Ein Anime aus 2024 hat mich stärker mitfiebern lassen als jeder andere zuvor

Ein Anime aus 2024 hat mich stärker mitfiebern lassen als jeder andere zuvor

MeinMMO-Dämon Cortyn wurde emotional mal wieder unvorbereitet erwischt. Denn ein Anime aus dem aktuellen Jahr sorgt für jede Menge Anspannung.

Aktuell haben Anime-Fans es relativ gut. Es gibt in diesem Jahr mehr neue Anime-Serien als jemals zuvor und für so ziemlich jeden Geschmack ist etwas dabei. Nostalgie-Fans kommen mit der Neuauflage von Dragon Ball auf ihre Kosten. Wer es abgedrehter mag, schaut sich DAN DA DAN an.

Doch ich möchte heute mit euch über eine Serie sprechen, bei der vor einigen Tagen die zweite Staffel abgeschlossen wurde: Oshi no Ko oder auch „Mein*Star“.

Oshi no Ko war mit der ersten Staffel für mich im vergangenen Jahr bereits das absolute Highlight – und das, obwohl ich mit den offensichtlichen Genres eigentlich wenig anfangen kann.

Ich mag im Grunde keine Idol-Anime und auch die Thematik von „Ich bin gestorben und wurde als XYZ wiederbelebt“ hängt mir nach der Isekai-Dauerbestrahlung des letzten Jahrzehnts deutlich aus den Ohren raus.

Dennoch hat mich Oshi no Ko nach der ersten Folge gefesselt und die zweite Staffel hat nochmal eine ganze Schippe oben draufgelegt.

Wo kann man Oshi no Ko schauen? Oshi no Ko Staffel 2 gibt es entweder bei Amazon Prime im Abo oder bei Akiba Pass TV zum Kauf.

Eine Rache-Geschichte mit glaubhaften Charakteren

Staffel 2 setzt relativ nahtlos an Staffel 1 an. Aqua Hoshino musste als Kind mit ansehen, wie seine Mutter, ein beliebter Star, von einem fanatischen Fan ermordet wurde. Doch wie der Fan an die Adresse kam, ist für Aqua klar: Nur sein bisher unbekannter Vater kann die Adresse verraten haben. Daher hegt Aqua den Plan, seinen Vater, der irgendwo in der japanischen Unterhaltungs-Industrie sein muss, zu finden und zu töten.

Im Kern ist Oshi no Ko also eine ziemlich düstere Rachegeschichte, bei der Aqua die Leute um sich herum manipuliert und ausnutzt, um an sein Ziel zu gelangen – ohne dabei aber rein „böse“ zu sein. Er hilft vor allem seiner Schwester, aber auch Freunden und Bekannten und knüpft jede Menge Beziehungen, um in der skrupellosen Welt der Stars zu bestehen.

Oshi no Ko 2 Aqua Suffering
Aqua leidet beim Schauspielen – so ist er am überzeugendsten.

Ein Theaterstück mit mehr Emotion als jeder Film

Die zweite Staffel dreht sich zu einem großen Teil um ein Theaterstück, bei dem Aqua und viele andere Chraktere auftreten sollen. Eine Manga-Adaption, die als 2,5D-Theater umgesetzt werden soll.

Die tatsächliche Aufführung erstreckt sich dabei sogar über satte 3 Episoden, sodass man die wichtigsten Szenen in Gänze zu sehen bekommt. Immer mal wieder werden dabei Flashbacks eingespielt, die Emotionen und Werdegänge der einzelnen Teilnehmer offenbaren und Konflikte zwischen den verschiedenen Akteuren beleuchten – sowohl die Charaktere innerhalb des Theaterstücks als auch die der Schauspieler.

Gleichzeitig ist ein großer Teil der Episoden aus der Perspektive der Zuschauer – oder eher so, als wäre man selbst Besucher im Theater. Man sieht vor sich die Reihen der anderen Zuschauer und beobachtet das Theater auf Distanz.

Oshi no Ko 2 Play Theatre
Teile der Episoden sind aus Sicht der Zuschauer – das macht das Theater noch glaubwürdiger.

Für mich war das eine unerwartete Erfahrung. Denn Oshi no Ko zeigt nicht nur die harte Realität im Showbusiness auf, sondern beleuchtet auch Themen, die sich garantiert jeder schon einmal gefragt hat:

  • Warum sind Bücher so oft „besser“ als die Filme?
  • Warum wird so viel bei der Umsetzung geändert?
  • Warum werden „schlechte“ Schauspieler für wichtige Rollen genommen?

Doch noch mehr überrascht hat mich, wie sehr ich mit den sehr unterschiedlichen Charakteren mitfiebern konnte. Als würde es gerade um Leben und Tod gehen, obwohl die ja nur ein Theaterstück aufspielen.

Nur um das nochmal ganz klar auszuformulieren, was ich meine: Die fiktiven Charaktere von Oshi no Ko spielen innerhalb ihrer Welt ein Theaterstück, bei dem sie wiederum fiktive Charaktere verkörpern – und doch sitze ich angespannt vor dem Bildschirm und fiebere jede Sekunde mit.

Oshi no Ko 2 Ruby Starless Eye
Natürlich darf auch eine ordentliche Portion psychologisches Drama nicht fehlen.

Ein Anime, der eine Chance verdient hat

Mir ist bewusst, dass viele Oshi no Ko schon gar keine Chance gegeben haben, weil sie auf den ersten Blick dachten: „Oh, das ist wieder so ein nerviger Idol-Anime.“ Doch das ist Oshi no Ko nicht. Sicher hat die Serie manche bunte, farbenfrohe Momente, doch die Geschichte dahinter ist düster, emotional und im Hinblick auf die Unterhaltungs-Industrie mitunter so brutal ehrlich, dass es beim Zusehen schon fast schmerzt.

Oshi no Ko oder „Mein*Star“ ist aus meiner Sicht ein Ausnahme-Anime – etwas, das es in dieser Form kein zweites Mal gibt und so bald wohl auch nicht wieder geben wird. Die Gefühlsachterbahn, auf die man hier geschickt wird, zusammen mit grandios ausgearbeiteten Charakteren, gibt es im häufig immer gleichen „Waifu-Einheitsbrei“ aktuell sehr selten.

Habt ihr die zweite Staffel von Oshi no Ko bereits gesehen? ODer habt ihr den Manga gelesen, um zu wissen, wie die Geschichte ausgeht? Wenn ja: Wehe, ihr spoilert in den Kommentaren. Das wäre wirklich fies. Und dann müsste ich euch ja mit Trash-Anime den Gefallen erwidern. Das will doch niemand.

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VonGestern

Mein Interesse wurde nun tatsächlich geweckt! Ich bin gespannt drauf. Danke für die Vorstellung!

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