Diablo 4 ist der kommende Teil der beliebten ARPG-Reihe und setzt stärker auf MMO-Elemente, als es in Diablo bisher der Fall war. Im Rahmen von Find Your Next Game LOVE konnte MeinMMO den Entwicklern einige Fragen rund um Koop und weitere Features stellen. Wir wissen nun mehr darüber, wie ihr zusammen spielen könnt.
Am 6. Juni erscheint Diablo 4 auf PC, PS5 und Xbox Series X|S. Das Spiel soll zwar kein MMO werden, aber bedient sich vieler Features aus dem Genre. Infos zum Spiel findet ihr in unseren Specials:
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Um euch ein wenig besser auf das vorbereiten zu können, was euch in Diablo 4 eigentlich erwartet, hat MeinMMO mit dem Assistant Game Director von Diablo 4 gesprochen, Joe Piepiora.
Piepiora arbeitet seit über 5 Jahren bei Blizzard, damals noch als Lead Designer von Heroes of the Storm. Zuvor arbeitete er an Herr der Ringe Online und als Lead Systems Designer an Wildstar. Wir befragten ihn vor allem zum Multiplayer in Diablo 4.
Wir wissen bereits, dass Diablo 4 die besten Features der Vorgänger bekommt. Im Video erfahrt ihr, was wir zu Diablo 4 alles wissen:
„Spielt die Kampagne zusammen – Egal, wie weit ihr seid“
MeinMMO: Kann ich die Kampagne zusammen spielen, selbst wenn die Spieler verschieden weit fortgeschritten sind? Wie läuft das, Missionen zu teilen?
Joe Piepiora: Ja, könnt ihr! Wenn du der Gruppe eines anderen Spielers beitrittst, werden sich Welt und Kampagne nahtlos aktualisieren, um den Fortschritt dieses Spieles zu reflektieren. So könnt ihr euch mit Freunden zusammentun und die Kampagne zusammen genießen, egal, an welchem Punkt der Kampagne jeder Spieler ist. Wenn ihr schon eine Quest abgeschlossen habt, an der der andere Spieler hängt, bekommt ihr die Belohnung für das Erledigen nicht noch einmal, aber ihr verdient euch noch immer Erfahrung und Loot von allem, was ihr auf dem Weg tut.
MeinMMO: Kann ich einer Online-Gruppe mit meinem lokalen Koop-Partner beitreten?
Joe Piepiora: Ja, könnt ihr, wir limitieren die Multiplayer-Funktionalität für den lokalen Koop in keinster Weise.
MeinMMO: Welche Vorteile haben Clans? Gibt es ein Meta-System wie in Diablo Immortal?
Joe Piepiora: Clans bringen keine Macht-technischen Vorteile in Diablo 4 zum Launch. Sie existieren, um dabei zu helfen, Communitys gleichgesinnter Spieler zu erbauen, die am Ende dazu da sind, Gruppen von Spielern zu kreieren und Tipps und Strategien zu teilen.
„Ausrüstung aus dem PvP soll nicht stärker oder leichter zu kriegen sein“
MeinMMO: Welche Belohnungen gibt es im PvP?
Joe Piepiora: Spieler, die die Felder des Hasses betreten, können ihren hart verdienten Roten Staub gegen spezielle kosmetische Belohnungen und zufällige Ausrüstung eintauschen. Die Ausrüstung, die ihr im PvP findet, soll nicht stärker oder leichter zu bekommen sein als bei anderen Erfahrungen in Sanktuario, sondern eher eine Alternative für unsere … blutdurstigeren Spieler.
MeinMMO: Wie gefielen euch die ersten Previews?
Joe Piepiora: Das erinnert mich an ein Zitat. „Ein Schiff im Hafen ist sicher, aber dazu werden Schiffe nicht gebaut.“
Diablo 4 ist seit Jahren in Entwicklung und war die meiste Zeit unter Verschluss. Ein Projekt wie dieses ist eines, in das man selbst viel investiert und das Diablo-Universum ist eines, mit dem viele von uns aufgewachsen sind. Darum ist es so wichtig, dass wir eine Erfahrung liefern, auf die wir stolz sind. An einem gewissen Punkt allerdings, perfekt oder nicht, ist es an der Zeit, die Segel zu entrollen und in See zu stechen.
Es war enorm dankbar, das Feedback und die Meinungen der Leute zu lesen, die die Möglichkeit hatten, das Spiel bis jetzt zu spielen. Endlich das Spiel sprechen zu lassen und die Erfahrung zu bieten, die wir all diese Zeit lang aufgebaut haben.
Die entsprechenden Reviews findet ihr hier:
MeinMMO: Wird es Änderungen an der Release-Version geben aufgrund von Feedback der Journalisten und Spieler?
Joe Piepiora: Wir haben einige Anpassungen an der Schwierigkeit gemacht und die Tutorial poliert aufgrund von Feedback von Journalisten. Wir haben weitreichendere Änderungen vorgenommen auf Basis von Spieler-Feedback aus der Closed Beta. Ein Element war, die Anzahl der World Tiers von 5 auf 4 zu reduzieren, um eine weniger zersplitterte Erfahrung für Spieler in höheren Schwierigkeiten zu bieten. Wir haben außerdem große Änderungen an der Balance über alle Klassen hinweg getroffen, um sicherzustellen, dass es viele gleichwertige Builds für die Spieler gibt.
MeinMMO: Danke für die Antworten!
Dass Diablo 4 gut wird, ist nicht nur ein Wunsch der Entwickler. Das kommende Hack’n’Slay trägt mehr auf den Schultern als nur den Erfolg eines einzelnen Spiels oder sogar seines Franchise, sondern ist ein wichtiger Meilenstein für die Zukunft seines ganzen Genres:
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“Clans bringen keine Macht-technischen Vorteile in Diablo 4 zum Launch”
Interessante Aussage also kann man damit rechnen das sich das nach einiger Zeit ändern wird.
Mal sehen aber soweit bin ich noch vorsichtig optimistisch.
Interessant wäre die Frage gewesen, wie sehr Activision sich in die Entwicklung eingemischt hat. Wieviele Freiheiten hatte das Entwicklerteam?
Das sind halt Fragen, die kein Redakteur freiwillig stellen wird.
Weil dann ist es schnell das letzte Interview.
Schade wie sich die Gaming Welt entwickelt.
Wir haben das Interview in einem bestimmten Kontext angefragt, nämlich unserem Event “Find Your Next Game” und hier noch spezifischer über “Multiplayer”. Das war der Rahmen des Interviews, an dem wir uns gehalten haben.
Es passiert sehr selten, dass so große Studios überhaupt Interviews auf Anfrage annehmen. In dem Fall hat Blizzard es gemacht, da wir es im Rahmen eines größeren internen Events gemacht haben.
In der Regel bieten so große Studios selbst Interviews an und führen diese mit ausgewählten Medien / Content Creatorn. Auch hier ist oft der Rahmen des Interviews im Vorfeld abgesteckt, zb: “Wir sprechen über die neue Erweiterung X/Y” oder “Wir sprechen über den aktuellen Stand des Spiels” – in dem Rahmen bewegt man sich.
Natürlich kann man innerhalb des Rahmens auch andere Fragen stellen, aber die Chance ist recht hoch, dass dann nur kommt “Auf diese Frage geben wir aktuell keinen Kommentar ab” und man hat die Zeit verschwendet für eventuell eine andere Frage, die ihm gesetzten Rahmen interessant gewesen wäre.
Man kommt auch auf keine “schwarze Liste”, weil man einfach Fragen stellt. Im schlimmsten Fall hat man einfach nur Zeit verschwendet. Was dazu führen könnte, keine Interviews mehr angeboten zu bekommen sind Sachen wie:
Wir haben schon solche Fragen gestellt.
Die Fragen werden dann einfach nicht beantwortet oder man bekommt sehr nichtssagende Floskeln als Antwort.
Wir hatten schon Fälle, wo wir kritische Fragen an Studios gestellt haben und dann haben wir 3 Monate auf Antworten gewartet und die “spannenden Fragen” werden einfach ausgelassen.
Was ihr euch erhofft: “Schockiernde Fragen, die Leute in Bedrängnis bringen” – das kann man maximal bei Live-Interviews machen und auch dann funktionieren sie nur selten.
Wenn es “Live-Interviews” gibt mit Entwicklern und die werden mit unangenehmen Fragen konfrontiert, dann haben die plötzlich ganz wenig Zeit und müssen weg.
Dass da wirklich mal was Spannendes rauskommt, ist ganz selten. Das kannst du auch nur von Leuten erwarten, die oben in der Nahrungskette stehen und so reden dürfen wie sie wollen – also Game Director-Leute oder irgendwas.
Also wie ihr euch das vorstellt “Das war das LETZTE INTERVIEW” – das ist einfach nicht so. Es gibt diese dramatischen Situationen nicht – das ist nicht wie im Fernsehen.
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Als ich für meine Heimatzeitung geschrieben habe und eine Landratswahl gecovert habe, habe ich einem gescheiterten Kandidaten mal so eine kritische Frage live gestellt und der hat sie dann geknickt live beantwortet.
Das ist auch nicht so toll, wie ihr euch das vorstellt.
Wenn Entwickler was “Brisantes” sagen, dann sind das meistens vorbereitete, klare Statements.
Neulich gab’s bei LoL wirklich ein klares Statement des Teams zum Stand des Spiels, zu den Problemen, zur Zukunft des Games. Hat kaum wen richtig interessiert. 🙂 Weil die Leute es für PR gehalten haben.