Lost Ark: Ich habe es echt vermisst, ein Noob in einem MMORPG zu sein

Lost Ark: Ich habe es echt vermisst, ein Noob in einem MMORPG zu sein

Unsere Autorin Irie hat im MMORPG Lost Ark für sich wiederentdeckt, dass es richtig Spaß machen kann, ein Noob zu sein. Man muss sich darauf nur einlassen.

Viele von euch werden es kennen: Wenn man ein neues Multiplayer-Game anfängt, das schon länger auf dem Markt ist, sucht man sich erst Mal eine Handvoll von Einsteiger-Guides. Es gibt dafür viele verschiedene Gründe.  

MMORPGs, die schon lange laufen, haben immer eine große Menge an Features und Dingen, die man beachten muss. Häufig laufen die Neulinge Gefahr wichtige Infos zu verpassen oder ihre Währung sinnlos aus dem Fenster zu schmeißen. Um sich diesen Frust zu ersparen, schaut man als Anfänger vorher lieber kurz in einen Guide rein.  

lost ark irie charakter

Oder man will einfach schnell ins Endgame kommen, weil da oft der eigentliche Spaß beginnt und alle anderen Spieler eh schon dort sind. Auch ich habe es mir angewöhnt alten Content aus Spielen, in die ich neu einsteige, zunächst Mal nachzuschauen.

Bei mir ist es eine gewisse Rücksicht gegenüber den armen Schweinen, die mit mir, dem Noob, in einer Gruppe landen. Vor allem beim alten Content, den die Leute schon tausendfach gelaufen sind, will ich es vermeiden, dass mich der Rest der Gruppe auf ihrem Buckel durchschleppen muss. Ein wenig Stolz spielt da auch mit rein.  

Das Resultat davon ist aber unweigerlich, dass man sich gewissen Überraschungen und das Gefühl des Entdeckens spoilert, darüber hat unser Autor Alexander Leitsch geschrieben.

Deshalb hat sich für mich das MMORPG Lost Ark wie eine Brise frischer Luft angefühlt und es mir nochmal vor Augen geführt, wie viel Spaß es eigentlich machen kann, ein totaler Noob zu sein. 

Ist es möglich, Lost Ark jetzt schon in Deutschland zu spielen?

Die Sonderstellung von Lost Ark macht es möglich

Was ist bei Lost Ark anders? Lost Ark hat es erfolgreich unterbunden, dass ich nach Guides suche. Dadurch, dass es bis jetzt nur in Korea und Russland erschienen ist, gibt es dazu keine offizielle englische Übersetzung.

Guides in englischer Sprache sind rar und oft auch nicht so ausführlich, wie ich sie gerne hätte. Nun gäbe es für mich die Option mich auf russischen Seiten umzuschauen. Doch bis man auf einer nicht-russischen Tastatur die richtigen Buchstaben gefunden und in Google ein Wort eingetippt hat, will man sich eigenhändig die Wirbelsäule rausreißen … Hab ich gehört.

lost ark geheimnisse
Zum Beispiel: Es war cool zu entdecken, dass die Grenzen der Maps manchmal nicht so endgültig sind, wie es scheint. Solche versteckten Orte gibt’s in Lost Ark häufig.

Aber ich hatte mich ohnehin früh dagegen entschieden, nach Guides zu suchen. Das lag daran, dass Lost Ark mich dazu ermutigt hat, lieber selbst auf Entdeckungsreise zu gehen. Es fördert gezielt das positive Entdeckergefühl. 

Das liegt unter anderem daran, dass jede Art von Erforschung irgendwie belohnt wird. MMORPGs mit schönen Maps gibt’s an sich wie Sand am Meer. Sie geben aber häufig keinen Ansporn, sich auf diesen Karten längere Zeit umzuschauen. 

lost ark atlas des suchers
So sieht das Atlas aus: Das Fenster oben links zeigt euch euren Fortschritt beim Sammeln und die Belohnungen, die ihr alle 10% erhalten werdet.

Das Feature “Atlas des Suchers” in Lost Ark ist eine Art Sammelsurium für alle möglichen Sammelgegenstände:  

  • Fürs Besuchen von Aussichtspunkten auf den Maps
  • Fürs Sammeln bestimmter Lore-Gegenstände von Monstern
  • Fürs Töten seltener Monster, die überall verstreut sind
  • Fürs Sammeln von versteckten Story-Fetzen
  • Fürs Kochen bestimmter Rezepte

Das Wichtigste daran ist aber, dass diese kleinen Aufgaben euch Items als Belohnung geben, die tatsächlich nützlich sind. Besonders nützlich sind Tränk, die dauerhaft zusätzliche Punkte in den Haupt-Statuswerten verleihen oder Bonus-Punkte für euren Skill-Baum geben. Es ist ein cleveres kleines System. 

Ich habe Lost Ark getestet – Ja, es spielt sich so gut, wie es aussieht

Freie Wahl beim Gruppenspiel

Lost Ark lässt euch außerdem bis ins maximale Level hinein die Wahl, ob ihr alleine oder in einer Gruppe spielen wollt. Wenn es zwischendurch Dungeons gab, die ich für Story machen musste, habe ich sie erst lieber alleine betreten. 

Durch diese Option hatte ich genug Zeit, mich ausgiebig in dem Dungeon umzuschauen und ins jedes Loch zu kriechen, um nach Sammelgegenständen oder versteckten Items zu suchen.

lost ark dungeon boss kampf
Die Schwierigkeit der Dungeons wird an die Menge der Spieler in der Gruppe angepasst. Man kann sie also problemlos auch alleine erledigen.

Danach ging es aber direkt mit einer zufälligen Gruppe in den Heroic Mode, um Rüstung zu farmen. Zwar war ich dann trotzdem der Noob, aber die Leute mussten nicht warten, bis ich alle Cutscenes zu Ende geschaut habe. Wir haben zusammen flotte und effiziente Farming-Runs hingelegt und nebenbei auch mal gequatscht, wenn jemand aus der Gruppe englischsprachig war.  

Fast wie früher, als es noch “kein Internet” gab

Ich weiß, es ist meine eigene Schuld. Ich habe mich selbst in die Situation gebracht, in der neue MMORPGs aufgehört haben sich wie ein Abenteuer anzufühlen. Umso erfrischender war es daher, als in Lost Ark mehrere Faktoren zusammen kamen, die es für mich besonders leicht machen Spaß an meiner eigenen Noobigkeit zu haben. 

Ich habe zwischendurch sogar angefangen, ein Log zu führen, in dem ich mir die Fundorte bestimmter Items aufgeschrieben habe oder Stellen, an denen irgendwas Besonderes war, das ich aber noch nicht nutzen konnte. Das hat sich teilweise so angefühlt, wie früher bei den alten PS1-Games, die weder Guides noch Lösungsbücher hatten.

Was ich in den letzten Monaten bei Lost Ark erlebt habe, ist kein Gefühl, das es exklusiv bei Lost Ark gibt. Nahezu jedes solide Multiplayer-Game kann euch dieses Gefühl vermitteln. Man muss sich nur darauf einlassen und versuchen, ein MMORPG selbst zu entdecken.

Kommt 2020 endlich der Release von Lost Ark in Europa? – Das sagen die Entwickler
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Nico

Guides am Anfang eines Spiels zu benutzen ist auch doof, hab ich auch nie. Und wenn ich mir mal einen Guide bei einem Spiel durchgelesen/gesehen habe dacht ich mir so was für ein schwachsinniger Guide.

Am meisten stören mich guides bei mmorpgs – das hat die Community einfach so derart verändert. In den mmorpgs wo man raiden kann wie z.b. WoW oder ff14 – gibts einfach viel zu viele Spieler die schon noch 1-2 wipes weil irgendeiner aus der gruppe nen Fehler gemacht hat dann leaven. Die Chance in einer gruppe zu landen die zusammenbleibt und auch wiperesistenz mitbringt ist echt so dermaßen Niedrig – das sich viele Spieler immer guides anschauen bevor sie da reingehen….

Competitives Denken in einem mmorpg im PvE Bereich ist einfach schlecht (find ich)

Einfach keine Guides, Build oder sonst was im Netz zusammensuchen und einfach von der selbst MMO Erfahrung treiben lassen, dass ist mein “Noob” und sich treiben lassen in den MMO’s und das hilft auch die Welt immer wieder von klein an zu erleben oder sehen

Ich kann das Gefühl nachvollziehen

Leya Jankowski

Wenn ich ein neues Spiel starte, mache ich das schon eine ganze Weile ohne Guides. Mir macht das selbst Entdecken viel zu viel Spaß. Später, wenn dann so die erste große Entdeckungsphase vorbei ist, dann greife ich auch Mal zum Guide. Wenn ich mich beruflich mit einem Spiel auseinander setze und es dazu spiele, dann versuche ich es auch erst Mal ohne Hilfsmittel um zu schauen, wie einsteigerfreundlich ein Spiel von sich aus ist.

Ich lese/schaue mir extrem selten Guides an außer natürlich bei Raids den Raidmembern zuliebe.
Andererseits spiele ich auch schon 25 Jahre und da kommt selten viel neues.

Ein Spezialfall ist PoE da musste ich etliche Guides schauen in diesem Spiel funktionieren schlechte Builds relativ lange gut und plötzlich steht man da und stirbt nur noch 😉
Das Spiel hat so viele Hintergrundmechaniken da muss man sich schon wirklich Zeit nehmen und die habe ich einfach nicht.

Entscheidungen in Games sind auch so ein Ding.
Da ich kaum ein Spiel 2x durchspiele, schaue ich mir die Komplettlösungen dann schon mal an um zu erfahren was passiert wäre wenn ich mich anders entschieden hätte. Aber ich würde mich nie auf Grund eines Guide entscheiden.

Zord

Ich liebe komplexe spiele wie PoE. Glaube das ich im PoE Wiki mehr Zeit verbracht habe als in Diablo 3 🙂

Früher war es üblich, ein Spiel ohne Guides zu spielen. Ich denke da an die Zeiten der 90er-Jahre und Anfang der 2000er. Da gab es auch noch Lösungsbücher, die nebenbei auch noch schick und liebevoll gestaltet waren. Apropos Liebe: Früher gab es auch von den großen Entwicklern VIEL MEHR Liebe bei den Spielen!

Heutzutage sind die Games mehr und mehr zu einem Konsumgut verkommen, was auch die Erwartungen der modernen Gesellschaft widerspiegelt. Gutes Beispiel ist das Remaster von Secret of Mana. Ich hoffe, dass sie den Remake von Secret of Mana 2 / Seiken Densetsu 3 diesmal nicht verkacken! Es heißt übrigens Trials of Mana.

Nintendo hat meiner Meinung nach als einziges Unternehmen sein Qualitätsbewusstsein langfristig bewahrt. Für gute Qualität bin ich aber dann auch bereit, mehr bzw. den Vollpreis zu zahlen.

Paul

Hi, ich hatte schon in deinem andrern Artikel bei den Kommentaren gefragt ob es Seeschlachten im klassischen Sinn gibt in denen man mit voller Breitseite auf das gegnerische Schiff schießt. Videos bei YouTube zeigen ja nur Kämpfe an Bord des Schiffes.

Ich spiele es auch grade begeistert würde mich aber über eine Info dazu freuen.

Vielen Dank

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