In MMORPGs ist Effizienz mittlerweile wichtiger als Abenteuer – Aber es gibt einen Ausweg

In MMORPGs ist Effizienz mittlerweile wichtiger als Abenteuer  – Aber es gibt einen Ausweg

MMORPGs sollen Spieler in eine ferne Welt versetzen, in der sie gemeinsam Abenteuer erleben, während sie diese Welt und deren Geschichten kennenlernen. Doch der Druck, schnell das Endgame erreichen zu müssen, wirkt sich für manche auf den Rollenspiel-Aspekt aus und scheint gefühlt immer größer zu werden.

MMORPGs sind aus den Pen&Paper-Rollenspielen sowie den darauf basierenden Single-Player-RPGs der 1970er- bis 1990er-Jahre entstanden. Damals ging es darum, dass ein oder mehrere Helden spannende Abenteuer erleben konnte. Die Geschichten, die erzählt wurden, waren ebenso wichtig, wie den eigenen Charakter zu einem mächtigen Helden auszubauen.

MMORPGs wollten diesen Aspekt einfangen und auf eine Online-Spielwelt ausweiten, in der sich Hunderte oder Tausende Spieler treffen und miteinander interagieren konnten. Doch in der MMORPG-Community kommt immer wieder eine spannende Diskussion auf: Zerstört der Druck, möglichst schnell richtig gut zu werden, um effektiv an Endgame-Inhalten teilnehmen zu können, den Rollenspiel-Aspekt?

Diese Diskussion findet im Grunde regelmäßig und in vielen MMORPGs wie beispielsweise Final Fantasy XIV sowie auf Plattformen wie reddit statt, wo die Community das „Problem“ in einem kürzlich erstellten Thread rege bespricht. MeinMMO-Autor Andreas Bertits analysiert die Situation.

WoW Azuregos Worldboss
Bossgegner zu besiegen und dabei möglichst effizient zu sein, ist manchen MMORPG-Fans wichtig.

Nur effiziente Spieler sind gute Spieler

Was bedeutet Effizienz? Endame-Inhalte in MMORPGs wie World of Warcraft oder The Elder Scrolls Online versprechen stets die größten Herausforderungen und die wertvollsten Belohnungen. Dazu gehören dann beispielsweise mächtige Set-Items, welche nicht nur besonders schick aussehen, sondern Buffs bescheren, die den Charakter zusätzlich stärken.

An diese Items zu kommen, ist aber nicht einfach, da die Chance, sie als Loot zu finden, oft extrem gering ist. Also müssen diese Raids und Dungeons öfter absolviert werden, um irgendwann dieses Set komplett zu besitzen. Meistens gehört ein schwieriger Kampf gegen einen mächtigen Bossgegner dazu, der bestimmte Taktiken von den Spielern verlangt.

Das bedeutet: Damit sie möglichst schnell an die Beute kommen, müssen die Spieler ihre Charaktere so skillen und ausrüsten, um flott durch das Dungeon rennen und den Bossgegner ausschalten zu können. Es ist also nötig, den Charakter in eine bestimmte, besonders effiziente Richtung zu lenken.

Ähnliches ist bei den Quests zu erkennen. Spielt die Story einer Mission wirklich eine Rolle? Werden die Questtexte ausführlich gelesen, um mit den NPCs und ihrer Not mitzufühlen? Oder geht es nur darum, schnell zu schauen, was getan werden muss und welche Belohnung es gibt?

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Mächtige Set-items sind nötig, um Bossgegner effektiv besiegen zu können.

Was ist dabei das Problem? Spieler verkörpern nicht mehr einen Charakter, den sie vielleicht gerne spielen wollen, weil es ihnen Spaß macht, sondern die Figur, die gerade gebraucht wird. Das Rollenspiel tritt in den Hintergrund. Es geht nicht mehr darum, den etwas tollpatschigen aber humorvollen Zauberer mit der zerschlissenen Robe und dem wenig nützlichen Zauberstab zu spielen.

Der Zauberer muss die mächtigste Robe tragen, den stärksten Zauberstab führen und sollte seine Skills und Attribute auf höchstem Niveau haben – so, wie eben alle anderen Spieler in der Gruppe auch. Effizienz ist dadurch wichtiger geworden, als Rollenspiel – so meinen es zumindest manche MMORPG-Fans.

War das nicht schon immer so?

Schauen wir uns mal an, wie das zu den Anfangstagen der MMORPGs war. Stand Rollenspiel hier mehr im Fokus?

Onlinespiele bringen immer den Wettbewerbsgedanken mit sich, mal mehr und mal weniger. Sich von Mitspielern abzuheben oder sie im PvP besiegen zu können, vermittelt einfach ein gutes Gefühl. Sich als etwas Besonderes zu fühlen und nicht in der Masse unterzugehen, das ist etwas, wonach Menschen sogar im echten Leben streben. Dort sind es vielleicht ein großes Haus und ein schneller Sportwagen sowie viele Tattoos und eine auffällige Frisur und Kleidung, durch welche jemand auffällt. In einem MMORPG funktioniert das dann beispielsweise über Erfolge und Ausrüstung.

Ultima Online Asuka
Wer in Ultima Online die beliebteste Taverne führte, hatte stets viele Gäste.

Ultima Online gehört zu den ersten MMORPGs überhaupt und erschien im Jahr 1997. Selbst in diesem Spiel war es manchem wichtig, möglichst der beste Schmied der Fantasywelt Britannia zu sein oder sein Haus als erster direkt vor einen Dungeoneingang bauen zu können, um lange Laufwege zum Lager zu vermeiden, wenn man mit Schätzen vollgepackt aus der Höhle kam.

UO-Spieler gaben mit ihren Mounts oder der ersten selbstgeschmiedeten Rüstung an und wollten dafür gelobt werden, die Orks aus ihrer Waldfestung vertrieben zu haben. Der Wettbewerbsgedanke war damals schon präsent. Rollenspiel war natürlich ebenfalls wichtig. Den grummeligen Wirt einer Schenke zu spielen, machte großen Spaß. Doch dieser Wirt wollte dann eben zusätzlich die bekannteste und beliebteste Taverne des Landes führen.

Was hat sich verändert?

Rückblickend gab es dieses „Problem“, möglichst effizient in einem Multiplayer- beziehungsweise Online-Spiel zu sein, also schon „immer“. Nur war dies nicht so präsent wie heute. Live-Streams und Youtube-Videos befeuern diesen Wettbewerbsgedanken. Clans und Gilden möchten unter allen Umständen den „World First“ bekommen. Also als erste einen neuen Bossgegner besiegen oder den neuen Raid so schnell wie möglich meistern, um einen Rekord aufzustellen. Dies präsentieren die Spieler dann in ihren Videos, für welche sie Lob ernten.

Das wiederum spornt andere an, mitzumachen. Sie wollen ebenso effektiv spielen, um vielleicht irgendwann mal selbst den „World First“ bei einem neuen Inhalt zu ergattern.

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„World Firsts“ sind für manche Spieler extrem wichtig.

Doch genau das erzeugt einen hohen Druck. Denn der Spieler, der nur „just for fun“ spielt, die Quests und die Story genießt und vielleicht Wert auf Rollenspiel legt, der hat kaum eine Chance, für Endgame-Inhalte wie Raids oder Weltenbosse ausgewählt zu werden. Er spielt einfach nicht effizient genug.

Also fühlt er sich vielleicht unter Druck gesetzt und betreibt kein Rollenspiel mehr, sondern achtet darauf, den möglichst besten Build für seinen Charakter zu erstellen. Nur so hat er Chancen, bei den späteren Inhalten mitspielen zu können. Und die Gilde, für die er spielt, bekommt durch ihn dann bessere Chancen, coole Videos abzuliefern oder vielleicht mal einen Rekord aufzustellen, was ihnen die Anerkennung der Community einbringt.

Ist das Design von MMORPGs mit schuld?

In den Diskussionen rund um dieses Thema spielt ein Aspekt ebenfalls eine Rolle: Unterstützen Entwickler mit dem Design moderner MMORPGs den Wettbewerbsgedanken?

Wie bereits erwähnt, ist es beim Kampf gegen Endgegner oft nötig, dass sich Spieler eine Taktik überlegen. Der Boss nutzt Spezial-Attacken in einer bestimmten Reihenfolge. Diese Muster werden auswendig gelernt. Spieler legen die Kräfte und Ausrüstung an, welche am meisten Schutz gegen die Angriffe bieten und nutzen die Waffen und Zauber gegen die der Feind keine hohe Abwehr besitzt.

Diese Kämpfe sind natürlich so von den Entwicklern designt. Das wiederum spornt an, sich genau diese Ausrüstung zu holen und die nötigen Skills aufzuleveln. Haben Entwickler also Schuld daran, dass MMORPGs mit Fokus auf den Wettbewerb und Effizienz gespielt werden?

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Bosskämpfe in MMORPGs sind meist speziell designt und für effizient ausgebaute Helden einfacher zu meistern.

Pauschal lässt sich das nicht so einfach beantworten. Denn schaut man auf die Pen&Paper-Rollenspiele aus den 1970er- und 1980er-Jahre wie D&D zurück, gab es schon damals Monster, die einfacher zu besiegen waren, wenn die Heldengruppe die Schwächen ausnutzte und sich eine bestimmte Taktik überlegte.

Was man den Entwicklern vielleicht vorwerfen könnte, wäre, dies weiter zu forcieren. Doch selbst hier ist es so, dass sich ein Studio nach den Wünschen der Spieler richtet und sich daran orientiert, was gerade gut im Genre ankommt. Es ist ja nicht so, dass niemand diesen Wettbewerbsgedanken in einem MMORPG gut findet, ganz im Gegenteil. Wie anhand von Live-Streams und Videos sowie Ranglisten zu sehen ist, lieben viele Spieler diesen Aspekt.

Es geht nur darum, dass es eben nicht jedem gefällt. Und diejenigen, die Rollenspiel betreiben wollen, fühlen sich unter Druck gesetzt, bei diesem Wettbewerb mitmachen zu müssen.

Durch die vielen Videos von Rekorden in MMORPGs wie beispielsweise beim WoW-Classic-Boss Onyxia und neuen Inhalten, die verstärkt auf effizientes Spielen abzielen, ist es zumindest gefühlt inzwischen so, dass Effizienz wichtiger geworden ist, als Abenteuer zu erleben. Das heißt aber nicht, dass Rollenspieler keinen Spaß mehr damit haben, einfach nur der Story und Quests zu folgen.

Es gibt einen Ausweg!

Wie kann man auch als Rollenspieler noch Spaß haben? Zunächst mal ist es wichtig, sich zu verinnerlichen, dass euch in einem Spiel niemand zu etwas zwingen kann. Es ist notwendig, sich davon zu lösen, sich immer mit anderen vergleichen zu wollen. Spielt nach eurem eigenen Rhythmus. Hört sich einfach und plump an, ist aber so.

  • Ihr habt Spaß an den Storys der Quests? Dann genießt sie doch ganz einfach in eurem eigenen Tempo.
  • Wollt ihr versuchen, als der tollpatschige Zauberer den neuen Bossgegner zu legen? Dann sucht euch Gleichgesinnte und probiert es.
  • Interessieren euch effektive Builds oder seltene Set-Items nicht? Dann ignoriert diese Aspekte eines MMORPGs einfach.
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Gerade im MMORPG The Elder Scrolls Online lässt sich der Story-Content recht einfach und gemütlich durchspielen. Fokus auf Effizienz ist nicht zwingend nötig.

MeinMMO-Autor Andreas Bertits geht so vor:

Zunächst mal ignoriere ich Ranglisten, falls es welche gibt. Die interessieren mich überhaupt nicht. Ob jemand der beste Spieler eines Servers ist oder auf den unteren Rängen rangiert, ist mir völlig egal.

Dann überlege ich mir bei der Charaktererstellung eine Persönlichkeit für den Charakter, den ich spielen möchte und versuche, mich daran zu halten. Das bringt es mit sich, dass ich gar nicht nach Builds spiele. Sondern einfach die Figur, die ich mir ausgedacht habe. Dazu brauche ich Freunde, die das ebenso handhaben. Ich jage keine Sets. Wenn ich zufällig mal ein cooles, seltenes Item finde, dann freue ich mich und benutze es, muss aber jetzt nicht zwingend auf die Suche nach den anderen Teilen gehen. Genau genommen finde ich es sogar spannender, wenn diese Gegenstände einfach so beim regulären Spielen auftauchen und nicht, weil ich grinde.

Was Endgame-Inhalte angeht, so probieren wir den Inhalt in der Gruppe. Schaffen wir es nicht, dann probieren wir es später noch einmal, wenn wir etwas stärker sind. Aber ich skille jetzt nicht meinen Helden für einen Raid oder einen Boss um. Oft ist es ja eh so, dass gerade die Story-Inhalte einfacher sind und die wirklich fordernden Endgame-Inhalte losgelöst von der Geschichte stattfinden. Ich muss sie also gar nicht zwingend erledigen.

So spiele ich ein MMORPG auf die Weise, die mir Spaß macht und ignoriere andere, die nach Sets schauen, grinden und auf Effizienz spielen. Mein Spielstil wäre mit ihnen sowieso nicht kompatibel.

fragt meinmmo andreas neu

Andreas Bertits
Freier Autor MeinMMO

Das Gute am Genre ist einfach: Es bietet Platz für eine Reihe von unterschiedlichen Spielstilen. Manche wollen im Wettbewerb mit anderen Spielern stehen, andere bevorzugen das Rollenspiel. Man darf sich nur nicht unter Druck setzen und in eine Richtung drängen lassen, die einem nicht gefällt. Findet euren eigenen Weg in einem MMORPG. Bleibt euch treu und habt auf eure Weise Spaß.

Schaut euch mal die MeinMMO-Liste der 15 aktuell besten MMOs und MMORPGs 2020. Eventuell findet ihr dort einen Kandidaten, der eurem Spielstil entspricht.

Quelle(n): reddit
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p1ddly

Minmaxing ist ein essentieller Lebensbestandteil und lässt sich absolut nicht auf Spiele reduzieren. Um das los zu werden, müsste man schon gesamtgesellschaftlich was drehen.

Also wer gern Rollenspiel macht, sich nicht um die Entwicklung seines Charakters kümmert und nur rumgammeln will, hat in einem Mythic-raid oder Mythic+20 Instanz auch nichts verloren. Für solche Spieler gibt es genügend andere Aktivitäten und den genannten Content können sie zumindest in WoW auch in Form von normalen Schwierigkeitsgraden erleben. Die meisten Spieler suchen halt eine Herausforderung, was von den Spielen dann auch bedient wird.

Sehe ich nicht so. Warum sollte man als Rollenspieler nicht M+20 dürfen ? Ich darf ja als Mountainbiker auch an ein Schachturnier.

Das Problem ist nicht der Schwierigkeitsgrad. Das Problem ist dass alles optimiert sein muss.
Die Instanz zu schaffen reicht halt nicht es muss auch so und so viel DPS gemacht werden und wipen ist schon mal gar nicht drin.

Das ist die Effizienz die mich so nervt. Die Spieler haben das Ziel aus den Augen verloren.

Da der Alltag der meisten Menschen heute so durchstrukturiert und von Wettbewerb durchzogen ist, kann man natürlich auch nicht erwarten dass diese in ihrer Freizeit abschalten können. Ich hab da schon Verständnis.

Ich bin auch ehemaliger Progresser aber heute würde ich das auf keinen Fall mehr machen, das Klima ist schon einiges aggressiver geworden oben raus.
Klar ist es ist es natürlich auch so dass das Niveau gestiegen ist. Aber man wird schon eher ausgetauscht.

Vor 10 Jahren hat man schwächere Spieler mal zu sich genommen und Trockenübungen gemacht ect. Naxx Classic haben wir damals mit einer Gilde gemacht die heute nix mehr schaffen würde nur weil wir halt geduldig waren wie sau und wochenlang wipten bis auch der letzte nicht mehr gefailt hat.

Ahennys

Stimme dir zu.Aber nicht nur das.Paßt dein Char nicht in das Raid Setup?Pech gehabt.Hast du nicht die entsprechende App die deine “Leistung”anzeigt?Pech gehabt.Kennst du die Bosse nicht auswendig?Pech gehabt.
Früher nahm man Spieler die am Anfang standen mit.Man hatte seinen Stamm und packte wenn es ging noch 2 Newbis mit rein.Da war auch ein Wipe kein Beinbruch.Schütteln,Mund abwischen und weiter.
Wenn du heute nicht durchoptimiert bist kannst du wirklich nur noch mit einer eigens zusammengestellten Gruppe oder Gilde gehen.Wobei es bei Gilden auch schon schwer werden kann.Ob es Spaß macht muss jeder für sich selber beantworten.Ich brauche es nicht mehr.Hab den Wahnsinn lange genug mit gemacht.
Es reicht mir wenn ich es beruflich nicht vermeiden kann.
Und noch etwas…da sind sie durchoptimiert und klatsch liegen sie beim ersten Boss im Dreck.Dann geht das jaulen los.Dicke Hose..dicke Backe..aber keine Selbstkritik.Und wenn man dann einen Hinweis gibt fallen sie über dich her wie eine Horde wilder Paviane.
Wie gesagt.Jeder muss selber entscheiden ob es Ihm Spaß macht.

Caliino

Ich hab kein Problem damit Neulinge mitzunehmen, allerdings muss ich dabei das Gefühl haben dass die sich auch mit ihrem Charakter beschäftigen und der Dungeon auch ihrem Können entspricht.

Dennoch verstehe ich was du meinst, muss im Gegenzug dazu aber auch sagen dass die schwierigeren Dungeons oftmals ein gewisses Können und/oder Gear voraus setzen um da durch zu kommen.

Durch eine gute Freundin bin ich selbst einmal in eine RP-Gilde gegangen und war dort mit ein paar anderen Spielern die “Progress”-Gruppe der Gilde, die auch die schwierigeren Dungeons ohne Probleme laufen konnte. Über die Zeit hin haben wir da immer wieder Neulinge quasi “durchgezogen”, denen alles erklärt und sogar zum Teil Guides zu deren Klassen durchgelesen um ihnen Tipps zu geben.

So haben die bessere Ausrüstung und Wissen über ihre Klasse und die Dungeons bekommen – und dennoch hatten die es kein einziges Mal (ohne einen von uns) da durch geschafft…

Es bringt halt leider nichts wenn man gutes Gear hat, aber konsequent jegliche Tipps strikt ablehnt, weil “man den Charakter ja auf seine Art und Weise spielen will” und dann auch noch erwartet alles zu schaffen….

Na klar der Wille muss schon da sein. Ich bin auch nicht dafür irgendwelche faulen Säcken die Ausrüstung zu organisieren damit der die Gilde verlässt und in eine “bessere” gehen kann.

Solche gibt es auch einige. Das ist mitunter auch ein Grund das viele Spielet gar keinen Bock mehr haben Leute nach zu ziehn.

N0ma

Da ist was dran bei WoW ist 80% Gear und 20% Können. Sollte besser andersrum sein. Und das Gear ist hinter ziemlich viel Grind versteckt. Die Hauptursache das nächste Gearlevel ist nicht 5% besser sondern 50%, daran krankt das ganze System.

Markus

Ganz ehrlich ,darum bin auch wieder hdro am zocken da läuft alles noch vernünftig ab jeder kann spielen was er will und kann trotzdem in endgame mit machen und jeder hilft gerne den anderen. Den Stress mit du must das so spielen oder die Klasse taugt nichts damit wird du nicht mitgenommen gibt es da nicht. Und schnell schnell du brauchst morgen max zum Glück auch nicht

Patrick

Final Fantasy ist auch großartig was die Community angeht. Das Verhältnis von wirklich erwachsenen Spielern und Rollenspielen ist extrem hoch!
So macht zocken spaß.

An FF14 stören lediglich die monatlichen Kosten. Für mich Gelegenheitsspieler der auch noch Strategiespiele und solo-RPG’s und Shooter spielt wäre FF14 aufgrund dessen einfach zu teuer :/

In einem MMO steht und fällt grundsätzlich alles mit der passenden Gilde. Das Design dieser würde ich nicht verantwortlich machen, da die Dungeons bei denen wirklich Mega gefahren werden MUSS eigentlich nicht zum normalen Spiel gehören. Das sind dann Albtraum und Veteranen Dungeons welche jeder normale Spieler einfach ignorieren kann….

ratzeputz

Ich habe FF14 immer vor allem wegen der Community gemieden … sehr sehr toxisch gewesen vor einigen Jahren.
Mittlerweile muss ich dir zustimmen … die toxischen Menschen sind wohl alle wieder zurück zu WoW, oder sind bei BDO oder sonstigem geblieben … in FF14 hat sich das zunehmend normalisiert und bis auf wenige Volldeppen (auf die trifft man immer) habe ich vermehrt positive Erfahrungen mit den Spielern gemacht.

Das mit dem Abo bin ich auch bei dir … Ich find die Idee eines Abos, aber dafür keinen Pay2Win Itemshop zu haben sehr gut und ich befürworte das auch … zahl um zu spielen, aber dafür hast du alles, was jeder andere auch hat.
Wenn man aber nicht vollkommen in dieses eine Spiel hinein kippt, tut es dann irgendwie weh, wen man Geld dafür zahlt aber nicht zum spielen kommt, weil die Zeit fehlt

ratzeputz

Du hältst das echt noch aus? Respekt
Ich hab vor 2-3 Monaten wieder mal reingesehen und bin mit meinem Main durch Mordor gelaufen … HDRO hat echt den flair verloren, den es mal hatte … finde ich zumindest.
Früher konnte ich mich auch mit der schlechten Performance irgendwie arrangieren … mittlerweile geht mir das schon irgendwie auf den Zeiger, wenn das doofe Schlachtross wie “Sgt. Gummibando” durch die Gegend beamt und man trotz sehr guter Hardware immer nur noch grad mal 50FPS schafft.

Ich habe HDRO immer geliebt, aber es kann mich 2020 leider absolut nicht mehr abholen.
Vor allem weil alles irgendwie so “gezerrt” und “gestreckt” wirkt … sicher ist HDRO immer schon auf eine entschleunigte Spielweise ausgelegt gewesen, aber wenn ich zwischen Questgeber, Questgebiet abfarmen und wieder zurück zum Questgeber alleine pro Weg 5 Minuten reiten muss, find ich das schon mühsam.
Vor allem weil er mich dann nochmal hinschickt um noch etwas anderes auch dort zu machen.

Man merkt richtig wie schön das damals alles war, wenn man einen weiteren Twink hochzieht und durch die low-lvl Gebiete rennt im Vergleich zu den neuen … dort ist alles ein wenig kompakter, in sich geschlossener und nicht so auf “Beschäftigungstherapie” ausgelegt …
Alleine in Evendim gibts eine richtige Questroute, wo du von A nach B rennst und am Ziel dann gleich mal 15 Quests auf einmal erledigt hast … so macht mir pers das viel mehr Spaß.

Finds aber trotzdem gut, dass HDRO nach wie vor lebt 🙂

Todesklinge

Es gibt leider kein Spiel mehr in dem noch echtes Rollenspiel betrieben wird.
Alles muss jetzt immer schneller gehen, Leistungsdruck ist enorm geworden (für PvP).

Dies hier merkt man immer mehr in Spielen:
Level 0 -> max Level -> Max Ausrüstung -> sich beschweren das die Spiele kein Content haben.

Häufig gibt es immer nur ein Lösungsweg. “töte…” und das wars.

N0ma

Naja in FF14 gehts zb auch ohne Leistungsdruck. Also man kanns sowohl mit Leistungsdruck spielen als auch ohne. Viele spielens ohne.

Dem kann ich nur zustimmen.

Ich hab das Game zwei mal versucht zu spielen aber leider habe ich keinen Bezug dazu gefunden.

Ich hatte aber beide male extrem krasse Gildenerfahrungen gemacht. Die Leute in dem Spiel sind einfach extremst freundlich und helfen dir wo sie nur können.

Es waren beide male grössere Gilden in denen es Progresser, Rollenspieler, Noobs und Leute gab die nur Crafting/Housing betrieben gab und die haben es geschafft eine Gemeinschaft zu bilden.

In keinem andren Spiel habe ich das erlebt. Selbst in Classic WoW waren Spieler gezielt in die Gilden gegangen für ihren Spielstil.

Ich war beide male extrem traurig die Leute zu verlassen. Echt schade dass mich das Game nicht gepackt hat.

StreetMagier

Hab 20 Jahre lang pen und paper gespielt und die letzten 15 Jahre MMORPGs. Ich muss sagen dies miteinander zu vergleichen ist Äpfel mit Birnen gleich zusetzen. Im p&p war es wichtig die Gegner auch notfalls mit alternativen Mitteln zu besiegen. Dies ist in den gegenwärtigen MMORPGs nicht möglich, da nur auf Schaden gesetzt wird um einen Gegner zu besiegen. Alternativen sind extrem selten. Das Problem ist alternativen mit einzuprogrammieren ist schlichtweg zu aufwendig und zu teuer und würde wahrscheinlich nur dann genutzt werden wenn dies große Vorteile ergibt. Wobei dies Storytechnich durchaus Sinn ergeben würde. Das nächste Problem finde ich die Charakter Entwicklung mit Level und Extremwerte wie in wow zwischen Level 1 und 120 usw. Würde zu die Hitpoints auf Level 1 verbleiben geben es glaube ich weniger Probleme mit Griefer. Ich könnte noch mehr schreiben , hab momentan wenig Zeit

N0ma

Stimmt, ist schwierig zu programmieren. In Rundenstrategie Games wie Civilization gibts aber auch alternative Wege wie Diplomatie oder Einfluss. In EvE gibts auch Diplomatie, allerdings nicht einprogrammiert.

Und im P&P gibts auch Powerplay, nicht mein Fall, aber leider kriegt man die Leute nicht davon weg.

Klarus

Gut geschriebener Artikel, der verschiedene Perspektiven nutzt.

Haben die RPG-Server eigentlich früher in WoW was gebracht? Also wurde dort wirklich viel mehr RPG betrieben als auf PvE- oder PvP-Servern? Sonst wäre eine solche Unterteilung der Server doch nochmal eine gute Möglichkeit.

Sanix

Ich war zu Classic und zu BC mal eine Zeitlang auf RPG Servern unterwegs. Dort wurde sehr darauf geachtet auf RPG zu spielen. Du hast immer aus sicht deines Charakter gesprochen. Ein LFM oder LFG war nicht geduldet solltest du das mit absicht mehrere male gemacht haben wurdest du sogar von einem GM darauf hingewiesen dich an die Regeln zu halten, ansonsten wurde man ausgeschlossen.

Klarus

Kein LFG bedeutet, man ritt in eine Stadt und fragte im öffentlichen Chat oder musste man sogar die Personen einzeln ansprechen?

Sanix

Nein also direkt anschreiben musste man nicht konnte man aber tatsächlich auch. Aberd musstest den richtigen Kanal nutzen. Einfach in Allgemein nach der Gruppe zu suchen war nicht erlaubt. Also ab in den GruppenSuche kanal und dann mussteste man so etwas schreiben wie.

“Hört alle her! Ich Maximus ein stahlharter Krieger sucht noch 4 tapfere recken um gemeinsam die Burg Schattenfang vor den scheußlichen Kreaturen zu befreien und diese zu neuem Ruhm und Ehre zubringen. ”

so in etwa zumindestens. Also ein stumpfe “LFM 3DD´s und 1 Heal für BSF” war absolutes tabu und konnte zum ausschluss vom Server führen. Selbiges galt natürlich auch für den Verkauf im Handelchannel.
Das war schon interessant und eine ganz andere Welt. Es gibt tatsächlich auch noch solche RP-Server. Groß war immer z.b.Der Mithilorden (glaube so hieß er). Aber ob diese Server immer noch so im schutz stehen und ob die Leute sich da immer noch so an die Regeln halten kann ich dir leider nicht sagen 🙂

Klarus

Vielen Dank aber schon mal für deinen Einblick 🙂

Caliino

Ich für meinen Teil bin da eher auf dem Mittelweg:
Prinzipiell mache ich (soweit möglich) alles bis zum Endcontent alleine und gehe erst danach in eine Gilde. So weiß ich schon mal direkt ob mir das Spiel generell zusagt und habe mich mit meinem Charakter beschäftigt.

Im Endcontent hingegen bin ich fast nur noch in Gruppen unterwegs, egal ob für Dungeons oder PvP und dabei ist mir eines ganz besonders wichtig:
Die anderen müssen meinem “Skill/Können” entsprechen oder zumindest den Willen zeigen sich mit ihrem Charakter zu beschäftigen.

Ob es jetzt die “100% perfekte” Skillung/Ausrüstung ist oder nicht, ist mir prinzipiell egal. Ich setze lediglich einen gewissen “Standart” voraus um alles ohne größere Probleme bewältigen zu können. Und ja, damit habe und werde ich gewisse Spieler definitiv ausschließen.

Patrick

Ist aber auch irgendwie verständlich du hast gewisse wünsche und Ziele die nur erreichbar sind wenn alle Glieder der Kette funktionieren.

Du willst nunmal nicht erst 100x sterben müssen bis der Boss fällt….

Sveasy

Da würde dir jetzt jeder Soulsborne-Spieler widersprechen und drüber sinnieren wieviel toller dann das Gefühl ist wenn ein Boss nach 100x mal sterben dann doch endlich besiegt wird 😜

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