Der Ultimate Team Modus in FIFA 22 und dessen Vorgängern ist aufgrund der Packs immer wieder in der Kritik. In den Niederlanden wurde nun ein Gerichtsurteil, dass die Lootbox-Praktiken bestrafte, zurückgenommen.
Um welches Urteil geht es? 2020 verhing das Bezirksgericht Den Haag ein Urteil gegen die Packs in Ultimate Team. Diese müssten nach dem niederländischen Gesetz als Glücksspiel klassifiziert werden, was eine entsprechende Lizenz erfordern würde, die im Falle von FIFA 21 nicht vorlag.
Damals wurde eine Strafe beschlossen, die insgesamt 500.000 Euro wöchentlich betrug, in der das Spiel nicht entsprechend angepasst wurde – bei einer Maximalstrafe von 10 Millionen Euro.
EA kündigte damals an, in Berufung gehen zu wollen. Und nun, knapp anderthalb Jahre später, wurde das Urteil tatsächlich revidiert.
Gericht sagt: Glücksspiel-Lizenz jetzt doch nicht nötig
Das wurde nun entschieden: Wie der “Raad van State” offiziell bekannt gab, hat das oberste Verwaltungsgericht nun eine andere Entscheidung getroffen als das Bezirksgericht Den Haag.
Das Gericht entschied, dass der Erwerb und das Öffnen der Packs in FIFA kein “eigenständiges Spiel”, sondern eher Teil eines Gesamtspiels seien, das bestimmte Fähigkeiten erfordere. Die Packs würden dem ganzen eher ein Zufallselement hinzufügen.
Darüber hinaus würde der Großteil der Packs aus Sicht des Gerichts durch das Spiel erspielt werden und seien auch nur bedingt auf einem “Schwarzmarkt” handelbar. Hier würden eher ganze Accounts verkauft, als einzelne Packs oder deren Inhalt.
Aufgrund dieser Gründe würden die Packs aus Sicht des Gerichts nicht gegen das Glücksspielgesetz verstoßen und bräuchten keine Lizenz. Aus diesem Grund werde auch das verhängte Zwangsgeld wieder aufgehoben (via Raad van State).
Was sagt EA? Gegenüber dem Portal Eurogamer sah sich EA darin bestätigt, dass FIFA oder Ultimate Team nach niederländischem Gesetz nicht als Glücksspiel bezeichnet werden könnten: “Bei Electronic Arts stehen bei der Entwicklung von Spielen Entscheidungsfreiheit, Spaß, Fairness und Wertigkeit an erster Stelle. Unsere Priorität war es immer, sicherzustellen, dass unsere Spieler in den Niederlanden und auf der ganzen Welt eine positive Erfahrung machen” (via Eurogamer).
Packs immer wieder in der Kritik
Was ist das Problem mit den Packs? Während man tatsächlich zahlreiche Packs über das reine Spielen von FUT bekommen kann – etwas durch Division Rivals Belohnungen, die Weekend League, Aufgaben und SBCs – ist es auch möglich, sie direkt mit echtem Geld zu kaufen.
Man weiß aber nie, was einen in dem Pack erwartet. Es kann immer passieren, dass man Geld in ein Pack steckt, das weitestgehend nutz- und wertlose Spieler enthält. Top-Karten sind derweil sehr, sehr selten. Die Ausnahme bilden nur die limitierten Vorschau-Packs, die einem vor dem Öffnen zeigen, was drin steckt. Die führte FIFA 22 ein, um fairer zu werden.
Die Pack-Praktik wird immer wieder von Spielern kritisiert. Dazu kommt, dass große YouTuber zu FIFA oft schiere Massen an Packs für tausende Euro öffnen, um an tolle Spieler zu können.
Diese Content Creator spielen das Geld möglicherweise über Klicks wieder ein – doch “normale” Spieler, die sich daran ein Beispiel nehmen, haben diese Möglichkeit eher nicht.
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Frag mich wie viel Geld da gezahlt wurde von Seiten EA um das Urteil zu kaufen. Anders kann man es sich ja nicht erklären.
Raff ich nicht..
Man kauft Kartenpacks für Echtgeld und muss Glück haben das passable Karten drin sind.
Der einzige Unterschied, den ich hier zu zB Poker seh, ist das man nur virtuellen Mumpitz gewinnen kann anstatt Geld.
Bei Beidem setzt man Geld und hofft zu gewinnen.
Also, wo ist das kein Glücksspiel?
Genau genommen ist es sogar viel mehr Glücksspiel als Poker, denn Poker hat eine Geschicklichkeitskomponente.
Heißt das die Kollegen aus Holland dürfen dann auch bald lost ark spielen? Ist ja dort aus dem selben Grund gesperrt.