Sind Online-Rollenspieler einsam und asozial?

Sind Online-Rollenspieler einsam und asozial?

Hallihallo und einen schönen guten Tag! Nachdem es mir gelungen ist, mich von der neuen Erweiterung “Star Wars: The Old Republic Galactic Starfighter” loszureißen, möchte ich jetzt wieder einige Worte an Euch richten.

Das heutige Thema: Vorurteile gegen Online-Rollenspieler.

Ich bin mir sicher, jeder von Euch war gerade in seinen jungen Jahren schon einmal mit einer ähnlichen Situation konfrontiert: Man ist fest für eine Raidgruppe eingeplant, hat nötige Elixiere und Verstärkungszauber angesammelt und dann kommt der Anruf von der Real-Life-Clique, ob man nicht heute auf diese oder jene Party möchte. Es ist schwierig diesen Leuten nun kurz und verständlich zu erklären, warum man keine Zeit hat, denn schnell bekommt man folgende Antwort:

Du willst also alleine vor dem PC sitzen und zocken, anstatt mit uns was zu machen.

Wenn das nun zwei oder drei Mal vorgefallen ist, dann machen sich im Freundeskreis schnell Gerüchte breit – gerade während der Schulzeit passiert das häufig. Ehe man sich versieht, hat man schon Stempel auf der Stirn wie “Computernerd”, “einsam” oder gar “asozial”.

Während sich der erste Begriff inzwischen von einem Schimpfwort fast schon zu einem anerkennenden Lob gewandelt hat, so sind die letzten beiden doch sehr verletzend. Die meisten Menschen, die bisher keinen Kontakt mit Online-Rollenspielen gemacht haben, wissen überhaupt nichts über die Materie.

Es stimmt zwar, dass wir physisch alleine vor dem Computer sitzen, aber einsam sind wir dabei nur in den seltensten Fällen. Fast immer sind wir in einer Gruppe oder mit unserer Gilde unterwegs und mit steigender Dauer spricht man auch über TeamSpeak oder Skype miteinander. “Einsam” ist nichts, was man einem Menschen zuschreiben kann, denn ob ich einsam bin oder nicht, das entscheidet genau eine Person – und das bin ich selbst.

Innerlich wütend werde ich, wenn mich jemand aufgrund meiner Leidenschaft zu Online-Rollenspielen als “asozial” bezeichnet, denn diese Leute haben sich offensichtlich keine Gedanken über den gewählten Begriff gemacht und das gleich aus zwei Gründen.

  • Erstens: Ich spiele mit Menschen zusammen. Nur weil ich physisch nicht bei anderen Leuten bin, ist die Handlung nicht weniger sozial. Niemals würde mir die Idee einfallen, eine meiner guten Freundinnen als “asozial” zu betiteln, weil sie stundenlang telefoniert, anstatt sich mit jemandem zu treffen.
  • Zweitens: Das Folgende ist vielleicht nicht direkt einleuchtend, aber denkt darüber nach. Eine Ablehnung ist sozial. Eine Diskussion ist sozial und selbst das Ignorieren einer anderen Person ist eine soziale Handlung, denn sie findet zwischen Menschen statt. Natürlich ist dies eine meiner sehr persönlichen Definitionen, aber ich bin der festen Überzeugung, dass ein Mensch niemals “asozial” sein kann, solange er Teil einer Gesellschaft ist – und das ist auf der Erde gar nicht anders möglich.

Wie seht ihr das? Mit welchen Vorurteilen und Anschuldigungen hattet ihr im Laufe eures Lebens schon aufgrund eurer Computerleidenschaft zu kämpfen? Lasst es mich in den Kommentaren wissen und gebt mir Anregungen für ein neues Thema!

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Mylor

Hallo Cortyn…”Toleranz ist Verstehen”, dieses Zitat passt ganz gut. Wenn ich mich mit Personen unterhalte, die mich komisch angucken, wenn ich von meinem Hobby erzähle…dann weiß ich, die wollen es gar nicht verstehen und stempeln es ohnehin als Kinderkram ab. Ich habe aber in letzter Zeit das Gefühl, dass die Anzahl derer, die sowas spielt, wächst…Dass es fast schon “in” ist. Es gab mal vor 1-2 Jahren einen negativen angehauchten Beitrag von RTL über Gamer – war das nicht zur Convention? Das verursachte ja einen Shitstorm und seither weiß auch die Gesellschaft teilweise, dass viele Aussagen einfach zu pauschal sind…

Cortyn

Das ist interessant. Ich habe leider immernoch den gegenteiligen Eindruck, wie die Medien vor ein paar Wochen auch wieder zeigten. Da ging es um einen Mordfall und der Täter “spielte Computerspiele und schaute gewaltätige Animeserien”. Zumindest in meinem Umfeld ist die Akzeptanz dafür noch nicht vorhanden – vor allem in ländlicheren Gebieten wird man wie ein Dämonenanbeter angeschaut.

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