Fortnite-Stars sollen Fans miese Krypto-Währung angedreht haben – „Wir haben 50.000 $ verloren“

Fortnite-Stars sollen Fans miese Krypto-Währung angedreht haben – „Wir haben 50.000 $ verloren“

Im Netz gibt es Vorwürfe gegen ehemalige Influencer des Online-Shooters „Fortnite“: Große YouTuber und Twitch-Streamer wie Faze Jarvis, Ricegum oder FaZe Kay sollen Werbung für die Kryptowährung „Save the kids“ gemacht haben. Doch der Coin erwies sich als miese Investition und verlor rasch an Wert.

Das ist die Situation:

  • Ein YouTuber erhebt Vorwürfe, dass große Gaming-Influencer wie Ricegum, FaZe Jarvis und FaZe Kay für die Krypto-Währung „Save the kids“ geworben haben. Sie haben über Twitter ihren Millionen von Followern empfohlen, in den Coin zu investieren. Sie traten sogar als Markenbotschafter für die Krypto-Währung auf.
  • Der Coin „Save the Kids“ stieg vom Einstiegswert 0,0025€ rasch auf einen Hochwert von 0,0036€ an. Doch der Coin fiel danach innerhalb weniger Tage auf 0,001€ runter und blieb auf diesem Wert hängen: Wer dem Rat der Influencer gefolgt ist und zum Launch des Coins einstieg, halt also viel Geld verloren.
  • Die Influencer haben die Werbung für die Währung mittlerweile gelöscht – nur ein Streamer entschuldigt sich bei den Fans für die Aktion.

Daher stammen die Vorwürfe: Der YouTuber „SomeOrdinaryGamers“ hat die Ereignisse zusammengefasst. Er hat gelöschte Tweets von Influencern wie FaZe Jarvis oder Ricegum gefunden und verwertet, in denen sie für den Coin „Save the kids“ warben.

Der Clan “FaZe” ist eine riesige E-Sport-Organisation: Nach Followern auf Social Media sogar die größte E-Sport-Organisation im Westen. Viele ihrer Mitglieder sind erfolgreiche Content-Creators. Immer wieder sind Mitglieder von FaZe aber in dubiose Machenschaften verstrickt: So soll der Clan etwa eine “Gambling-Seite” für Skins in CS:GO betrieben haben.

Der Gag des Coins “Save the Kids” ist es, dass ein sehr geringer Anteil des Umsatzes für kinderfreundliche und wohltätige Zwecke verwendet wird.

In den Tweets stellen sich Riceum oder Faze Jarvis, die Gamer vor allem aus Fortnite kennen, als „Botschafter“ des Coins vor. Sie forderten ihre Follower auf, zum Release des Coins am 5. Juni einzusteigen. Diese Tweets erreichten Tausende von Followern über Twitter und sind seitdem gelöscht.

FaZeJarvis-Tweet-Gelöscht
Ein mittlerweile gelöschter Tweet von FaZe Jarvis.

Influencer sollen für ein „Pump and Dump“ geworben haben

Das ist der Vorwurf: Der YouTuber sagt zwar nicht, dass die Influencer direkt betrogen haben, aber dennoch wirft er ihnen vor, dass sie ihren „Einfluss“ genutzt haben, um ihren Follower ein schlechtes Geschäft anzudrehen. Die hätte für einen “Pump and Dump” beworben.

So funktioniert ein “Pump and Dump”:

  • Bei einem „Pump and Dump“ kaufen Insider sehr günstig eine Aktie oder eine Kryptowährung, die zu dem Zeitpunkt wenig Wert besitzt.
  • Danach machen sie massiv Werbung für die Aktie oder die Kryptowährung oder geben diese Werbung in Auftrag.
  • Nun kaufen viele Nutzer das Produkt und der Kurs steigt rasant nach oben, weil die Nachfrage plötzlich riesig ist – Das ist der „Pump“.
  • Ein Produkt, das rasch an Wert gewinnt, zieht die Aufmerksamkeit vieler Käufer, die glauben, da sei schnelles Geld zu holen. Sie steigen auf dem Weg nach oben ein. Das treibt den Kurs weiter hoch.
  • Die Insider verkaufen gemeinsam auf einem Höchstwert die Unmengen des Produkts, die sie vor dem „Pump“ günstig eingekauft haben.
  • Im Folge dieses plötzlichen Überangebots am Produkt im Markt sinkt der Preis des Produkts rapide – Das ist der „Dump“.

Die Insider, die günstig eingekauft, und teuer verkauft haben, sind die Gewinner solcher „Pump and Dumps“

Wer aber teuer eingekauft hat und den Moment verpasst hat, teurer zu verkaufen, bleibt auf dem nun fast wertlosen Produkt hängen und kann es nur mit großen Verlusten verkaufen.

So verlief der Wert von “Save the Kids” – Zum Launch des Coins stieg der Wert rasch an (Pump); fiel nach kurzer Zeit aber rapide (Dump) und blieb dann unten. Quelle: coinmarketcap

Der YouTuber sagt zwar nicht, dass die Influencer ihre Follower gezielt getäuscht hätten, gibt aber zu bedenken, dass YouTuber wie Ricegum schon immer durch unethisches Verhalten aufgefallen seien.

Auch der Streamer „FaZe Jarvis“ wurde dafür bekannt, dass er in Fortnite geschummelt hat und lebneslang aus dem Spiel gebannt wurde.

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Ein Influencer entschuldigt sich bei den Fans: Keine böse Absicht gehabt

Das ist jetzt die Reaktion: Die Influencer Ricegum und FaZe Jarvis haben sich nicht zu diesen Vorwürfen geäußert. Ihre Tweets sind mittlerweile gelöscht.

FaZe Kaye übernimmt aber Verantwortung. Er entschuldigt sich bei seinen Fans. Er habe es nicht böse gemeint und naiverweise einen Coin empfohlen, von dem er dachte, er wäre für alle ein gutes Geschäft. Er habe das aber mit niemandem bei dem FaZe-Clan abgesprochen. Das sei unverantwortlich gewesen. Seine Fans bedeuten ihm alles – es tue ihm leid.

Die Twitter-Nutzer sehen das aber kritisch. Sie glauben, er habe sie gezielt verkauft, um Geld zu verdienen. Und ihm sei in dem Moment das Werbe-Geld wichtiger gewesen, als das Vertrauen der Fans.

  • Ein Nutzer sagt etwa: „Ja, du hast mich mit Kids schlimm abgezockt und nicht nur das. Ich hab 20 meiner engsten Freunde dazu gebracht, zu investieren, und sie haben alle über 50.000$ verloren.“
  • Ein anderer Nutzer wirft FaZe Kaye vor: „Du wusstest die ganze Zeit, dass die „Coin-Schemes“, die du bewirbst, Pump and Dumps sind. Du bist lange genug im Internet. Deine Entschuldigung ist nichts wert.“
  • Ein dritter Nutzer sagt: „Ich hab absolut die Arschkarte mit Kids gezogen, aber letztlich war es meine Entscheidung, zu investieren. Es hat mich eine wertvolle Lektion gelernt. Die werde ich nie vergessen. Dir ist alles vergeben.“
https://twitter.com/MoeTayeh/status/1409222242286784512

Das steckt dahinter: Bei Investitionen in Aktien oder Kryptowährungen geht es um viel Geld. Daher haben Influencer eine besonders große Verantwortung, wenn sie sich gegenüber ihren Follower, die ihnen vertrauen, über solche Themen äußern.

Die Transparenz ist in solchen Fragen auch wichtig: Warum empfiehlt mir der Influencer das Produkt? Wird er dafür bezahlt? Ist er selbst in das Produkt investiert? Was steckt dahinter.

Update 2.7.2021, 13:03: Mittlerweile hatte der Fall ein Nachspiel, zumindest für die Mitglieder von FaZe:

Fortnite: FaZe suspendiert 4 YouTube-Millionäre, weil sie Fans miesen Crpyto-Coin andrehen

Quelle(n): kotaku, youtube
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Alzucard

Wer auch immer meint 50k zu investieren weil irgend ein kleiner armseliger Influenzer ihm das sagt hat es verdient lol

KushiRecordZ

Wer auf andere Leute hört in was er investieren soll, ist irgendwo selber schuld. Natürlich kann man mit Kryptowährungen viel Geld verdienen, allerdings auch viel verlieren. Niemals auf finanzielle Ratschläge von anderen hören und immer selber informieren ob die Währung einen nutzen hat, der es lohnt in die Währung zu investieren. übrigens kann jeder, der will sich eine eigene kryptowährung erstellen für ca 3€, also immer 2 mal hingucken. Vor allem für Leute die nichts mit Kryptowährungen anfangen können, aber überlegen selber was zu investieren, hier mal die wichtigsten Grundregeln:

  • Investiert nie mehr, als ihr bereit seid zu verlieren – wichtigste Grundregel
  • Hört nicht auf finanzielle Ratschläge von anderen & schon gar nicht auf Influencer, Youtuber etc, die einen bestimmten Coin promoten wollen (Meistens haben diese selbst sehr sehr billig, viel investiert und wollen an euch die Kohle verdienen)
  • Wenn es zu gut ist um wahr zu sein, ist es wahrscheinlich ein Scam
  • Gebt niemals eure Seed-Phrase raus (Quasi Kennwort für euer Wallet)
  • Macht immer eure eigenen Recherchen zu Kryptowährungen in die Ihr investieren wollt!

Berücksichtigt alle diese Ratschläge und kauft danach Gold

All Might

Crypto ist voll von Shitcoins und Scams die auf Leute abzielen welche das schnelle Geld wollen und dabei ihre Fähigkeit logisch zu denken komplett auszuschalten vermögen.
Das nennt man dann Lehrgeld bezahlen.

tzizt

Naja, wer sich nicht auskennt, sollte dann einfach nicht investieren. Und wer es dann doch tut, obwohl er keine Ahnung hat, darf sich hinterher auch nicht beschweren, wenn alles weg ist.

Tapir

Ach, was soll man sich da aufregen?
Die Leute haben sich vor 100 Jahren verarschen lassen, und das wird auch in 100 weiteren noch so sein.

Fehlinvestitionen und Naivität gehören zum Leben dazu.

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