in einem MMORPG gespielt habe.

Leyaa

Habe keines der erwähnten MMOs gespielt.

Wildstar klang noch am interessantesten, aber der schrille Artstyle und die Harcore Ausrichtung hat mich schon damals abgeschreckt.

Den Hype um Anthem habe ich nie richtig verstanden, wirkte auf mich immer wie eine Art Warframe Kopie (mit deutlich weniger Auswahlmöglichkeiten). Aber ich war auch noch nie ein Shooter Fan.

Thirty

Wildstar R.I.P :(. Hoffe es kommt als P Server wieder :/. War bei der Schließung der Server dabei, traurigster Moment meiner Gaming-Geschichte :(.

Xolo

Gibt es schon neue Nachrichten von den Wildstar P-Servern, die teilweise von den ehemaligen Entwicklern unterstützt werden?

thoxx

Als ich mich zuletzt mal informiert hatte gab es rudimentären Kampf, aber viele Skills die noch nicht oder nicht richtig gehen. Quests in Startgebieten gehen wohl so halbwegs, danach wird’s sehr schnell dünn. Man kann aber immerhin alle Gebiete besuchen.
Man braucht sich aber nix vormachen… das ist noch sehr weit von was richtig Spielbarem (im Sinne von Content) entfernt. Das wird auch alles nur per Reverse Engineering gemacht und dauert einfach wahnsinnig lange.

thoxx

WildStar bleibt mein Lieblings-MMO.
Es hatte ohne Frage viele Probleme mit der Performance und Bugs, die es teilweise seid Release gab, da braucht man gar nix schön reden.
Aber die Dungeons und vor allem Raids waren in Verbindung mit dem Kampfsystem einfach das Beste und Spaßigste, was ich bisher in einem MMO gespielt habe. Schießen, springen, ausweichen, im Kreis laufen während 10 rote Telegraphen sich unter einem bewegten war herrlich chaotisch und herausfordernd. Die Bosse in der Datenzone waren wirklich toll, den ersten Avatus Kill hab ich immer noch vorm geistigen Auge.
Beim Redmoon Raid war ich dann leider schon raus.

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von thoxx
Saigun

Doch anders als bei WoW, wo sich „nur“ Allianz und Horde kloppten, bot Warhammer Online Kämpfe an, in denen sich jeweils drei Fraktionen gegenseitig verdroschen.

Das stimmt nicht. Es sind eben nur 2 Fraktionen.

MathError

WildStar und Marvel Heroes habe ich geliebt!

Beide waren wirklich sehr sehr gut Spiele. Bei WS war das Problem wie im Artikel beschrieben der Endcontent einfach zu anstrengend zu organisieren, die Zeit der 40 Mann Raids war einfach vorbei. Die Spielerzahlen sanken leider einfach immer weiter, dass man kaum noch Leute ausserhalb einer Gilde/Gruppe hatte um irgendwas zu machen. Ein Wiederauferstehung des Spiel würde mir sehr gefallen.

Marvel Heroes (Omega) beide Versionen waren sehr gut. Die PC Version teils “p2w” und die Konsolen Version wurde aus vielen Gründen leider sehr schnell aufgegeben.

Wer weiß vllt sieht man eines der beiden Spiele mal wieder. 🙂

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von MathError
lIIIllIIlllIIlII

Paragon hat einige Klone bekommen.
Darunter “Fault” auf Steam. Es benutzt die alten Paragon Assets und ist relativ nahe am Original. Allerdings krankt es auch an den Problem des Originals.

Dazu kommt, dass die Playerbase nahezu winzig ist was sich extrem negativ auf das Matchmaking und die Q-Times auswirkt. Viele Probleme die bemängelt werden basieren darauf.

Naja die Meinung zu dem Spiel ist seeeeehr geteilt. Und neue Spieler haben… naja wie beim Mobas üblich kaum eine Chance. Zum einen wegen der Moba Charakteristik, zum anderen dank der Community die Geduld und Verständnis nicht zu ihren Tugenden zählt… naja irgend wie ist das ja auch eine MOBA Charakteristik ;D

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