Innovationen zu schaffen ist nicht einfach, wie Richard “Lord British” Garriott derzeit mit seinem Selective-Multiplayer-RPG Shroud of the Avatar erleben muss.
Die Idee dahinter war laut einigen Videos aus der Zeit der Kickstarter-Kampagne mal, ein Single-Player-Rollenspiel zu erschaffen, bei dem man auf Wunsch auch mal einige Freunde einladen und kooperativ mit ihnen die Abenteuer erleben kann. Es sollte auch möglich sein, in einen offenen Onlinemodus zu wechseln, um Fremde kennenzulernen. Doch wie einige aus der Community feststellen, wandelte sich das Spiel während der Entwicklung hin zu einem klassischen MMORPG, das man auch offline spielen kann.
Aus Selective Multiplayer mache MMORPG
Der Wandel soll laut mehreren Fans des Spiels von Spielern durchgedrückt werden, die aus der Ultima-Online-Ecke stammen und die Entwicklung von Shroud of the Avatar mit sehr viel Geld unterstützen. Sie möchten am liebsten ein Ultima Online 2 haben. Im offiziellen Forum ist inzwischen sogar schon zu lesen, dass die Entwickler doch bitte etwas gegen den Single-Player- und Friends-Online-Modus unternehmen sollen. Diese beiden Modi würden einerseits das Balancing zerstören und andererseits dafür sorgen, dass zu wenig Spieler im Online-Modus zu sehen sind.
Da man derzeit immer weniger vom Single-Player-Modus hört und gerade solche Aussagen dazu führen, dass der Fokus offenbar immer mehr auf den MMO-Part des Spiels gerichtet wird, veröffentlichten einige Fans über Facebook eine Art offenen Brief an “Lord British”. In diesem wird darauf hingewiesen, dass Shroud of the Avatar im ersten Quartal 2017 erscheinen soll, der Single-Player-Part des Spiels aber bisher so gut wie nichts zu bieten hat außer einer Offline-MMO-Erfahrung. Man hätte Vertrauen in die zugrundeliegende Geschichte, die für das Spiel entwickelt wurde, doch die Mechaniken eines Single-Player-Spiels würden einfach fehlen.
Single Player ist mehr als nur Story
Dies zeige sich beispielsweise an den Quests. Obwohl Entscheidungen mit Konsequenzen versprochen wurden, kann man keine Konsequenzen sehen. Ein Kind beispielsweise wird nie mit seiner Mutter wiedervereint, da sich diese in einer Housing-Zone befindet, zu welcher man aus technischen Gründen keine Instanz erschaffen kann, in welcher das Kind zur Mutter zurückkehrt. Die Dialoge würden sich wie ein IRC-Chat anfühlen, es gäbe zu wenig zu erkunden. Grinding wäre nötig, um einige Gebiete erkunden und Bossmonster erledigen zu können. Das würde den Fluss der Story stören.
Die Welt würde sich viel zu leer anfühlen, die teilweise seltsamen Dekorationen der Spieler in Sachen Housing würden sich negativ auf die Atmosphäre auswirken und die Städte würden nur wie Hubs anmuten, in denen Roboter wohnen, die keinerlei Beziehung zueinander haben. Kurz, Shroud of the Avatar fühle sich im Single-Player-Modus momentan nicht wie ein Single-Player-Spiel und schon gar nicht wie ein Single-Player-Ultima an. Und man befürchtet, dass bis zum Release im ersten Quartal 2017 zu wenig Zeit bleibt, um dies hinzubekommen.
Dabei möchte man natürlich nicht, dass die Entwickler Shroud of the Avatar zu einem reinen Single-Player-Spiel machen, sondern, dass dieser Modus nicht vernachlässigt wird. Er soll ebenso Priorität wie der MMO-Modus haben und der MMO-Part soll sich nicht negativ auf den SP-Part auswirken, Eine Reaktion von Lord British und den Entwicklern von SotA steht noch aus.
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Na, mal sehen.