Red Dead Redemption 2 ist das zickigste PC-Spiel seit Jahren – Und ich bin verflucht

Unser Autor Schuhmann hat Probleme mit Red Dead Redemption 2 auf dem PC und zwar alle, die man sich nur vorstellen kann. Seit Jahren hat ein PC-Spiel nicht mehr so viele Zicken gemacht wie dieses.

PC-Gaming ist lange nicht mehr so schlimm, wie sich das viele Konsolen-Spieler vorstellen und wie es auch bei mir noch früher war.

Vor 10 Jahren saß ich regelmäßig mit dem Schraubenzieher vor meinem Rechner, um dort irgendwas zu machen: Irgendein Lüfter war verstopft, irgendein Kontakt wackelte.

Es gab Windows-Neuinstallationen, ich musste Festplatten regelmäßig defragmentierten, Netzteile hatten nach einem Upgrade der Grafikkarte nicht mehr genug Power – das ganze Zeug.

Es war alles so schön, bis ich Red Dead Redemption 2 traf

Mit meinem neuen Rechner hab ich aber seit Jahren gar keine Probleme. Das einzige, was ich noch regelmäßig mache ist, Grafikkarten-Treiber zu installieren und ab und an die Registry durchzuschauen und zu säubern.

Mein PC ist völlig überdimensioniert für alles, was ich sonst mit ihm spiele. Die Games machen seit Jahren keine Zicken, sondern laufen einfach.

Mein Schraubenzieher ist seitdem arbeitslos.

So war es jedenfalls, bis mir Red Dead Redemption 2 auf die Festplatte kam.

Schon die Installation dauerte Stunden und brach mehrmals ab.

Dann konnte ich das Spiel nicht spielen, weil sich „Red Dead Redemption 2“ unerwartet schloss. Das Spiel brach entweder schon im Menü ab oder kurz danach.

Das war ein Launch-Fehler, den viele hatten: etwa Twitch-Streamer JERICHO.

Weil ich unbedingt spielen wollte, hab ich nach einer Lösung für die Start-Probleme von RDR2 gesucht, in Foren gewühlt, die Ratschläge befolgt und Red Dead Redemption 2 im Fenstermodus und mit DirectX 12 statt Vulcan irgendwie zum Laufen gebracht.

Das ist die alte Illusion: Wenn ich irgendwas an den 50 verschiedenen Reglern im Menü drehe – die Schattenqualität reduziere oder so, dann läuft es plötzlich viel besser.

Nach der Änderung lief das Spiel zwar, aber ich hatte die schlimmsten Grafik-Macken. Seltsames Flimmern und Flackern am unteren Rand des Bildschirms – ich kam mir vor wie in den frühen 90ern.

Als Red Dead Redemption 2 nach ersten Patches halbwegs stabil lief, bemerkte ich ein Stottern – das Spiel hing einfach für mehrere Sekunden fest. Die Audio-Spur lief weiter, sonst tat sich nichts.

Trotz toller Grafik und spannender Story ruinierte das Stottern jedes Gefühl für Immersion, wenn die Welt plötzlich für 8 Sekunden stillstand.

Offenbar hatte ich genau die Kombination aus Nividia-Grafikkarte und CPU, die Red Dead Redemption 2 überhaupt nicht mag und bei der es zu all diesen Problemen kommt.

Als das Stottern nach einem Patch endlich behoben war, wollte ich mal Online spielen – da beendete sich das Spiel aber zufällig und immer wieder. Online ging gar nichts. Also spielte ich weiter die Story, die fing eh grade an, mir Freude zu machen.

Ich hatte mir vorgenommen, Leute bei Red Dead Redemption 2 ins Wasser zu schubsen und sowas alles.

Einmal was selbst gemacht – sofort versaut

Das neusten Probleme mit Red Dead Redemption 2 gingen dann auf meine Kappe. Seit 2 Tagen stürzte mir das Spiel ab, weil „virtueller Arbeitsspeicher“ fehlte. Es lud nicht mal mehr.

Ich war schon kurz davor, Red Dead Redemption 2 endgültig an die Wand zu werfen, dann fiel mir ein, dass ich vorher, als ich die Registry säubern wollte, den Auto-Start entrümpelt hatte.

Dabei hatte ich ein Programm rausgeschmissen, dass die SSD-Festplatte managet. Ich hab noch nie verstanden, was das Teil macht. Jetzt weiß ich es: Es regelt auch den virtuellen Arbeitsspeicher und sorgt dafür, dass mein PC so funktioniert, wie er funktionieren soll.

Ohne das Programm im Autostart funktionierte Red Dead Redemption 2 nicht mehr. Zwar konnte ich alles andere wunderbar spielen, Red Dead Redemption 2 aber nicht.

Das einzige, was ich überhaupt noch am PC bastele, hat’s also nur noch schlimmer gemacht! Okay, das war mein Fehler.

Aber was wiederum Rockstars Schuld ist: Jedes Mal, wenn mir RDR2 abstürzt und ich mich wieder in den Rockstar Launcher einloggen will, muss ich irgendein Captcha machen und Busse, Zebrastreifen oder Ampeln finden. Da komme ich mir jedes Mal wie ein Idiot vor, weil ich nie weiß, ob das Bild, das zu 99% Landschaft und zu 1% eine Ampel zeigt, doch noch als Ampel zählt oder nicht.

Captcha behauptet dann auch einfach: Nee, das ist nicht so. Mach nochmal, du Roboter-Knilch.

Noch schlimmer ist, dass mir Kollege Patrick Freese sagt: Er weiß gar nicht, was ich habe. Bei ihm laufe Red Dead Redemption 2 tadellos – und das schon von Tag 1 an.

Vielleicht ist das die Rache des Spiels an mir, dass ich vor dem PC-Release wagte, an ihm zu zweifeln.