Chef von Cyberpunk 2077 reagiert auf Vorwürfe: „Würde das nicht desaströs nennen“

Chef von Cyberpunk 2077 reagiert auf Vorwürfe: „Würde das nicht desaströs nennen“

Der Journalist Jason Schreier berichtete mit einem Insider-Bericht von den Umständen, die zum schwierigen Launch von Cyberpunk 2077 führten. Nun meldet sich der Chef des Spiels auf Twitter und sagt: Er würde das nicht desaströs nennen.

Das sind die Vorwürfe: Schreier sprach in seinem Insider-Bericht laut eigenen Angaben mit über 20 aktiven und ehemaligen Mitarbeitern von CD Projekt Red (via Bloomberg).

Im Titel schreibt Schreier: “Innerhalb des desaströsen Rollouts von Cyberpunk 2077”. Darin erklärt er einige der größten Probleme, die das Spiel vor und zu seinem Release hatte:

  • die Größe und benötigte Arbeit des Projekts sei unterschätzt worden
  • der Fokus wäre zu sehr auf dem Marketing gewesen
  • gezeigte Demos seien „Fakes“ gewesen
  • einige Entwickler hätten vor anderen Polnisch gesprochen, obwohl nur Englisch erlaubt sei

Die Entwickler hätten sogar vor dem Release von Cyberpunk 2077 gewusst, wie übel die Bugs sind. Einer hätte das erste Release-Datum im April 2020 sogar für einen Witz gehalten.

Antworten vom Studio oder dem Head of Studio, Adam Badowski, gab es in dem Bericht allerdings nicht. Auf Twitter meldete sich Badowski selbst zu Wort.

„Ich würde das nicht desaströs nennen“

Das sagt der Chef: Badowski gibt in einem Tweet Antworten zu einigen der Vorwürfe, zuvorderst dazu, dass die Demo auf der E3 damals ein „Fake“ gewesen sei. Er schreibt:

Es ist schwer für eine Spiele-Demo auf einer Messe, kein Test oder eine Vision oder ein Ausschnitt zu sein, zwei Jahre bevor das Spiel erscheint. Aber das bedeutet nicht, dass sie ein Fake ist. Seht euch die Dumdum-Szene an oder die Verfolgungsjagd im Auto […]

Was die Leute, die Ihren Artikel lesen, vielleicht nicht wissen, ist, dass Spiele nicht linear entwickelt werden und erst wenige Monate vor Launch wie das fertige Projekt aussehen. Wenn Sie sich die Demo jetzt ansehen, dann ja, sie ist anders. Aber dafür ist das „work in progress“-Wasserzeichen da. Das finale Spiel sieht besser aus und spielt sich besser als die Demo.

Adam Badowski via Twitter

Trailer und Demos für Spielemessen sind meist aufpolierte Versionen von Spielen, die nicht unbedingt der Realität des fertigen Produkts entsprechen. Häufig sehen die Trailer dabei besser aus als das Spiel selbst. Der YouTuber Nick930 hat die E3-Demo und Cyberpunk 2077 in seinem Video direkt verglichen:

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Badowski räumt allerdings ein, dass die Konsolen-Version nicht gut lief. Sony entfernte sogar die PlayStation-Version von Cyberpunk 2077 aus ihrem Shop. Dennoch verteidigt Badowski das Projekt: „Wir arbeiten hart daran, die Bugs zu eliminieren und sind stolz auf Cyberpunk 2077 als Spiel und künstlerische Vision. Das würde ich nicht als desaströs bezeichnen.“

Badowski kritisiert zudem die Wortwahl Schreiers. 20 Mitarbeiter, von denen nur einer nicht anonym ist, seien nicht „die meisten“ der über 500 Mitarbeiter von CD Projekt Red. Als dritten Punkt geht Badowski auf den Umgang der Mitarbeiter mit ihren Muttersprachen ein. Einige der Entwickler hätten sich laut Schreier unwohl gefühlt, als andere Mitarbeiter vor ihnen sich auf Polnisch unterhielten.

Er schreibt, dass es normal sei, wenn Deutsche untereinander Deutsch, Polen Polnisch und Spanier Spanisch sprechen. Englisch sei vor allem dann angebracht, wenn einer der Gesprächsteilnehmer in einer Diskussion die native Sprache nicht versteht. Schreier entschuldigte sich sogar dafür, dass dieses Thema so viel Aufmerksamkeit erhalten hat (via Twitter).

Wie geht es weiter? Das Studio plant etliche Patches und Updates für Cyberpunk 2077 auf allen Plattformen, vorerst um Bugs zu beseitigen und die Performance zu verbessern. In fernerer Zukunft kommen dann neue Features.

Eines dieser Features wird ein Multiplayer-Modus, für den es jedoch noch keinen konkreten Release gibt. Laut Leaks könnte der sogar erst 2022 erscheinen. Noch gibt es keine Infos darüber, wie er aufgebaut sein wird, aber MeinMMO-Autor Florian Franck denkt, dass er weiß, wie der Multiplayer-Modus von Cyberpunk 2077 aussehen wird.

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Millerntorian

Unabhängig von den durchaus nicht wegzudiskutierenden Problemen innerhalb des Spiels (Konsole, PS4) möchte ich nichtsdestotrotz auch mal eine generelle gedankliche Lanze für die Gaming-Industrie brechen.

Wir erleben als Konsumenten ja meist nur die auftretenden ärgerlichen Symptome. Riesig große Datenmengen nachliefernde Day 1 Patches von Triple A Titeln sind so sicher wie das Amen in der Kirche, gefühlt unspielbare Games, vielfach auftretende Bugs und daraus notwendige Korrekturen, die mittlerweile in einem Großteil der heutigen Spielegeneration (ich spiele Computer-/Konsolenspiele nun seit Mitte der 80er) in immer kürzeren Intervallen notwendig sind, und und und.

Aber muss nicht damit einhergehend auch mal die Frage gestattet sein, warum dies so ist? Ist es nicht gleichzeitig der sich immer weiter verschärfende Markt (ergo auch wir als Konsumenten), der in immer kürzeren Abständen lautstark und massiv Nachschub für die durstige Gamerseele fordert? Kaum ist ein sog. Blockbuster auf dem Markt, schon setzt nach einer gewissen Zeitspanne (die deutlich kürzer ist als noch vor Jahren) das Gerufe nach “Mehr” ein. Unterstützt vlt. auch durch die mediale Vielfalt der Streams, die mehr Content, mehr Games, eben mehr anbieten wollen, um so die tw. hunderttausende von Betrachtern bei Laune zu halten.

Damit einhergehend ergeben sich zwangsläufig immer kürzere Intervalle für nachhaltige Entwicklung und technisch einwandfreie und ausgiebig getestete Games. Ergänzend dazu muss man heutzutage vor allem deutlich mehr ins Marketing investieren, um so bei der Inflation an bunten Bildern (im WWW) überhaupt Anreize beim Verbraucher zu erzeugen. Welches Spiel (über-)lebt denn heutzutage noch von reiner Mund-zu-Mund-Propaganda? Jeder Teaser generiert doch heutzutage mehr Kaufverlangen und potentielle (Neu)Kunden, als vor noch nicht mal langer Zeit überhaupt Spieler weltweit überhaupt gezockt haben. Das bindet firmeninterne Kapazitäten, sowohl personell als auch finanziell. Oder glaubt wirklich jemand ernsthaft, die zum Teil hunderte von Millionen Dollar gehen nur in die Entwicklung?

Es soll ja nun kein Plädoyer für “also früher war ja sowieso alles besser” werden, aber mal darüber nachdenken, ob man durch sein ganz individuelles Gamer- oder Kaufverhalten nicht auch einen winzig kleinen Hauch mit verantwortlich sei für diese sich immer schneller drehende Spirale ist durchaus mal ein angebrachter Einwand.

Auch wenn viele das vlt. so nicht sehen. Auch ok; ich als mündiger Spieler habe mir mittlerweile aber ein deutlich entspannteres Kauf- und Gamingverhalten angewöhnt, als nun wie ein Shopping-Lemming zu irgendwelchen Release-Days die Ladentheke zu plündern.

Life is just a game…but games are not my life. 😉

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren von Millerntorian
XYXYXYXY

Muss man dir einfach Recht geben. Ich kaufe 1 maximal 2 Games pro Jahr und bin immer genervt wenn die Leute behaupten, es gäbe nichts mehr zu tun, es wäre langweilig, es fehlt Content etc. Sind aber die selben Leute die am Patchday 10 Stunden durchballern um alle neuen Inhalte freizuschalten und sich im nachinein beschweren. Dann wird die Waffe noch am selben Tag auf Gold hochgeballert und in die Ecke geschmissen und sich beschwert wieso so wenig neuer Content da wäre.

Spiele werden einfach immer Anspruchsvoller womit auch die Erwartungshaltungen der Spieler immer mehr steigen und das schaukelt sich dann gegenseitig hoch. Dazu kommen noch die gierigen Publisher die den Releasetermin nicht verschieben wollen, komme was wolle. Und die Spieler sind am Ende enttäuscht weil entweder verschoben wird oder das Spiel nicht den Anforderungen entspricht. Nach “nur” 10 Stunden ist man ja auch schon durch die Kampagne durch, viel zu kurz. Und das für 60€. Im Kino ist man auch bei 10€ pro 2 Stunden und nen Film kann man nicht einfach so nochmal anschauen.
Wir werden halt immer mehr zur Konsumgesellschaft und das macht auch bei Spielen nicht halt. Wohlstandsproblem “Ich-hab-nichts-mehr-zum-zocken”.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren von Frank
Maledicus

Also wenn alles rund um das Release von Cyberpunk nicht als desaströs zu bezeichnen ist, was dann? Mittlerweile habe ich aufgehört zu spielen und warte auf Patches sowie irgendwann die current-gen Version für XSX. Sogut die Hauptstory in Szene gesetzt ist ( was ich bisher davon gesehen habe ) so wenig reicht mir das bei einem Spiel das soviele Jahre in Entwicklung war.

Gruß.

Stephan

Also die PC Version hatte zwar paar kleinere Bugs aber ich konnte das Spiel dennoch genießen

d/cYpher

CD-Project Red? Die, die beim Ritterschlag (Raubkopien) zurückschlagen?
Na dann *prust*
Wenn das was die da geliefert haben kein katastrophales Versagen gewesen sein soll, dann ist mir klar, wie deren Qualitätsansprüche aussehen. Was dann auch erklärt, wie CPR so einen Müll produzieren konnte.

Metaphoryc

Ich persönlich bin so froh, dass ich mich im Vorfeld nicht habe hypen lassen und mir kaum was angeschaut habe.

Ich verstehe absolut jeden, bei dem es anders war und der nun enttäuscht ist, das muss wirklich kacke sein. Ich habe das game jetzt ca 80 Stunden gespielt und brutal viel Spaß dabei gehabt (auf PC wohlgemerkt).
Tatsächlich trage ich damit nicht dazu bei, dass es den Entwicklern besser geht, die durch den crunch mussten, noch Strafe ich die oberen Etagen, welche diese lügen erzählt haben irgendwie damit ab, es evtl aufgrund dieser Skandale nicht zu kaufen. Allerdings merke ich, dass ich dieser ganzen Themen rund um EA, Activision etc. sehr überdrüssig werde und mir dieses ganze “drumherum” schon viele Spiele kaputt gemacht hat.

Ich bin mittlerweile jenseits der 30 und merke, dass es für mich selber am besten ist, einfach zu spielen wenn es mir Spaß macht und es sein zu lassen wenn es nicht so ist. Das mag wohl egoistisch klingen, allerdings habe ich mir überlegt, dass ich mir dieses recht für mich selber ab jetzt einfach raus nehmen werde, da meine Zeit zum Spielen mir zu schade geworden ist um mich zu viel mit sowas zu beschäftigen.

Wie gesagt, ich habe aber absolutes Verständnis für jeden, der sich verarscht fühlt und mega enttäuscht ist.

Osiris80

Als ich die Commodore64 2D Autos auf Distanz gesehen habe, und Fahrzeuge die durch die Welt fallen oder Kilometerweit wegfliegen und verbuggen war mir klar dieses Spiel nicht kaufen zu wollen.

Tapir

Dein Umfeld muss ein ziemlich dickes Fell haben.

Was mir CDPR hier zum Vollpreis verkauft hat würde ich maximal als Betaversion bezeichnen.

Hisuinoi

Naja Konsolenversion war zwar fürn Arsch aber die PC Version hatte oder hat noch einige nervige Fehler. Aber spielbarer als die Konsolenversion allemal^^
Ich selber hab das Spiel nicht schaue aber bei Twitch Streamern zu und erlebe das mit.
Irgendwo müssen ja die Leute auch ihren Frust ablassen auch wenn es oft übertrieben ist.

Alzucard

Ich finde es immer schlimme, dass sich Leute über ein Spiel auslassen, das sie kaum gespielt haben. Dann haben sie ihre 5 Stunden im Spiel und meinen sie wüssten wie das Spiel ist. Das ist ja leider nicht nur in Cyberpunk so, sondern bei vielen Spielen.
Cyberpunk hätte noch nen Jahr in der Entwicklung bleiben sollen tbh. Da gibts so einige richtig bescheuerte Sachen wie einen Skill, der verhindert, dass man unterwasser entdeckt werden kann. Mir macht das Spiel spaß bzw. hat spaß gemacht ich habs zur genüge gespielt udn warte bis cdpr da einiges patched bzw mehr Mods rauskommen.

Ich weiß nicht was das Management da gemacht hat, aber das war definitiv absolute scheiße. Ist auch irgendwie nicht hilfreich, wenn er das nicht wirklich zugeben kann. Naja spielt wohl eher die Sache mit der Anzeige eine Rolle. Würde er das zugeben, würde er sich ja selbst belasten.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren von Alzucard
Hisuinoi

Mal sehen wie der Multiplayer Modus ausschaut. Das könnte mich evtl. reizen Cyberpunk zu kaufen. In dem Sinne wäre es was ein richtiges mmorpg im Stile von Cyberpunk.
Wird es wohl nie geben oder erst in ferner ferner Zukunft.

Messiah

Manchmal frag ich mich ob Leute nur drauf warten um sich über etwas aufzuregen.
Ja Cyberpunk hatte keinen guten Start. Und es ist sicherlich ärgerlich für Besitzer älterer Konsolen.
Gebt das Spiel zurück wenn es euch nicht gefällt. Oder wartet die Patches ab.
Und wenn ihr damit nicht klar kommt, spielt was anderes.
Ich komm mir vor wie im Kindergarten.
Hier wird sich über Crunch ausgelassen und im Gegenzug macht man nach Release die Entwickler runter.
Bleibt doch alle mal etwas geschmeidiger.
Die wenigsten haben wirklich Ahnung von der Branche.
Aber in den meisten Kommentaren gehts ja eh nur um Hass.
Und btw wie verdient wohl Schreier sein Geld?
Mit solchen berichten die dann in der entsprechenden Wortwahl geschrieben werden.
Es reicht auch mal sich sowas durch zu lesen und sich einfach mal nicht so reiin zu steigern.
Damit mein ich nicht nur diesen mein-mmo Beitrag sondern generell.

Schuhmann

Und btw wie verdient wohl Schreier sein Geld?
Mit solchen berichten die dann in der entsprechenden Wortwahl geschrieben werden.

Ich finde das echt komisch, dass der Schreier Schuld an was sein soll. Zu dem Schreier kommen unzufriedene Entwickler und nutzen den als Kummerkasten, um anonym über Probleme in der Entwicklung zu sprechen, in der Hoffnung, dass es besser wird.

Das ist seine Funktion – das hat er sich über Jahre aufgebaut, weil jeder weiß: “Der verrät seine Quellen nicht.”

Aber die Idee: Die Welt wäre besser, ohne Schreier – also, nee. Die Leute würden einfach viel weniger wissen, was hinter den Kulissen passiert. Die Ergebnisse wären jedoch die gleichen. Aber zu sagen: “Der bläst das alles künstlich auf, um damit mehr Geld zu machen – das ist halt auch so die bequemste Lösung. “Nee, ich kann weiter mein Gaming machen und die Entwickler toll finden und muss mich um nix kümmern – ist schon alles cool.””

Die Berichte von Schreier zeigen halt immer. Die Leute, die das Spiel machen – denen geht’s dabei nicht gut. Die haben dabei keinen Spaß. Da ist viel Stress dabei, viel Inkompetenz, viele persönliche Probleme. Das geht doch nicht weg, nur weil man nicht drüber schreibt. Was dann passiert, ist: Gute Entwickler hören auf, wechseln in andere Branchen, Studios verlieren stark an Qualität und Spieler fragen sich: “Warum kommt eigentlich von dem supergeilen Studio, das früher so tolle Spiele gemacht hat, seit Jahren nix wirklich Tolles mehr?”

Die Abläufe hinter den Kulissen passieren doch, ob Schreier drüber schreibt oder nicht.

Wir haben nie einen großen Insider-Bericht zu Blizzard bekommen. Aber wir sehen doch trotzdem, dass zig Top-Leute von Blizzard das Studio verlassen haben und jetzt in anderen Firmen arbeiten. Bei Bungie/Destiny sehen wir ganz ähnliche Mechanismen. Da ist die Frage, ob es jetzt besser ist, wenn wir nur das Resultat sehen und nix drüber wissen. Oder ob es besser wäre, wenn sich Leute anonym bei Schreier ausgesprochen hätten und wir da einen Insider-Bericht bekommen hätten. An der Situation würde es wohl nichts ändern.

lIIIllIIlllIIlII

Töte nicht den Boten.

Absolut richtig. Das 60% der spielenden Gemeinde gar nicht in Foren aktiv sind oder sich nicht über Hintergründe interessieren, macht das ganze noch trauriger. Alles fressen, konsumieren und fertig. Es ist einfach erfrischend das es diese Art von Journalismus inzwischen gibt, niemand sonst hätte sonst die Hintergründe zu Bioware, Blizzard etc. erfahren. Für uns Spieler ist das doch nur positiver, als ein Spiegel Artikel über Cyberpunk ohne Inhalt. Schade nur das jetzt Berichte, nach dem Ausscheiden bei Kataku, hinter einer Paywall landen. Aber das muss wohl leider in Kauf genommen werden.

Ich bin es auch Leid niederzuschreiben, was dieses Spiel genau schlecht macht. Das habe ich versucht in mehreren Threads zu erklären, jedoch gibt es immer Leute die selbst eindeutige Indizien, einfach schön reden. Das Thema CP ist dann auch mal durch. Jetzt weis jeder wie es abgelaufen ist, Parallelen zu Anthem sind unverkennbar und damit ist auch fertig.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren von 𝕻𝖑𝖆𝖞𝖎𝖓𝖌 ℑ𝖙 𝔅𝖔𝖌𝖆𝖗𝖙
Phil

Was Du schreibst stimmt in den meisten Punkten schon aber dennoch sollte die Objektivität dabei nicht außer acht gelassen werden.
Du schreibst ja selber: “Die Leute, die das Spiel machen – denen geht’s dabei nicht gut. Die haben dabei keinen Spaß. Da ist viel Stress dabei, viel Inkompetenz, viele persönliche Probleme…”

Das stimmt, und genau aus diesem Grund ist es gerade als Außenstehender nicht immer leicht zu beurteilen wie gerechtfertigt eine Kritik ist.
Auf der einen Seite gibt es den “unzufriedenen” Mitarbeiter der berichtet und auf der anderen Seite eben den Redakteur.

Ohne einen von beiden etwas “böses” unterstellen zu wollen… -Aber wie objektiv bewertet/beschreibt der Mitarbeitet die Situation? Gerade in emotionalen Situationen ist die eigene Beurteilung höchst selten objektiv. Man neigt einfach (fast) immer dazu die eigene Position zu dramatisieren um eben seinem Gegenüber seinen eigenen Standpunkt besser vermitteln zu können. Das ist ganz normal aber eben keine objektive Sichtweise der Dinge.

Und das ist überall so, – nicht nur in der Gamingszene. Fast jeder klagt über seinen Job, seine Kollegen, seinen Chef oder sonst was, -aber kaum einer schafft das “fair” und rational, man neigt nun mal dazu die Dinge in einem anderen Licht darzustellen.

Auf der anderen Seite steht dann der Redakteur… Er möchte einen Artikel veröffentlichen und dabei möglichst viele Leser (Kunden) davon überzeugen das sein Artikel lesenwert ist. Es ist kein Geheimnis das eine “theatralische” und geschärfte Wortwahl mehr potenzielle Kunden anlockt als eben eine nüchtern-objektive Sichtweise. Dies weiß auch ein Herr Schreier ganz genau…

Wie gesagt, ich möchte beiden nichts “böses” unterstellen aber wie ehrlich der Mitarbeiter war und wie viel eigeninterpretation des Redakteurs dann noch in den Bericht geflossen ist lässt sich als Außenstehender nur schwer nachvollziehen.
Es gibt bekanntlich halt immer die zwei Seiten einer Medaille.

Nichtsdestotrotz finde ich gut was der Schreier macht, schließlich kann öffentlicher druck schon etwas bewirken. Es wäre nicht das erste mal das ein großes Unternehmen oder gar ein Konzern durch kritische Berichterstattung zum Umdenken bewegt wurde.

Schuhmann

Ja, das ist alles richtig, was du schreibst. Es ist sicher so, dass Schreier auch einen eigenen Standpunkt und eine eigene Agenda hat. Das ist aber auch so üblich. Von investigativen Journalisten dann noch zu erwarten, dass sie 100% objektiv sind und distanziert berichten, das ist menschlich nicht möglich, weil man tief involviert in menschliche Schicksale ist. Da müsste man völlig gefühlskalt sein, um das alles auszublenden.

Wenn man sich mal mit dem bekanntesten deutschen Investigativ-Reporter beschäftigt, Günter Wallraff – der ist ja alles, aber nicht objektiv. Der ist hoch leidenschaftlich und hat natürlich eigene Ansichten. Das heißt aber nicht, dass seine Erkenntnisse weniger wertvoll wären.

Das Wichtigste ist, dass man innerhalb der Grenzen des journalistischen Arbeiten bleibt, fair bleibt und den Storys dahin folgt, wo sie einen hinführen und sie nicht lenkt. Man darf keine Aussagen verfälschen oder irgendwie hindrehen. Schreier betont auch immer, dass es ihm wichtig ist, so zu arbeiten.

Generell ist die Gaming-Presse so dicht an der Industrie, dass einige Spieler, die damit aufwachsen, ja gar nicht mehr zwischen PR und Journalismus unterscheiden können. Man liest dann: “Ich vertraue nur den offiziellen Aussagen der Publisher”. Das finde ich gefährlich, wenn halt die journalistische Einordnung gar nicht mehr zählt und der Entwickler des Produkts auch noch die Berichts-Hoheit darüber hat – vielleicht im Verbund mit bezahlten Influencern.

Das ist schon wertvoll, was Schreier macht, um einen Gegenpol zu bilden. Generell sind kritische oder einordnende Berichte im Gaming wertvoll, die eine andere Sicht und eine andere Perspektive zeigen, als sie die Publisher selbst bringen. Das führt zu mündigen Lesern, die auch verstehen, was da läuft, und die sich selbst ein Urteil bilden können.

Wenn du die Berichte über Spiele allein den Firmen überlässt, die diese Spiele herstellen, ist das echt nicht gut. Aber das ist eben der leichte Weg, den sich einige Fans so wünschen. Da ist alles hübsch und sauber. Alles ist fantastisch. Es gibt keinen Stress. Man lässt nichts auf sein Lieblings-Spiel kommen lassen und spielt heile Welt. Und alle, die was Böses schreiben, sind der Feind. Das kann man bei Crowdfunding-Games beobachten – die sind da teilweise schon so weit.

Phil

(Ich war am Anfang irritiert weil mein Kommentar verschwunden war… Nun ist er ja wieder da und Du hast nebenbei sogar noch sehr sachlich geantwortet, -hab ich eigentlich gar nicht mehr mit gerechnet ?)

Also mein Kommentar sollte eigentlich nicht den Eindruck vermitteln das ich von Reportern oder Journalisten “erwarte” das sie hundertprozentige, unverfälschte Objektivität in ihrer Berichterstattung bringen.
Dies zu schaffen funktioniert womöglich nur unter der von Dir erwähnten Kaltherzigkeit oder eben mit sehr viel Übung und Geduld… Über ein emotionales Erlebnis/Ereignis rational und objektiv zu berichten ist schon möglich aber auch sehr zeitaufwendig da man dabei seine eigene Wortwahl immer wieder reflektieren muss, -abstand nehmen, etwas Zeit verstreichen lassen und dabei über die eigene Wortwahl räsonieren und immer wieder abändern und neu formulieren bis man jegliche emotionale Bindung an das Thema gelöst hat…
Wie gesagt, selbst für Menschen die darin geübt sind ist es immer eine Zeitaufwändige Geschichte. In der Philosophie gibt es mehre Disziplinen die such damit beschäftigen, die bekannteste ist wohl die Kunst der Ataraxie.

Aber darauf wollte ich jetzt eigentlich gar nicht hinaus, wollte es aber dennoch mal erwähnt haben.

Die Aussage “Ich vertraue nur den offiziellen Aussagen der Publisher” finde ich auf eine bizarre Weise, -faszinierend. Frei nach dem Motto, alles was ich nicht mag = false flag
> offensichtliche Lügen, die ich mag = Realität.

Du sagt das Leute das so offen kommunizieren?! Das ist mir neu… Der Gedanke ist irgendwie befremdlich da ich es selber exakt andersherum Handhabe, -was der Publisher schreibt tangiert mich nur wenig bis gar nicht, denn es liegt schon in der Tatsache begründet das er es nicht objektiv und/oder wertfrei vermitteln wird.

Und zum Thema Crowdfunding-Games… Ja ich kenne hier eure Beiträge zu Star Citizen und die Kommentare der Leute… Meine Güte ihr habt wirklich nerven aus Stahl, -ich hätte dazu schon längst keinen Artikel mehr verfasst. ?

Messiah

wo hab ich geschrieben das er schuld ist?
Aber lieber schreibt man mal schnell etwas und entschuldigt sich hinter her
In der heutigen Gesellschaft wird ja schnell gemotzt und gehetzt.
Das find ich viel schlimmer.
Sicherlich sind die Entwickler arm dran. Aber wenn ich in der Branche arbeite, sollte mir das auch bekannt sein.
Ein Bäcker weiß auch das er früh aufstehen muss.
Und was ist falsch daran weniger zu wissen? Ich bilde mir ein Urteil wenn ich das Spiel spiele und nicht aufgrund von berichten.
Denn genau das veranlasst viele hier dazu sich auch ne Mistgabel zu schnappen.
Und was genau genau macht den Unterschied wenn sich alle aufregen oder nicht?
Ihr glaubt doch nicht ernsthaft das wegen solcher Berichte sich etwas ändert oder?

Rahteklak

Immer schön die Scheuklappen anbehalten und ja nicht nach links und rechts schauen, wenn man den wütenden Mob nicht sieht, dann existiert er ja auch nicht.

Was für ein *pieeeeeep*, aber er passt leider in die aktuelle Zeit.
Ich vermisse den Absatz das man alles mit Corona entschuldigt.

Ich würde vielleicht als erste Massnahme mal aufhören vom Multiplayer zu träumen.

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