Heute startet das neue MMORRPG Lost Ark. Also zumindest die geschlossene Beta. Für viele ist das die erste Gelegenheit, um das Game zu zocken. Unser Autor Mark hat bereits 12 Stunden in der Beta verbringen können und erzählt euch von seinen Erfahrungen.
Was könnt ihr spielen? Heute, am 4. November, um 17 Uhr startet die geschlossene Beta zum neuen MMORPG Lost Ark. Dabei sein kann jeder, der das Game vorbestellt hat, einen Twitch-Drop bekommen hat oder bei einer der Verlosungen gewinnen konnte.
Neben der sehr eingeschränkten Alpha im Juni ist das für die allermeisten Fans wohl die erste Gelegenheit ihr neues Lieblingsspiel anzuzocken. Selbst wenn ihr jetzt noch keinen Key ergattern konntet, durch die Twitch-Drops ist das ab dem Start der Beta sehr einfach möglich.
Spielbar ist dann für eine Woche ein Beta-Build von Lost Ark. Erstmalig bekommt ihr darin auch Einblicke in den Cash-Shop der EU-Version. Gerade das ist ein besonderer Punkt, da das Spiel immer wieder mit Pay2Win-Vorwürfen zu kämpfen hat.
Amazon kündigte an, den Cash-Shop für die westliche Version grundlegend zu überarbeiten. Jeder Spieler bekommt außerdem eine Menge an Echtgeld-Währung, mit der man in dem Shop rumprobieren darf.
Was konnten wir spielen? Als einer der wenigen Glücklichen konnte unser Autor Mark diesen Beta-Build bereits anspielen. Der Cash-Shop war in unserer Version noch abgeschaltet, ansonsten waren die Versionen aber identisch.
Zur Verfügung stand das gesamte Spiel bis Stufe 55, in mehreren Sprachen und in seiner vollen Pracht. MeinMMO-Autor Mark berichtet von den ersten 12 Stunden in einem Spiel, auf das er sich seit 7 Jahren freut.
Die ersten 60 Minuten machen vieles richtig, aber auch etwas gehörig falsch
Wie fängt das Spiel an? Zu Anfang von Lost Ark landet ihr in der Charakterauswahl. Hier könnt ihr euch die 5 Grundklassen des Spiels ansehen und kurze Vorschau-Videos für die wichtigen Unterklassen ansehen.
Wichtig sind die deshalb, weil ihr dank des neuen Prologs überhaupt nie als Grundklasse unterwegs seid. Die Auswahl einer Grundklasse wirkt daher nach diesen 60 Minuten irgendwie obsolet, doch dazu weiter unten mehr.
Ihr wählt also eure Grundklasse aus und bekommt dann in einem kurzen Video erzählt, was die Geschichte hinter eurer Klasse ist und warum ihr tut, was ihr so tut. Dieses Video ist entsprechend für jede Klasse unterschiedlich.
Direkt nach dem Video landet ihr auf einer goldenen Brücke am Rande der Welt, wo ein engelsgleiches Wesen euch bittet, eure Unterklasse auszuwählen. Hier habt ihr auch die Möglichkeit, vorher in alle Unterklassen reinzuspielen und sie zu testen.
Danach geht ihr durch ein Portal und der eigentliche Prolog des Spiels startet. Auf einem Schiff, mit mehreren Halunken und einem Priester, auf dem Weg zur Insel Trua.
Lohnt sich der Prolog? Aufmerksamen Fans wird auffallen, dass sie im Menü oder sogar oben links sofort den Prolog überspringen können. Wer schon einmal ein MMORPG oder ein Spiel in Iso-Perspektive gespielt hat, lernt hier auch erstmal nichts Neues.
Besonders gut macht der Prolog aber den Einstieg in die Story von Lost Ark. Wenn ihr den Prolog überspringt, trefft ihr in der Hauptstory wenig später auf einen Bösewicht, von dem ihr weder wisst, wer er ist noch, was er überhaupt will.
Das mag sicher auch seinen Reiz haben, doch der etwa 30-minütige Prolog gibt der Story einen roten Faden und dem Bösewicht einen Charakter und ein Motiv. Das macht die Hauptstory des Spiels direkt zu Anfang viel interessanter und ist für jeden Story-Fan zu empfehlen.
Was macht er falsch? Was der Prolog aber nicht gibt, ist einen guten Einblick in das Spiel. Es wird sofort klar, um welche Charaktere es sich eigentlich dreht, denn die anderen bleiben völlig charakterlos.
Außerdem ist die Inszenierung der Insel Trua sehr bunt. Das passt zwar auch zu der ersten Stadt Prideholm, die ihr direkt danach besucht, der allgemeine Tenor von Lost Ark ist danach aber sehr lange ein düsterer.
Außerdem wird im Prolog viel zu wenig gekämpft. Die actiongeladenen Kämpfe und das rasante und tolle Kampfsystem kommt hier kaum zum Einsatz. Stattdessen werden Mechaniken erklärt und eine Story eingeführt.
Der Prolog liefert also einen tollen und stimmigen Einstieg in die Geschichte und verleiht dem ersten Ort, den ihr besucht, eine deutlich größere Bedeutung. Ihr versteht sofort, worum es geht und was wichtig ist.
Was er nicht liefert, ist aber einen guten Einblick in das, was euch allgemein in Lost Ark erwartet. Wenn euch Story nicht interessiert und ihr lieber gleich drauf losprügeln wollt, könnt ihr ihn auch überspringen.
Nach dem Prolog folgt noch einer
Was passiert noch in den ersten 60 Minuten? Nachdem ihr die Insel Trua verlassen habt, rettet ihr den Priester Armel vor gefährlichen Banditen. Es wird sofort klar, dass Armel eine zentrale Rolle in der Geschichte von Lost Ark spielen muss.
Ihr fahrt danach mit ihm in das Dorf Prideholm, da er zufällig das Gleiche sucht wie ihr. Was folgt, sind ungefähr 30 Minuten voller Tutorial-Quests, die sich auf “Rede mit X” und “Bringe mir Y” beziehen.
Ihr lernt dabei zwar die verschiedenen Funktionen der NPCs und Gebäude kennen und bekommt Mechaniken gezeigt, es scheint aber einfach nicht in Fahrt zu kommen.
Was ist aber gut? Einzig die Nebenquest, welche uns erklärt, wie Begleiter funktionieren sticht hier deutlich heraus. Ihr sollt einem kleinen Mädchen helfen, Dinge aufzuheben. Dazu öffnet ihr einen Krug, welcher dann unermüdlich sehr viele Items ausspuckt.
Um diese dann aufzuheben, hämmert ihr ungefähr 50 Mal auf die Taste G, mit der ihr Dinge einsammelt. Dann erklärt euch ein anderer NPC, wie dumm das kleine Mädchen ist, dafür keinen Begleiter zu benutzen.
Ihr besorgt euch einen Begleiter und das kleine Mädchen bittet euch erneut, die Gegenstände für sie einzusammeln. Diesmal übernimmt das aber euer Begleiter, der über eine Auto-Loot-Funktion verfügt.
Das Mädchen bedankt sich für die Vereinfachung der Arbeit und auch wir als Spieler merken deutlich, wie groß die Erleichterung durch die Begleiter ist. Das fühlt sich tatsächlich richtig gut an. Und den süßen Hasen-Begleiter dürft ihr sogar behalten.
Was lange währt, wird endlich gut
Warum ihr den Anfang überstehen müsst: Lost Ark braucht eine ganze Weile, um tatsächlich in Fahrt zu kommen. Gerade das erste Gebiet, rund um Prideholm, bietet eigentlich überhaupt nichts von dem, was das MMORPG gut kann.
Dadurch, dass ihr direkt auf Level 10 startet und eure Grundklasse nie spielen durftet, erhaltet ihr den ersten, wirklichen Charakterfortschritt, wenn ihr auf Level 14 den ersten neuen Skill lernen dürft. Und das zieht sich.
Denn Nebenquests in Lost Ark geben kaum Erfahrung und sind gerade am Anfang unglaublich generische Aufgaben. Selten will eine Nebenquest von mir mehr als 10 tote Gegner oder 5 gepflückte Blumen.
Wenn man an diesem lahmen Start schneller vorbeikommen möchte, sollte man tatsächlich nur die Hauptquests annehmen. Das fühlt sich für mich, als jemand, der gerne alles abschließt, aber einfach falsch an. Also quäle ich mich durch die Nebenquests und das Startgebiet.
In diesem Video könnt ihr Gameplay aus dem 1. Dungeon sehen:
Wann wird es gut? Spannend wird es erst dann, wenn mich das Spiel in den ersten Dungeon lässt. Hier zeigt Lost Ark nämlich das erste Mal seine Stärken. Es fühlt sich großartig an, mich rasant durch ganze Armeen von Gegnern zu prügeln.
Selbst im ersten Dungeon begrüßen mich verschiedene Bosse mit unterschiedlichen Move-Sets. Lost Ark macht bereits hier klar, dass man sich aber nicht einfach zurücklehnen und die Action genießen kann.
Viel mehr merke ich, dass ich auch im ersten aller Dungeons schon sehr leicht sterben kann, wenn ich nicht aufpasse, ausweiche und meine Skills sinnvoll kombiniere. Das ist noch nicht unbedingt fordernd, aber alles andere als zu leicht. Und das ist großartig.
Ab Stufe 25 fängt das Spiel erst richtig an
Wieso weitermachen? Wenn ihr auch nach dem ersten Dungeon noch gelangweilt seid, kann ich nur sagen: Haltet durch. Ab der Salzwüste von Yurai und den Ruinen der Stadt Morai lässt das Game seine Muskeln spielen.
Die Morai-Ruinen haben mich sowohl in Hinblick auf Gameplay als auch auf Design tief beeindruckt und danach wird es nur noch besser.
Seinen Höhepunkt nimmt der Anfang des Spiels mit der Eroberung der ersten “Hauptstadt”. Dies geschieht im Rahmen der Hauptstory, die wir hier nicht spoilern wollen, ungefähr auf Stufe 25.
Diese Schlacht ist so episch und grandios in Szene gesetzt, wie ich das von einem Spiel in der Iso-Perspektive noch nie gesehen habe. Die Hälfte der Kämpfe war ich damit beschäftigt, meine Kinnlade wieder hochzuziehen.
Auch die Story erreicht dabei einen erzählerischen Höhepunkt, sodass ich kurz dachte, ich hätte das Finale erlebt. Es hätte mich nicht einmal traurig gemacht, denn bereits bis hier hin ist die Story wirklich gut.
Doch ich hatte mich geirrt. Mit einem großen Plot-Twist und dieser wirklich atemberaubenden Schlacht fängt die Story und das Spiel eigentlich erst wirklich an.
Was kommt danach? Die Welt von Lost Ark wird ab diesem Zeitpunkt noch einmal sehr viel offener. Es kommen nach und nach Jobs, Berufe, ein eigenes Schiff und Inseln hinzu. Man könnte sagen, der Anfang des Spiels dauert ungefähr 10 Stunden und das Tutorial endet erst auf Level 25.
Es ist aber nicht langweilig bis dahin, im Gegenteil. Spätestens nach etwa drei Stunden, angekommen in Yurai, hat mich das Spiel gefesselt. Spannende Dungeons, World-Bosse, Events und grandiose Action-Kämpfe.
Es ist, also würde einen Lost Ark bis Stufe 25 an der Nase herumführen. Man denkt, man spielt bereits ein richtig gutes Spiel, nur damit euch das Game dann zeigen kann, was es noch alles drauf hat. Und darauf bin ich sehr gespannt.
Fazit zu den ersten 12 Stunden Lost Ark
Nach einiger Zeit im neuen MMORPG wird schnell klar, dass es viel mehr bietet, als ich bisher vom Spiel gesehen habe. Ich habe mehrere Charaktere angefangen, die sich alle völlig unterschiedlich anfühlten und das ist großartig.
Entschieden habe ich mich dann für eine Todesklinge, die ich bis Level 34 gespielt habe und selbst dann hatte ich noch das Gefühl, dass das Game gerade erst anfängt. Doch mit diesem Gefühl muss man umgehen können.
Während es mich motiviert, alles zu sehen und zu erkunden, stört es Andere, nach über 10 Stunden immernoch ganz am Anfang zu stehen. Lost Ark hat einen seichten Start und braucht wirklich lange, um seine Stärken auszuspielen. Doch meiner Meinung nach ist es das wert, denn euch erwartet hier ein richtig starkes Spiel.
Mark Sellner
MMORPG-Autor bei MeinMMO
Was ist eure Einschätzung zum MMORPG? Schreibt mir gerne einen Kommentar unter diesen Beitrag, wenn ihr auch schon ein wenig spielen konntet. Eure Meinungen interessieren mich brennend!
Ihr wisst noch nicht, was ihr in Lost Ark spielen sollt? Das sind die 5 besten Klassen für Anfänger.
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Spiegelt exakt wieder was ich empfunden habe. Aber ich habe das Gefühl es lohnt sich dran zu bleiben. Ich finde das Kampfsystem einfach spaßig. Ich hoffe D4 schaut sich hier einiges ab.
Sehr eingeschränkte Alpha? Es konnte jeder spielen der ein Founder Paket gekauft hat…
Also das sie die einzelnen Klassen Prologues rausgenommen haben ist richtig doof. die waren sooo gut. Hab die in der Technischen Alpha gespielt. Hat sich viel besser angefühlt man ist viel mehr in die Klasse eingetaucht.
Hab auf Steam vorbestellt, wie komme ich die verdammte Beta !?
Eigentlich musst Du bloß in Deiner Steam-Bibliothek “Lost Ark” aufrufen, da steht dann “Technicale Beta” installieren und dass machst Du dann…
Da kommt einfach nur Lost Ark, installieren kann ich nix ?
Hab ne Lösung gefunden, bei einigen geht der Download nicht direkt über Steam bzw. er taucht nirgends auf.
Auf reddit gab es nen guide, man muss über den Browser direkt auf die Datei in deR Steamdatenbank zugreifen und vor dort den Install starten bzw. die Datei mit Steam öffnen, dann wechselt er zur Steam app
Such in deiner Bibliothek nach Lost Ark – Geschlossener technischer Betatest.
Gerade als Vorbesteller ein bisschen gespielt…
Ich mag das Steampunk-Setting, dass Grafikdesign der Landschaften, die deutsche Vertonung (erlebt man ja leider kaum noch!)) und den Charaktereditor (gerade im Vergleich zum Armutszeugnis in New World), aber das Hack&Slay hat mich bereits nach wenigen Minuten gelangweilt. Zudem hat das Game gerade für ein Hack&Slay auch noch unnötig viele Fertigkeiten… Nach 20 Minuten war ich wieder raus aus dem Game… Not my cup of tea!
oh 10 nach 5 und nur 10000 warteschlange das geht ja :/
Die ersten 4 Stunden waren als Stresstest mit einer einzigen Welt angekündigt. Danach gibts neue. Sollte sich dann ein wenig entschärfen
Das ging bei mir aber recht flott. 30 Minuten etwa dann waren 9k Plätze aufgeholt.