In einem der größten Spiele auf Steam spielten 2 deutsche Gamer um ein riesiges Preisgeld – Neue Doku begleitete sie

In einem der größten Spiele auf Steam spielten 2 deutsche Gamer um ein riesiges Preisgeld – Neue Doku begleitete sie

E-Sportler können nur sehr wenige Menschen werden. Wie auch normale Sportler verbringen sie unzählige Stunden im Training. Eine neue Dokumentation in der ARD-Mediathek zeigt die Hintergründe von 2 deutschen Profis in DOTA 2 und ihren Weg zur Meisterschaft.

Um wen geht es in der Dokumentation? Seit dem 21.08.2024 kann man sich in der ARD-Mediathek die Dokumentation Spiel um Millionen – Das größte E-Sport-Turnier der Welt anschauen. Es geht um The International 2023.

  • Es ist die Weltmeisterschaft von DOTA 2
  • Eines der schwierigsten Spiele überhaupt
  • Es ist das größte E-Sports-Turnier der Welt, mit einem gesamten Preis-Pool von knapp 40 Millionen Dollar, etwa 36 Millionen Euro (via Dota 2 Prize Pool Checker)
  • Der Fokus der Doku liegt auf 2 deutsche Profis, die sich 2023 mit ihren damaligen Teams qualifiziert haben
  • Daniel Schoetzau, bekannt als Stormstormer, spielte damals für das Team Entity
  • Leon Kirilin, bekannt als Nine, spielte damals für Team Tundra Esports

Daniel Schoetzau hat es zum ersten Mal in das Turnier geschafft, Leon Kirilin gewann es 2022 sogar und ist mit seinem Team zur Zeit der Doku der Titelverteidiger. In der Doku werden nicht nur die Matches selbst, sondern auch die Hintergründe beleuchtet. Die zeigen nicht nur die schönen, sondern auch die schattigen Seiten der Szene.

Bei Tundra Esports lief es für einen Spieler dieses Jahr nicht gut: Er verdiente ein Vermögen mit DOTA 2, nun warf ihn sein Team mitten im Turnier raus

Die Doku zeigt einen privaten Einblick. Am Anfang der Doku sehen wir Daniels Mutter. Sie erklärt, wie befremdlich ihr die Leidenschaft ihres Sohnes am Anfang war. Im Vergleich zu seinen Brüdern zockte er sehr viel.

Irgendwann erkannte Daniel, dass er Profi werden wollte. Das kommunizierte er seiner Familie dann auch, die ihn ab diesem Zeitpunkt unterstützte.

Leon erzählt in der Doku eine tragischere Geschichte. Er flüchtete sich ins Gaming, erzählt von Depressionen. Er erklärt, wie Gaming ihn ins Leben zurückgeholt hat, obwohl es ihn gleichzeitig auch davon fernhält. Seine Mutter unterstützte ihn. Er spielte so gut, dass er Profi wurde.

Allgemein zeigt die Doku, wie viel Zeit DOTA 2 den Profis abverlangt. Mehrmals kommt Daniels Freundin zu Wort, die erklärt, dass es manchmal auch schwierig ist. Durch DOTA lernten sie sich zwar kennen, aber laut ihr war es auch schwer, sich ihm anzunähern.

Am Ende der Doku wird der Kontrast von Daniel und Leon deutlich. Daniel ist deutlich positiver. Er spricht davon, wie er durch DOTA neue Orte und Menschen kennengelernt hat. Leon erklärt im Verlauf der Doku, dass DOTA-Profi zu sein, sein soziales Leben eher erschwert hat.

Wichtiger Hinweis: Falls euch dunkle Gedanken plagen: Ihr seid nicht allein. Holt euch bitte Hilfe. Zum Beispiel bei der Telefonseelsorge unter 0800/111 0 111 oder der Online-Seelsorge, bei der ihr auch einen Chat nutzen könnt. Das ist kostenlos und gilt bundesweit.

Die Sieger-Mentalität

Für die meisten steht der Sieg an erster Stelle. Die Doku dreht sich vor allem um das Siegen. Alle Spieler wollen gewinnen. Man sieht in Szenen der Gruppenphase, die noch in einem Hotelzimmer stattfinden, die verschiedenen Emotionen.

Bei einem Sieg ist die Freude groß, doch bei einer Niederlage überwiegen Wut und Trauer. In einem Moment der Doku streiten sich die Spieler untereinander, weil Daniel einen Fehler gemacht hat, der zur Niederlage führte.

Der Sieg ist wichtig, denn bei den Internationals zu sein, ist eine Chance, die vielleicht nie wieder auftritt. Man weiß nie, was mit dem eigenen Team, oder der Karriere passiert. Auch der Sportpsychologe von Team Tundra kommt zu Wort. Er hat vorher für Golfer gearbeitet.

Er erzählt, wie beeindruckt er von der Disziplin und Arbeit der E-Sportler ist. Im Golf sollen die Sportler auch schon zu lange trainieren, doch die DOTA-Szene ist noch extremer. Die dunklen Räume und die wenigen sozialen Kontakte sieht er als Problem. Leon untermauert das mit einem Beispiel aus seinem Leben: Er war vor dem Turnier von 12 Monaten nur 2 Zuhause.

Er spricht auch über die gesundheitlichen Probleme, vor allem für den Rücken und die Augen sei der Sport eine Belastung.

An Leon wird gezeigt, dass der reine Sieg nicht die Erfüllung bringt, die man sich bei der ganzen, harten Arbeit erhofft. Er hat auf den Sieg der Internationals 2022 hingearbeitet und gedacht, danach ist alles schön. Doch es sei genauso wie eine Niederlage. Für ihn habe sich nichts verändert.

Nach seiner Niederlage bei den Internationals 2023 stellt er fest, dass man sich nach der Niederlage wie das größte Stück Scheiße fühlt. Mit jeder Niederlage kommt die Angst, wie es weitergeht.

Zum Schluss fasst es der Psychologe schön zusammen: DOTA-Spieler und Profisportler arbeiten für ein Ziel. Selbst wenn das Ziel erreicht wird, gibt es aber keinen erlösenden Moment. Man brauche Glück in unterschiedlichen Bereichen. Alles oder nichts sei eine schlechte Mentalität.

In Wirklichkeit gibt es nur wenige Menschen, die überhaupt gewinnen und die, die gewinnen, finden ihr Glück nur sehr selten im Gewinnen.

Lohnt sich die Dokumentation? Auf jeden Fall. Sie ist schön gedreht und zeigt am Beispiel zweier Kontraste, wie die Welt von Profi-Spielern vor und während eines Turniers aussieht. Die wirklichen Risiken werden zwar nie komplett beleuchtet, der Fokus auf die Mentalität und die Emotionen ist aber sehr spannend, auch für Leute, die gar kein E-Sport verfolgen. Eine alberne Idee sorgte für das Aus von 10 DOTA-Profis: DOTA 2: Idiotische Idee ruiniert 10 Karrieren von Profis auf einen Schlag

Quelle(n): ARD Mediathek
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