Mehr als 2.000 Computer werden gerade für 100 Euro bei eBay verkauft. Die Geräte wurden eher durch Zufall entdeckt, weil der Lagerplatz einzustürzen drohte. Hinter den Geräten steckt kanadische Technik-Geschichte.
In einer Scheune in Massachusetts wurden tausende alte Computer gefunden. Man entdeckte die Geräte, weil die Scheune, wo man die Computer verwahrte, einzustürzen drohte. Denn die rund 2.200 Computer sollen so viel wie 11 PKWs wiegen (via vice.com).
Seit 40 Jahren sollen die Computer ungeöffnet und unbenutzt in dieser Scheune gestanden hatten. Jetzt landen die Geräte für 120 US-Dollar (rund 100 Euro) auf eBay. Falls ihr euch so ein Gerät jetzt kaufen wollt: Ihr müsst noch Versandgebühren von rund 80 Euro zahlen und landet dann eher bei 200 Euro.
Ein heute 69-jähriger Rentner lagerte die Geräte in einer Scheune
Wem gehören die Geräte? James Pellegrini ist mittlerweile ein 69-jähriger Rentner aus Massachusetts und ließ sich privat schnell für Technik begeistern. Das erzählte der Rentner dem Magazin Vice.com.
In den späten 80er Jahren kam Pellegrini auf die Idee, ein Telefonvermittlungssystem für kleine Unternehmen zu entwickeln. Dafür brauchte er alte Computer, auf welchen seine Idee basierte. Gleichzeitig wollte er sich aber auch nicht mit großen Firmen wie Apple oder Microsoft anlegen. Über einen Konkursverkauf kam er dann an ein paar Modelle des NABU und verliebte sich sofort in die Geräte:
Ich bestellte ein paar Exemplare, und ehrlich gesagt, verliebte ich mich geradezu in ihr Aussehen. Ich dachte, das sind die coolsten Computer, die ich je gesehen habe.
Schließlich kaufte er den gesamten NABU-Bestand aus der Konkursmasse: Den genauen Preis, den er 1989 gezahlt hat, verrät Pellegrini nicht. Er erklärt aber, dass das Angebot wirklich gut gewesen sei, denn der Preis habe deutlich unter dem offiziellen Verkaufspreis gelegen.
Was wurde aus seinem Projekt? Obwohl er viel Zeit und Geld investiert hatte, wurde aus seinem Projekt dann doch nichts. „Es ist nichts passiert. Ich bin nie zu dem Projekt gekommen. Ich glaube, ich habe einige Teilskizzen für die Schaltpläne angefertigt. Aber ich habe das Produkt nie fertiggestellt.”
Aus der Idee mit dem Telefonvermittlungssystem wurde also doch nichts. Schließlich landeten die NABU-Geräte in einer großen Scheune, die seinem Nachbarn gehörte und in der sie etwa 23 Jahre lang standen. Doch die mehr als 20 Tonnen Gewicht wurden dann für Scheune irgendwann zu viel. Etwas leichter war im Vergleich zumindest die erste Festplatte der Welt, die ein Flugzeug zum Transport brauchte.
NABU-Computer boten bereits rudimentäres Internet und Gaming
Das im Oktober 1983 gestartete NABU war eine Art Netzwerk, welches auf Rechnern basierte, die mit dem Kabelnetz verbunden waren, anstatt über Einwahlmodems. Das NABU-Netz war über das Kabelfernsehen mit einem Vorläufer des World Wide Web verbunden und wurde von 1982 bis 1985 hauptsächlich in Ottawa, Kanada, betrieben.
Der Gedanke hinter dem NABU-Netz war revolutionär, aber brachte keinen finanziellen Erfolg. Vermutlich auch deswegen verschwanden die Computer und das Netzwerk wieder.
Was konnte man damit machen? Das Gerät konnte über das Kabelfernsehen mit den NABU-Servern verbunden werden. Mit dem Computer konnte man damals Software und Informationen von den Servern herunterladen und auch simple Informationen wieder hochladen. Sogar Banking und Einkaufen waren mit dem System möglich.
Sogar spielen konnte man mit den Geräten: So bot das NABU-Netzwerk das Spiel „Managers Baseball“ und lieferte echte Namen und Statistiken von MLB-Teams und -Spielern. Die Leistung der Spieler im Spiel basierte auf realen Spielerstatistiken, und als Manager konnte man sein Team zusammenstellen und in einer reinen Managerrolle gegen einen anderen Besitzer in einem nachgestellten Spiel antreten.
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Der Nachbar ist aber auch geduldig dann
Leider schon ausverkauft.