Eine Mitarbeiterin ruft sich 100 Mal selbst an, um mehr Pausen zu bekommen und landet damit vor Gericht

Eine Mitarbeiterin ruft sich 100 Mal selbst an, um mehr Pausen zu bekommen und landet damit vor Gericht

Eine Mitarbeiterin rief sich monatelang selbst an, um mehr Pausen im Alltag zu bekommen. Zumindest behauptet sie das. Am Ende steht sie mit ihrem „Trick“ vor Gericht. Denn ihr Arbeitgeber entlässt sie fristlos und das Gericht gibt ihm am Ende recht.

Eine Telefonverkäuferin wurde auf frischer Tat ertappt, nachdem sie sich selbst 100-mal angerufen hatte, um mehr Ruhe zu bekommen. Die Frau verbrachte sieben Monate damit, ihre eigenen Anrufe zu beantworten, und landete mit ihrem “Trick” vor Gericht.

Davon berichten die spanischen Kollegen von Xataka, die sich auf die galicische Tageszeitung “La Voz de Galicia” berufen. Galicien liegt in Nordwest-Spanien.

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Eine Frau ruft sich 100 Mal selbst an, anstatt sich um Kunden zu kümmern

Was genau machte die Frau? Die Mitarbeiterin arbeitete als Telefonistin für ein Unternehmen. Hier hatte sie die Aufgabe, sich um die anrufenden Kunden zu kümmern.

Doch die Mitarbeiterin ließ sich einen “Trick” einfallen: Da sie von zu Hause aus arbeitete, bot sie ihrem Vorgesetzten an, Kunden zurückrufen zu wollen. Das nennt man “Callback.” Doch anstatt Kunden anzurufen, rief sie rund 100 Mal ihre eigene Nummer an.

Anschließend gab sie bei der Arbeitszeiterfassung beim Arbeitgeber an, dass sie sich um Kunden gekümmert haben wolle, obwohl sie sich in Wirklichkeit Zeit zum Ausruhen genommen hatte.

Telefonistin wird „beste Mitarbeiterin“ und erhielt sogar Prämien

Die Frau wiederholte den Trick 7 Monate lang über das Jahr 2022 hinweg und rief sich etwa 100 Mal selbst an. Doch irgendwann kam ein anderer Mitarbeiter auf die Idee, die Anruflisten zu prüfen und stellte fest: Die Kollegin ruft immer die gleiche Telefonnummer an. Als er schließlich die Telefonnummer prüfte, erkannte er den Trick der Kollegin mit den Eigenanrufen und meldete sie.

Die Überraschung war jedoch, dass die Mitarbeiterin „in der Rangliste der besten Mitarbeiter ganz oben stand“ und zusätzlich seit ihrem Eintritt in das Unternehmen im Jahr 2021 Prämien erhalten hatte.

Wie ging die Sache aus? Das Unternehmen kündigte der Mitarbeiterin. Doch die legte vor der Sozialkammer von Galicien Berufung ein, weil sie damit nicht einverstanden gewesen war.

Sie behauptete vorm Gericht, die Anrufe hätten nur Sekunden gedauert und sie habe sie getätigt, um eine Pause zu machen und einen Angstanfall zu lindern. In ihrer Berufung machte sie obendrein geltend, dass die Anrufe in den Pausen erfolgten und dass es „nur fünf oder sieben Anrufe pro Monat waren, die nur einige Minuten dauerten“.

Am Ende wurde jedoch ihre Kündigung bestätigt. Das galicische Oberste Gericht hat fristlose Entlassung bestätigt, da es in der Vorgehensweise der Mitarbeiterin die Absicht sieht, „die Dienstzeit zu umgehen, wenn sie nicht in den Genuss von Pausenzeiten kommt, und gegen Treu und Glauben zu verstoßen, das Vertrauen zu brechen, illoyal zu sein und die Leistung zu verringern“.

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vulperabeste

mehr als verdient würde ich sagen. aber wer mehr als 7 monate nicht prüft was die mitarbeiter im homeoffice machen, der ist auch selber schuld irgendwo. 😀

trotzdem, sowas abziehen, prämien erhalten und dann trotzdem die schnauze halten, das ist schon hart vorsätzlich und da braucht man es dann auch meiner meinung nach nicht auf “angstanfälle” zu schieben

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